Hallo,
ich hätte eine Verständnisfrage zu diesem Thema. Allgemein liest man immer, das die Strukturen von Pleurosigma angulatum erst ab einer n.A. von etwa 0,85 aufgelöst werden. Mit einem Leitz Achromaten 63/0,85/170/0,17 sehe ich sie deutlich, aber mit einem Zeiss Plan 40/0,65/160/0,17 Ph 2 sehe ich sie im Hellfeld gerade auch noch, trotz der eigentlich zu niedrigen n.A.. Im Phasenkontrast sehe sie allerdings nicht mehr. Komischerweise sehe ich sie aber mit einem Zeiss Plan 40/0,65 ohne Phasenring nicht. Man liest aber doch immer, daß der Phasenring das Auflösungsvermögen etwas reduziert.
Irgendwas habe ich da falsch verstanden oder hat das Ph 2-Objektiv wirklich eine so viel höhere n.A.?
Viele Grüße, Jochen
Hallo Jochen
Hast du denn PHAKO eingesetzt, das würde deine Beobachtung erklären. Das Verfahren ist ja dazu da feine Strukturen mit wenig Kontrast besser dazustellen?
Liebe Grüße
Gerhard
Hallo Gerhard,
nein, die untere Ringblende wurde nicht verwendet, aber im Phako-Objektiv soll ja angeblich der Phasenring die n.A. verringern. Wenn ich die untere Phasenblende und das Phako-Obkektiv vertwende, wird die Struktur nicht aufgelöst.
Die Frage ist ja, warum das Nicht-Phako-Objektiv mit gleicher n.A. die Struktur nicht auflöst.
Viele Grüße, Jochen
Hallo
Das ist wirklich spannend, ja, der Phasenring reduziert Auflösung. Das haben meine Versuche vor ein paar Jahren bestätigt. Damals S-Plan APO 60 mit oder ohne Phasenring (2 Objektive, mit und ohne). Da war damals ein deutlicher Unterschied durch den Phasenring.
Beides mi Öl, NA 1,4
Daher ist dein Ergebnis nicht offensichtlich.
Liebe Grüße
Gerhard
Hallo zusammen,
der Phasenring selbst führt nach der Theorie nicht zu einer Verringerung der N.A. und damit des Auflösungsvermögens eines Objektives in Hellfeldverwendung, bewirkt aber in aller Regel eine Kontrastminderung; dies wiederum kann natürlich den Eindruck erwecken, das Objektiv löse schlechter auf. Bei Verwenden Phasenkontrast wird natürlich eine geringere Beleuchtungsapertur verwendet, wodurch tatsächlich eine Reduktion des Auflösungsvermögens des Gesamtsystems Objektiv + Kondensor bewirkt wird. Das erklärt Jochens Beobachtung, dass mit dem Objektiv im HF die Alveolen von P. angulatum sichtbar sind, nicht aber im Ph. Warum ein HF-Objektiv gleicher Bauart nun nicht die eigentlich geforderte Auflösung dieser Strukturen nicht mehr bringt, ist tatsächlich nicht ohne weiteres nachvollziehbar. Möglicherweise liegt es am Objektiv ?
Hallo Jürgen,
das wäre schon möglich, ich kenne die Vorgeschichte der Objektive nicht, ich weiß auch nicht, wie alt sie sind und ob eines davon vielleicht eine neuere optische Rechnung ist. In diesem Fall habe ich mich jetzt dazu entschlossen, das Phako-Objektiv ständig am Revolver zu lassen.
Vielen Dank erst mal, Jochen
Hallo Jochen -
vielleicht hat das was mit den optischen Eigenschaften des Diatomeenskeletts zu tun, die ja auch Phasenverschiebung bewirken sollten und im Zusammenhang mit dem pH Ring im Objektiv auch ohne Ringbeleuchtung eine Art Pseudophasenkontrast bewirken?
Gerade hatte ich ähnliche Effekte im DIK. Bei Betrachtung eines Triceratium unter einem Fluar 5x (unten POL und völlig unpassendes DIK-Prisma, oben kein DIK-Schieberchen, dann Analysator) entstand ein prächtiger Pseudo-DIK, den ein 5x EPN-Schieberchen in normales Durchlicht verwandelte.
Viele Grüße
Rolf
Hallo zusammen,
habe es gerade bei mir versucht nachzuvollziehen. Objektive Zeiss-West Plan 40/0,65 mit und ohne Phasenring, KPl W10x-Okulare. Ph-Kondensor 0,9. Beide Objektive lösen die Alveolen von P. angulatum gerade noch auf im HF, ich sehe da keinen Unterschied zwischen den beiden Objektiven. Das HF-Objektiv ist sogar dtl. älter als das Ph. Erwartungsgemäß sind die Alveolen im Ph-Bild nicht mehr aufgelöst.