Hallo
Da ich ja in letzter Zeit unzufrieden war, mit den Ergebnissen
bei aufgenommenen Bildern mit meinem Pluta-DIK,
habe ich mich daran gemacht, sowohl die Prismen im Kondensor,
als auch im Interferenzkopf zu reinigen. (Wundbenzin)
Eine genaue Justierung werde ich auch durchführen,
bekomme aber erst den Justierstift leihweise zugeschickt,
auch um ihn nachzubauen..
Schon durch die Reinigung und Veränderung bei den Einstellungen
hat sich eine Verbesserung ergeben.
So auch durch, wie gestern in einem anderen Beitrag erwähnt, die Einstellung durch (nicht Köhlern).
Also bewußte Abweichung davon.
Man lernt eben immer wieder dazu. :D
Hier eine jetzt gerade aufgenommene Auliscus spec.
Objektiv: Olympus Splan 40/0,7
kaum nachbearbeitet.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/323253_36849274.jpg)
Und hier auch zur Großansicht. (Öfters anklicken)
https://www.fotocommunity.de/photo/diatomee-auliscus-spec-fossil-siegfried-schmidt-ht/46221239
Wenn ich auch noch die Prismen nachjustiert habe, melde ich mich wieder.
Meine Interferenzstreifen stehen bisher nämlich
nicht genau senkrecht.(Mit Bertrandlinse geprüft)
Gruß von Siegfried
Lieber Sigi,
nun bist Du wieder auf der richtigen Spur!
Sehr schönes Bild!
lg
anne
Liebe Anne
Danke für dein Feedback.
Deine Meinung ist mir immer wichtig. ;)
Irgendwann hab ich selbst gemerkt,
daß sich mein Empfinden für gute Fotos
zum Negativen entwickelt hat.
Bin aber jetzt wieder optimistisch.
Und Freude und Spaß hab ich obendrein Daran.
Aufgeben war in meinem Leben noch nie eine Option.
lg von Siegfried
Hallo Siegfried,
schönes Ergebnis, die Arbeit hat sich gelohnt!
Wenn Du kannst wäre es nett, wenn Du die Justage des Kondensors und des Werkzeugs hier dokumentieren könntest, dann können noch andere davon profitieren.
Viele Grüße,
Bob
Hallo Bob
Sobald ich den original Justierstift habe, mache ich weiter und werde auch wieder darüber berichten.
Ich will den Justierstift ja auch für mich kopieren.
Werde Ihn noch diese Woche leihweise von einem Forumsmitglied erhalten, der aber gerade umgezogen ist.
Deshalb hat es sich etwas verzögert.
Gruß von Siegfried
Hallo
Im Gegensatz zu meiner Buchbestellung die ich im Mikro Cafe erwähnt habe,
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=43906.msg324374#new
hats mit der Zusendung der Justierstifte etwas länger gedauert. (2 Wochen)
Allerdings ohne die Schuld des Forumsmitgliedes,
das mir die Stifte leihweise und zum Nachbauen dankenswerterweise zur Verfügung stellt.
Es gibt halt doch Höhere Umstände.
Ich wollte es nur mitteilen, da ich noch nichts wieder zum Pluta DIC justieren geschrieben habe.
Gruß von Siegfried
Hallo,
eine kritische Nachfrage: Welchen Sinn hat eine DIK-Aufnahme bei einer so ausgeprägt räumlich strukturierten Diatomee?
Hubert
Hallo Hubert,
wenn du eine Vergleichsaufnahme mit Hellfeld machst, wirst du es wissen. ;)
Gruß
Peter
Hallo Peter,
die objektive Darstellung von Phasenobjekten mittels Phasenkontrastverfahren ist etwas mein Hobby. :)
Man kann mit jedem Phasenkontrastverfahren nur eine bestimmte Spannweite von Phasenunterschieden darstellen. Wenn die Grenze (die etwas vom Verfahren abhängt) überschritten wird, werden künstliche Zwischenstufen erzeugt die das Objekt verfälschen.
