diese Objektive sollen genau für solche Untersuchungen Geschaffen worden sein.
Wodurch wurden sie zu solchen und was genau können sie besser?
https://www.ebay.de/itm/234823244166?hash=item36ac8e5986:g:U1gAAOSwjMljSYRh&amdata=enc%3AAQAHAAAAoMmjYmyA402j6nU2AKSpVPbn7JHedQnMArJva9QevgZCgGvDHY5%2BU%2BNg8YvVKD6%2Fu2FuwsKwi3u8%2FSVkK5XRvoFyBwz7hKvEtNwTyUsF%2BvMby7zeP%2FmmaIS4wTFOBaVFC1PKT9HUmNkn%2BFC0Qi7afYqukNy4OWDqH374%2BAEPtweD4DaX%2FXQ3733JyZbUxwTl8XBCWU9E4q0ATAY%2Bp0VDJSQ%3D%7Ctkp%3ABk9SR76V8eanYQ
Frohes Fest
Jürgen
Hallo Jürgen,
ich nehme an, dass sie für ohne Deckglas gerechnet sind?
Viele Grüsse
Florian
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=15802.0
nach fast 10 Jahren funktionieren 2 links leider nichtmehr
Frohes Fest
Jürgen
Hallo Jürgen,
die waren für ,,Deckglas"-Dicken von bis zu 2300 μm gerechnet.
Hier gibts den Prospekt:
http://microscope.database.free.fr/520_files/Objectives%20for%20the%20microscopic%20observation%20of%20photographic%20layers.pdf
Schöne Festtage!
Wolfgang
Hallo,
der m.E. entscheidende Hinweis könnte sein, daß diese Objektive für einen größeren Arbeitsabstand und für größere Schichtdicken gerechnet sind. Bei einem Film oder einer Fotoplatte ist die eigentliche Emulsionschicht nämlich nicht die oberste Schicht. Darüber befindet sich noch der sog. "Gelatine-Überguß". Bei vielen Filmen, insbesondere natürlich bei Farbfilmen (bis zu 18 Schichten), besteht die lichtempfindliche Emulsion aus mehreren Schichten. Die Schichtdicken können erheblich variieren, die Gesamtdicke bei Farbfilmen liegt bei ca. 9 - 30 µm. Der Gelatineüberguß hat ca. 1 - 3 µm. Der Kristalldurchmesser der (noch unbelichteten und unentwickelten) Silberhalogenid-Kristalle liegt bei ca. 0,8 - 1 µm bei Röntgenfilmen, bei ca. 0,5 - 0,7 µm bei normalen Filmen und bei ca. 0,2 - 0,3 µm bei Dokumenten- und Lithfilmen. Ein Einzelkristall hat einen mittleren Korndurchmesser von ca. 1 µm und eine mittlere Dicke von ca. 0,2 µm.
Quelle: Jost J. Marchesi, Handbuch der Fotografie, Band 1 von 3, Verlag Photographie, 1993, ISBN 3-7231-0024-4.
Für Gelatine gibt es shr stark variierende Angaben über den Brechungsindex:
Trockene Gelatine hat allgemein einen Brechungsindex von 1.51 (ältere Stoess-
Listen geben 1.465 bis 1.515 an, sogar ein Maximalwert 1.55).
Quelle: http://www.gigabitfilm.de/download/brechungsindex.pdf
Jochen
Hallo Jochen,
danke für deinen sehr interessanten Bericht und den Literaturhinweis.
frohes Fest
Jürgen
Vielleicht noch DER entscheidende Hinweis: es handelt sich nicht um Objektive zur Untersuchung "bild"-fotografischer Schichten, sondern für die Untersuchung von Kernspurplatten.
https://www.spektrum.de/lexikon/physik/kernspurplatten/7968
https://www.spektrum.de/lexikon/physik/kernemulsion/7906
Daher auch die Bezeichnung KS (Kernspur).
Sie wurden an sog. Kernspurmikroskopen eingesetzt. Das Ortholux diente als Basis in 2 Generation dafür.
Die erste Variante hatte 2 Messuhren mit spiegelverkehrter Skala, welche über einen angeklemmten Spiegel beim "Schielen" über den Tubus abgelesen werden konnten.
