Guten Abend liebe Mitmikroskopiker,
momentan bin ich am Testen von Kameras, die erste die ich momentan teste ist die Tucsen 3 MP.
Habe testweise mehrere Fotos geschossen. Bevor ich zu anderen Motiven bzw. Stacking übergehe, frage ich mich, ob ich nicht auch eine knackige Schärfe wie auf vielen vergleichbaren Bildern zu sehen ist, erreichen kann.
Jedoch bin ich im Bereich der Mikroskopfotografie nicht erfahren, kann mir darum also nicht erklären, warum das Bild selbst im schärfsten Bereich bei den Schuppen eine leichte, flaue Unschärfe aufweist.
Hier das Bild von dem ich spreche: http://www.philadb.com/aphaenogaster/test.jpg
Hier eine Schärfe, wie ich sie mir wünsche: http://www.antweb.org/bigPicture.jsp?code=PICEA&name=Aphaenogaster%20picea&picture=/images/casent0104844/casent0104844_h_1_high.jpg
Könnt ihr mir einen Tip geben, an was das liegen könnte? Ist es vielleicht nur ein Einstellungsproblem oder liegt es an der Optik des Binokulars (Zeiss Stemi 2000c) oder dass der Kamerachip ein preiswerterer Chip ist?
Gruss
Denis
Hallo Denis,
bin mir nicht sicher, aber: Das erste Bild sieht aus wie eine einfache Einzelaufnahme, während das Bild mit Wunschschärfe eher wie ein Stack aussieht. Könnte das der Grund für Deine "Unzufriedenheit" sein ?
Gruß !
JB
Hallo Denis,
ZitatBevor ich zu anderen Motiven bzw. Stacking übergehe
na ich gehe mal davon aus, dass die Ameise gestackt ist, oder dass sie mit einem Makroobjektiv und Balgenauszug gemacht wurde. Mit 1 Schuss am Stemi geht das m. E. nicht
Hallo,
um das Stacking bzw. um eine breitflächige Schärfe geht es mir nicht.
Mir geht es darum, dass ich den Fokus auf bzw. knapp unterhalb das Auge gelegt habe und diesen Bereich (nur diesen!) dann knackig scharf haben möchte. Ein Stacking ist auch nur ein Zusammensetzen mehrerer scharfer Einzelbilder. Jedoch ist selbst dieser eine, gewünscht scharfe Bereich leicht unscharf. Darum geht es mir. Die Schuppen auf dem Kopf unterhalb dem Auge scheinen noch leicht zu "verschwimmen", während das andere Bild in keiner Hinsicht dieses Problem hat.
Gruss
Denis
Hallo Denis
Ich glaube bei deinem ersten Bild ist die Schärfe irgendwo zwischen dem Auge und dem Fühlerende gesetzt.
Das Auge und das Fühlerende sind ja sicher nicht auf der gleichen Ebene, erscheinen mir aber in etwa gleich scharf.
Vielleicht ist dein Problem ja "nur" ein falscher Fokus.
Gruss Horst
Hallo Horst,
genau das ist es. Es sieht aus wie ein "falscher Fokus", aber schärfer bzw. besser fokussieren kann man nicht.
Bei der Erstellung des Fotos habe ich genau darauf gedachtet dass die Schärfeebene zwischen Auge und Haut ist.
Und um diese Ursachenforschung geht es: Wordurch wird der Eindruck des "falschen Fokus" hervorgerufen?
Gruss
Denis
Hallo Denis,
stimmt leider, hab jetzt erst das voll aufgelöste Bild gesehen: gar nichts ist richtig scharf.
Da hilft nur einen Stack zu machen und die Einzelbilder zu analysieren. Wenn gar keines drunter ist mit etwas richtig scharfen Bereichen, dann liegt ein Systemfehler vor.
Hallo Denis,
es könnte auch an der eigenen Fehlsichtigkeit liegen. Wenn man kurzsichtig ist sollte man seine Fernbrille zum Schärfeeinstellen aufsetzen.
