Liebe Foristen,
im Frühjahr gibt es bekanntlich immer vermehrt Kieselalgen und in meinem Gewässer gibt es jetzt auch viele Amöben, welche die Kieselalgen zu Fressen gern haben. Hier 2 Bilder dieser auf Kieselalgen spezialisierten Amöben.
Jenaval Contrast, PA 100/1,25, DIK, Blitz
Viele Grüße
Kurt
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/322140_53036123.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/322140_7563067.jpg)
Hallo Kurt,
sehr gelungene Aufnahmen! Sieht ja fast so aus, als wollte die zweite Amöbe eine Diatomeen-Platte legen. Wie findest Du die Amöben in Deinen Wasserproben?
Jügen
Hallo Kurt,
danke fürs Zeigen dieser wunderbaren, klaren und feinstrukturierten Fotos.
Nachdem ich, wie du weißt, auch im Besitz eines Jenaval Kontrasts bin, würde ich gerne noch etwas mehr über das Geheimnis solch hochwertiger Fotos erfahren. Deshalb hänge ich mal als Vergleich eine Amöbenaufnahme mit dem 50x 0,95 im DIK an.
(https://i.postimg.cc/7YH9swm1/Cochliopodium-03-bilimbosum-Schnecken-Am-be-DIK-50-Z7.jpg) (https://postimg.cc/RqYwq5rq)
Ich gehe davon aus, dass die DIK-Einstellung bei mir schon grob stimmt. Ich wähle am Polarisator oft die Mittelstellung zwischen dunklem Blau und hellem Blaugrau. Ich blitze mit manueller Blitzleistung (beim 50x meisten 1/16). Mit meiner Nikon Z7 verwende ich das APS-C Format.
Grundsätzlich fällt mir auf, dass die Darstellung im Live-Monitor (Externer 13" Monitor) immer brillianter ist als nachher auf dem Foto, sodass ich mich gezwungen sehe mehr nachzubearbeiten.
Ich habe den Eindruck, dass meine Bilder unabhängig von der Schichtdicke des Präparats immer etwas grob wirken und häufig auch an den Kanten überstrahlt sind.
Klar, das sind alles Fragen, die man hier man hier nicht einfach klären kann.
Doch ich sehe an deinen Bildern, dass meine phasenweise aufkommenden Bedenken bezüglich der Auflösung des Jenaval Kontrasts wohl unbegründet sind.
Herzliche Grüße
KlausZ
PS: Welche Kamera verwendest du eigentlich?
Hallo Klaus,
heute abend nur noch ganz kurz:
Kamera ist eine Fuji XT-10 mit 16 MP APS-C-Sensor, immer JPG-Bilder, ISO 100, Blitz manuell, keine Stacks, kein Photoshop oder Ähnliches.
Deine phasenweise aufkommenden Gedanken zu 120% verbannen!!!
Beste Grüße
Kurt
Hallo Kurt,
Wirklich tolle Aufnahmen! Beste Grüsse,
Rolf
Hallo Kurt,
du hast völlig recht, es macht wenig Sinn mit meinen noch begrenzten Erfahrungen schon ein optimale Bildqualität erreichen zu wollen.
Trotzdem würde ich ganz gerne mögliche systematische Fehlerquellen - ob technisch oder praktisch - ausschließen wollen, um den Lernprozess möglicherweise etwas zu beschleunigen.
Zumindest zeigen deine Bilder, dass ich die meine gelegentliche Verdachtquelle "Jenaval Kontrast" zunächst mal beiseite legen kann.
Wie hast du eigentlich die Amöbenprobe aufbereitet?
Der Detritus im Bild zeigt ja, dass sie nicht allzu dünn sein kann.
Beste Grüße
KlausZ
Lieber Kurt,
ich wußte gar nicht, dass du auch per Mikroskop unterwegs bist und dann auch so virtuos .... es ist einfach perfekt, was du da zeigst!
Du bringst mich aber auf eine Idee, ich kämpfe gerade damit, Diatomeen schonend von ihrer "Organik zu befreien". Es würde mich interessieren, ob die Amöben Diatomeen so gut verdauen, dass nur noch das saubere Skellet übrig bleibt.