Die zweite hatte einen Messtubus. Der große Kreuztisch war mit einem Glasmaßstab ausgestattet, welcher durch ein spezielles 100er-Objektiv mit seitlicher Einspiegelung abgelesen werden konnte.
Hoffe, etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben!
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Es hätte mich aber auch sehr gewundert, wenn du jetzt nicht den entscheidenden Hinweis gebracht hättest.
Vielen Dank dafür.
Jürgen
Hallo alle zusammen,
Diese Gelatine-Öl-Linsen haben mich sehr fasziniert und ihre Verwendung war mir bisher unbekannt.
Ich habe es mit Lomo-Modellen wie diesem abgebildeten gelernt.
Ich verstehe die Verwendung des Kragens nicht, der drei Werte 0, 0,13 und 0,25 anzeigt.
Kann mir jemand sagen, ob die Verwendung der Lomo die gleiche ist und wofür das Einstellhalsband wäre?
Dieses 60x-Objektiv ist sehr selten und das auf dem Foto war delaminiert, aber ein ähnliches 90x-Objektiv ist häufiger.
Danke und viele Grüße.
Enzo
0,13 und 0,25 ist wohl ein Korrekturring für die Dicke des Deckglases.
Grüße
Martin
Hallo Martin,
Möglich, daran habe ich auch schon gedacht. Es kann sich um eine Linse handeln, die eine geringe Korrektur für Deckglasdicken von 0 bis 0,25 erfordert.
Objektive zur Verwendung mit Deckgläsern haben eine breitere Skala für Dicken von 0,12 bis 0,25.
Danke und viele Grüße.
Enzo
Bzw eine Korrektur direkt für die Dickedes Films onerhalb der Spur.
Zitat von: Florian D. in Dezember 24, 2022, 23:37:06 NACHMITTAGS
Bzw eine Korrektur direkt für die Dickedes Films onerhalb der Spur.
Ja aber warum? Selbst ein spezielles Objektiv ist seltsam, wenn der Brechungsindex von Gelatine fast dem von Glas entspricht. Was bringt es schließlich, einen Film unter dem Mikroskop zu untersuchen? Auf der Suche nach mikroskopisch kleinen Spuren von Silberkörnern?
Könnte es neben den Leitz-Objektiven zur Untersuchung fotografischer Emulsionen einen weiteren Einsatz in der Biologie für die russische Optik geben, beispielsweise beim Einziehen in Gelatine?
Danke und viele Grüße.
Enzo
Kernspurplatten waren mal sehr wichtig:
Die Gelatineschicht war dicker als beim normalen Film, damit man den Eintritt und den Austritt des Kernteilchens genau vermessen konnte, um die exakte Richtung ermitteln zu können.
https://de.wikibooks.org/wiki/Teilchenphysik:_Experimentelle_Teilchenphysik (https://de.wikibooks.org/wiki/Teilchenphysik:_Experimentelle_Teilchenphysik)
Auszug:
Detektoren - Fotoemulsionen
Die älterste Methode zum Nachweis ist die Fotographische Platte - auch Kernspurplatten genannt. (Als Fotoemulsionen bezeichnet man die lichtempfindliche Schicht auf der Platte). Dabei handelt es im Grunde um die Gleichen Lichtempfindlichen Platten welche in jeder analogen Kamera eingesetzt werden. Fliegt ein geladenes Teilchen hindurch, so kommt es durch Ionisation zu der gleichen Chemischen Reaktion, als wenn Licht auf die Platte fällt. Somit lassen sich Teilchenbahn auf der Photografischen Platte als schwarzer Strich verfolgen. Vor allem in den frühen Jahren der Teilchenphysik wurden viele wichtige Entdeckungen mithilfe dieser Methode gemacht. Die wohl bekannteste Entdeckung die damit gemacht wurde, war als Becquerel 1896 damit die Radioaktivität entdeckte. Die Methode wurde vor allem in Wien weiterentwickelt, und fand ihren Höhepunkt mit der Entwicklung der Kernemulsion, mit welcher unter anderem 1947 das Pion entdeckt wurde.
Heute verwendet man milliardenteure Detektoren, sogenannte Calorimeter.
Gruß - Werner