Vielleicht hilft das?
Liebe Grüße
Regi
I'm not familiar with the Stemi, but in my case it was the cheap tucsen relay lens adapter that didn't give a sharp image at 100%. You can say what you want about the chip quality of the tucsen, but sharp is sharp.
HTH, Rene.
Hello Rene,
I'm not using a Tucsen adapter solution, the Tucsen is montaged directly on a Zeiss TV 2/3" 0,63x adapter. So, theoretically, it should work properly.
@Regi: Kurzsichtig bin ich zwar, habe aber immer meine Brille auf, das kann's nicht sein.
@Klaus:
Hier ein Stack verschiedener Bilder, ich kann keinen knackscharfen Bereich entdecken:
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image001.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image002.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image003.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image004.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image005.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image006.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image007.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image008.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image009.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image010.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image011.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image012.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image013.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image014.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/image015.jpg
Was verstehst du unter "Systemfehler"?
Da fällt mir gerade ein - auf der Adapteroptik befinden sich einige wenige Staubkörnchen, könnten diese die Ursache sein?
Wie könnte man so einen Adapter gut von Staub befreien - in die Öffnung kommt man ja nur schwer rein?
edit: "Saubermachen" durch Pusten brachte keine Besserung - aber - was mir dadurch auffiel - in der Mitte ist in jedem Foto ein gelber Fleck - ich dachte diese Eigenart der Billigkameras tritt nur bei Durchlichtmikroskopen auf...
Gruss
Denis
Hallo Rene
Wie hier ja schon geschrieben wurde, wirst du das nur mit Stacken hin bekommen.
Was bei deinen Bildern mir auffällt ist, das deine Ameise zu dunkel ist. Du solltest versuchen, mehr Licht an das Objekt zu bringen. Danach in kleinen Schritten, einzelne Bilder machen. Und diese mit einer Stack Software, Stacken.
Kann danach so aussehen
Vespula germanica
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/28519_5410901.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/28519_42163988.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/28519_18331275.jpg)
Diese sind alle aus einzel Bilder gestakt.
Hallo Mike,
nette Bilder aber leider hast du mein Problem nicht verstanden, lies bitte nochmal den kompletten Thread, damit du weisst, worauf ich hinauswill.
Kurz: Mit meiner Kombination habe ich auf keinem einzigen Bild eine klare Schärfe (auch nicht in einem winzigen Bereich)
Gruss
Denis
Hallo Denis,
ZitatWas verstehst du unter "Systemfehler"?
ganz einfach, Du hast es jetzt auch systematisch untersucht: es ist kein Einstellungsfehler, sondern - irgendwo - in dem kompletten System Kamera - Adapter- Mikroskop ist der Fehler zu suchen. Da hilft nur systematisch Komopnenten auszutauschen um den Fehler einzugrenzen!
Dein Problem ist aber auch, das du zu dunkel auf allen deinen Bildern bist.
Du müsstest erst einmal mehr Licht hinein bekommen und danach das ganze noch mal Fotografieren.
Da du ja eine Tucsen nutzt, solltest du eigentlich an einem Bildschirm das Bild auch sehen. Wie verhällt es sich dort?
Siehst du da auch ein unscharfes Bild?
Hallo Mike,
am Licht liegt es nicht, bei mehr Beleuchtung ist auch das Problem der starken Reflexion nicht unerheblich.
Hier 2 "hellere" Fotos - die Unschärfe bleibt leider.
http://www.philadb.com/aphaenogaster/hell1.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/hell2.jpg
Die Scharfeinstellung kann ich sowieso nur am Monitor machen, da sie nicht mit der "Okularschärfe" übereinstimmt, daher - auch dort - sehe ich dieses im Detail unscharfe Bild. - Liegt hier vielleicht der Fehler?
Was mir darüber hinaus noch auffällt - diesen gelben Punkt in der Mitte habe ich nur bei maximaler Vergrößerung - bei kleineren Vergrößerungen nicht...