Diese Aufnahme der Diatomee finde ich z.B. gut https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=7641.msg52595;topicseen#msg52595 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=7641.msg52595;topicseen#msg52595)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/52595_22893549.jpg)
Und so sieht sie ja wirklich aus
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/216594_59798365.jpg)
(eine REM-Aufnahme von Bernd https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29053.0 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29053.0))
Hubert
Hallo Hubert,
ja, sieht sehr gut aus.
Aber irre ich mich oder hat das Bild möglicherweise gar nichts mehr mit LICHTMIKROKOPIE, egal ob DIK oder Phasenkontrast, zu tuen?
Zweifelnde Grüße
Carsten
Hallo Carsten,
der Link auf das Bild von Ulf, das ich gut finde, ist nach seiner Beschreibung wohl mit einem Plan-Neofluar 63x aufgenommen. Natürlich ist das letzte Bild eine REM-Aufnahme, steht ja auch darunter.
Um Missverständnisse zu vermeiden, ich habe das 1. zitierte Bild jetzt in meinem Beitrag eingefügt.
Hubert
Hallo Hubert
Die von dir gezeigten Aufnahmen von Ulf im Hellfeld
und die REM Aufnahme von Bernd finde ich auch sehr schön.
Aber mein Bild mit DIK kommt der REM Aufnahme am nächsten, würde ich sagen.
Also finde ich, daß man sich mit DIK schon eine bessere Vorstellung machen kann,
wie die Diatomee wirklich aussieht.
Meine Diatomee lag evtl. etwas schräg im Präparat.
Gruß von Siegfried
Hallo Siegfried,
ZitatAber mein Bild mit DIK kommt der REM Aufnahme am nächsten, würde ich sagen.
Also finde ich, daß man sich mit DIK schon eine bessere Vorstellung machen kann, wie die Diatomee wirklich aussieht.
grundsätzlich ist schon richtig dass man mit DIK-Aufnahmen eine gute räumliche Vorstellung zumindest bei dieser Art Phasen-Objekte erhält. Aber die zahlreichen kontrastreichen parallelen Linien auf den radial nach außen führenden Rippen täuschen Details vor, die so nicht existieren können - sie liegen deutlich unter der Auflösungsgrenze des Objektives.
Hubert
Hallo Hubert
danke für deine Antwort.
Könntest du auf meinem Foto
"die zahlreichen kontrastreichen parallelen Linien auf den radial nach außen führenden Rippen täuschen Details vor"
nur einige dieser vorgetäuschten Details markieren?
Auch damit ich weiß, was du meinst.
Gruß von Siegfried
Lieber Sigi,
also ich finde Dein Bild sehr nahe am REM😀.
lg
Anne
Hallo,
ich habe jetzt unzählige Male das REM-Bild und das DIK verglichen. Mir ist auch noch nicht ganz klar, was an dem DIK-Bild so artefaktisch sein soll, dass es nicht mehr akzeptabel wäre.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Siegfried,
ich habe in einem Ausschnitt des Bildes Bereiche markiert die ich beschrieben habe, darunter zum Vergleich ein ähnlicher Ausschnitt der REM-Aufnahme. Zusätzlich habe ich die theoretische maximale Auflösung des verwendeten Objektives eingetragen. Der zentrale Bereich der Diatomee sieht so aus wie man es etwa erwarten würde.
Hubert
Hallo Hubert,
ob das am DIC liegt?
Könnte doch auch am Stacken liegen?
Bzw. die Linien von den Polen zur Mitte zeigen diese Linien nicht, daher könnten diese doch auch einfach im Unterschied zur REM Aufnahme vorhanden sein? Zudem sagt Sigi die Schale liegt etwas schief, das könnte auch die Ursache sein. Auf jeden Fall würde ich es nicht überbewerten, das Bild ist klasse, das ist für mich keine Frage.
lg
Anne
Hallo Hubert
und Anne und Peter
Um mir eine neuerliche Meinung zu bilden, muß ich mir die Auliscus nochmal
genau in mehreren Schichten anschauen.(Hellfeld und DIK)
Da ich aber heute noch was vorhabe, wird es erst morgen. :)
Ich melde mich wieder.