Ich würde dann sofort hungrigen Amöben ein reichhaltiges Buffet anbieten ... und dass auch noch gratis ;)
LG
Bernd
Hallo Kurt,
Zitatkein Photoshop oder Ähnliches.
Die Aufnahmen sehen sehr natürlich aus. Vielleicht ist die minimale Bildbearbeitung das Geheimnis. Ich habe selten solche schöne Bilder gesehen. Beste Grüsse,
Rolf
Liebe Foristen,
danke - es freut wohl jeden, wenn das hier Gezeigte gefällt und positive Rückmeldungen kommen.
Jürgen: ...eine Diatomeen-Platte legen... finde ich gut und witzig. Danke.
Bernd: der Inhalt wird recht gut verdaut, jedoch bleibt immer ein Rest des Zellinhaltes in der Diatomeenschale zurück. Im ersten Bild hat die Amöbe 2 verdaute Kieselalgen (links neben der Amöbe) ausgeschieden. Das musst du dann mit H2O2 oder H2SO4 conz. auskochen....
Klaus: Die Proben fange ich immer mit dem Planktonnetz im freien Wasserkörper. Das Röhrchen mit dem Plankton lasse ich dann unverschlossen 1-2 Stunden stehen und entnehme nun mit einer Pasteurpipette etwas vom sedimentierten Detritus auf und verteile 3 Tropfen in einer Reihe nebeneinander auf einem OT und lege kein DG auf! Jetzt auf den Mikroskoptisch damit und mit dem APO 6,3x und einer Nadel das "Grobe" aussortieren und nach interessanten Objekten schauen. Dann 2 der 3 Tropfen abwischen, im verbleibenden Tropfen ist das Objekt. Nun DG ohne Luftblasen auflegen, mit Filterpapier etwas Wasser absaugen, mit Trockenobjektiv mikroskopieren, nach 30-60 min. ist genug Wasser verdunstet und das Wasser.- bzw. Öl-Objektiv kann jetzt eingesetzt werden. Auf Grund der vorhandenen Detritus-Reste gibt es immer lokale Schichtdickenunterschiede, da muss man einfach suchen, und viel Geduld haben... Viel Erfolg!
Rolf: zum Geheimnis Bildbearbeitung bringe ich bald einen kleinen Beitrag. Danke für deine Beurteilung, freut mich besonders!
Grüße aus Freiberg/Sa.
Kurt
Hallo Kurt,
auch von mir Glückwunsch zu den schönen Fotos - besonders interessant finde ich Deine Schilderung der Probenvorbereitung. Wir alle stehen ja prinzipiell vor den gleichen präparativen Anforderungen, gehen aber alle etwas anders vor. Bin auch gespannt auf Deine Ausführungen zum Thema Bildverarbeitung.
Schöne Grüße
Ole
Zitat von: Kurt in März 17, 2022, 20:15:30 NACHMITTAGS
der Inhalt wird recht gut verdaut, jedoch bleibt immer ein Rest des Zellinhaltes in der Diatomeenschale zurück. Im ersten Bild hat die Amöbe 2 verdaute Kieselalgen (links neben der Amöbe) ausgeschieden. Das musst du dann mit H2O2 oder H2SO4 conz. auskochen....
Hallo Kurt,
wenn die Außenhaut der Diatomeen sauber "wegverdaut" wäre, dann hätte ich gewonnen! Mich interessiert nur das Äußere der Diatomeen (ich mache REM Aufnahmen und der Strahl sieht ja nur Oberflächen).
Chemische Behandlungen zerlegen leider die Schalenhälften und/oder die Ketten bzw. Verbindungsstellen bei zusammenhängenden Diatomeen.
Interessant wäre zu wissen, welche Enzyme die Diatomeenfresser für die Verdauung einsetzen?
LG
Bernd
Hallo Bernd,
wie die Oberflächen der Diatomeen nach der Mahlzeit aussehen, dass wird wohl nur ein REM-Bild verraten können. Ja, chemische Behandlung für die Reste im Inneren brauchst du bei deinen Aufnahmen mit dem REM nicht.
Grüße
Kurt