Gruss
Denis
Haben Sie schon mal den Videoadapter auf Fingerabdrücke oder Schmier überprüft?
Haben Sie schon einmal den Test mit einer Kamera wiederholt?
In solchen Fällen ist es auch nicht schlecht, den Händler direkt zu kontaktieren.
Viel Erfolg
Werner Jülich
Hallo Herr Jülich,
der Adapter ist sauber, eben nochmal kontrolliert.
mit einer anderen Kamera konnte ich noch nicht testen, da ich nur eine hier habe.
Darum werde ich mich jetzt mit dem Händler in Verbindung setzen.
Gruss
Denis
Hallo Denis,
ZitatDie Scharfeinstellung kann ich sowieso nur am Monitor machen, da sie nicht mit der "Okularschärfe" übereinstimmt, daher - auch dort - sehe ich dieses im Detail unscharfe Bild. - Liegt hier vielleicht der Fehler?
Das ist definitv ein systematischer Fehler. Hier muss Parfokalität erzielt werden. Notwendig ist dazu auch ein stellbares Okular mit Strichplatte, damit die korrekte Fokuseinstellung des Mikroskops gegeben ist. Anschließend muss am Fotoausgang eine Höhenverstellung des Tubus vorgenommen werden, bis im Kamerabild ebenfalls max. Schärfe vorliegt. Andernfalls wird die Mikroskopoptik nicht "bestimmungsgemäß" verwendet, was die optische Korrektion teilweise aushebeln kann.
Beste Grüße !
JB
Hallo JB,
die Kamera ist auf den Adapter aufgeschraubt, am Tubus kann man also meines Wissens nach keine Höhenverstellung vornehmen. Die einzigste mögliche Höhenverstellung ist ein "Lockerschrauben" der Kamera. Das habe ich nun gemacht, um Parfokalität zu erzielen, jedoch sitzt nun die ganze Kamerakonstruktion instabil "locker" auf dem Adapter. Das Problem beheben tut der Zustand der Parfokalität jedoch leider auch nicht.
Die Strichplatten der Okulare sind so eingestellt, dass die Schärfe bei unterschiedlichen Vergrößerungen gleich bleibt.
Gruss
Denis
Hallo Dennis
schau mal www.mikroskopie-mikrofotografie.de ,By Thomas Harbich
dann konvergenzwinkel.
gr Jan
Zitat von: Jürgen Boschert in Januar 08, 2010, 11:24:09 VORMITTAG
Das ist definitv ein systematischer Fehler. Hier muss Parfokalität erzielt werden. Notwendig ist dazu auch ein stellbares Okular mit Strichplatte, damit die korrekte Fokuseinstellung des Mikroskops gegeben ist. Anschließend muss am Fotoausgang eine Höhenverstellung des Tubus vorgenommen werden, bis im Kamerabild ebenfalls max. Schärfe vorliegt. Andernfalls wird die Mikroskopoptik nicht "bestimmungsgemäß" verwendet, was die optische Korrektion teilweise aushebeln kann.
Hallo Jürgen,
ist die Parfokalität tatsächlich
zwingend erforderlich?
Mal abgesehen davon das es natürlich ein bequemeres Arbeiten ist,
habe ich immer gedacht das dies nicht so wichtig ist.
Objekt fürs Auge scharf, alles OK, Objekt für Kamera scharf, auch alles OK.
Viele Grüße
Siggi
Hallo Siggi,
zumindest theoretisch ist das schon erforderlich; denn wenn man so verfährt, wie Denis das beschrieben hat, wird ja das Mikroskop umfokusiert, um das Monitorbild scharf zu stellen. Der Abstand Objekt / Objektiv ist dann ein anderer als für die Optikberechnung zugrundegelegt wurde, mithin das erzeugte Zwischenbild nicht mehr optimal auskorrigiert, insbesondere hinsichtlich sphärischer Abberation und Astigmatismus.