Gruß von Siegfried
Hallo,
ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Die drei aufgenommenen Diatomeen sind nicht dieselben.
Ein direkter Vergleich ist dann aussagekräftig, wenn man das selbe Exemplar mit verschiedenen Beleuchtungsverfahren (das möglichst auch noch selbst) aufnimmt.
Theoretische "Rechnerei", gar an fremden Bildern, mag zu eventuellen Wahrscheinlichkeiten führen, aber nicht zu einem korrekten Ergebnis.
Gruß
Peter
Hallo Anne,
meine Kritik ist lediglich eine sachliche Feststellung, nicht der Versuch etwas überzubewerten :). Am Stacken an sich dürfte es nicht liegen, da durch das Stacken normalerweise keine schärferen Details erzeugt werden als in den Originalen irgendwo enthalten sind. Aber Stacken von DIK-Aufnahmen ist in sehr vielen Situationen problematisch bis nicht sinnvoll. Denn ein einzelnes DIK-Bild hat prinzipbedingt eine geringe Schärfentiefe und zeigt alle Phaseninformationen dieser Ebene vollständig in Form eines Helligkeitsverlaufes. Wenn ich aber bei einem relativ dicken Objekt alle diese DIK-Ebenen nur nach dem Auswahlprinzip der schärfsten Bilddetails überlagere kann oft nichts sinnvolles heraus kommen, was soll eine Summe von jeweils örtlich vom Programm herausgepickten Phasenverlaufsbruchstücken physikalisch für eine Bedeutung haben? Speziell wenn ich einen schief in der Raumtiefe verlaufenden starken Phasensprung wie im Beispiel der ausgeprägten Rippen der Diatomee habe. Da könnten eventuell diese scharfen Linien entstanden sein.
Natürlich kann man keinen direkten Vergleich mit der REM-Aufnahme machen da nur der Typ gleich ist aber nicht die Strukturdetails. Was man aber dort gut erkennt ist, dass die Rippen im mittleren Bereich eine geringere Höhe haben im Vergleich zum Randbereich. Und genau das hatte ich anfänglich bereits erwähnt dass beim Überschreiten einer bestimmten Grenze der Phasensprünge jedes Phasenkonstrastverfahren die Phasenverschiebung nicht mehr richtig direkt in Helligkeitswerte umsetzen kann sondern beginnt einen periodischen Hell-Dunkel-Wechsel zu zeigen. Und auch dadurch könnten in Verbindung mit dem Stacken künstliche scharfe Linien entstanden sein.
Man müsste sich einzelne ungestackte Fotos im Vergleich ansehen, um das Problem etwas besser bewerten zu können.
@Peter
Natürlich sind die drei Diatomeen nicht dieselben. Das ändert aber nichts am zulässigen Vergleich der Grundstrukturen der Diatomeen-Art aus dem REM-Bild und der Bewertung von scheinbaren Bild-Strukturen, die aufgrund der maximalen Objektivauflösung gar nicht vorhanden sein können.
Hubert
Nabend zusammen,
Zunächst einmal möchte ich Siegfried zu dem gelungenen Foto gratulieren. Es ist ja kaum zu glauben, das dieses "nur" mit NA 0,7 entstanden ist.
Ich habe versucht, ähnlich wie Hubert, beide Bilder zu vergleichen. Siegfrieds Bild wurde aus der Fotocommunity verwendet, das ist höher aufgelöst.
Zunächst habe ich die Bilder gedreht und vom Mittelpunkt der runden Strukturen in der Breite angeglichen. Außerdem habe ich die Bilder vergrößert, damit weniger Artefakte bei der Bearbeitung hinzukommen.
