Liebe Forenmitglieder,
ich habe in der letzten Zeit etwas für das Mikroskop konstruiert und gebaut, womit ich die optischen Eigenschaften erhöht, bzw. verbessert habe.
Zuvor habe ich ja schon länger die Ringfeldblende in Gebrauch um die Bildqualität (Auflösung, Kontrast) zu erhöhen. Dazu habe ich allerdings nur schwarze Blenden in den Durchmessern von
5 mm bis 15.5 mm jeweils um 0,5 mm steigend benutzt. Diese habe ich in den normalen Filterhalter gesteckt. Für jedes Objektiv brauch man eine andere Grösse. Zur genauen Positionierung kann ich ja die Bertrandlinse nutzen.
Nun habe ich mir überlegt, was passiert wenn man anstatt der schwarzen Blenden, Polarisationsfolie und ein Fotopolfilter welches auf das Leuchtfeld gelegt wird. Schon die provisorischen Versuche
brachten eine Bildverbesserung. Da die Ergebnisse so gut waren machte ich mich daran etwas zu bauen was in allen Ebenen variabel ist. Da ich im Besitz eines 3D Druckers bin, habe ich nun folgende Zusatzeinrichtungen für das Mikroskop angefertigt. Es sind einmal 4 POL-Zentralfilter; die passeden Maße habe ich durch experimentieren herausgefunden; den Halter dazu; diesen kann man einfach in den Filterhalter stecken. Die Polfilter werden darunter eingeschoben, diese zentrieren und halten sich von selbst im Filterhalter. Dieser ist auch mit Grad Einteilungen versehen.
Einen Halteblock für das untere POL-Filter und das "Lambda" Filter habe ich ebenfalls variabel angefertigt. Das Lambdafilter besteht aus 2 Lagen Tesafilm "kristallklar" das brachte das beste
Ergebnis, also die intensivsten Farben (Gelb / Blau). Bratenschlauch würde auch gehen, aber das Tesfilm ist einfacher zu handhaben.
Die Bilder die ich nun mit der Einrichtung erhalte würde ich schon als Phasenkontrast bezeichnen, ich weis das es das nicht ist, aber die Bilder sind sehr ähnlich. Für mich definitiv eine Verbesserung!
Zunächst einmal die Konstruktion, im nächsten Beitrag einige Beispiele in mehreren Bildern zusammen gefasst. Ich kann ja nur maximal 6 Bilder pro Antwort beifügen.
Gruss
Michael
Hier nun einige Bildbeispiele die mit der Einrichtung möglich sind. Dabei habe ich auch gesehen das richtiges Entrauschen der Bilder die Bildqualität um Längen verbessert!
Zum Entrauschen der grossen Originalbilder habe ich "Neat Image" benutzt. "Topaz De Noise AI" ist zwar noch etwas besser aber das gibts nicht kostenlos.
Ich hoffe man kann dennoch die Verbesserung sehen...
Was die Bilder angeht sind natürlich jede Menge zwischen Einstellungen möglich, das alle Filter gegeneinander variabel sind.
Gruss
Michael
Hallo Michael,
ein hoch interessantes Beispiel für den Einsatz eines 3D-Druckers. Insbesondere das letzte Beispielbild gefällt mir sehr gut. In der Zeitschrift Amateur Diatomist fand ich beigefügte Blende für die Schiefe Beleuchtung.
Da ich leider keinen 3D-Drucker besitze wollte ich dich fragen ob du das für mich gegen kleines Geld erledigen könntest.
Mikrogrüße
Peter
Hallo zusammen,
@ Fraenzel: Email hast du schon bekommen, wird die Tage gemacht.
Untern habe ich nochmal 2 Beispiele etwas grösser dargestellt.
Ich habe mir nun eine L/4 Folie (WP140HE) bei Edmund Optics bestellt, wobei ich keine Ahnung habe wie sich das optisch auswirkt, da tappe ich förmlich im dunkeln ::).
Ich nehme an das es eine Farbverschiebung gibt...
Eine grössere Glimmerscheibe 10x10 cm habe ich mir schon von "Stuga-Cabana" schicken lassen. Mal sehen wie sich das auswirkt.
Gruss
Michael
ZitatDas Lambdafilter besteht aus 2 Lagen Tesafilm "kristallklar" das brachte das beste
Ergebnis, also die intensivsten Farben (Gelb / Blau). Bratenschlauch würde auch gehen, aber das Test ging einfacher.
Tesa geht obwohl das do dümn ist? Hm. Ich nehme Stücke so einer brüchigen CD Hülle. Das geht ganz gut, ist aber ungleichmäsig. Alles was dünner ist als 1mm hat bei mir keinrn starken Effekt gezeigt. Hängt das dann vom Plastik ab?
Kaufe mir dann wohl auch so eine lambda folie. Wie wirkt sich der unterschied von L/4 zu L/2 aus?
ZitatDabei habe ich auch gesehen das richtiges Entrauschen der Bilder die Bildqualität um Längen verbessert
Da habe ich einen Tipp. Probier mal, wenn sich nichts bewegt im Bild, zwei, vier oder zehn Aufnahmen zu machen und diese dann einfach zusammenzufügen, als layer
mit je 50, 25, 10% transparenz. (Nach menge an Bilder) Da das Rauschen zufällig ist wird das dadurch quasi "rausgeplättet"
Ich mach Aufnahmen mit dem Handy und eine gemoddeten Google Camera App, die macht das quasi automatisch, nimmt scheinbar so 1-48 Bilder auf. Ansonsten kann ich auch mit einer anderen app die anzahl an Aufnahmen die hinterneinander aufgenommen werden genau einstellen, muss die dann aber selber zusammenfügen. Jedenfalls verringert sich dadurch auch die Zeit zwischen den Aufnahmen und es wackelt nichts.