Aber wie gesagt, zumindest theoretisch, praktisch überprüft habe ich das nicht, möglicherweise fällt es -wie das ja oft der Fall ist - in praxi gar nicht so auf, wie theoretisch erwartet. Mir ging es im Zusammenhang mit Denis´Problem darum, diesen Störfaktor auch als Ursache ausgeschlossen zu wissen - was Denis ja in der Zwischnezeit getan hat.
Beste Grüße !
JB
Hallo in die Runde,
nur mal so zwischenbemerkt:
Ich hatte ein ähnliches Problem mit einer großen Euromex-Analog-Kamera, bis ich festgestellt habe, dass ein "lockerschrauben" hilft. Allerdings hatte der Adapter eine Kontermutter, mit der das Ganze wieder fest zu ziehen war.
Gruß
Wolfgang
Zitat von: Jürgen Boschert in Januar 08, 2010, 16:44:10 NACHMITTAGS
Hallo Siggi,
zumindest theoretisch ist das schon erforderlich; denn wenn man so verfährt, wie Denis das beschrieben hat, wird ja das Mikroskop umfokusiert, um das Monitorbild scharf zu stellen. Der Abstand Objekt / Objektiv ist dann ein anderer als für die Optikberechnung zugrundegelegt wurde, mithin das erzeugte Zwischenbild nicht mehr optimal auskorrigiert, insbesondere hinsichtlich sphärischer Abberation und Astigmatismus.
Aber wie gesagt, zumindest theoretisch, praktisch überprüft habe ich das nicht, möglicherweise fällt es -wie das ja oft der Fall ist - in praxi gar nicht so auf, wie theoretisch erwartet. Mir ging es im Zusammenhang mit Denis´Problem darum, diesen Störfaktor auch als Ursache ausgeschlossen zu wissen - was Denis ja in der Zwischnezeit getan hat.
Hallo werte Unschärfefeinde und Gegner farbiger Objektränder!
Wie Herr Boschert schon vermutet, spielt das
Umfokussieren oftmals keine große Rolle. Achromate, Planachromate, Fluoritsysteme und Apochromate bis etwa Vergrößerung 16- bis 20-fach und Aperturen bis etwa 0,5 verkraften einiges. Doch über diese Werte hinaus kann es tatsächlich Ärger geben, je größer die Apertur, um so mehr. Wer viel Geld für hochwertig korrigierte Objektive ausgegeben hat, mag sich dann fragen, weshalb er das getan hat, wenn er gleichzeitig bei der optisch-mechanischen Abstimmung seines Mikro(foto)systems schlampt bzw. es nicht absolut ganz genau nimmt. Wenn man bei hochkorrigierten Objektiven (Fluorit- oder Apo-Systemen) Fünfe gerade sein läßt, wird auch bei geringer vergrößernden Objektiven nicht die rechte Freude haben.
Merke: Je höher die Vergrößerung oder je größer die num. Apertur, umso empfindlicher reagieren die Obkektive auf Abweichungen von der korrekten Tubuslänge, die durch Umfokussieren verändert wird.
Es ist nicht nicht auszuschließen, daß des Fragestellers Objektive Korrektionsdefizite aufweisen. Vor Jahren habe ich für eine renommierte Firma, die im Amateurmikroskopikergeschäft mitmischen wollte, einige eingehende Tests durchgeführt (wofür ich von dieser renommierten Firma weder Geld noch Dank erhalten habe, ja noch nicht einmal eine Antwort). Das Ergebnis war ernüchternd, was die Qualität der chin. Achromate anbelangte. Darüber hianaus hatten sie alle einen widerlichen Farbstich ins rötliche, was an einer ungeeigneten Antireflexbeschichtung lag.
Aber Schwamm drüber. Doch gelernt habe ich damals, daß es nicht zu viel Sinn macht, ein sehr preiswertes Mikroskop zu wählen und dann darüber zu räsonniern, daß die Optik keine so farbreinen Bilder hervorbringt wie die von Leica oder Carl Zeiss. Aber diese Erfahrung muß man eben erst einmal machen.
