Hallo,
in einem Artikel habe ich eine Angabe gefunden, das ein Öl nach DIN 58884 mit n=1.518 verwendet wurde. Weiss jemand, was die DIN genau spezifiziert?
Viele Grüsse
Florian
Hallo Florian,
vielleicht hilft das weiter:
https://infostore.saiglobal.com/en-us/standards/DIN-58884-1970-08-430148_SAIG_DIN_DIN_971881/ (https://infostore.saiglobal.com/en-us/standards/DIN-58884-1970-08-430148_SAIG_DIN_DIN_971881/)
Danke, aber das steht nur "This product is not available in your region".
Viele Grüsse
Florian
Hallo Florian,
nein, ich wollte nur zeigen, dass diese DIN nicht mehr gültig ist und durch DIN ISO 8255-1:2003-05
DIN ISO 8037-1:2003-05 ersetzt wurde. Die muss man dann wieder getrennt suchen.
Für DIN ISO 8255-1: 2003-05 steht da z.B.: This part of IS0 8037 specifies requirements for dimensions, thickness, optical properties and tolerances for microscope slides used for transmitted light microscopy in the visible spectral range').
NOTE - This part of IS0 8037 does not cover requirements for suitability for fluorescence microscopy.
Wenn man die ganze DIN lesen will kostets Geld.
Hallo Florian,
Göke G (1988): Immersionsöl nach DIN 58884. Mikrokosmos 77, 288.
LG Helmut
Ich habe hier einen alten Artikel von 1982 von Beran und Mohsenzadeh, "A Reflected Light Investigation of Nickeline, Breithauptite and Millerite" TMPM Tschermaks Min. Petr. Mit. 30, 267-275, wo zur Berechnung des komplexen Brechungsindex aus den Reflektivitäten gegen Luft und Öl für den Brechungsindex des Öls auf besagte DIN verwiesen wird. Inzwischen glaube ich, dass sie konstant über den ganzen Wellenlängenbereich von 400-700 nm einfach den Wert von 1.518 verwendet haben.
Oh diese Mineralogen!
Viele Grüsse
Florian
Zitat von: momotaro in Februar 11, 2022, 11:26:51 VORMITTAG
Göke G (1988): Immersionsöl nach DIN 58884. Mikrokosmos 77, 288.
Vielen Dank, das hilft mir weiter, weil hier zumindest nu_e=44 +-5 spezifiziert ist. Die Daten des Zeiss Öls kannte ich und habe ich auch verwendet.
Viele Grüsse
Florian
Hallo Florian,
die DIN Norm beschreibt die Anforderungen an ein Immersionsöl für die Mikroskopie. Darin ist u.a. die Brechzahl spezifiziert, aber soweit ich mich erinnere nicht die n20D bei der gelben Natrium-Doppelinie bei 589 nm, sondern die bei grünem Licht (546 nm?). Darüber hinaus ist noch die Abbé-Zahl spezifiziert. Mit Deinem Refraktometer kann man die näherungsweise bestimmen.
Ich hab in meiner früheren Firma mal so ein Öl zusammengemischt, das bestand damals aus Di-n-butylphthalat, Dimethylphthalat und einem Chlorparaffin mit 60% Chlorgehalt (ein Cereclor-Typ).
Man brauchte damals aromatische Verbindungen und halogenhaltige Verbindungen, um die für organische Verbindungen relativ hohe Brechzahl zu erreichen. Die erforderliche Abbé-Zahl erreichte man durch das Mischungsverhältnis der einzelnen Komponenten.
DIN Normen dürfen ja leider nicht kopiert werden, aber vielleicht hast Du in der Firma Zugang dazu, in der Hochschulbibliothek durfte man sie auch nur einsehen, nicht kopieren, das Personal hatte da einen sehr scharfen Blick, wenn jemand mit einer DIN-Norm unter dem Arm in Richtung Kopierer ging.
Viele Grüße, Jochen
Jetzt habe ich mal versucht, die n und k Kurven aus dem Artikel zu reproduzieren und dabei einmal ein konstantes n=1.518 und einmal ein variables n entsprechend dem 518N Oel von Zeiss zugrunde gelegt. Die Kurven sind etwas krakeliger als in dem zitierten Artikel, wohl aufgrund der Rundung der Reflektivitäten und der ausserordentlichen Sensitivität der Königsberger Gleichungen. Mit konstantem n_Oil ergeben sich höhere Maxima und niedrigere Minima für die n Kurven als mit variablen n_Oil. Die Kurven für n_Oil = const. passen deutlich besser zu den Kurven in dem Artikel!
Viele Grüsse
Florian
Für's Protokoll, der Brechungsindex von Zeiss 518N wird gut durch die Sellmeiergleichung (Wellenlänge lambda in nm, Temperatur theta in Grad C)
n = sqrt(1+1.241843* lambda^2/(lambda^2 - 14278.94)) - 0,00037 (theta -23)
beschrieben.
Ich habe mein Immersol 518N jetzt im Bereich 440-650 nm vermessen. Die Temperatur betrug 22 Grad Celsius. Anbei zeige ich den linearisierten Sellmeier Plot. Die Daten liegen eigentlich sehr schön auf der Ausgleichsgerade. Zum Vergleich sind in rot die Werte aus dem Zeiss Datenblatt geplottet. Der Brechungsindex meines Öls scheint im Mittel um etwa 0.0008 höher zu liegen. Nachdem das Refraktometer nicht termostatisiert ist, würde eine um 2 Grad niedrigere Temperatur ausreichen, um den Unterschied zu erklären.
Viele Grüsse
Florian
Jetzt mit Thermostat bei 23 Grad gemessen.
Die Messwerte stimmen jetzt genau mit den Messwerten aus dem Zeissdokument überein.
Viele Grüsse
Florian