Edit:
ich hatte einen Denkfehler bei der Transparenz. Bei 5 Bildern muss es glaube ich 50% transparenz sein. Ist es dann 100% oder nur 98.4375%? Eh... Zieh bei einem Bild 1.5625% im transparenz setting ab, sind es dann 100%?? Werden es überhaupt JEMALS 100%?!? Irgendwie so halt...Wenn du Lightroom hast kannst du die auch automatisch stacken mit stack mode [median].
Edit:
So. Die unterste Ebene muss 100% deckkraft haben... Die darüber dann 50%. ;DHier mal ein Vergleich mit extremen Rauschen, (Ecke des Sensors, vergrößert) bei ner ISO von 6400 und 2 Sekunden Belichtungszeit. Zehn Fotos genauso aufgenommen.
Links ist das Rauschen eines einzelnen Bildes zu sehen und rechts sind zehn davon zusammengefügt.
Also bei normalen Fotos lässt sich das Rauschen dadurch vollständig entfernen, ohne Details zu verlieren. Nach dem Zusammenfügen dann erste Bildbearbeitung, aber auch nur aufgehellt.
Hallo,
Um heraus zu finden welches Material den stärksten Effekt zeigt, habe ich das Fotopolfilter genommen und gegen den PC Monitor gehalten. Aber es muss so herum sein das es beim drehen dunkel wird; "falsch" herum gibts nur leicht Farbveränderungen (pastellblau-pastellgrün). Da zwischen kann man nun verschiedene Materialien halten. dünner Kunststoff zeigen so Spannungszonen.
Dünne Folien zeigen bis jetzt die besten Ergebnisse. In dem Fall ist die Bratschlauchfolie das beste, habe dennoch das Tesa genommen.
Gruss
Michael
Hallo Michael,
ich freue mich schon sehr auf dein Werk.
Übrigens habe ich dein Foto mit meiner bevorzugten Software Zoner Photo Studio X etwas überarbeiet indem ich die Textur und die Klarheit etwas erhöht habe. Ich meine dein Foto konnte das vertragen.
Gruß
Peter alias Fraenzel
Zitat von: Fraenzel in April 12, 2022, 11:06:06 VORMITTAG
Hallo Michael,
ich freue mich schon sehr auf dein Werk.
Übrigens habe ich dein Foto mit meiner bevorzugten Software Zoner Photo Studio X etwas überarbeiet indem ich die Textur und die Klarheit etwas erhöht habe. Ich meine dein Foto konnte das vertragen.
Gruß
Peter alias Fraenzel
Hi Peter. Den einzigen Unterschied den ich erkennen kann ist das die Schärfe etwas
reduziert ist. ???
Hallo Michael,
der Polfilter für die Fotografie ist ein Zirkularpolarisator, das heißt, dass auf einem Linearpolarisator eine Lamda-4 aufgebracht ist. Wenn Du einen solchen Filter als Analysator nutzt (der Bildschirm wäre der Polarisator) darf diese Folie nicht zwischen den beiden Polfiltern liegen, sonst führt das zu den von Dir beschriebenen Farbveränderungen, satt zu der gewünschten Auslöschung.
Hallo Matthias,
ZitatWie wirkt sich der unterschied von L/4 zu L/2 aus?
Siehe hier bei Wikipedia:
Verzögerungsplatte (https://de.wikipedia.org/wiki/Verz%C3%B6gerungsplatte)
Die hochwertigen Lamda-Folien sind auch sehr dünn. Sie sind mechanisch gestreckt und das gleiche gilt auch für den Tesafilm, nur dass er vieeel billiger ist. Wenn es Dir nur um Bunte Bilder geht, ist eine richtige Lambdafolie rausgeworfenes Geld. Die genau definierten Werte braucht man nur wenn es ums Messen geht, aber dann brauchst Du auch ein Polarisationsmikroskop. Ein Mikroskop mit Polfiltern braucht dergleichen nicht.
LG Gerd
Hallo Michael,
deine drei Fotos mit dem POL Filter vor dem Bildschirm sind wenig instruktiv, weil keine der drei Versuchsbedingungen gleich sind.
1 Foto links: parallele Polarisatoren – Glas Träger in Komplementärfarbe (nicht additiv wie man bei blau glauben könnte)
2 Foto Mitte: Analysator 45°: Glasträger zeigt keine Interferenz (würde bei gekreuzten POL Filtern nun schwarz (Auslöschung) zeigen).
3 Foto rechts: gekreuzte Polarisatoren, Glasträger (nur)diesmal in in Subtraktions-Stellung der Farbe des Gangunterschiedes.
Wenn du Farbeinstellungen reproduzierbar haben möchtest, solltest du die Versuchsbedingungen
festlegen.
Dazu kommt komplizierend, was Gerd schon zu den Zirkularpolarisator gesagt hat
LG
Jürgen
Zitat von: plaenerdd in April 12, 2022, 13:09:59 NACHMITTAGSSie sind mechanisch gestreckt und das gleiche gilt auch für den Tesafilm, nur dass er vieeel billiger ist. Wenn es Dir nur um Bunte Bilder geht, ist eine richtige Lambdafolie rausgeworfenes Geld.
Ach, deshalb! Sehr hilfreich, danke! :)
Ja, ich hab geguckt, die Lambdaplatten sind sehr teuer. Dann guck ich mal lieber nach "kristallklaren" Tesafilm.
Hallo Michael,
wenn Dich weitere Basteleien reizen: VHDK und VPDK (https://www.dgzfp.de/Portals/24/IZ/PDF/Jugend%20forscht/RW%20Rheinland-Pfalz%20-%20Bitburg%202012.pdf), ein sehr schönes Jugend-forscht-Projekt.