Farbreine Mikrogrüße!
KH
Hallo an alle Unschärfebekämpfer,
nach weiteren Tests kann ich sagen, dass das Problem auch bei kleinen Vergrößerungen, kleinen Auflösungen und auch planen Objekten auftritt.
Hier 3 Aufnahmen (unterschiedliche Vergrößerungen und Auflösungen) eines planen Metallobjekts. Selbst im Bereich der fokussiert ist, ist das Bild leicht unscharf.
http://www.philadb.com/aphaenogaster/plan1.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/plan2.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/plan3.jpg
Hier zum Vergleich ein Objektmikrometer. Die Kanten sind immer unscharf.
http://www.philadb.com/aphaenogaster/milli1.jpg
http://www.philadb.com/aphaenogaster/milli2.jpg
Habe diese Tests auch dem Hersteller zukommen lassen, der nach dem ersten Kontakt diesbezüglich meinte, die Optik wäre schuld.
Gruss
Denis
Hallo Denis,
hast Du die Möglichkeit, die Bilder im RAW Format aufzunehmen ?
Wenn auch dort die Unschärfen auftreten, kann ich nur auf die Ausführungen von Herrn Henkel bestätigend verweisen.
Freundliche Grüsse
CMB
Hallo CMB,
die Unschärfe tritt auch im RAW-Format auf.
Zu den Ausführungen von Herrn Henkel: Das Binokular ist ein Zeiss Stemi 2000c, an minderwertiger Qualität der Optik kann es also schon mal nicht liegen.
Meine Tests, die bei unterschiedlichen Vergrößerungen (Minimum-Maximum) die gleiche Unschärfe zeigen, sprechen auch gegen die Theorie dass das Umfokussieren der Urheber ist. Darüber hinaus hatte ich ja schon Tests mit dem "lockerschrauben" der Kamera gemacht, so dass die Schärfe sowohl im Okular als auch auf dem Monitor dieselbe war - an der Unschärfe hat sich leider nichts geändert.
Gruss
Denis
Hallo Denis,
Dein Stemi ist ja ein 2000c von Zeiss, was ja eigentlich nicht gerade schlecht sein sollte. Deshalb irritiert mich das folgende Statement etwas.
ZitatHabe diese Tests auch dem Hersteller zukommen lassen, der nach dem ersten Kontakt diesbezüglich meinte, die Optik wäre schuld.
Hat das der Hersteller, also wohl Zeiss, näher ausgeführt ? Würde mich wirklich interessieren.
Noch eine Frage: Ist der Unschärfe-Effekt bei hohen Vergrößerungen genau so stark ausgeprägt wie bei kleineren ? Dass er in beiden Bereichen vorhanden ist, ist unstrittig, es geht mir bei dieser Frage darum, ob es zwischen diesen Vergrößerungsbereichen hinsichtlich des Ausmaßes des Effektes Unterschiede gibt.
Hintergrund der Frage: die förderliche Pixelzahl ist in niedrigen Vergrößerungsbereichen dtl. höher als bei höheren Vergrößerungen.
Eine letzte Möglichkeit wäre auch der Umstand, dass es sich bei dem 2000c um Stemi mit gemeinsamem Hauptobjektiv für beide Strahlengänge handelt. Dieses wird folglich eigentlich nicht bestimmungsgemäß verwendet: es werden die Randbereiche des Objektives auch noch in schräger Durchsicht für die Abbildung herangezogen. Das ist der Grund, weswegen den Greenough-Systemen - die Systeme für die beiden Strahlengänge einschließlich der Frontoptik sind hier vollständig getrennt - eine optisch bessere Abbildungsleistung zugesprochen wird.
Beste Grüße !
