Hallo zusammen,
ein Objekt ist seit Jahren eine Herausforderung für mich, der Querschnitt durch den Spross der Gewöhnlichen Waldrebe (Clematis vitalba).
Junge, frische Triebe lassen sich leicht schneiden, aber ältere Sprossstücke, die schon einige Jahre am Buckel haben sind schwierig,
da durch die starke Ausprägung der unterschiedlichen Gewebe starke Spannungen auftreten, die dem Schnitt schon beim Schneiden
zerreißen.
Mein Ziele war es nun auch einen gewissen Anteil an Rinde zu erhalten. Gerade aber die Rinde bröselt leicht ab und ist am Schnitt dann nicht mehr
vorhanden. Mit einem Trick konnte ich da nun das Endergebnis verbessern. Zufrieden bin ich noch nicht, aber die ersten Versuche gefallen mir schon gut.
Hier nun der Schnitt durch den Spross von Clematis vitalba, gefärbt mit Etzold FSCA (diese Farblösung ist schon mit "Einsiedehilfe" konserviert, ich beziehe mich da auf meinen Beitrag hier: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=42872.0 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=42872.0)). Die Schnittdicke ist 30 µm.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/316504_36849274.jpg)
LG
Leo
Hallo Leo,
das Foto ist ja ein Feuerwerk
Gratulation vom
vom Inschenör Peter
Hallo Leo,
dem schließe ich mich an:
Sehr interessanter Schnitt, tolle Farben!
Gruß Detlef
Lieber Leo,
ja, die Clematis vitalba ist - wie die anderen Arten der Gattung, schwierig zu schneiden und die sich abschälende Rinde geht ohne Einbettung in aller Regel verloren.
Ich hatte das vor Jahren mal mit einem abgestorbenen Spross einer Hybriden mit Pilzbefall versucht, das war ziemlich fummelig.
Von daher würde mich Dein Trick interessieren.
Schnitt, Färbung und Foto sind ohne Tadel und natürlich habe ich den Beitrag gelistet.
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
glücklicherweise gibt es Veganer. Da Gelatine aus Tierteilen hergestellt wird, braucht es für diese Leute etwas ähnliches: Agar-Agar.
Agar-Agar ist aber nur am ersten Blick der Gelatine ähnlich, den Agar-Agar kann öfters verflüssigt werden und damit auch eingedickt werden, bis
die Steifigkeit passt und zudem kann Agar-Agar nun im Supermarkt gekauft werden:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/316634_32001227.jpg)
Ich habe einfach ein Blatt Agar-Agar in 50 ml H2O aufgekocht, dann das Clematisstück hinein gegeben und das Ganz für eine Stunde im Wärmeschrank bei 70 Grad
belassen.
Agar hat sich nicht sehr gut mit dem Sprosstück verbunden, ich konnte es wieder komplett abschälen. Aber in den Poren und Öffnungen
ist ausreichend zurück geblieben (wenn es vermutlich auch nur wenige Millimeter eingedrungen ist) - immerhin konnte ich so einige Schnitte anfertigen,
bei denen das Xylem mit dem Phloem und der Rinde verbunden blieb.
Das Agar wieder raus zu bringen ist eigentlich momentan mein nächstes Ziel, da es sich ganz leicht z.B. mit Astrablau anfärbt.
Ob diese Methode für weitere Verwendung taugt wird die Zukunft zeigen oder ob das Ganze einfach nur Glück war.
LG
Leo
Guten Morgen Leo,
danke Dir und viel Glück beim Verfeinern der Methode!
Herzliche Grüße
Jörg