LG Gerd
Hallo Michael
Hast du auch die richtigen Polfilter genommen?
Es müssen die linearen P. aus der analogen Zeit sein. Die zirkularen P. für digitale Fotografie sind ungeeignet.
Die Platzierung ist wie ein Sandwich:
P1 - Lambda - Präparat - P2
Zitat von: knipser009 in April 12, 2022, 15:55:53 NACHMITTAGS
Hallo Michael
Hast du auch die richtigen Polfilter genommen?
Es müssen die linearen P. aus der analogen Zeit sein. Die zirkularen P. für digitale Fotografie sind ungeeignet.
Die Platzierung ist wie ein Sandwich:
P1 - Lambda - Präparat - P2
Hallo Wolfgang,
die Feststellung hat Gerd schon drei Beiträge vor dir gemacht.
LG
Jürgen
Zitat von: hugojun in April 12, 2022, 16:07:09 NACHMITTAGS
Zitat von: knipser009 in April 12, 2022, 15:55:53 NACHMITTAGS
Hallo Michael
Hast du auch die richtigen Polfilter genommen?
Es müssen die linearen P. aus der analogen Zeit sein. Die zirkularen P. für digitale Fotografie sind ungeeignet.
Die Platzierung ist wie ein Sandwich:
P1 - Lambda - Präparat - P2
Hallo Wolfgang,
die Feststellung hat Gerd schon drei Beiträge vor dir gemacht.
LG
Jürgen
Das lese ich aber nicht so ;)
Hallo Wolfgang,
das Licht des Lambda- und das Lambda/4 Scheibchen kann nur interferieren, wenn sich beide zwischen den Polarisatoren befinden.
Ist der Polarisator 1 der Bildschirm und Polarisator 2 der Zirkular-Polfilter, kommt es nur zu einer Auslöschung bei gekreuzten Polarisatoren,
wenn das Lambda/4 Scheibchen des Zirkular-Filters dem Betrachter zugewandt ist und kein Lambda Scheibchen vorhanden ist.
Man muss bei dem Zirkularfilter also nur auf die Blickrichtung achten. Im umgekehrten Fall kommt es nie zur völligen Auslöschung,
dies ist aber bei Michaels Bilder der Fall (Bild rechts).
@ Michael
das Gelb der zweiten Ordnung, wie im rechten Bild , kann ich dadurch bestimmen, da es genau mit der Komplementärfarbe im parallel (nicht "linear") polarisierten Licht = Blau übereinstimmt.
Der Gangunterschied für deine x-Lagen Tesafilm beträgt also ca. Γ ~ 870 nm.
Damit hast du die Möglichkeit, das Farbgeschehen zu beeinflussen.
LG
Jürgen
Lieber Wolfgang,
worin siehst Du den Unterschied zwischen einem Zirkularpolarisator für analoge und digitale Fotographie???
Herzliche Grüße, Olaf
Hallo,
Also zunächst einmal Danke für die Antworten. Mir geht es hier nicht um wirkliche Polarisation, eigentlich mehr um Kontraststeigerung oder wie man es auch immer bezeichnen mag.
Der Tip von Gerd mit dem Link kommt dem nahe.
Zu meinen Filter muss ich sagen das ich das untere Fotofilter so herum habe, das ich mit den kleinen Filtern eine Auslöschung erreiche. Ich habe den Fotofilter so eingestellt das er auf Position "0" dunkel wird wenn man ihn gegen den PC-Monitor hält. Diese Position habe ich mir markiert und sollte nicht am Foto-Drehring des Filters verstellt werden. Sonst nützt die Gradeinteilung auch nichts. Ich hoffe das man es verstehen kann. Also Fotofilter darüber die kleinen Filter = Ausschlöschung je nach Drehung des Kleinen Pol Filters. Die Folienfilter sind linear, wobei ich sagen muss das mir das neu gekaufte (Amazon) nicht so gefällt, es wird nicht ganz dunkel eher starkes dunkelblau. Ich hatte jedoch noch ein Rest alte Pol Folie die wird dunkel, aber die hat Kratzer. Das stört in dem Falle jetzt nicht so.
Die kleinen Filter nutze ich ja um ein Ringfeld oder mit dem Lambdafilter ein Farbfeld zu erzeugen. Ich möchte keine Wissenschaft daraus machen, da mir dazu das Wissen fehlt.
Wirkliche Pol Bilder ereiche ich nur wenn ich ein Stück Polfolie über das Okular lege.
Gruss
Michael
Hallo Michael,
du hast so viel Mühe in den Aufbau des ,,Kondensor-Filter-Halters" gesteckt, dass die Optionen zur Farbvarianz
nur noch von den verschieden vielen Lagen der Tesa-Streifen abhängen.
LG
Jürgen
Hallo Michael,
mit den so angeordneten Pol-Filtern bewirkst du nichts. Hatte Jürgen schon geschrieben. Ich hänge dir mal zwei Bilder an, wie das aussehen sollte. Unten Lichtquelle, darüber das Präparat, dann der Lambda-Filter und darüber der zweite Polfilter. Dazu kannst du bei Wiki mal nachlesen, wie das mit den gekreuzten Polarisatoren gedacht ist. Keine Sorge, man braucht nicht zwingend ein Polarisationsmikroskop, wie mit den Bildern gezeigt. Deine 3D-Druckergebnisse sehen interessant aus. Bild1 ist die Pol-Einrichtung mit Präparat, Bild2 ist die Poleinrichtung auf die Lichtquelle vom Stereomikroskop gestellt.
LG
Michael
Hallo Michael (PolMik)
darum geht es doch hier gar nicht!
