Hallo zusammen,
ich wiege meine Chemikalien mit solch einer Low-Cost 50g - 0.001g Feinwaage ab, bevor ich sie auf einen Objektträger, in ein Eppi oder so gebe.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/319406_32001227.jpg)
Dabei geht es meist um Mengen von etwa 10 mg-100 mg. Für höhere Gewichte verwende ich eine andere Waage. Natürlich gibt es bessere und genauere Waage. Ist aber aktuell nicht mein Thema.
Da hinsichtlich der Genauigkeit, auch über die Zeit betrachtet, von dieser Waage wohl nicht allzu viel zu erwarten ist, überprüfe ich die Waage gelegentlich. Dazu lege ich z.B. eine 1-Cent-Münze darauf. Diese hat ein Gewicht von 2,30 g, was mit der Anzeige auch ziemlich genau übereinstimmt.
Das ist aber nicht der Gewichtsbereich, der mich interessiert, was mir fehlt, sind Kalibriergewichte im Bereich 10 mg bis 100 mg. Nun gibt es bei Ebay und Co. verschiedenste Angebote, von Alu-Plättchen bis zu verbogenen Drahtenden.
Hat vielleicht jemand eine Idee, was da das Beste (für meine Anwendung) wäre? Gibt es etwas im Haushaltsumfeld, was man, entsprechend der Cent-Münze, nutzen könnte? 50 mCent sozusagen?
Waaghalsige Grüße
Michael
Hallo Michael,
ich habe mir auch so eine schlichte Feinwaage us dem Reich der Mitte für ca. 10 € gekauft. Allerdings gehörte hier ein praktischer (ich finde gepflegter) Gewichtssatz dazu. Hier mein Ergenis der Kalibrierwägungen.
Mikrogrüße
Peter
Hallo Michael ,
mit Kalibriegewichten kann ich nicht dienen, aber man kann die Reproduzierbarkeit testen und steigern,
indem man mit einem kleinen Gewicht, die Waage aus der Nullstellung bringt. Sagen wir 10% des Maximal-Wertes.
Dann würde ich ein zweites, ähnlich schweres Gewicht dazu legen, 10-mal wiegen und sehen ob du in deinem 10mg- oder 1mg Bereich konstant bist.
So bist du schon mal sicher, ob sich die Anschaffung eines Eich-Gewichtes überhaupt lohnt.
LG
Jürgen
Hallo Michael,
es kommt darauf an wie genau die Kalibrierung werden soll. Aber mit Haushaltsmitteln kann man doch recht brauchbare Ergebnisse erzielen. Indem man z.B. ein größeres Stück Folie (z.B. Alufolie, Kunstoffhülle für Dokumente o.ä., sogar kurzzeitig Papierblätter) bzw. gleich mehrere davon im kalibrierten Grammbereich wiegt, und dann definierte rechteckige Stücke im mg-Bereich abschneidet und die Masse über die Fläche ausrechnet. Rein mathematisch kann man damit die Masse sehr genau erreichen. Das Problem ist eventuell die Inhomogenität solcher Folien über die ganze Fläche, aber meine Erfahrung ist dass die durch die modernen Herstellungsprozesse sehr gut ist. Man kann die Streuung auch dadurch testen indem man mehrere gleich große Stücke aus unterschiedlichen Folienbereichen anfertigt und die dann vergleichend wiegt.
Ähnliches geht mit Draht, aber meist nicht ganz so genau.
Hubert
Hallo Michael,
du suchst ja offensichtlich nach einer möglichst günstigen und genauen Lösung.
Ich schließe mich in der Hinsicht Hubert an.