Dann wurden beide Maßstabsbalken in ein 0,2mü Balken verwandelt und mehrfach in beide Bilder hineinkopiert.
1. Die Maßstäbe scheinen leicht zu differieren, der vom REM scheint ca. 1/4 kürzer zu sein. Das kann natürlich auch an meiner Bearbeitung liegen.
2. Bei Siegfrieds Bild sind die Täler als schwarze Striche erkennbar. Interessanterweise alle im Bereich der 0,2 mm Auflösungsgrenze, unglaublich.
3. Die Löcher in den Kreisen der REM Aufnahme sind 0,2 mm im Durchmesser bzw. noch kleiner. Diese sind bei Siegfrieds Bild nicht sichtbar, was die Welt wieder zurechtrückt. ;D
Gerne können meine Auführungen korrigiert werden, wenn diese fehlerhaft sind.
Lg Frank
Hallo zusammen,
das geht jetzt aber gewaltig ins Detail.
Ich verstehe Hubert voll und ganz, da ist eine Linie mehr zu sehen als im REM.
Das passiert im DIC oder auch durch das Stacken, oder durch die Schräglage.
Ich möchte aber sagen, dass man in meinen Bilder, wenn man diese soooooo genau unter die Lupe nimmt sicherlich auch viele solche "Artefakte" entdecken kann.
Das ist nun mal der Unterschied zwischen REM und Lichtmikroskopie mit dem Versuch über das Stacken die fehlende Tiefenschärfe auszugleichen.
Dabei entstehen dann sogar "schwarze Löcher", wo anscheinend keine sind ;).
Es ist sicherlich ok, konstruktive Kritik zu üben bei einem ehrlichen Bild, jedoch sollte dadurch die Motivation Bilder zu zeigen nicht verloren gehen.
lg
anne
Hallo Anne,
Zitatdas geht jetzt aber gewaltig ins Detail.
aus meiner Sicht nicht, denn ich habe ja nur die Frage von Siegfried beantwortet, was ich mit den "vorgetäuschten Details" gemeint habe. Den Sinn vom letzten Beitrag von Frank verstehe ich aber überhaupt nicht.
Zitat...dass man in in meinen Bilder, wenn man diese soooooo genau unter die Lupe nimmt sicherlich auch viele solche "Artefakte" entdecken kann.
So genau habe ich das Bild eigentlich nicht unter die Lupe genommen, diese ungewöhnlichen kontrastreichen Streifenstrukturen fallen doch sofort ins Auge? Die Ausgangsfrage "Welchen Sinn hat eine DIK-Aufnahme bei einer so ausgeprägt räumlich strukturierten Diatomee?" war eigentlich absolut harmlos gemeint, eine Antwort was der Vorteil gegenüber normalem Hellfeld sein soll fehlt mir noch. Meine kritische Meinung zur Verwendung von vermeintlich auflösungssteigernden Beleuchtungsmethoden habe ich aber schon einmal auch ganz praktisch mit Hilfe von Diatomeen-Aufnahmen beschrieben (DIK ist in der Hinsicht mit schiefer Beleuchtung vergleichbar):
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41469.msg305437;topicseen#msg305437 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41469.msg305437;topicseen#msg305437)
Zitat...jedoch sollte dadurch die Motivation Bilder zu zeigen nicht verloren gehen.
kann ich mir in diesem Fall nicht ernsthaft vorstellen. ;)
Hubert
Hallo zusammen,
na da habe ich ja was angerichtet, von Unverständnis über Zoooooom, bis Motivationsverlust, alles in einem Beitrag, ich entschuldige mich dafür.
Auf gar keinen Fall soll die Motivation hier Bilder zu zeigen geschmälert werden, ganz im Gegenteil.
Und im Prinzip hat ja auch Peter Reil recht, man sollte nur das selbe Diatomeen vergleichen, was wohl nicht gehen kann.