Was Michael K. macht ist eine Mischung aus Rheinbergbeleuchtung und Ringförmiger Beleuchtung, wobei er über die Polfilter und das Lambdaplättchen die Helligkeit und die Farben stufenlos regeln kann. Die gezeigten Objekte sind auch keine doppelbrechenden.
Er schreibt ja auch:
Zitat von: Michel K.Wirkliche Pol Bilder ereiche ich nur wenn ich ein Stück Polfolie über das Okular lege.
LG Gerd
Hallo nochmal,
Ich habe nun probehalber ein Stück Pol-Folie auf den Schieber zwischen Durchlich und Auflicht gelegt. Genauer gesagt die liegt jetzt auf den Tubus für Auflicht, das brauch ich ja nicht
immer. Allerdings darf ich dann nicht vergessen das da ein Stück Polfolie drauf liegt, wenn ich Auflicht einstelle. So kann ich aber schnell zwischen Normales Durchlich und Pol umschalten.
Aber so habe ich ein normales Pol-Bild. Es ist ein Fertigpräparat mit einem Schnitt einer Kartoffel. Ich hoffe das dies die Erwartugen der Polarisations Experten eher entspricht.
Ich habe übrigens zur Entrauschung den genannten Tip angewendet. Welches Verfahren nun besser ist weis ich nicht.
Gruss
Michael
ZitatWelches Verfahren nun besser ist weis ich nicht
Naja es ist nicht perfekt, aber besser als ein destruktives Verfahren wie die üblichen in Photoshop, Lightroom, Gimp oder so, wo details verloren gehen. Das stacken gegen rauschen ist schon die beste Technik. Ist dann vielleicht nicht so glatt im Hintergrund, wegen den details/dreck/staub, aber du kannst ja danach doch noch leicht den Rauschfilter vom Bildbearbeitungsprogramm drüber schicken.
Btw, mir ist noch was eingefallen um das Bild dann zu verbessern, da durch das viele übereinandergelegte Rauschen ein bisschen Kontrast verloren geht, hot-/stuck Pixel dominieren oder eine ganz leichte helle Vignette erscheint, weil das Rauschen am Rand des Sensor viel stärker ist als in der Mitte.
Guck mit welcher ISO du so im durchschnitt die Bilder aufnimmst. Dann stell die Kamera manuell darauf, wähle eine realistische, aber lange Belichtungszeit und mach so 10, 20 ++ RAW-Bilder mit Deckel drauf, so dass kein Licht auf den Sensor kommt. (Blende schließen kann dabei helfen) Dann füge die alle zusammen wie geschrieben (ich bin mir noch nicht ganz sicher welche prozente der Deckkraft die richtigen sind. Gibt bestimmt ein tutorial wie man das manuell macht, ansonsten nimmt halt Lightrooms photo stack funktion. (Aber nicht die für mehr schärfentiefe))... Bla bla -... Zusammengefügt, dann kannst du dieses schwarze Bild in deine anderen bereits gestackten Fotos als layer einfügen und vom Bild "abziehen" lassen. Wie in diesem tutorial: https://www.psd-tutorials.de/tutorials/fotografie/astro-und-himmelsfotografie/-/view/1775--teil-15-kalibrierung-hellfeld-und-dunkelbilder-aufnehmen
Danach ist es perfekt :)
Ich glaube das Programm das die benutzen (DeepSkyStacker) wäre auch hier mit Mikroskop aufnahmen verwendbar. Probier das mal anstatt Lightroom! :)
Hallo Gerd,
wohl wahr. Nur , dass Polarisationsfilter als Blende überhaupt nicht geeignet sind. Dunkelfeld (Rheinberg) und ringförmige Beleuchtung lassen sich mit Lichtfiltern meines Wissens nicht machen. Nach allen Gesetzen der Optik macht nur die gezeigte Anordnung von Polfiltern und Lambdaschieber zwecks Betrachtung im polarisierten Licht Sinn. Beobachten wir mal voller Interesse, was da noch so entdeckt wird.
Du hast natürlich Recht, dass Diatomeen im polarisierten Licht nichts bringen können. Der Effekt der Pol-Konstruktion ist soweit ich das sah auch nicht zu erkennen. Nur die Folie führt zur Farbverschiebung. Kannst auch einfach einen leeren Objektträger nehmen. Den auf den Objekttisch, Licht an und Rot1 rein. Also, wie erwartet rot. Die Auflösung kann man mit Filtern nicht steigern. Für die Regulierung Helligkeit und Kontrast braucht man ganz sicher kein Pol.
LG
Michael
Hallo Michael,
Zitat von: PolMikFür die Regulierung Helligkeit und Kontrast braucht man ganz sicher kein Pol.
Nur zur Erinnerung: DIC kommt auch nicht ohne Polfilter aus.
Kontrast bei Rheinbergbeleuchtung (zur Erinnerung: das ist ein abgewandeltes Dunkelfeld, bei dem die Zentralblende durch einen Farbfilter ersetzt wird und der offene Lichtring durch einen Filter einer anderen Farbe, idealer Weise der Komplementärfarbe eingefärbt wird) Hier leuchtet das Objekt dann in der Komplementärfarbe des Hintergrundes, z.B. Orange auf blauem Grund. Unsere Augen sind für Farbkontraste empfindlicher als für Hell-Dunkelkontraste. Das kann schon was bringen, abgesehen davon, dass es schön bunt ist.
Ringförmige Beleuchtung (Grenzdunkelfeld): Das ist quasie DF mit etwas zu kleiner Zentralblende. Ähnlich wie beim Dunkelfeld bewirkt die sehr schräge Beleuchtung des Objektes eine Kontraststeigerung, die richtig eingestellt einen sehr guten Kompromiss zulässt: Einerseits habe ich die volle Beleuchtungsapterur (->hohe Auflösung!) und andererseits trotzdem einen guten Kontrast. Das ist im normalen Hellfeld nicht der Fall, wenn ich die Aperturblende voll aufreiße.