Offensichtlich ist deine Waage im ~ 2mg Bereich genau. Nimm doch einfach eine Alufolie und versuch ein möglichst 2 mg Stück abzuschneiden. Dieses kannst du dann halbieren und beide Hälften wiegen. Wenn die Summe stimmt, kannst du daraus äquivalent weitere kleine Stücke schneiden usw. bis du in dem Bereich angekommen bist den du gerne hättest. Die ganzen Schnipsel kannst du dann getrennt von einander sicher aufbewahren und markieren. So hast ein halbwegs vernünftigen Set an Kalibriergewichten für weniger Cent und, falls es dir Spaß macht, auch noch ein paar schöne Experimentier-Stunden ;)
Ein wichtiger Punkt , falls er dir nicht eh bewusst ist, wäre noch zu nennen. Du solltest die Alufolie auf keinen Fall mit den Fingern anfassen, sondern zuvor gut reinigen und dann nur noch mit einer sauberen Pinzette und Schere bearbeiten. Je kleiner die Schnipsel werden, desto größer wird der Fehler durch Fett/Schmutzablagerungen durch Berührung.
Grüße,
Tobias
Hubert (Lupus) hat die brauchbare Methode oben beschrieben. Statt Alufolie kann man auch dünnen Draht nehmen, der ist im Durchmesser gut konstant, auf errechnete Länge mit der Schere kürzen. Ein Seitenschneider erzeugt einen Grat, der die Längenmessung unsicher macht.
Apropos Länge: Ein "Zollstock" (Gliedermaßstab) darf auf 2 m bis zu 2 mm (!) falsch sein, das erfüllt die Norm. Besser sind feste Werkstattlineale aus Stahl.
Aber man sollte auch mit einer weiteren Waage gegenprüfen, sonst bleibt man an der Genauigkeit einer einzigen hängen.
Am besten ist ein gebrauchter Gewichtsatz einer alten Balkenwaage aus ebay, erscheint dort manchmal.
Für das absolute Gewicht kann man eines oder zwei daraus amtlich kalibrieren lassen, das kostet um 20 € pro Gewicht.
Gruß - Werner
Hallo Michael,
ich habe genau dieses Waagenmodell mal zusammen mit einer Pipette überprüft siehe hier ganz unten:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=39516.0
Ich finde die Waage recht genau, auch im Bereich zwischen 10 und 100 mg.
Du kannst Dir z.B. winzige Beilagscheiben als Prüfgewichte hernehmen.
Vielleicht kennst Du eine nette Apothekerin, die sie für Dich auf die Analysenwaage legt und auf 4 Stellen hinterm Komma genau abwiegen kann.
Ich habe die Möglichkeit im Labor und kann mir so jederzeit ein Prüfgewicht besorgen.
Viele Grüße,
Peter
Hallo Michael,
diese billigen China-Waagen und auch solche im unteren Preissegment, die z.B. unter einem traditionellen deutschen Namen vertrieben werden und ebenfalls aus China stammen, funktionieren nach dem Prinzip des Dehnungsmeßstreifens (DMS).
Zur Kalibrierung liegt den Waagen meistens ein (in Worten: nur eines) Kalibriergewicht bei, das in der Regel der Höchstlast entspricht, in Deinem Fall müßte das ein 50 g-Gewicht sein, z.B. der Fehlergrenzenklasse F 1 (50 g +/- 0,3 mg).
Die einfache 1-Punkt-Kalibrierfunktion greift in die Elektronik der Waage ein und sorgt dafür, daß die spezifizierte Reproduzierbarkeit und Genauigkeit wieder hergestellt wird. Vor der Kalibrierung sollte die Waage längere Zeit in dem Raum bei gleichbleibender Temperatur stehen und etwa 15 Minuten vorher eingeschaltet werden.
Wenn Du Dich über Kalibriergewichte informieren möchtest:
https://www.kern-sohn.com/data/downloads/sl-weights-de.pdf
Aber bedenke bitte, daß dann der Preis der Gewichte bei Weitem, den Preis der Waage übersteigen wird.