JB
Also dann wissen wir jetzt, daß die unbefriedigende Scharfzeichnung ihre Ursache an der unzureichenden Abstimmung zwischen Stereomikroskop und Kamera liegen muß. Wir sollten das Rätselraten erst fortsetzen, wenn Sie bestätigt haben, daß die Abstimmung gem. Kapitel 4.4.2.3 der Mikrofibel in Ordnung ist.
Gruß KH
Hallo Denis,
Danke für die Info ( Zeiss Stemi, hatte ich überlesen, sorry) .
Nun gibt es aus meiner Sicht - wenn die mechanische Anpassung korrekt ist und das Zeiss Instrument keine Macke hat, zwei weitere Ursachemöglichkeiten:
- die Camera Optik und die Zeiss Optik harmonieren nicht miteinander (Klärung: andere Kameratyp testen)
- die Auflösung von 3 Megapixel genügt nicht um schärfere Bilder zu erreichen (Klärung: 5MP Camera testen)
Gruss
CMB
Zitat von: Jürgen Boschert in Januar 09, 2010, 23:25:04 NACHMITTAGS
Hat das der Hersteller, also wohl Zeiss, näher ausgeführt ? Würde mich wirklich interessieren.
Hallo JB,
damit meine ich natürlich den Hersteller der Kamera, der sie mir testweise zugeschickt hat (tecmon).
Herr Henkel, könnten Sie vielleicht näher erläutern, was das Kapitel 4.4.2.3. der Mikrofibel besagt, dieses Buch liegt mir leider nicht vor.
CMB, diese Tests wären wohl meine nächste Option. Was ich mich jedoch auch noch fragen würde: Könnte das Problem vielleicht spezifisch nur bei dieser Kamera auftreten und bei einer anderen Kamera des gleichen Typs nicht?
Hallo Denis -
mir scheint, in der Diskussion geht es mit Stemi und Durchlichtmikroskopen etwas durcheinander, außerdem weiß man oft nicht von welchen Vergrößerungen bei den Belegfotos gesprochen wird.
Welchen Maßstab hat denn das Objektmikrometer? Wenn es sich hier um eine 10 um-Skala handeln sollte, dann würde ich sagen: Für ein Stereomikroskop ist das nicht unscharf! Schließlich ist dieses auf großen Arbeitsabstand mit entsprechend bescheidener Apertur und Auflösung (im Vergleich zu einem Dlicht-Mikroskopobjektiv) eingerichtet! Es ist ja kein Zufall, das die Makrofoto-Stacker oft mit D-Mikroskopobjektiven an Balgen mit recht kurzem Arbeitsabstand arbeiten.
Womit vergleichst du deine Fotos? Wahrscheinlich mit deinem subjektiven visuellen (stereoskopischen) Eindruck direkt durchs Okular. Die Sache mit dem monokularen schrägen Druchblick durch eine gemeinsame Frontlinse und die schummerige Beleuchtung wurden ja bereits angespochen. Auch ist es eine meine alte Erfahrung, dass auch mit bester Fotoeinrichtung das direkte Bild immer wesentlich schärfer und kontrastreicher wirkt als das unbearbeitete Foto.
Gruß
Rolf
Hallo Denis,
ZitatHerr Henkel, könnten Sie vielleicht näher erläutern, was das Kapitel 4.4.2.3. der Mikrofibel besagt, dieses Buch liegt mir leider nicht vor.
Doch, tut es. Im Header dieser Homepage ist ein Link dorthin: 2. Spalte links vom Mikrokosmos-Logo unter
Für Einsteiger:Gruß !
JB
Hallo reblaus,
das Objektmikrometer ist genau 1 cm groß, der Abstand zwischen 2 Zahlen (z.b. 4 und 5) sind 10 µm, der Abstand jedes einzelnen Teilstriches 1 µm.
Selbstverständlich vergleiche ich das Bild nicht mit dem Eindruck durch die Okulare, sondern mit Aufnahmen durch ein Stemi anderer Leute in diesem Forum sowie mit Aufnahmebeispielen durch Stereomikroskope mit derselben Kamera vom Hersteller (tecmon), auf deren Internetseite einsehbar.