Die Polfilter dienen in diesem Fall dazu, die Abschattung, die die Zentralblende bietet, stufenlos regeln zu können, und damit die Helligkeit des Hintergrundes
weitestgehend unabhängig von der Beleuchtung das Objektes anzupassen. Das braucht kein Lambda-Plättchen und kein Einfärben.
Eine interessante Abwandlung wäre jetzt noch, eine Seite des Beleuchtungsringes abzuschatten, um einen farbige Schiefe Beleuchtung zu realisieren, die den DIC-artigen Charakter noch steigern könnte.
LG Gerd
ZitatRingförmige Beleuchtung (Grenzdunkelfeld)
Dazu habe ich diesen alten thread hier mit Bildern dazu gefunden: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10367.0
Das ist also eine ganz normale Dunkelfeldblende ohne extra Filter. Dafür sind also diese ganz kleinen Blenden da, die einen Innendurchmesser von vllt. 6-8mm haben. Interessant. Ich hab noch nie ne DF Blende genutzt wenn der Hintergrund dadurch nicht abgedunkelt wurde. Gut zu wissen. :)
Funktioniert das auch mit geköhlten Licht?
Hallo,
kennt jemand den genauen Aufbau (nicht nur die Schnittzeichnungen aus dem Prospekt, siehe Anlage) des Carl Zeiss MIKROPOLYCHROMARs?
Der Kondensor ermöglicht ja so ähnliche Effekte.
Fragende Grüße
Rainer
Hallo,
Die Konstruktion ist ein Ersatz für den einfachen Blendenschieber den ich anfertigt habe.(siehe Bild). Grundlage hierzu war dies hier https://www.klaus-henkel.de/rfb-col.html (https://www.klaus-henkel.de/rfb-col.html) Dieser wird in den Filterhalter gelegt und kann per Hand so verschoben werden das man schiefe Beleuchtung und ringförmige Beleuchtung erhalten kann. Das da nun so ein viefältig variabeles Teil herausgekommen ist liegt an dem Satz "Geht nicht gibts nicht ;-) "
Was Rheinberg angeht habe ich mir ja vor nicht all zu langer Zeit Filterschieber gebaut.
Diesen Bericht hier https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10393.msg74559#msg74559 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10393.msg74559#msg74559) kannte ich nicht, solche Bilder sind mit meiner Konstruktion auch möglich.
Das es über solche Dinge nicht viele Berichte gibt, mag daran liegen, das es eine Randerscheinungist und das sich die Mikroskopiker gleich fertige Zusätze für das Mikroskop kaufen und erst gar nicht anfangen etwas zu expimentieren. Der Erfolg der Experimente stellt sich meist erst auf den letzten Metern ein.
Gruss
Michael
Huhu
Was diese 3D druck blenden angeht: Wären die mit nur drei anstatt den vier haltestäben nicht optisch besser? Die stäbe lägen dann nicht gegenüber und verstärken sich gegenseitig. Mh, oder ist der effekt zu gering um ihn zu bemerken? Andererseits ist dies ein hobby wo jede möglichkeit genutzt wird etwas mehr auflösung herauszuholen...
Hallo,
Also bei der Vorgängerversion (letztes Bild) die aus Pappe mit dem Laser ausgeschnitten wurden, haben die Stege auch nicht gestört, von daher habe ich es übernommen.
Eine andere Möglichkeit wäre eine klare Kunststoffscheibe auf die man die Polfolie in die Mitte aufbringt. Allerdings darf die klare Kunststoffscheibe nicht im pol Licht reagieren.
Glas rund in entsprechender Grösse zu bekommen ist nicht so einfach.
LG
Michael
Hallo Michael -
schau mal im Netz unter "Uhrglas". Die gibt es in mm-Stufen in vielen Größen zu erschwinglichen Preisen.
Gruß
Rolf
Hallo Rolf,
Vielen Dank für den Hinweis, ich habe nur im Laboredarf geschaut, da gibt es das ja nicht.
LG
Michael
Hallo Michael,
auch auf diesem Wege möchte ich mich für die Anfertigung (3D-Druck) der Blenden für die Schiefe Beleuchtung bedanken.
Heute ist mir mit dem 40x Achromaten mit Deiner Blende ein für mich vorzeigbares Foto einer Diatomee gelungen.
Aufnahmedaten:
Diatomee Cocconeis placentula
Außenmühlenteich Hamburg Harburg
Probe von Bob Lammert, Einbettung in Pleurax
Canon EOS 500D, Leitz 40x, N.A. 0,65, Ihagee Adapter
Okular 10x, Einzelaufnahme, schiefe Beleuchtung
Sonntägliche Grüße
Peter
Hallo Peter,
Danke für die Rückmeldung. Ich habe das Bild mal bearbeitet, es ist zu verrauscht. Vermutlich hast du den ISO wert zu hoch eingestellt.
Sollte es nicht OK das ich es bearbeitet habe, sein nehme ich das Bild wieder raus.
Gruss
Michael
Danke Michael,
wie hast Du hier entrauscht? Die Aufnahme entstand mit IS0 100 und ist wohl beim Stempeln so rauschig geworden. Deine Version ist Spitze.
Mikrogrüße
Peter
Hallo Peter,
Ich habe mit "Neat Image" entrauscht, es ist kostenlos. "Topaz" ist noch etwas besser, aber es nicht kostenlos.
Gruss
Michael
Hallo -
das Entrauschen hat aber doch einiges an Kontrast gekostet - zumindest für Oldies im Anfangsstadium des Grauen Stars ;D
Gruß
Rolf
Hallo Rolf,
Ja ich weis das es Kontrast / Schärfe gekostet hat. Aber ich bin der Meinung das Rauschen mehr stört. Besser gehts mit dem Programm nicht.