Viel einfacher und billiger kann man eine Waage allerdings mit Wasser und einer entsprechend genauen Pipette (Mikroliter-Pipette, auch als "Eppendorf-Pipette" bekannt)) überprüfen.
Viele Grüße, Jochen.
Hallo Michael,
ich habe dieses alte 500 mg Gewicht in meiner Grabbelkiste gefunden. Da ich es doppelt habe, kann ich es Dir gerne kostenfrei zusenden. Ich habe es mit meiner Waage überprüft und die zeigt 500 mg an. Bitte sende mir Deine Adresse an
Peter.Freimannätt-online.de
Mikrogrüße
Peter
Hallo,
zunächst vielen Dank für die prompten Antworten, Hinweise und Tipps!
Es geht mir ja nicht um höchste Genauigkeit. Ich führe Protokoll, wenn ich die Lösungen und Mischungen für meine Mikrokristalle herstelle, da möchte ich da natürlich notieren, was und wie viel ich davon verwendet habe. Im weiteren Verlauf ändere ich dann gegebenenfalls die Rezeptur, ausgehend von den ersten Versuchen. Es liegt in der Natur der Sache, dass es da nicht um das letzte µg geht, ich komme gut mit etwa +/- 3 mg zurecht. Und dafür sollte die Waage, speziell bei kleineren Gewichten, irgendwie zu überprüfen (kalibrieren) sein.
Ich habe gleich mal den Vorschlag von Hubert aufgegriffen, die Folien-Rückseite eines Schnellhefters genommen und ein Gewicht von 17 mg/cm2 ermittelt. Referenz war wieder die 1-Cent-Münze.
Der Rest war war dann ein Klacks. Jetzt habe ich ein erst mal ein paar 5 mg- und 10 mg Stücke zum Probieren, die restlichen Schnipsel gehe ich morgen an.
@ Peter (Fraenzel) - dein Set geht auch erst bei 50 mg los. Ich nehme aber dein Angebot mit den 500 mg gern an, dann kann ich den Cent wieder in den Münzkreislauf zurück bringen. Meine Adresse könntest du noch haben, schicke ich dir aber nochmal.
@ Jürgen - mache ich!
@ Tobias - ich habe jetzt, wie schon beschrieben, mal mit der Kunststofffolie angefangen, aber schon ein paar Eckchen Alu-Folie dazugelegt. Ich hätte nicht gedacht, dass Alu-Folie so "schwer" ist. Die Sache mit den Fingerabdrücken werde ich beachten.
@ Werner - Draht in verschiedenen Stärken habe ich genug. Das werden vermutlich auch sehr kurze Stückchen (muss ich morgen mal in den Keller gehen). Eine Büroklammer wiegt schon fast ein halbes Gramm!
@ Peter Ludwig. Das mit der Apothekerin ist eine gut machbare Idee!
@ Jochen - Ja, ein 50 g-Gewicht lag bei. Auf der Seite von Kern war ich schon, sehr interessant, aber sprengt wohl den Rahmen. Zur Pipette hatte Peter auch schon etwas geschrieben. Aber weiß ich, wie genau meine Pipette ist? Ich kann zwar 20-200 µl einstellen, aber da tauchen wieder neue Fragezeichen auf.
Nochmals allen vielen Dank!
Michael
Hallo Michael,
was hältst Du davon: (Voraussetzung: Deine Waage; 1L-Messkolben; Mikroliterpipetten, evtl. 10 ml und 100 ml, Herdplatte)
Du löst 100 g reines Kochsalz in möglichst genau 1 Liter Wasser (Messkolben) auf.
Du entnimmst von der klaren Lösung 100 µl mit der Pipette, bringst diese 100 µl auf ein vorab ausgewogenes Uhrglas (oder ähnlich) und trocknest die Lösung vollständig.
Nun hast Du mit ausreichender Genauigkeit 10 mg Gewicht im Uhrglas. Mit der 10er Pipette dann 1 mg.
