Liebe Experten -
beim Aufräumen sind mir eine Menge älterer Negativstreifen in Roll- und KB-Film wiederbegegnet, von denen ich einige digitalisieren wollte um nicht immer schwere Fotoalben aus dem Regal wuchten zu müssen, wenn ich meiner Jugend nachtrauern will.
Bei meiner EOS R war das Abfotografieren kein Problem. Bildtyp mit voreingestelltem Maximalkontrast etc. Auch aus älteren, nicht maskierten Negativfilmen konnten selbst mit dem einfachsten Bildbearbeitungsprogramm (FastStone ImageViewer) recht brauchbare Produkte erzielt werden - das DxO-Fotolab musste nicht bemüht werden.
Leider habe ich für maskierte Farbnegativfilme noch kein brauchbares Rezept gefunden - hat da jemand ein Rezept zur Beseitigung der orange-rötlichen Maskenfarbe? Notfalls auch Lichtfilter, aber am liebsten eine Einstellung zur RAW-Bearbeitung:
Vielen Dank schon mal!
Rolf
Ich mache das mit Lightroom.
Ist eigentlich völlig unproblematisch.
Hier gibt es ein paar Infos dazu.
https://www.photoinfos.com/Fotolabor-digital/Negative-konvertieren/Farbnegative-konvertieren-Lightroom1.htm
Ist natürlich auch auf RawTherapee übertragbar.
Was ich sehr befremdlich finde ist, dass es so eine simple Funktion nicht in Lightroom gibt. 🤷♂️🤦♂️
Grüße, Thomas.
Hallo Thomas -
Danke für den Tip - aber das ist ja Wahnsinn! Mein simpler ImageViewer (gratis) erlaubt mir wenigstens eine problemlose Inversion der Farben mit einem Mausklick. Aber diese Funktion ist weder im Lightroom noch in meinem DxO enthalten.
Da war das Auswechseln der Gelatinefilter in meinem Vergrößerungsgerät ja noch einfach dagegen.
Schaun mer mal, ob sich das nicht einfacher austricksen lässt, so hoch sind meine Ansprüche ja nicht.
Viele Grüße
Rolf
Hallo Rolf,
du musst das ja nur einmal machen.
Das Profil dann speichern und fertig.
Dann kannst du dieses Profil auf alle Bilder in einem Rutsch übertragen.
Grüße, Thomas.
Hallo Rolf,
ich habe bislang nur ein paar Versuche in der Richtung gemacht, bin aber dabei, mich für so ein Projekt auszurüsten. Das Beseitigen der Orange-Maske ist wohl nicht so einfach wie man denken würde. Grundsätzlich ist die orange Maske nicht gut für den Erhalt der orangen Töne im Negativ bzw. der blaugrünen im Positiv. Eine LED hätte in dem Bereich noch eine geringe Intensität, was die Sache nicht verbessern würde. Was ich vorhabe:
- Apo-Rodagon 50mm Vergrößerungsobjektiv auf Balgen an APS-C-Kamera, liefert sehr gute Schärfe bis zum Rand
- Blitz, des günstiges Spektrums wegen
- Vergleichen von weißem Licht zu blaugrün-gefiltertem Licht
- Umwandeln in Rawtherapee
Erste Versuche lieferten gute Ergebnisse.
Wenn man nur moderate Ansprüche und ein Handy mit guter Kamera hat ist diese App einen Versuch wert:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.pictoscanner.android.kodak&showAllReviews=true
Bei mir waren die Ergebnisse durchaus ordentlich. Die App profitiert sicherlich auch von einer Lichquelle mit durchgehendem Spektrum.
Viele Grüße,
Bob
Hallo,
das Thema gab es im Forum schon zweimal. Z.B. hier https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30718.15 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30718.15)
Die Orangemaske lässt sich nicht so einfach vollständig herausfiltern, weil es sich in der Praxis um zwei Filter in den lichtempfindlichen Schichten handelt, die im Negativ - abhängig von der Belichtungsintensität - mit unterschiedlicher Dichte entstehen. Mit spezieller Software geht das. Oder wenn man einfach keine zu großen Ansprüche stellt ....
Hubert
Hallo -
Danke für den alten Link!
Das Problem ist natürlich auch, dass jede Firma eine eigene Maske verwendet (z.B. Agfa mehr orange, Kodak schwärzliches Hellorange).
Die ersten Versuche habe ich mit einem kleinen Leuchtkasten mit den guten alten Leuchtstoffröhren gemacht. Wenn man deren Spektrum anschaut sieht das relativ homogen aus, außer dass einige Quecksilberbanden durch die Leuchtstoffschicht schimmern, was aber keinen nennenswerten Einfluss haben dürfte. Fotos mache ich mit einem RF 100/2.8 Macro, dabei geht keine Schärfe verloren.
Von den ganz alten, maskenlosen Farbnegativen kriegt man damit nach Invertieren ein brauchbares, bearbeitungsfähiges Digitalbild - jedenfalls besser als die alten Papierabzüge davon.