Dann ducke ich mich mal weg.
LG Frank
Hallo Hubert
und Mitdiskutanten
Ich habe mir jetzt abends nochmal die Auliscus sowohl im DIK,
als auch im Hellfeld ebenenweise angeschaut.
Die kontrastreichen Streifenstruckturen sind in mancher Ebene teilweise vorhanden,
oft aber auch nicht. Ich vermute durch das Stacken besonders beim DIK Bild, daß ich
zu viele Einzelfotos verwendet habe. Allerdings habe ich auch beim Hellfeld mit dem 60er Objektiv
auf einzelnen Ebenen solch Streifen gesehen.
Siehe Bild im Anhang.
Eine Erkenntnis ist für mich, es gibt viel zu beachten, sehr viel, wenn man zufriedenstellende
Ergebnisse erreichen will. :)
Also mein alter Spruch: Es kann nur noch besser werden.
Und sachliche Kritik und Meinungen sind weiterhin willkommen.
Ich meine jetzt nätürlich meine nächsten Bilder.
Und noch zu Hubert:
" eine Antwort was der Vorteil gegenüber normalem Hellfeld sein soll fehlt mir noch"
Ich bin nach wie vor der Meinung, daß ich auch bei Diatomeen mit DIK mehr sehe als im Hellfeld, auch wenn einige wenige vorgetäuschte Details zu sehen sind.
Ich habe heute nochmals ein Hellfeldbild von dieser Diatomee angeschaut und mit dem REM Bild verglichen, da fehlt ja doch einiges was man nicht sieht.
Hingegen beim DIK Bild ist trotz Mängeln, vieles zu sehen, was ich auch im REM sehe.
Das ist meine Meinung.
Nochmals danke an alle, die mir hier bei diesem Thema geantwortet haben.
Gruß von Siegfried
Hallo Hubert,
Ich habe deinen interessanten Beitrag über die schiefe Beleuchtung mal wieder angeschaut. Du zeigst da schöne Beispiele mit ringförmige Beleuchtung im Vergleich mit schiefe Beleuchtung. Wäre die ringförmige Beleuchtung für Diatomeen vielleicht nicht das bessere Kontrastverfahren im Algemeinen? Oder hängt das zuviel von die Art Diatomee ab? Wenn man manche Diatomeen mit ringförmige Beleuchtung beobachtet, dann sieht man oft das z.B. feine Porenstrukturen viel mehr wie echte Poren aussehen, im Gegensatz zu schiefe Beleuchtung. Das wurde dann vielleicht auch im Vergleich mit DIK so sein? Beste Grüsse,
Rolf
Hallo zusammen,
ich finde den Vergleich von Lichtmikroskop- und REM-Bildern immer sehr interessant und aufschlussreich. Das Bild Siegfrieds finde ich sehr gut, es wäre mir aber klar, dass ich im feinsten Detail nicht alles für bare Münze nehmen dürfte, wo ich aber auch keinen Stress mit habe. In dem Moment, wo man ein REM-Bild von Diatomeen gesehen hat, ist doch klar, dass man mit dem Lichtmikroskop ein vergnügliches, aber etwas trübes Intrument verwendet. DIK finde ich für Diatomeen durchaus gut, mir gefällt vor allem, wie unkompliziert und reproduzierbar ich zu einem guten Bild komme. Mit schiefer Beleuchtung bekomme ich ähnlich gute Ergebnisse hin, aber mit einer etwas fummeligeren Einstellung.
Viele Grüße,
Bob
Hallo,
@Siegfried
Phasenobjekte sind generell ein Problem wenn man an die Grenze der Auflösung gehen möchte. Wenn ich große Phasensprünge im Objekt habe, benötige ich eigentlich kein Phasenkontrastverfahren wie das nach Zernike, DIK oder schiefe Beleuchtung. Dann erzeugt auch Hellfeld durch unvermeidliche Interferenzeffekte deutlichen Objektkontrast. Bei grazilen Wasserorganismen oder ungefärbten Gewebeproben ist das natürlich eher nicht der Fall, aber Diatomeen zeigen in höherbrechender Einbettung (oder in Luft ;)) meist ausreichend Detailkontrast z.B. um auch kleine Öffnungen in den Schalen gut und objektgetreu aufzulösen.
