Hallo Forum,
beim Erwerb eines Photomikrosko I erhielt ich ein Objektiv mit der Bezeichnung: Plan 100 / 1.25 Oel m.J 160/-.
Über eine Irisblende läßt sich die n.A. auf 1.25 bzw. 0.8 einstellen.
Was bedeutet Oel m.J und gibt es ein besonderes Einsatzfeld für dieses Objektiv ?
In einem weiteren Beitrag eine Frage zu einem Plan 1.0.
Gruß aus Kronach
Ludger Benning
Hallo,
das m.J. bedeutet mit Iris, die normale Hellfeldstellung an einem Revolverkondensor von Zeiss ist auch mit J gekennzeichnet, vermutlich damit ein großes I mit einer römischen 1 verwechselt wird. Die numerische Apertur läßt sich mit dieser Iris-Blende stufenlos zwischen 0,85 und 1,25 variieren.
Jochen
Hallo Jochen,
danke für die schnelle Antwort. Also kein Spezialöl.
Aber warum die n.A. auf 0.85 bringen. Dient dies zur Anpassung an den Kondensor, falls dieser eine n.A. von 0.9 hat ?
Gruß aus Kronach
Ludger Benning
Moin Ludger,
das ist für Dunkelfeldbeobachtungen erforderlich.
Viele Grüße,
Florian
Hallo Ludger,
die Reduzierung der Apertur des Objektivs wird hauptsächlich für die Verwendung bei Dunkelfeld benötigt.
Da ist die Apertur 1,25 zu groß. Man blendet auf 0,85 oder 0,9 ab um Dunkelfeld zu ermöglichen.
Andere Zwecke sind mir nicht bekannt.
Herzliche Grüße
Herbert
Hallo Florian, hallo Herbert,
besten Dank für eure Hinweise hinsichtlich Dunkelfeldbeleuchtung.
Wird hierfür ein spezieller Kondensor benötigt, oder ist die mit "D" bezeichnete Einstellung des Kondensors geeignet ?
Gruß aus Kronach
Ludger Benning
Hallo Ludgar,
wenn Du das 100/1,25er Objektiv für Dunkelfeld benutzen willst, muss wie bei jeder Dunkelfeldanwendung die Beleuchtungsapertur größer sein als die Apertur des Objektives. Da Dein Kondensor nur eine n.A. von 0,9 hat wird es da schon sehr dünn, selbst wenn Du das Objektiv bis auf n.A. 0,8 herunter regelst. Aber das kannst Du ja ausprobieren. Ganz wichtig: Aperturblende des Kondensor ganz öffnen!
Da DF ein sehr lichtgieriges Verfahren ist, benutzt man dann doch eigentlich Kondensoren mit n.A. >1, um solche Immersionsobjektive optimal zu betreiben, z.B. Kardioid-Kondensoren, die aber auch immer immergiert werden müssen (wenigstens mit Aqua dest.) um eine so hohe n.A. erreichen zu können.
LG Gerd
Hallo Gerd,
damit Du Ludger nicht verwirrst, die Aperturblende wirkt bei dem vorhandenen Kondensor nur in Stellung J.
Wie Christoph erklärt:
das ist ein älterer Kondensor (Typ III Z) mit einer numerischen Apertur von 0,9.
Die Besonderheit ist eine integrierte Dunkelfeldoptik - keine Dunkelfeldblende !
Herzliche Grüße
Herbert
Hallo Herbert,
o.K. so genau kenne ich den Kondensor nicht. Aber wird durch die DF-Optik auch die n.A. verändert?
LG Gerd
Hallo Gerd,
ich habe zwar einige Ph-Kondensoren von Zeiss-West, aber diesen leider nicht.
Da kann vielleicht Christoph etwas dazu sagen.
Herzliche Grüße
Herbert
Hallo,
die Apertur des integrierten Kardioid-Dunkelfeldkondensors dürfte in etwa den üblichen Kondensoren dieser Bauart entsprechen. Leider gibt Zeiss im Katalog die Apertur nicht an, ebensowenig Kurt Michel in seinem Buch "Die Mikrophotographie".
Der dort gezeigte Schnitt durch die Optik läßt aber vermuten, daß der Kondensor in dieser Anwendung immergiert werden muß.
Herzliche Grüße
Christoph