Oder: Du lässt Dir, wie im Beitrag schon vorgeschlagen, eine Sammlung von unterschiedlichen Gewichten herstellen, überwiegend aus feinen Messingdrähtchen oder Aluminiumstückchen.
Unten die vor Zeiten von Hubert (Lupus) geschaffenen Gewichte für seine Mikrowaage.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/319496_40362448.jpg) (https://www.directupload.net)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/319496_27717712.jpg) (https://www.directupload.net)
Viele Grüße
Reinhard
Hallo Reinhard,
langsam frage ich mich, wieso ich eigentlich nicht selbst auf all die Möglichkeiten gekommen bin. Naja, beim nächsten mal. :)
Was machst du mit dem eingetrockneten Salz, um es handhaben zu können? Zerbröselt das nicht schnell, spätestens beim Anfassen mit der Pinzette?
Zu deinen Bildern, auf dem 2. Bild, mit 19 und 20 bezeichnet, sind die Drähte die eigentlichen Gewichte, oder sind die noch irgendwo eingegossen? Kann ich schlecht erkennen.
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
die Salzkrusten evtl. auf Aluminiumschälchen wären natürlich nur brauchbar für eine Kalibrierung, um die es ja anfangs ging.
Als dauerhafte Einrichtung sind die eher nicht geeignet und ursprünglich ging es auch darum, mit dieser Methode, Gewichte im Mikrogrammbereich
für die Kalibrierung der Ultramikro-Waagen des "metallurgical laboratory" herzustellen. Statt des banalen Kochsalzes würde dafür Thoriumnitrat
verwendet.
Auf diesem Photo sieht man besser, was ursprünglich in den "Näpfen" 19 und 20 war: winzige Waagschälchen aus dünnstem Aluminium, von Hubert mit
ruhigen Physikerhänden erschaffen.
Viele Grüße
Reinhard
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/319502_3841804.jpg) (https://www.directupload.net)
Hallo Michael,
zur Ergänzung: Die Kalibriergewichte sind u-förmig gebogene Drähte und entsprechend geformte Folien, weil sie über das Ende der Draht- bzw. Glasfeder der Waage gehängt werden sollen. Das leichteste Gewicht hatte 100 µg, und wurde aus dünnem Blattmetall zum Vergolden hergestellt da die Alu-Folie bereits zu dick war um genaue Maße zu schneiden. Die am Ende aufgebogenen Drähte in den Fächern 19 und 20 waren nach meiner Erinnerung Ersatzdrähte als Bügel zur Herstellung der Waagschälchen.
Hubert
Hallo Reinhard und Hubert,
alles klar. Ich denke, wir sind jetzt aber schon ein paar Größenordnungen unter dem angelangt, womit ich mich beschäftige.
Aber es ist sehr interessant, zu sehen, wie ihre diese Probleme löst.
Danke für die Anregungen und herzliche Grüße
Michael
Hallo Michael,
einen habe ich noch.
Mit Milimeterpapier solltest Du unzäglige unterschiedliche "Kalibriergewichte" zurechtschneiden können, fürn n Appel und n Ei. Das Gewicht ist relativ genau, meist 80g/m².
Wenn Du beispielsweise einen 10 mm x 10 mm Abschnitt erzeugst sind das 0,008 g (1/10.000m²), wenn ich richtig gerechnet habe.
Das Papier dann mit Handschuhen in eine Klarsichthülle stecken, damit keine Feuchtikeit das Gewicht beeinflussen kann.
LG Frank
Hallo Frank,
das geht natürlich auch! Ich muss mal schauen, vielleicht habe ich noch transparentes Millimeterpapier. Das wäre wohl noch weniger feuchtigkeitsempfindlich.
Liebe Grüße
Michael
Hallo Frank,
Zitat von: Nochnmikroskop in Februar 09, 2022, 20:58:59 NACHMITTAGS
Hallo Michael,
...
