Hallo,
ich habe einem Foristen ein älteres, aber neues und unbenbutztes HBO50-Leuchtmittel von Osram verkauft. Stromart AC, L1. Nun beirchtet der Kollege Folgendes:
ZitatIch habe sie im Lampengehäuse des Mikroskops installiert und wenn ich sie einschalte, macht sie ein summendes Geräusch und das Licht flackert, so dass ich sie ausschalten musste. Als ich die gebrauchte HBO50, die mit dem Mikroskop kam, verglichen habe, gab es kein Geräusch und das Licht flackerte nicht. Ich habe mir die beiden Glühbirnen genau angesehen und eine Art Oxidationskruste festgestellt. Übersehe ich irgendetwas über den ordnungsgemäßen Betrieb dieser Lampe?
Ich bin relativ ratlos, was da geschehen ist. Hat jemand eine Erklärung? Was mich erstaunt, ist die Tatsache, dass das "alte" Leuchtmittel tadellos funktioniert.
Herzliche Grüße
Peter
Die "neue" sieht so aus, als ob da ein Lichtbogen gebrannt hat. Könnte man zum Reinigen abfeilen.
Sind die Gesamtlängen der beiden Lampen genau gleich?
Ist der Halter in Ordnung? Hat er zu wenig Kontaktdruck (Nachbiegen)? Kann man die Lampe versehentlich schief einsetzen?
Gebrauchte Lampen erkennt man an den inneren Elektroden, da immer etwas Wolfram abdampft und sich die Spitzen dadurch verformen. Neue müssen blanke Elektroden eindeutiger Geometrie besitzen.
Gruß - Werner
Hallo Peter
Es ist ohne Analyse natürlich nicht exakt zu sagen was der Auslöser war, die Kontaktfläche hat einen Belag der aus einer chemischen Reaktion heraus entstanden ist und damit die Leitfähigkeit verhindert oder zumindest reduziert. Ich habe so einen (ähnlichen) Belag dienstlich schon erleben dürfen - in der unmittelbaren Umgebung eines Zellstoffwerkes vor ca. 40 Jahren.
Es konnte damals im Labor analysiert werden was diese Schicht gebildet hat und welche Umwandlung stattgefunden hat - dabei ging es um vergoldete Kontaktflächen ...
Mich wundert nicht das die neue nicht funktioniert
Liebe Grüße
Gerhard
Hallo Peter,
so was kann vorkommen, wenn Neuware längere Zeit liegt. Da bildet sich dann eine Schicht, die einen sauberen Kontakt verhindert.
Ich würde die entstandene Oxidationskruste abfeilen und dann mit Kontaktspray einsprühen. Ebenso das Gegenstück des Halters.
Notfalls mit Benzin oder Alkohol reinigen.
Gruß
Peter
Hallo Werner
Habe es mir jetzt in groß am Bildschirm vergrößert, du dürftest Recht haben, schaut nach Lichtbogen-Schweissen aus. Der Kontakt kann dann aber nicht mehr in Ordnung sein, da findet dann ja Materialübertragung statt und das Fehlen muss dann am Kontakt deutlich sichtbar sein. Das ist nicht so wenig ...
Damit ist die "neue" Lampe leine neue mehr .-)
Liebe Grüße
Gerhard
PS: in Indikator das Werner Recht hat ist, das Material ist nicht nur auf der Kontaktoberfläche sichtbar - hat man am iPad nicht so gut gesehen ...
Hallo,
das ist das übliche Schadensbild für Leuchtmittel mit schlechtem Kontakt und hohem Stromfluß. Es kommt zu punktuellen Mini-Lichtbögen und dadurch zu Bildung von Krusten aus oxidiertem Material, das den Stromübergang hemmt und unterbricht. Man kann das noch deutlich verschlimmern, wenn man die Kontakte in guter Absicht mit Silikonfett einschmiert, dann erzeugt man künstlich eine Isolationsschicht aus Kieselsäure. Besonders anfällig sind dafür u.a. auch die Halogen-Stiftsockellampen.
Viele Grüße, Jochen
Hallo,
Ich habe reichlich Halogen-Stiftsockellampen und bei denen habe ich in der Tat ständig das Problem. Meine Mitarbeiterinnen "stupsen" sie regelmäßig im Vorbeigehen an, dann leuchten sie mal wieder ein paar Tage :D
Ich hatte mir bei der HBO schon so etwäs Ähnliches gedacht... :-\
Herzliche Grüße
Peter
ich kenne sowas von den starken halogen-strahlern.
dort glüht mit der zeit die kontaktfeder im sockel aus, und dann knistert es im kontakt fröhlich vor sich hin.
da gehört dann normalerweise der sockel getauscht.
Hallo Peter & Chris!