Werde mich wieder melden - und vielleicht hat ja doch mal jemand eine schnelle Lösung.
Viele Grüße
Rolf
beruflich arbeite ich täglich mit diascanner von reflekta digitdia 4000 (3600dpi)
und bei negativen mit plustek-neg./dia-scanner 135 (2400dpi).
die firmware und ein scanprogramm sind immer dabei.
ohne klimmzüge zur foto-bearbeitung per software, ausser man will z.b. freistellen usw...
Hallo Rolf,
wenn du verschiedene Sorten/Hersteller von Farbnegativen hast findest du bei https://www-hamrick-com.translate.goog/support/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de (https://www-hamrick-com.translate.goog/support/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de) eine sehr universelle Software die sehr viele auch alte Scanner unterstützt.
Wenn du z.B. einen Durchlicht-tauglichen Scanner hast oder einen Negativ-/ Dia-scanner sollte das damit funktionieren.
Viele Grüße
Joachim
Hallo Joachim, Günther et al.
Danke für die Tips - aber es handelt sich nicht um besonders wichtiges oder hochwertiges Material, eher um Jugenderinnerungen, Klettertouren usw. und von den meisten Negativen sind auch brauchbare Abzüge vorhanden. Es wäre halt nett, wenn ich diese auf dem PC schnell zugänglich hätte, statt gewichtige Ordner wälzen zu müssen, aber dafür wollte ich nicht noch extra einen Scanner und Software beschaffen sondern meine vorhandene Makroeinrichtung nutzen.
Von meinen Dias (überwiegend Kodachrome 25/64 und Ektachrome Rollfilm) habe ich die schönsten schon früher abfotografiert und den Diaprojektor pensioniert - notfalls werde ich mir halt die Papierabzüge von den Negativen vornehmen.
Viele Grüße
Rolf
Viele Grüße
Rolf
Hoi Rolf
Schau Dir mal das an: https://www.youtube.com/watch?v=tiENapDBeKA . Ist so ähnlich, wie das, was Thomas schon geschrieben hat, aber schneller.
Gruss
Jörg
Hallo Jörg -
leider geht der Autor in diesem Beitrag überhaupt nicht auf die Maskierungsproblematik ein - und das reine Invertieren mache mich mit meinem FastStoneViewer ja mit einem Klick ohne mich mich mit der Tonwertkurve beschäftigen zu müssen.
Aber es sind daneben noch einige Links augetaucht, die interessant sein könnten -
Vielen Dank
Rolf
Hallo Rolf,
Zitatnotfalls werde ich mir halt die Papierabzüge von den Negativen vornehmen
ich habe die Erfahrung gesammelt, dass man von guten Papierabzügen oft bessere Digitalaufnahmen erhält als vom Farbnegativ. Natürlich muss man da auch nachträglich die Belichtung des Scans oder (noch schneller) die des Reprofotos optimieren, aber das ist meist einfacher als vom Negativ.
Hubert
Hallo zusammen,
bei Abzügen kommt es darauf an, wie sie entstanden sind, und was für Papier es ist. Analog erstellte Abzüge haben ja im günstigsten Fall die Auflösung, die das Papier erreichen konnte, und das ist deutlich mehr, als ein heute digital erstellter Abzug üblicherweise hat. Bei Kontaktabzügen, die ja bis ca. 1960 noch weit verbreitet waren, hat man im Regelfall immer diese volle Auflösung. Auch gibt es Oberflächenstrukturen, die ein hochauflösendes Scannen erschweren oder unmöglich machen (Schulfotografen-Foto z.B.).
Ich habe Kontaktabzüge im 4x6cm-Format, vom deutschen Russlandfeldzug im 2. WK. Mit einem CanoScan 9000 MK2 eingescannt kann man die Bilder mindestens in 13x18-Format ausbelichten, eher 18x24. Das hat mich erstaunt.
Viele Grüße,
Bob
Zitat von: Bob in April 09, 2022, 18:03:16 NACHMITTAGS
... die Auflösung, die das Papier erreichen konnte, und das ist deutlich mehr, als ein heute digital erstellter Abzug üblicherweise hat. Bei Kontaktabzügen, die ja bis ca. 1960 noch weit verbreitet waren, hat man im Regelfall immer diese volle Auflösung...
Hallo Bob,
die Auflösung von weiß glänzendem Fotopapier habe ich mal versucht zu bestimmen.
Ich bin bei meinem ILFOSPEED auf etwa 12 bis 17 Lp/mm gekommen.
Dein CanoScan 9000 MK2 Scanner hat laut filmscanner.info eine doppelt so große Auflösung und ist deshalb perfekt für die Digitalisierung von alten Papierabzügen geeignet.