Das Papier dann mit Handschuhen in eine Klarsichthülle stecken, damit keine Feuchtikeit das Gewicht beeinflussen kann.
LG Frank
Das ist genau der springende Punkt bei dem Papier. Zu der Angabe von 80g/m² gehört dann mindestens noch eine Angabe bei welcher rel. Luftfeuchte diese Angabe gelten.
Da dürfte Papier sehr empfindlich reagieren.
LG
Jürgen
Hallo zusammen,
klar das Papier ist hygroskopisch, aber bei normaler Raumluft 45-60% rel. Lf. sollten die Feuchteunterschiede (Ausgleichsfeuchte) nicht all zu hoch ausfallen, um relevant zu sein.
Ggf. kann ich morgen mal eine Darrprobe vermessen, in der Firma habe ich eine Sartorius mit 1/10000 g Auflösung.
Wie geschrieben nicht mit Fingern anfassen, nach Benutzung in Klarsichthülle packen.
Übrigens ist das beim Salz mind. genauso, wenn nicht schlechter, Salze ziehen Feuchte an.
LG Frank
Hallo Frank,
Natriumchlorid ist nicht hygroskopisch!
LG Helmut
Hallo,
na klar ist Natriumchlorid hygroskopisch. Warum legt die Hausfrau (und jeder Gastwirt) Reiskörner in den Salzstreuer?
Noch eine Antwort zu dem Vorschlag, Wassertropfen aus der automatischen Pipette zu verwenden: die sind wesentlich ungenauer, als die angesprochene Waage.
Herzliche Grüße
Detlef
Hallo Detlef,
weil es nicht rein ist. Siehe Wikipedia: Verbesserung der Rieselfähigkeit
Geschmackvolle Grüße von
Heinrich
Hallo Detlef,
Zitatna klar ist Natriumchlorid hygroskopisch. Warum legt die Hausfrau (und jeder Gastwirt) Reiskörner in den Salzstreuer?
für Chemiker ist Natriumchlorid nicht hygroskopisch. Für Hausfrauen und Gastwirte schon, falls es mit Magnesiumchlorid verunreinigt ist.
LG Helmut
Zitatfür Chemiker ist Natriumchlorid nicht hygroskopisch. Für Hausfrauen und Gastwirte schon, falls es mit Magnesiumchlorid verunreinigt ist.
Klar Ihr habt Recht! Aber woher nehmen?
Herzliche Grüße
Detlef
Hallo Detlef,
Natriumchlorid Urtitersubstanz, 80 g
Certipur
Hersteller: Merck
Artikel-Nr.: MC1024060080
63,50 €
LG Helmut
....Klar Ihr habt Recht! Aber woher nehmen?.....
Durch zweifaches Umkristallisieren aus H2O bekommt man sehr reines NaCl, das nicht mehr hygroskopisch ist.
Alle Bestandteiles des Kochsalzes (Magnesiumsalze, Kaliumhexacyanoferrat (!) und Kaliumjodat) sind m.E. deutlich besser löslich,
was die gute Reinigung des NaCl durch Umkristallisation befördert. NaCl ist auch eine Urtitersubstanz, was Hygroskopizität ausschliesst.
Alchemische Grüße
Reinhard
Hallo Helmut, hallo Reinhard,
danke für die Aufklärung!
Die Genauigkeit der Kalibriergewichte "Papier" ist sicher nicht sehr hoch. Aber man kann gut von Groß auf Klein schließen, da das Papier in sich (ein Blatt) recht homogen ist.
Also erst das Milimeter-Papier, z.B. A4 messen (Länge, Breite, Gewicht), dann kann man einfach etwas in passender Größe abschneiden. Für eine spontane Kalibrierung ist die Genauigkeit denke ich größer, als die der China-Waage.