Wenn ich nach den entrauschen die Schärfe hoch ziehe laufen die Details ineinander, von daher hab ich es gelassen-
LG
Michael
Hallo Michael,
Neat Image habe ich auf meinem Rechner installiert. Aber wie Rolf schon schrieb geht Einiges an Kontrast und Schärfe beim Entrauschen verloren. Mir geht es halt um Schärfe und Kontrast. Ist wohl Geschmacksache.
Beste Grüße
Peter
Hallo,
ich finde, dass die "körnige" Variante auch was hat.
@Peter: Ist das Bild denn so aus der Kamera gekommen? Du schreibst, dass die Aufnahme wohl beim Stempeln so rauschig geworden wäre. Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich dachte, dass Du vielleicht etwas zu sehr nachgeschärft hättest.
Beste Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich habe in der Tat viel kaputtes Zeugs weggestempelt. Nach dem Verkleinern auf Forumsgröße habe ich wie üblich mit Photoshop nachgeschärft - vielleicht habe ich es zu gut gemeint oder aber übertrieben.
Beste Grüße
Peter
Hallo Gerd -
deine Eingangsbemerkung gibt auch mein Gefühl wider. Bei der Analogfotografie auf hochempfindlichem Film musste man ja oft aus der Not eine Tugend machen. Aber solche "künstlerische" (=emotionelle) Aspekte spielen ja auch in der Digitalfotografie immer noch eine Rolle und man will doch gar nicht immer alles streng objektiv widergeben.
Gruß
Rolf
Hallo zusammen,
Also ich bin nun ein wenig verunsichert. Die einen sagen Bilder sollten entrauscht werden, die anderen sagen Bilder so lassen wie die sind.
Was ist nun Stand der Dinge? Sollten Bilder frei von Rauschen sein oder nicht? Den künstlerrischen Aspekt will ich mal aussenvor lassen.
Gruss
Michael
Hallo Michael,
wenn Du den "künstlerischen Aspekt außen vor lassen willst", solltest Du entrauschen. Ein ganz normal verrauschtes Foto mit verschiedenfarbigen Hot-Pixeln ist wohl auch nicht wirklich erstrebenswert, aber in diesem Fall (monochromatisch!) fand ich das schön, weil es aussah, als würden die Diatomeen auf einer Mattglasscheibe liegen. Das ist dann wieder Geschmackssache und über Geschmack sollte man nicht streiten.
Gut Licht!
Gerd
Hallo,
Das ist eine sehr interessante technische Umsetzung.
Vorab noch einmal zur Zusammenfassung, nur zur Sicherstellung dessen, dass ich die Konstruktion richtig verstanden habe:
Auf dem Lichtdurchlass des Mikroskopfußes liegt zuunterst ein großflächiges drehbares Polarisationsfilter.
Darüber liegt mittig ein kleinflächiger Kompensator, zum Beispiel Lamda, ebenfalls drehbar.
Am Filterhalter des Kondensors werden zwei drehbare Polarisationsfilter angeordnet,
von denen der eine so großflächig ist, dass er den großen Polilter auf dem Lichtdurchlass abdeckt, der andere so kleinflächig ist, dass er den darüber befindlichen kleinflächigen Lamda-Kompensator optisch überdeckt.
Wenn man nun den zentralen Anteil des Beleuchtungslichts komplett abdunkelt, indem der kleine Polfilter im Filterhalter in Kreuzstellung zu den anderen gebracht wird, resultiert letztlich ein zirkuläres peripheres Hellfeld nach Art des COL (circular oblique lighting).
Wenn sich dieser beleuchtende Lichtring optisch mit dem Außenrand des Objektivdurchmessers überschneidet, würde man zusätzlich auch Grenzdunkelfeld erzeugen können. Vergrößert man diesen Lichtring noch mehr, erhielte man ein reines Dunkelfeld.
Wenn man den kleinen zentrischen Polfilter im Filterhalter aus seiner Kreuzstellung bringt, wird das zuvor ausgeblendete axiale Beleuchtungslicht stufenlos aufgehellt und zusätzlich bei Bedarf mit dem Lambda-Kompensator eingefärbt.
Wenn ich dies so richtig verstanden habe, wird also das Objekt von zwei Lichtkomponenten beleuchtet, einem mehr axial einfallenden und einem mehr von der Peripherie einfallenden Anteil. Beide Komponenten unterscheiden sich in der Helligkeit und gegebenenfalls auch in der Farbe.
Man kann auf diese Weise dann also ein letztlich konventionelles axial beleuchtetes Hellfeldbild
mit einem COL–, Grenzdunkelfeld– oder vollständigen Dunkelfeldbild variabel überlagern. Im letzteren Fall erhält man dann vom Effekt her eine Art Rheinberg–Beleuchtung oder variablen Hell-Dunkelfeld-Kontrast (VHDK).
Der Phasenkontrast-artige Aspekt dürfte dadurch zu Stande kommen, dass letztlich der Bilduntergrund relativ abgedunkelt wird und gleichzeitig bestimmte Objektanteile, auch bei sehr geringer Dichte, durch die hellere, weniger abgeschwächte peripher einfallende Licht–Komponente relativ aufgehellt werden.
Die entstehenden Bilder durften dann im Endeeffekt einem negativen Phasenkontrast nahekommen.
Es wäre sicherlich einmal interessant auszuprobieren, wie sich klassische Phasenobjekte, beispielsweise Mundschleimhautzellen im Speichel oder ungefärbte Bakterien, mit diesen Verfahren kontrastieren lassen. Ich wäre jedenfalls sehr gespannt, hiervon auch einmal Bilder zu sehen.