JB, vielen Dank für den Tip, diesen Link habe ich wohl immer übersehen. Werde mich dann die nächste Zeit mit diesem Kapitel auseinandersetzen.
Danke für eure Hilfe!
Gruss
Denis
Kann es sein, dass bei Ihren Angaben das Komma nach rechts verrutscht ist?
Objektmikrometer mit 1µm Teilung sind recht selten und ein normales Stemi 2000c ohne Vorsatzsystem wird schwerlich diese Dimmensionen abbilden können, dafür ist es nicht gebaut worden.
Wurden die herangezogenen Vergleichsaufnahmen mit dem gleichen Objektmikrometer gewonnen?
Ich habe Ihnen schon einmal angeboten, dass wir uns das Stemi samt Kamera einmal anschauen, glauben Sie nicht, dass dies der einfachere Weg ist?
Werner Jülich
Hallo Herr Jülich,
Sie hatten recht, habe mich bei den Angeben völlig vertan. Es ist 1 cm mit 10 Teilstrichen= 1 mm, jeder mm ist wieder in 10 Teilstriche unterteilt = 100 µm. Weiss gar nicht wie ich auf 1 µm kam :D
Ihr Angebot, das Stemi mit Kamera anzuschauen bezog sich doch auf die bei Ihnen vorhandenen Imaging Source Kameras, oder?
Diese wollte ich - auch aufgrund des Preisniveaus - erst dann testen, nachdem ich ein etwas preiswerteres Modell (die Tucsen) im Vergleich getestet habe und für nicht genügend befunden habe.
Gruss
Denis
Die Diskussion zeigt mir aber, dass Sie sich im Kreis drehen.
Der Idealfall wäre, das Stemi ist defekt, es wird von uns in Ordnung gebracht und sie brauchen keine richtige Kamera.
Der reale Fall wird aber vermutlich sein, dass Sie sich entweder von der Kamera oder von Ihren Qualitätsvorstellungen trennen müssen. Es muß keinesfalls eine Imaging Sources sein, die Kamera läßt sich noch toppen, wir haben da auch noch andere, höherwertige Modelle, aber nicht nur nach meiner Erfahrung ist die Imaging Sources eine ordentliche Lösung zu einem maßvollen Preis.
Werner Jülich
Zitat von: Denis in Januar 09, 2010, 23:04:45 NACHMITTAGS
Hier zum Vergleich ein Objektmikrometer. Die Kanten sind immer unscharf.
http://www.philadb.com/aphaenogaster/milli1.jpg
Habe diese Tests auch dem Hersteller zukommen lassen, der nach dem ersten Kontakt diesbezüglich meinte, die Optik wäre schuld.
Hallo liebe Mikrofreunde,
mich würde interessieren warum die Skala doppelt zu sehen ist.
Viele Grüße
Siggi
Lieber Siggi,
das ist ganz einfach der Schatten auf dem Untergrund (Objekttisch). Ich nehme an, es handelt sich um das typische Mikrometer für Stereo-Lupen, die aus einer ca. 2 - 3 mm dicken Glasplatte bestehen.
Herzliche Grüße
Detlef
Hallo Detlef,
ok ich wusste nicht das diese so dick sind,
aber so weit nach links versetzt, kommt mir trotzdem
etwas merkwürdig vor.
Viele Grüße
Siggi
Hallo Siggi,
die Platte ist wirklich 2-3 mm dick und die "untere" Skala ist lediglich der Schattenwurf auf dem weißen Untergrund :D
Lampe stark seitlich ausgerichtet --> Schattenwurf weit verschoben.
Gruss
Denis
Hallo,
Ich hatte einmal einen ählichen Effekt bei einer Digikam. Da waren nicht Staubkörner Schuld, sondern einfach eine leichte Fettschicht auf der Linse (Fingerabruck). Diese Schicht sieht man allerdings nicht wenn man direkt durch die Linse blickt.
Oliver.