Viele Grüße,
Rolf
Hallo -
unterdessen habe ich eine Methode gefunden mit der ich ohne weiteren Finanz- und allzugroßen Zeitaufwand einigermaßen brauchbare Digital"abzüge" meiner alten Negative hinkriege:
1. Invertieren des Negativs und grob vorbearbeiten mit dem FastStoneImageViewer (Kontrast max., Belichtung korr., Blau- und Grünstich der Maske korr. so gut es eben geht)
(Nachteil: Der ImageViewer gibt zwar neben der JPG- auch die RAW-Datei (CR3) wider und man kann das Bild bearbeiten, aber danach nur noch als JPG abspeichern)
2. Nachbearbeiten mit DxO Fotolab
(Nachteil: Bei diesem gibt es leider keine Möglichkeit das Negativ einfach zu invertieren)
Beispiel:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/323841_36849274.jpg)
Abb.1 Kodak-Negativ
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/323841_63208015.jpg)
Abb. 2 Mit ImageViewer invertiert und vorbearbeitet. Der Himmel zeigt einen Grünstich der mit diesem Gratisprogramm nicht brauchbar beseitigt werden kann
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/323841_32001227.jpg)
Abb. 3 Bearbeitung des grüstichigen Himmels mit DxO. Hier noch etwas zu stark in Richtung Magenta, aber die Farben sind schon mal akzeptabler.
Schlussfolgerung:
Da ich von diesen Negativen keine oder nur relativ kleine Papierabzüge besitze habe ich erst nach diesen Reproversuchen bemerkt, dass die technische Qualität der alten Aufnahmen weitere Mühen oder gar Erwerb von Hard- und Software nur in Sonderfällen rechtfertigt.
Einfacher als das Wechseln von Gelatinefiltern im Vergrößerer ist es auf alle Fälle ;D
Viele Grüße
Rolf
Hallo Rolf,
hier eine Korrekturvariante, durch manuelle Schieberegler des R-, G- und B-Kanals am Histogramm.
Hubert
Moin,
und hier mal ein Test mit ACDSEE:Special Effect+Auto Levels
Gruß
Peter
Hallo zusammen,
@Stuessi-Rolf: Deine Werte passen gut zu meiner Erfahrung mit den Scans: Ich meine zu erinnern, dass man annimmt, mit scharfen Augen 4 Linienpaare pro mm in normalem Betrachtungsabstand von 25cm unterscheiden zu können, also 1/4 bis 1/3 Deiner Werte. 6cm x 3 =18cm, das passt zusammen.
@Alle: Ich habe mich ein Bisschen mehr mit RawTherapee beschäftigt. Das Programm hat ja sehr vielfältige Einstellungsmöglichkeiten, oft gibt es viele Wege zum selben Ergebnis. Was vorhanden ist, ist eine Funktion zum Filme umwandeln. Die wird aber erst aktiv, wenn man die Hald_CLUT-Profile herunterlädt und einbindet. Für Dias ist viel dabei, für Farbnegative weniger. Aber man kommt damit zurecht. Und hat man unter Nutzung der vielfältigen Möglichkeiten eine schöne Einstellung gefunden, kann man sie als Profil speichern und auf andere Dateien anwenden. Hier mal Rolfs Foto mit einem Profil umgewandelt , das für ein ganz anderes Bild entstanden ist. Ich denke, dass man da wohl zu einer guten Arbeitsmethode finden kann. Sehr vielfältig und leistungsfähig sind auch die Möglichkeiten der Schärfung und Rauschreduktion.
Ich habe mir gerade einen Blitz bestellt und werde mich da mal dran machen. Spannend wird noch die Frage sein, ob ein blau-grün-Filter bessere Ausgangsdateien bringen wird.
Viele Grüße,
Bob
Hallo -
kurzum - das Problem hat sich seit 30 Jahren nicht geändert. Wer als Amateur- oder Profi-Fotolaborant nicht wusste/weiß, wie das Fotoobjekt aussah, war/ist bei einigermaßen preiswerter Produktion von Abzügen seiner Phantasie bzw. Geschmack ausgeliefert was die Farben betrifft. Ich erinnere mich an die Äußerung einer Dame im Fotoladen anläßlich einer Reklamation, die gerne ein Farbdia haben wollte, um zu sehen wie das hätte aussehen müssen.
Als die digitale Fotografie allmählich der analogen in puncto Auflösung und Farbwidergabe Konkurrenz machte, war ich wirklich glücklich, dass man nicht mehr im stockdunklen Raum in wohltemperierten Wannen mit 4 verschiedenen Soßen rumpantschen bzw. für größeren Formate mit einer Entwicklertrommel gymnastische Übungen absolvieren musste, aber allmählich blähen sich die Bedienungsmöglichkeiten sowohl der Kameras wie der Software derart auf, dass deren volle Ausnutzung nur noch Profis mit regelmäßigem Training vorbehalten bleibt.
Manchmal sehen ich mich wieder nach der erwartungfrohen Phase zwischen Einsenden und Erhalt eines Kodachrome 25 (ca. 14 d) bzw. dem Schwenken eines Papiers in Entwicklersoße(n) und dem Auftauchen eines Bildes (bei SW 2 min, bei Farbe >10 min) zurück. Digital dauert es ja genau so lang, aber die Wartezeit ist viel fader.
Viel Erfolg bei weiteren Varianten ;D
Rolf