Bei den Lampenkontakten fangen die Stifte durch die Hitze zuerst an zu korrodieren und werden schwarz. Wenn ein Knistern anfängt, leidet auch der Sockel. Der hartgewalzte Messingkontakt wird durch die dortige Funkenbildung heiß und wird weich und korrodiert auch (irreparabel).
Bei den Lampen kann man was machen: Man braucht einen Tinten-Radiergummi (mit Schmirgel) oder einen Tinten-Radierstift oder einen aus einem Schleifgummi herausgeschnittenen Streifen. In diesen Gummi steckt man einen Kontakt der Halogenlampe und dreht ein paar mal hin und her (deswegen Streifen). Der Kontakt wird wieder blank, dann kommt der zweite dran. Die Birne braucht dann nicht mehr angestupst zu werden.
Gruß - Werner
Noch ein paar Gedanke zur Entstehung:
Ich gehe davon aus das die Lampe eigentlich o.k. war
Wenn man mit den Fingern die Kontaktfläche angreift wird diese fett und unterschiedlich leitfähig und fördert dieses Fehlerbild
Wenn die Lampe nie in Betrieb war dürfte dieses Bild nicht im Vorfeld entstanden sein
Der Fehler ist bei der Inbetriebnahme der Lampe aufgetreten, 99 %Wahrscheinlichkeit
Jetzt gilt es die andere Seite des elektrischen Kontakts zu untersuchen (das Gegenstück), nur dann kann eine finale Diagnose getroffen werden. Da die gebrauchte Lampe o.k. ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch das das Problem beim Einbau entstanden ist ..
Liebe Grüße
Gerhard
PS: Wiedergabe der Schritte aus einem Verfahrenshandbuch zur Fehlereingrenzung in eigenen Worten ...
Hallo erstmal,
haha, das mit den korrodierten Kontaktflächen hab ich bei meinen Russenleuchten dauernd; allerdings hab ich aus meinen KFZ-Bastelzeiten noch eine Kontaktfeile (eine Schlüsselfeile tuts auch). Doof ist nur, dass man hinterher die Halolampe neu justieren muss, damit der Leuchtfaden da ist, wo er hingehört... echt öde!
Grüße
Wolfgang
Hallo zusammen,
ich bin das Forumsmitglied, auf das sich Peter bezieht.
Um nun eure Fragen zu beantworten. Beide Elektroden sahen so korrodiert aus, wie auf dem Bild zu sehen. Es gibt auch Anzeichen von Oxidation auf der Elektrodenbasis, aber in einem geringeren Ausmaß.
Ich verwende die richtige Ausrüstung, die auf den richtigen Lampentyp (L1) eingestellt ist. Das Lampenhaus weist keine Anzeichen von Defekten oder anderen Problemen auf, es funktioniert einwandfrei. Ich bin sicher, dass ich die Lampe richtig installiert habe.
Mit sehr feinem Schleifpapier konnte ich die Kruste entfernen. Unter der Oxidationskruste befindet sich etwas orangefarbener Rost, der auf eine altersbedingte Oxidation zurückzuführen ist. Selbst wenn ich die gesamte Oxidation entferne, gibt es immer noch Adern von Rost und Oxidation, die in die Metallspitze laufen. Ich habe noch nicht getestet, ob die Entfernung der Oxidation das Problem behebt.
Für mich ist es ganz offensichtlich, dass die Lampe zwar unbenutzt aussieht, aber einfach sehr, sehr lange gelagert wurde, während der die Elektroden oxidiert wurden. Peter hat zugestimmt, die Lampe zurückzunehmen, aber wenn das Problem jetzt gelöst ist (ich werde es bald testen), würde ich sie lieber behalten.
Mein Problem liegt hauptsächlich in der Sicherheit, und meine Frage an Sie lautet, ob beim Betrieb einer so alten Lampe die Gefahr einer Beschädigung der Ausrüstung oder einer Lampenexplosion besteht? Sollte ich außer der Oxidation der Elektroden noch etwas anderes in Bezug auf den sicheren Betrieb zu beachten haben?
Vielen Dank und beste Grüße
Wes
Hallo Wes
Hast du Auflichtmikroskop zur Verfügung, wenn ja könntest du ein Bild vom polierten Anschliff zeigen
Liebe Grüße
Gerhard
Hallo Gerhard,
ich habe das Auflichtmikroskop nicht, aber hier ist ein Bild mit einer umgekehrten Linse an meiner Kamera. Nicht das schönste Bild, aber man kann die Korrosion deutlich erkennen.
Ich habe die Lampe jetzt noch einmal getestet und sie scheint gut zu funktionieren, keine merkwürdigen Geräusche und das Flackern verschwand ziemlich schnell, als die Lampe sich auf ihre Betriebstemperatur erwärmte.
Beste Grusse
Wes