Schöne Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
Das ist eine sehr schöne Erklärung, der Konstruktion. Das Lambdafilter kann man auch weg lassen oder auch verschiedene Folien etc. an die Stelle legen.
Was die Beleuchtungsarten angeht, ist das Ding recht flexibel. Selbstverständlich ist es ein "gebastelter" Zusatz. Wobei ich das Wort "basteln" in dem Zusammenhang nicht sehen möchte. Man bastelt mit Papier oder ähnliches, nur meine Meinung.Die beiden Filterhalter kann ich ja heraus nehmen, sind mit Schwalbenschwanz versehen.
Was Phasenpräparate angeht, habe ich ein fertiges gefärbtes Mundschleimhautzellen Präparat. Bakterien betreffend kann ich ja verdünnten Joghurt nehmen.
Ich werde mal testen ob man damit so etwas sichtbarer machen kann.
Gruss
Michael
Hallo,
hier noch die Bilder von Mundschleimhautzellen und Bakterien. Was die Bakterien angeht habe ich etwas Blumenwasser genommen. Ich gehe mal davon aus das es
Bakterien bzw. Hefen sind.
Gruss
Michael
Hallo Michael,
herzlichen Glückwunsch!
Meines Erachtens entspricht vom Prinzip her das Bild der ungefärbten Mundschleimhautzellen und auch das der klar erkennbaren lebenden Bakterien mehr oder weniger einem negativen Phasenkontrast. Dann auch bei diesem leuchten ja die Phasenobjekte relativ hell kontrastiert auf dunkleren Untergrund auf. Beim gebräuchlicheren positiven Phasenkontrast ist es ja umgekehrt.
Ich vermute, wenn Du diese Bilder zum Spaß einfach mal mit einem Bildbearbeitungsprogramm digital invertierst, dass sie gewöhnlichen Phasenkontrastbildern (dem gängigen positiven Phasenkontrast) durchaus ähneln werden.
Vom Prinzip her sehe ich noch einen weiteren Vorteil:
Man kann ja bei dieser Methode Hellfeld-Objektive verwenden, braucht also keine speziellen Phasenkontrastobjektive und logischerweise auch keinen Phasenring.
Dies hat das Potenzial, bei Perfektionierung der Methode vielleicht sogar die Darstellung noch besser hin zu bekommen, als es mit dem Phasenkontrast gelingt. Denn der Phasenring im Objektiv verbessert ja per se nicht die Bildqualität, ist ja letztlich eine Art Fremdkörper im Strahlengang, und auch die typischen Halo-Artefakte werden ja durch den Phasenring mit verursacht. Ich würde also vermuten, dass man hiermit wahrscheinlich auch einen mehr oder weniger Halo-freien, mithin Artefakt-bereinigten Phasenkontrast hinbekommen könnte.
Gerade noch zwei weitere technische Gedanken:
Es ist ja bekannt, dass schräg einfallendes Licht bei Abschwächung oder Ausblendung des zentralen beziehungsweise axialen Beleuchtungslichts die Erkennbarkeit feiner Details verbessern kann. Das in der Optik immanente Auflösungsvermögen kann dadurch sozusagen besser sichtbar bzw. ausgenutzt werden. Tilo Bauer von der Mikroskopie Bonn hat das mal als Physiker in einem sehr detaillierten Artikel aufgebröselt. Von daher überrascht es mich eigentlich nicht, wenn Du gewisse Bildverbesserungen wahrnimmst. Auch vom COL ist das ja bekannt.
Zur Rheinberg-Beleuchtung möchte ich einem der Vor-Beiträge dahingehend widersprechen, dass man natürlich auch eine Rheinberg–Beleuchtung mit geeigneten Lichtmasken und Farbfiltern erzeugen kann, wenn diese in einen geeignet ausgelegten Linsenkondensor an passender Stelle eingefügt werden. Man kann ja auch normales Dunkelfeld mit einem solchen Linsenkondensor bzw. umgebauten Hellfeldkondensor erzeugen. Jeder Universal-Kondensor, der für Hellfeld, Phasenkontrast und Dunkelfeld ausgelegt ist, funktioniert ja auch nach diesem Prinzip. Und wenn man dann, letztlich genau so, wie Du es ja auch umgesetzt hast, den mittleren Bereich der Dunkelfeld–Lichtmaske lichtdurchlässig macht und mit einem Farbfilter oder einer farbig verstellbaren Lamdaplatte auslegt, wird der dunkle Untergrund ja in der betreffenden Farbe etwas aufgehellt, wodurch letztlich ein Hellfeldbild von geringer Lichtintensität mit dem Dunkelfeldbild überlagert wird. Natürlich muss dieses Hellfeldlicht so abgeschwächt werden, dass es das Dunkelfeldbild nicht überstrahlt. Und das bekommt man sehr gut mit Polarisationsfilter hin, die man gegeneinander verdreht, also genau so, wie Du es auch umgesetzt hast.
Es wäre sicherlich spannend zu sehen, durch weiteres Pröbeln herauszubekommen, wie man diese Methode noch weiter optimieren kann.
Viele Grüße
Jörg
Hallo,
ZitatDies hat das Potenzial, bei Perfektionierung der Methode vielleicht sogar die Darstellung noch besser hin zu bekommen, als es mit dem Phasenkontrast gelingt.
ich kann hier nichts besonderes entdecken, das Bild sieht so aus wie eine dunkelfeldähnliche Beleuchtung eben aussieht. Eine Spielerei mit der Hintergrundhelligkeit ergibt keine anderen Bildinformationen.
Hubert
Hallo Hubert,
Erstmal Danke für dein Kommentar.
Da du ja über ausgezeichnetes Wissen diesbezüglich verfügst, möchte ich dich bitten, mir eine prinzipelle Bauanleitung zukommen zu lassen, die eine Mehrinformation der Präparate zulässt.