Diese Diatomee hat dagegen ausgeprägte hohe Rippen speziell im Randbereich, also starke Phasensprünge an den Rippenkanten. Daher erscheint natürlich im Hellfeld ein Paar Linien, die die Rippenränder markieren. Das Bild von Ulf, das ich im Beitrag #8 gezeigt habe, demonstriert das sehr gut. Man muss sich eigentlich immer über die physikalischen Zusammenhänge im Klaren sein, wenn man im optischen Grenzbereich unterwegs ist. DIK erzeugt - wie schon beschrieben wurde - speziell in diesem Fall zusätzliche Probleme bei der Darstellung des Phasengradienten, es gibt keinen direkten Intensitätszusammenhang mehr. Richtig ist natürlich, dass diese Diatomee besonders im zentralen Bereich auch flache und dadurch kontrastarme Strukturen besitzt, wo man mit Hellfeld an seine Grenzen kommt.
@Rolf
Du hast mit Deinem Hinweis auf die ringförmige Beleuchtung auch nach meiner Einschätzung die beste Lösung angesprochen. Zumindest bei üblichen Diatomeenformen, und wenn man mit der Breite der ringförmigen Beleuchtung nicht übertreibt, ist das Verhältnis optische Auflösung /Objektkontrast da recht gut. Gleichzeitig gibt es keine richtungsabhängige Objektverfälschung, und Interferenzartefakte halten sich in vertretbaren Grenzen. Ich verwende für Diatomeen grundsätzlich kein richtungsabhängiges Verfahren wie schiefe Beleuchtung oder DIK. Beide Verfahren unterscheiden sich ja vom Bildergebnis her praktisch nicht. Bei richtiger, rauscharmer Belichtung und ggfs. Ausnutzung des Spielraums von RAW-Dateien habe ich noch keine Probleme mit zu geringem Kontrast gehabt.
Hubert
Interesting exchange on what we (think we) observe using different contrast techniques versus reality. A often ignored or misunderstood topic!
Best, Maarten
Hallo Hubert
hallo Rolf
Mit ringförmiger Beleuchtung -Circular Oblique Lighting
hatte ich mich auch schon mal versucht.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=40341.msg297414#msg297414
Gruß von Siegfried
Hallo Siegfried,
der Begriff COL ist in dem Zusammenhang falsch. Es handelt sich bei der ringförmigen Beleuchtung nicht um eine Variante der schiefen Beleuchtung. Die Beleuchtung ist vollkommen symmetrisch um die optische Achse. Sonst wäre ja auch normales Hellfeld COL weil es immer einen schiefen Beleuchtungsanteil im Strahlenbündel enthält. ;)
Hubert
Hallo Siegfried,
ZitatMit ringförmiger Beleuchtung -Circular Oblique Lighting hatte ich mich auch schon mal versucht.
Ja, hatte ich schon gesehen, sehr schönes Ergebnis. Was vielleicht noch interessant wäre ist die Auliscus zu fotografieren mit ringförmiger Beleuchtung. Beste Grüsse,
Rolf
Hallo zusammen
Hubert: Danke für die Richtigstellung, hab mich nochmal
hier belesen.
https://www.klaus-henkel.de/rfb-col.html
Auf Anregung von Rolf, habe ich heute Nachmittag die Auliskus
mir Ringförmiger Beleuchtung angeschaut und abgelichtet.
Geplant war es zwar erst für morgen.
Aber da ich heute meinen Holzeischlag für unser Brennholz
aufgrund einsetzendem Regen abbrechen mußte, schritt ich
schon jetzt zur Tat.
