Guten Tag Zusammen!
Aktuell bin ich dabei mir ein Stereomikroskop zuzulegen (im Blick habe ich das Zeiss Stemi 508 doc) und überlege nun evtl. auch gleich eine Mikroskopkamera zu kaufen (z.B. eine MikroLive 6,4MP). Allerdings habe ich eine Olympus OM-D E-M1 Mark II mit der ich auch sehr zufrieden bin und daher wäre es natürlich naheliegend diese auch für die Mikrofotografie zu nutzen.
So habe ich zwei Fragen:
1. Eignet sich E-M1 Mark II für die Mikrofotografie, z.B. im Hinblick auf Erschütterungen beim Auslösen und die Fähigkeit manuell die Schärfe nachzuführen (klappt bei der Makrofotografie z.B. sehr gut)?
und
2. Was brauche ich eigentlich um die Kamera zu adaptieren?
Vielen Dank und beste Grüße,
Matthias
Funktioniert problemlos mit der OM-D.
Fokussieren auf den Punkt ist durch den elektronischen Zoom auch ganz einfach.
Und Erschütterungen gibt es auch nicht.
Du solltest nur den internen Stabi abschalten.
Grüße, Thomas.
Vielen Dank! Das freut mich natürlich.
Gibt es hier einen empfehlenswerten Thread der die Vor- und Nachteile von spez. Mikrokameras gegenüber Systemkameras wie der Olympus diskutiert? Ich fürchte meine Suche hat viel zu viele Ergebnisse angezeigt...
Beste Grüße,
Matthias
Moin,
ich benutze die Camera und auch ihre Vorläufer seit längerem für die Mikrofotografie.
Bei stabiler , wackelfreier Verbindung sind die regulären Auslösegeräusche nicht bildrelevant. Es gibt außerdem noch einen silentmodus, wo sich auch akustisch nichts mehr tut. Auslösen und Einstellen kann man mit IPhone App, auch wenn der Verbindungsaufbau am Anfang einer Session manchmal hakt. Für einen PC gibt es ein spezielles Program, dass die Steuerung und Verwaltung und Besrbeitung der Bilder zulässt.
Bei unbewegten Objekten ist der High Resolution Modus besonders hilfreich. Ich möchte ihn nicht missen. Die Videofunktion ist Klasse. Die interne Stabi muss man abschalten, das kann ich bestätigen.
Das relativ geringe Gewicht und der verstellbare Monitor machen auch ,,ungünstige" Adaptionsmöglichkeiten bequem beherrschbar.
Das Menue ist aber gewöhnungsbedürftig,da muss man sich einarbeiten, um die Vielzahl der Einstellungsmöglichkeiten nutzen zu können.
Ich verwende regulär -quasi als Standardadapter- überdies bei achromatisch korrigierten Objektiven einen optischen Adapter der Fa. Metabones, der insbesondere am Rande des Bildfeldes Farbfehler verringert. Den Rest von Farbfehlern beseitigt dann ein Booster Filter aus der Astronomie.
Fokussieren ist sehr angenehm durch den digitalen Zoom möglich.
Die Adaption ist mit den Teilen für die analoge Fotografie für OM sehr bequem möglich, wenn man sich einen Übergang OM-MFT zulegt. Das 2,5 Projektiv passt optisch für sehr viele Objektive verschiedener Hersteller.
Bei zB. Der CF Optik von Zeiss Jena braucht man kein Okular.
Ich kann jedenfalls über die Camera nicht wirklich meckern, auch wenn sie offenbar nicht so verbreitet ist. Sie ist im übrigen sehr robust gebaut und übersteht auch längere Expeditionen unter harschen Bedingungen gut. Ersatzakkus sollte man aber immer dabei haben.
Bei Diskussionsbearf kannst Du mich gerne anrufen, Telefonnummer aber nur per PN oder Mail.
Grüße sendet
CMB
Hallo CMB,
vielen Dank für die ausführliche Schilderung Deiner Erfahrungen, das hilft mir sehr!
Ich komme gerne noch wegen der Details auf Dich zu wenn es "Ernst" wird, denn ich muss zugeben im Einzelnen ist mir das noch nicht ganz klar welche Adapter, Filter, etc. notwendig und sinnvoll sind. Aber natürlich muss ich erstmal ein Mikroskop beschaffen und dann konkret im Hinblick auf das gewählte Model meine Fragen stellen.
Beste Grüße,
Matthias
Hallo Mathias,
wenn Du noch kein Mikroskop hast, solltest Du ein Auge auf Unendlichoptiken werfen. Bei solchen Mikroskopen kannst Du Deine mft-Kamera direkt über den mft-Anschluss adaptieren, und benötigst weder ein Foto-Objektiv noch eine Zwischenoptik am Mikroskop. mft ist von der Sensorgröße ideal für Mikroskope mit einem Bildfeld zwischen 22 und 25mm, da hat man dann eine gute Bildfeldabdeckung.