Wissen schön und gut, aber wie sieht die praktische Umsetzung aus?
Gruss
Michael
Aus meiner Sicht geht es hier zunächst einmal nicht darum, ob diese ersten Gehversuche mit der hier vorgestellten Methode zu besseren Resultaten führen oder nicht.
Im Dunkelfeld wird das nullte Hauptmaximum ausgeblendet, was sich nachteilig auf die Objekttreue auswirkt. Im Gegenzug wird die Auflösung maximiert. Durch Hinzunahme einer Hellfeldkomponente wird nicht nur der Hintergrund aufgehellt, sondern es wird letztlich das beim Dunkelfeld ansonsten ausgeblendete nullte Hauptmaximum zur Bildgebung beigesteuert. Hierdurch wird die Objekttreue erhöht, ohne die Auflösung zu verringern.
Prinzipiell ist es möglich, durch geschickte Kombination von Dunkelfeld und Hellfeld einen Halo-freien Phasenkontrast zu erzeugen, welcher dieselben Phasenstrukturen zur Darstellung bringt, wie es auch beim herkömmlichen Phasenkontrast möglich ist. Aber dort, wo im normalen Phasenkontrast durch Haloing nichts zu sehen ist, liefert dieser Phasenkontrast detailreiche Bildinformationen. Mit einem aufgehellten Dunkelfeld haben auch diese Methoden nichts zu tun. Sie sind publiziert im Journal ,,Microscopy Research and Technique" (Microscopy Research and Technique 76 (10), 1050-1056, 2013).
Jörg
Hallo Michael,
gerade noch einige konstruktive Überlegungen.
Speziell bei Deinem Bakterienfoto sieht man, dass auch das Innere der Bakterien hell strukturiert ist. Wäre es ein reines Dunkelfeld mit aufgehelltem Hintergrund, würde man nur die Randbegrenzungen der Bakterien, also die Phasen-Grenzlinien hell aufleuchten sehen.
Auffallend ist auf den Bildern eine Inhomogenität des Untergrundes, die dadurch offenbar zu Stande kommt, dass die Peripherie des Sehfeldes von dem beleuchtenden Ringlicht aufgehellt wird. Dieser Effekt könnte eliminiert werden, wenn man den mittig angeordneten Filterapparat, der die zentralen Lichtanteile relativ abgedunkelt, so sehr vergrößert, dass er die Objektfeld– beziehungsweise Sehfeldfläche vollständig oder überwiegend überdeckt.
Vielleicht könnte man die Detailliertheit hinsichtlich Phasenstrukturen auch noch dadurch erhöhen, dass man die beiden beleuchtenden Lichtanteile in unterschiedlichen Farben monochrom filtert. So könnte dann der Hell–Dunkel–Kontrast durch einen Farb–Doppelkontrast ersetzt oder ergänzt werden.
Es wäre zumindest einmal auszuprobieren, was das an etwaigem Mehrgewinn bringt. Den Lambda–Kompensator würde man bei dieser Variante natürlich nicht benötigen, weil man ja einen monochromen Filter auflegt.
Viele Grüße und viel Erfolg
Jörg
Hallo Michael,
Zitat... möchte ich dich bitten, mir eine prinzipelle Bauanleitung zukommen zu lassen, die eine Mehrinformation der Präparate zulässt.
Wissen schön und gut, aber wie sieht die praktische Umsetzung aus?
ist das ernst gemeint? Du hast Deine Konstruktion vorgestellt. Die kann man so machen, oder aber auch etwas anders, z.B. Farben durch eingelegte Farbfilter wie beim Zeiss-Mikropolychromar. Über eine alternative Bauanleitung könnte man nur dann diskutieren, wenn vorher klar ist was damit erreicht werden soll bzw. welche Beleuchtungsmethoden in Kombination angewendet werden sollen.
Die gelegentlich verbreitete Meinung über Vorteile von Kombinationen aus ringförmigen Hellfeld mit Dunkelfeld teile ich nur sehr eingeschränkt. Und bei der Umsetzung einer Art Rheinbergbeleuchtung muss man bezüglich der Farbwahl sehr geplant vorgehen um überhaupt einen sichtbaren Vorteil zu erzielen.
Hubert
Hallo Hubert,
Es war natürlich nicht bierernst gemeint. Ich weis nicht was noch mit einem Standart Lomo Mikroskop / Kondensor möglich wäre. DIC Zubehör habe ich nicht finden können.
Und Selbstbau scheidet wegen der Prismen aus. Fremde DIC Einrichtungen dürften von den Abmessungen und optischen Berechnungen nicht passen. Bitte korrigiere mich wenn ich
falsch liege.
Was Rheinbergbeleuchtung angeht, habe ich mir ja 2 Farbfilterschieber mit jeweils 4 festen Farben im Aussenkreis und einen beweglichen Schieber mit 4 Farbfiltern für die mittlere Leuchtfläche
angefertigt. Das funktioniert auch recht gut.
Gruss
Michael
Hallo Michael,
ZitatDIC Zubehör habe ich nicht finden können. Und Selbstbau scheidet wegen der Prismen aus.
das ist aber ein etwas anderes Thema. Dann konstruiere doch einfach eine Vorrichtung für schiefe Beleuchtung, die Teile kann man ebenso mit 3D-Druck erstellen. Dann hast Du die gleiche Wirkung (ist ja physikalisch gesehen auch ein Differentialinterferenzkontrastverfahren), einfach, billig. Und statt einsetzbarer Blenden das Ganze eventuell als Einsätze in einer drehbaren Wechselscheibe. Da kannst Du dann auch beliebig mit ringförmigen Blenden und Dunkelfeldblenden abwechseln.
Hubert