Glücklicherweise war im Zeiss Revolverkondensor noch das 22mm Deckglas mit 8mm Klebepunkt
vorhanden. Eingerichtet habe ich mit Einstellfernrohr.
Hier das Ergebnis als Bild1. (Olympus Splan 40/0,7
Überraschenderweise habe ich auch mit der ringförmigen Beleuchtung die Streifenstruckturen
auf einigen Abbildungsebenen gesehen.
Siehe Bild2. (Bildausschnitt)
Also müssten sie nach meiner Meinung doch real vorhanden sein.
Gruß von Siegfried
Erklärungsversuch:
Das REM-Objekt ist besputtert, d.h. die undurchsichtig, das lichtoptische Bild zeigt auch noch darunterliegende Strukturen bzw. deren optische Interaktionen (Interferenzen etc.).
Gruß
Rolf
Hallo Siegfried,
danke für die Aufnahme! Wir gehen (leichtfertig?) immer davon aus, dass das REM alles realistischer darstellt als das Lichtmikroskop.
Gilt das wirklich immer so?
Vielleicht findet Siegfrieds Exemplar den Weg ins REM. Dann wüssten wir mehr. :)
Freundliche Grüße
Peter
Hallo Zusammen
Um der Auliskus noch etwas Speed zu geben,
hier die gleiche Diatomee in 3D anaglyph. (Picolay)
unter dem Deckglas.
Nun hör ich aber auf.
Gruß von Siegfried
Hallo Siegfried,
die Erklärungen im verlinkten Artikel sind nicht ganz richtig, auch nicht die Skizze des Strahlenganges der dortigen Abb. 1. Insbesondere funktioniert ringförmige Beleuchtung nicht nach dem Prinzip der schiefen Beleuchtung. Das Thema ist sehr komplex weil es um Interferenzeffekte geht. Wenn ich den zentralen Bereich in der vorderen Brennebene des Kondensors abblende, also eine ringförmige Blende verwende und dadurch Beleuchtungsstrahlen, die einen geringen Winkel zur optischen Achse haben, ausblende, sieht das Bild eines Objektpunktes in der Bildebene des Mikroskopobjektives anders aus als es bei voller Kondensorausleuchtung wäre.
Das Beugungsbild eines Objektpunktes besteht immer aus einer zentralen, glockenförmigen Intensitätsverteilung und deutlich schwächeren Beugungsringen in periodischem Abstand. Wenn eine ringförmige Blende verwendet wird verkleinert sich der innerste Durchmesser der zentralen Intensitätsverteilung, dafür steigt die Intensität der Beugungsringe stark an. Das sieht man z.B. in der Abb. 22 meines schon verlinkten Beitrages zu dem Thema, an den ausgeprägten Schwingungen der Bildintensität zweier Punkte oder Linien (rote Linie in der Grafik links unten) im Vergleich zum Intensitätsverlauf des nicht abgeblendeten Kondensors (Grafik in der Mitte unten).
(https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?action=dlattach;topic=41469.0;attach=20179;image)
Die Auflösung ist bei dieser speziellen, sehr einfachen Objektstruktur zweier dünner Linien, bei ringförmiger Beleuchtung höher - das erkennt man an dem höheren Intensitätsmaximum zwischen den beiden Linien im Vergleich zur mittleren Grafik.
Aber: Gleichzeitig entstehen eben diese periodischen Interferenzen und damit ein paralleles Liniensystem, und zwar in der Praxis speziell wenn das Objekt wie hier bei den Rippen der Diatomee aus isolierten, aus der Umgebung herausragenden Phasensprüngen besteht. Insofern ist auch bei dieser Beleuchtungsart das Liniensystem nicht verwunderlich, es nimmt in dem Maß zu in dem der Ring der Beleuchtung enger gewählt wird. Das Streifensystem ist daher nicht real vorhanden, sondern es handelt sich um ebenfalls um Interferenzartefakte.