LG Frank
Einwiegen
Von der Kunst, 10 mg quantitativ zu überführen.
https://www.bcp.fu-berlin.de/chemie/chemie/studium/ocpraktikum/ressourcen/laborpraxis/laborpraxis_webinfos/analytik/uvvis/einwiegen.html (https://www.bcp.fu-berlin.de/chemie/chemie/studium/ocpraktikum/ressourcen/laborpraxis/laborpraxis_webinfos/analytik/uvvis/einwiegen.html)
LG Helmut
Hallo Reinhard,
in einer Vorschrift zur Herstellung von reinstem NaCl als Urtitersubstanz wird empfohlen, in eine gesättigte NaCl-Lösung (die reinste Qualität, die man bekommen kann) unter Eiskühlung gasförmigen Chlorwasserstoff bis zur Sättigung einzuleiten, durch Überschreitung des Löslichkeitsprodukts fällt dann reinstes NaCl aus. Nach Abfiltrieren und Trocknen bei 110° C wird es noch bei 500° C bis zur Gewichtskonstanz erhitzt.
Gasförmiger Chlorwasserstoff ist allerdings nicht bei ALDI, LIDL usw. erhältlich.
Jochen
Im Labor kann HCl-Gas durch die Reaktion von konzentrierter Schwefelsäure mit Ammoniumchlorid hergestellt werden.
2 NH4Cl + H2SO4 = (NH4)2SO4 + 2 HCl ^
https://www.ichemlab.at/info/HerstellungHCl.pdf (https://www.ichemlab.at/info/HerstellungHCl.pdf)
LG Helmut
Hallo,
Frage eines Unwissenden um reines NaCl.
Wenn dann das reinste NaCl vorliegt, kann man es ruhig an der Luft bereitstellen, es nimmt keine Feuchtigkeit mehr auf?
Frank
Hallo Frank,
Laut Jander- Jahr:
Das Salz wird fein gepulvert und im elektrischen Ofen bei etwa 500 °C bis zur Massenkonstanz erhitzt. Benutzt man eine Gasflamme zum Erhitzen des Tiegels, muss der Zutritt der Verbrennungsgase zum Tiegelinhalt verhindert werden. Das Salz muss bromid-, iodid- und
sulfatfrei sein, es darf kein Kalium und keine Erdalkalimetalle enthalten.
Aufbewahrung unter Feuchtigkeitsausschluss im Exsikkator.
LG Helmut
Hallo,
ZitatAufbewahrung unter Feuchtigkeitsausschluss im Exsikkator.
da scheinen die Chemiker der eigenen Theorie nicht ganz zu vertrauen. :D
Hubert
Hallo Hubert,
keine Theorie sondern gängige Praxis, zumindest in Basel 1990.
Laborpraxis Bd. 4. Analytische Methoden, Basel Birkhäuser, 4. Überarb. Aufl. 1990.
LG Helmut
Hallo Helmut,
Du hast die leichte Ironie nicht ganz verstanden. ;)
Hubert
Hallo,
als echte Kalibriergewichte eignen sich somit wohl Edelstahl-, oder Aluminium-Stückchen. Einmal hergestellt, die Oxidschicht aufbauen lassen (Selbstpassivierung) und dann an einer guten Waage kalibrieren. Dann sollte doch wenig passieren können.
Dünne Unterlegscheiben, Kabel (Litze) wurden schon genannt, es gibt auch schmale Stahlbänder mit <0,1 mm Dicke.
Ideal wäre doch Blattgold .... ;D
Oder doch lieber Papier???
LG Frank
Hallo zusammen,
Polypropylen geht auch.
Viele Grüße,
Peter
Hallo,
@ Peter - danke, das ist sicher ebenfalls eine gute Möglichkeit, die aber voraussetzt, das man erst mal eine genaue Waage zur Verfügung hat. Da kommt dann wieder die "nette Apothekerin" ins Spiel. Aber du hast mir die Teile ja bereits zugeschickt. Ich habe die Teile gleich mal auf die Waage gelegt und muss sagen, dass diese Low-Cost-Waage erstaunlich genau ist (natürlich nur mit den 4 Stellen).