Die meisten Trinokulare haben einen c-mount-Anschluss, da benötigst Du dann nur einen preisgünstigen (ca. 20Euro) c-mount nach mft Adapter.
Voraussetzung ist nur, dass das Zwischenbild am Mikroskop ausreichend korrigiert ist, was bei den meisten modernen Mikroskopen eigentlich der Fall ist.
Jürgen
Hallo Jürgen,
guter Hinweis! In der Tat habe ich noch kein Mikroskop und bin auch noch lange nicht fertig mit meiner Recherche und der Schaffung der theoretischen Grundlagen (wie man gleich bemerken wird ;)).
Wie/woran erkenne ich denn, dass ein Mikroskop über Unendlichoptiken verfügt? Ab wann gab es denn das? Ich habe mir gerade gebrauchte Zeiss Standard angesehen, die sind noch mit einer endlich fokusierten Optik ausgestattet, richtig?
Die selbe Frage hätte ich auch im Bezug auf das Bildfeld, steht das bei den tech. Daten? Oder ist das eine Funktion der verwendeten Optiken?
Sorry für die Anfängerfragen, ich freue mich auch über Links wo ich das nachlesen kann!
Beste Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
die Tubuslänge erkennt man an der Aufschrift am Objektiv. Typischerweise findest Du dort entweder die Zahl "160" für Endlichoptiken mit 160mm Tubuslänge oder eine liegende "8" für Unendlichoptik. Das Bildfeld erkennt man an der Bezeichnung des Okulars. 10x22 steht z.B. für 10-fache Okularvergrößerung und 22mm Bildfelddurchmesser.
Ältere Mikroskope (>30Jahre) waren meist Endlichoptik. Heute sind die billigeren Mikroskope (typischerweise <1000Euro) oft noch Endlichoptik während die etwas teureren (>1000Euro) und (semi)professionellen seit vielen Jahren meist auf Unendlichoptik basieren.
LG
Jürgen
Hallo,
eigentlich war die Frage nach der Eignung der OLYMPUS Kamera fürs Mikroskop.
Adaptiert werden sollte sie an ein Stereomikroskop.
Dann spricht man von einem Zeiss Standard.
Und jetzt von Unendlichoptik. :o
Ich bin nicht mehr sicher, ob das dem Themenstarter weiter hilft....
Gruß
Peter
Guten Abend Zusammen,
doch, doch, mir hilft es sehr!
@Peter: sorry für das thematische Durcheinander. Ich bin dabei mir ein Stereomikroskop zuzulegen und damit in der Tat schon ziemlich weit fortgeschritten. Darüber hinaus hätte ich aber auch gern ein Durchlichtmikroskop für das fast schon sprichwörtliche ,,Leben im Wassertropfen". Auf Anraten von sehr hilfsbereiten Forenmitgliedern habe ich mich u.a. mit dem Zeiss Standard auseinandergesetzt. Als ich in meiner Jugend mikroskopiert habe war das ein unerschwinglicher Traum! Meine Hoffnung war mit beiden später auch Fotos machen zu können, Fotografieren ist ein langjähriges Hobby von mir.
@Jürgen: Danke für die Erklärung, sehr hilfreich! Bedeutet das, dass man mit moderneren Objektiven auch ein älteres Mikroskop auf eine Unendlichoptik umrüsten kann?
Beste Grüße,
Matthias
Zitat von: matthias48 in Februar 01, 2022, 19:07:36 NACHMITTAGS
@Jürgen: Danke für die Erklärung, sehr hilfreich! Bedeutet das, dass man mit moderneren Objektiven auch ein älteres Mikroskop auf eine Unendlichoptik umrüsten kann?
Sorry, will keine Verwirrung stiften. Irgendwie war die Rede von Zeiss Standard, deshalb meine Antwort.
Adaption von mft auf Stereomikroskopen ist ebenfalls einfach, hier mein Setup mit einer mft-Kamera (Panasonic G9) über Ofenrohr an einem Stereomikroskop. Ich nehme an, bei Zeiss 508doc schaut das dann gleich aus. Parfokalität ist hier gegeben ohne irgendwelche Basteleien, dasselbe gilt für Adaption an einem Durchlichtmikroskop mit Unendlichoptik.
Bei Durchlichtmikroskopen mit Endlichoptik wird die Foto-Adaption etwas komplizierter.
Umbau von Endlichoptik auf Unendlich macht keinen Sinn, da fehlt die Tubuslinse und die Gewinde am Revolver werden vielfach auch nicht passen.
LG
Jürgen