Ich hatte schon angedeutet, dass die ringförmige Beleuchtung daher ebenfalls vorsichtig und objektabhängig angewendet werden muss. Wenn ich z.B. eine "normale" Diatomee mit zahlreichen dicht aneinander liegenden Öffnungen in der Schale beobachte, fallen diese Interferenzen kaum auf weil sie sich gegenseitig überlagern und "ausmitteln", und auch nicht durch eine so große Phasenverschiebung entstehen. Erkennbar bleibt dann die etwas höhere Auflösung durch den geringeren Durchmesser des zentralen Intensitätspeaks.
Mir scheint, dass bei den Aufnahmen die Ringblende sehr eng gewählt wurde, speziell beim 2. Bild sind nicht einmal mehr die real vorhandenen Ringe um die beiden runden Strukturen der Diatomeenschale erkennbar. In solchen Fällen sinkt sogar die Auflösung gegenüber normalem Hellfeld deutlich, die Interferenzen verdecken alle realen Strukturen. Einen ähnlichen Effekt habe ich in Abb. 21 im Fall der schiefen Beleuchtung bei enger, halbringförmiger Blende demonstriert (Grafik rechts im Vergleich zur halbkreisförmigen Blende in der Grafik Mitte). Die Objektstrukuren werden zwar kontrastreicher, aber unscharf und unrealistisch räumlich "aufgebläht".
(https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?action=dlattach;topic=41469.0;attach=20178;image)
Hubert
Hallo Hubert
Erst mal danke.
Ich lese mir es genau durch.
Noch kurz zum 2. Bild.
Die Ringe können ja gar nicht abgebildet werden, da das Foto sozusagen in der 5. Ebene beim Durchstacken gemacht wurde.
Also tiefer, als die Ringe liegen.
Gruß von Siegfried
Hallo
Erst nochmal Danke an Rolf (Reblaus),
Peter Reil und Hubert für die Hinweise.
@Peter R.-
Die Auliskus Diatomee ist leider
schon eingebettet im Präparat und gehärtet.
Ich vermute da ist mit REM nichts mehr zu machen.
@Rolf (Reblaus)
Meine neueste Vermutung ist auch die, daß die zu sehenden Streifen (Seitliche waagerechte lange Poren) tiefer liegen?
Die Diatomee ist ja sozusagen aus Glas.
Also im Lichtmikroskop auf tieferer Ebene zu sehen.
Andererseits wird wahrscheinlich Hubert recht haben, daß es Interferenzen sind also nicht real?
Hier auch noch mein Dank an Frank (Nochnmikroskop) für seine Ausführungen.
Sind auch eine Überlegung wert.
Gruß von Siegfried
Hallo Siegfried,
wenn man das Lösungsmittel des Einbettmittels kennt, könnte man die Diatomee schon wieder herauslösen. ;)
Aber ich weiß nicht, wer dann auch noch mit dem REM nachsehen möchte...
Freundliche Grüße
Peter
Hallo Peter
Auch mich würde sehr interessieren, wie genau diese Diatomee
im REM aussieht.
Aber erstens habe ich mit dem Befreien einer Diatomee vom Einschlußmittel keinerlei Erfahrung.
Und ehrlich gesagt, sollte etwas dabei schief gehen wäre mein einziges Exemplar dieser
Auliscus gigas minor im A.
Da ich mich nochmal belesen habe, ist meine genaue Bestimmung
Auliscus gigas minor
Sollte ich da falsch liegen, bitte ich darum mich zu korrigieren.
Allerdings bezweifele ich auch, daß mit REM tiefere Ebenen sichtbar werden.
So nun will ich mich wieder der Justage meines Pluta DIK zuwenden.
Und mit der ringförmigen Beleuchtung will ich mich auch noch mal befassen.
Und eine Probe von Anne habe ich auch wieder in Aufbereitung.
Es ist also noch viel zu tun.
lieber Gruß von Siegfried