Was ich bei den ganzen Versuchen aber festgestellt habe, ist Folgendes:
Wenn ich auf die Wage einen Objektträger lege, zeigt die Waage, sagen wir mal 4,770 g an. Drücke ich die Tara-Taste, geht die Anzeige auf 0,000 g. Soweit in Ordnung.
Lege ich nun auf den Objektträger ein Gewicht von 10 mg bleibt die Anzeige bei 0,000 g.
Drücke ich nicht Tara, habe also die Anzeige 4,775 g und lege dann die 10 mg dazu, steigt die Anzeige, wie es sich gehört, auf 4,785 g.
Das ist kein großes Ding, da sich das Problem mit ein wenig Kopfrechnen lösen lässt. Aber verstehen kann ich das nicht.
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
Du kannst ja mal krümelweise Zucker, oder Salz auf den Tara genullten Objekträger geben, dann kannst Du den Unterschied ggf. erkennen, ob es ruckartig steigt, oder nicht.
Bei den teuren Waagen erkennt man jede kleinste Änderung. Ich hatte ja Papier in der Darrprobe bei 103°C eingelagert und dann sofort in die Waage gegeben. Die Anzeige wechselte ständig, da die sofort wieder aufgenommene Feuchte aus der Luft unmittelbar registriert wird.
Das sollte bei 3 Nachkommastellen auch so aussehen.
LG Frank
Hallo Frank,
ja, das mit dem Papier ist nachvollziehbar.
Das Problem kann ich mir nicht erklären. Ich habe jetzt 20 Stückchen mit ca. 5 mg nacheinander auf den OT gegeben. Bleibt bei 0,000 mg. Wenn ich das ohne Tara mache, steigt das Gewicht bei jedem zusätzlichen Teil, wie zu erwarten. Ach wenn ich den OT kurz antippe, geht die Anzeige wieder auf 0,000 g zurück. Aber die Wagge bekommt das schon mit. Wenn ich nämlich das Häufchen mit den 5 mg-Stücken vom OT abkippe und den OT wieder auf die Waage zurücklege, zeigt er mir das Gesamtgewicht der Teilchen als negativen Wert an.
Wenn ich größere Gewichte, z.B. 50 mg, auf den OT gebe, funktioniert das auch mit Tara.
Viele Grüße
Michael
Zitat von: hugojun in Februar 08, 2022, 13:35:25 NACHMITTAGS
Hallo Michael ,
mit Kalibriegewichten kann ich nicht dienen, aber man kann die Reproduzierbarkeit testen und steigern,
indem man mit einem kleinen Gewicht, die Waage aus der Nullstellung bringt. Sagen wir 10% des Maximal-Wertes.
Dann würde ich ein zweites, ähnlich schweres Gewicht dazu legen, 10-mal wiegen und sehen ob du in deinem 10mg- oder 1mg Bereich konstant bist.
So bist du schon mal sicher, ob sich die Anschaffung eines Eich-Gewichtes überhaupt lohnt.
LG
Jürgen
Was wiegt denn so ein OT?
LG
Jürgen
Hallo Jürgen,
ja, das hatte ich schon gemacht. Ein Objektträger, wie ich sie verwende, wiegt ca. 4,8 g. Ich habe dann eine zweiten dazu gelegt, das ganze 10 mal. Die Summe lag bei 9,588 mg oder 9,589 mg. Besser geht's wohl kaum.
Beste Grüße
Michael
Das ist einfach eine Software-Schlamperei im Tara-Unterprogramm.
Die Waage erkennt doch auch kleine Gewichtsänderungen.
Wenn die nicht zu teuer war und schon mehr als 1 Jahr auf dem Buckel hat, kauf eine neue.
Da ist die Software vielleicht (?) neuer.
