Lieber Panoramiker -
beim Versuch ein Auflichtfluoreszenz-Stengelschnitt-Total-Panorama eines Hortensiensprosses (fecit P. Göppert, 2019) bei etwas stärkerer Vergrößerung herzustellen habe ich ein merkwürdiges Ausleuchtungsproblem bekommen, das mir vielleicht jemand erklären kann.
Bedingungen:
Axioskop50, Auflicht mit Luminus SST-50 1,5 A; Filtersatz 436/20-FT460-LP470 nm;
Objektiv PlanNeo 10x;
Kamera EOS R6, 20 Mpx, 0.5 sec, ISO 1000.
Panorama:
aus 96 RAW-Dateien (CR3);
mit DxO PL 4 bearbeitet und zu TIFs entwickelt;
TIFs mit PTGui zusammengefügt und Pano (41 x 37 KP) als JPG (695 MB / 95%) gespeichert (TIF für meine Software zu groß);
JPG-Pano mit krpano als Vtour fürs Web aufbereitet.
EDIT - Rohpanorama wegen Klärung gelöscht
Mein Problem ist war die Ausleuchtung des gesamten Panoramas. Wohlgemerkt dreht es sich nicht um die geringere Belichtung in den Ecken der Einzelbilder, die bei einem Pano mit geputzen Rand auch kaum mehr sichtbar wäre - höchstens in der Markhöhle des Sprosses.
Mich stören vielmehr zwei kreisförmige, geringer belichtete Zonen - ein kleinerer bei etwa 14:00 Uhr am Stengelrand und ein großer, der fast den rechten unteren Quadranten ausfüllt.
Wie kommt so was zustande?
Die Beleuchtung sollte sich ja nicht ändern, da man ja das Präparat unter dem Objekt verschiebt.
Auch Belichtungszeit und ISO-Einstellung der Einzelbilder wurden kontrolliert - sie ist wie erwartet bei allen gleich.
Könnten es Spuren Effekte von Blasen bei Eindecken des Präparates sein, die nach dessen Trocknung verschwanden? In normalem Durchlicht ist das nicht festzustelln.
Wenn man in das Pano reinzoomt ist dieser Effekt zwar kaum mehr sichtbar, mich stört er aber emotionell ;D und bevor ich weitere Putzarbeit etc. reinstecke wollte ich erst mal die Expertenkommentare abwarten.
Vielen Dank im Voraus!
Rolf
Hallo Rolf,
so einen ähnlichen Effekt konnte ich durch gezieltes Ausbleichen erzeugen. Bei einem wackergefärbten Präparat diffundierte der Farbstoff nach außen und bildete den grün fluoreszierenden Bereich um den Schnitt herum. Wenn ich nun die Leuchtfeldblende zugezogen und die volle Leistung der 470-nm-LED draufgehalten habe, konnte ich dem Ausbleichen des Farbstoffs zusehen. Danach hatte ich einen kreisförmigen dunkleren Bereich im Präparat, siehe Bild. Sieht so ähnlich aus wie auf Deinem Bild.
Eigentlich wollte ich mal die Ausbleichgeschwindigkeit messen und zusätzlich beobachten, ob die Floureszenz sich regeneriert oder ob durch Diffusion Farbstoff zuwandert. Ist aber irgendwie untergegangen...
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/319880_33420276.jpg)
Die wellenförmigen Abstufungen im rechten Bildteil sind jpg-Kompressionsartefakte und im Original nicht enthalten.
Viele Grüße aus Bonn
Horst
Hallo Horst -
Heureka!
Natürlich - seit man Fluoreszenzmikroskopie auch ohne das gemütliche Brutzeln und den Ozonduft im verdunkelten Mikroskoplabor machen kann bin ich einfach nachlässig geworden.
Nachdem Du mich mit der Nase daraufgestoßen hast (vielen Dank), kann ich problemlos den Brandfleck vom PlanNeo 10x und vom PlanApo 40x erkennen - dann wird das Pano halt damit leben müssen
(und schon wieder bin ich vom Mikroskop an den Computer gelaufen ohne die LED auszuschalten) >:(
Viele Grüße
Rolf