Gruß - Werner
Hallo Werner,
ja, hast recht, das wird es wohl sein. Vielleicht mache ich das auch.
Oder ich kehre wieder zurück zu meinen alten, bewährten Tools, ohne Software und solchem Zeugs. ;)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/319734_30631159.jpg)
Liebe Grüße
Michael
Hallo Frank,
was war denn das Ergebnis deines Versuchs mit dem Papier aus der Darrprobe? Wie viel Feuchtigkeit hat es aus der Luft aufgenommen, und unter welchen Bedingungen?
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
stimmt, die Info bin ich noch schuldig geblieben.
Das Millimeterpapier lag vorher jahre lang im Schrank, das hatte 3,89% Feuchtigkeit intus.
Ein kleiner Zettel aus der Zettelbox am Schreibtisch hatte 3,57% Feuchtegehalt. Es war der oberste des Blocks, die rel. Raumfeuchte bei mir im Labor ist derzeit recht konstant 32 bis 36% gewesen.
Das Papier für Kalibrierungszwecke sollte auf jeden Fall ausklimatisiert sein. Wenn sich dann die Luftfeuchtigkeit nicht stark ändert, ist von einer guten Gewichtskonstanz auszugehen. Wobei natürlich durch die geringe Dicke des Papiers von ca. 0,1 mm (bei 80g/m²) eine schnelle Angleichung auf veränderte Feuchtebedingungen erfolgt. Dafür habe ich aber auch im Internet keine verlässlichen Fakten gefunden.
Deshalb: als Kalibriergewicht ein Blatt A4 Papier wiegen (A4 mit 80g/m² wiegt recht genau 5,0g), anschließend berechnen wieviel für z.B. 10 mg abgeschnitten werden muss, fertig.
LG Frank
Hallo zusammen,
ich werde durch die vielen Tipps und Hinweise bei meinen Versuchen in Zukunft wohl gut zurechtkommen!
Es ist aber immer wieder interessant, was dieses "Schwarmwissen" so an Infos zusammenbringt. Respekt!
@ Frank - danke für die Zusatzinfos!
Herzliche Grüße
Michael
Hi,
falls von Interesse, ich bin Werners Empfehlung gefolgt und habe eine neue Waage gekauft. Hat soviel gekostet, wie die alte (knapp 30.- EUR). Macht alles, wie gewünscht.
Beste Grüße
Michael
Hallo Michael,
Was für eine Waage ist es denn geworden?
LG Frank
Hallo Frank,
da eine "richtige" Waage für mich zu teuer und auch zu groß gewesen wäre, habe ich mich wieder für ein preiswertes, schlankes China-Modell entschieden. Mit der bisherigen Waage hatte ich ja, bis auf diese Tara-Sache, nur Gutes erlebt.
Nun also diese: KUBEI 100g/0.001g USB Milligramm Digitalwaage (https://www.amazon.de/KUBEI-Mini-Hochpr%C3%A4zise-Digitalwaage-Schmuckwaage-Kalibriergewichte/dp/B08NH9TJN5/ref=asc_df_B08NH9TJN5?tag=bingshoppin0b-21&linkCode=df0&hvadid=80608057914089&hvnetw=o&hvqmt=e&hvbmt=be&hvdev=c&hvlocint=&hvlocphy=&hvtargid=pla-4584207588722019&psc=1).
Ist natürlich alles aus Plastik, die Tastenkappen klappern ein wenig, aber an meinen mittlerweile vielen, geschenkten und selbst gebastelten, Kalibriergewichten hat sie ihre helle Freude (Display ist beleuchtet).
Ich versuche jetzt mal, wie die Leute am KIT, Neutrinos zu wiegen...
USB ist nur für das Laden da, keine Schnittstelle!
Beste Grüße
Michael
Hallo Michael,
danke für Deine Info.
Die habe ich mir jetzt auch einfach mal gekauft.
LG Frank