Hallo,
das Mikroskop LEICA DM RXA verfügt über ein Stativ das modular aufgebaut werden kann. Die Optik ist unendlich und der Tubus individuell wählbar.
Am unten gezeigten Stativ kommt der motorisierte Variotubus 28VPE mit dem vollautomatischen Photosystem LEICA DM RD zum Einsatz. Als Ausgänge sind vorhanden:
- 1 TV-Ausgang für den C-mount. Dieser Ausgang ist offen, aber das Bild wird sehr nahe am Stativ projeziert ( ca. 25mm).
- 2 Kameraausgänge für Kleinbild und Grossformat. Diese Ausgänge sind mit einen eltektronischen Kontakt versehen. Das Steuergerät öffnet nur wenn die Kamera montiert ist.
- Im Weiteren kann ein Zeichentubus montiert werden.
2 Fragen in die Runde:
- Können die elektronischen Kontakte der analogen Kameras so manipuliert werden, dass sich der Ausgang öffenen lässt um dort eine digitale Fotokamera einzusetzen?
- Kann eventuell der TV-Ausgang für die Adaption einer digitalen Kamera genutzt werden? Reichen dazu 25mm???
Gerne warte ich auf eure Ideen.
Gruss Arnold Büschlen
Bild 1: LEICA DM RXA in Seitenansicht.
Bild 2: Der motorisierte Variotubus 28 VPE mit dem vollautomatischen Photosystem LEICA DM RD. Das Steuerpult fehlt auf dem Bild.
Hallo Arnold,
Der C-Mount hat ein Auflagemaß von 17,526 mm. Spiegelreflexkameras scheiden damit aus. Die haben zwangsläufig deutlich größere Auflagemaße. Spiegellose Systemkameras wie zum Beispiel Sonys mit E-Mount oder Canon R lassen sich mit einfachen Mitteln an den C-Mount adaptieren. Ob der Platz mechanisch reicht, muss man testen. Es sollte sich aber auf jeden Fall die eine oder andere Kamera finden, mit der es geht.
Die Frage mit den Kontakten kann ich nicht beantworten.
Viele Grüße
Alexander
Hallo,
aber die Frage ist aber unabhängig von der mechanischen Anpassung, wie gross das Zwischenbild an diesem Ausgang ist. Wenn es selbst auf einer MFT-Sensor noch eine massive Vignettierung gibt, ist das auch nicht sehr befriedigend.
Ein ähnliches Problem hatte ich beim Polyvar, allerdings ließ sich da wenigstens der Verschluss auch ohne angeschlossene Kamera über das Steuergerät öffnen. Ich habe dann von Olaf einen ,,Stent" anfertigen lassen, der den Verschluss nunmehr dauerhaft offen hält.
Wenn er sich aber ohne Kamera nicht öffnen lässt, könnte man ihn evtl. für so eine ,,Stentversorgung" passiv mit einem geeigneten Werkzeug öffnen. Beim Polvar konnte man die Verschlusslamelle beiseite schieben.
Herliche Grüße
Peter
Hallo Alexander,
danke für deine Hinweise. Ich werde die Spiegellosen im Auge behalten.
Hallo Peter,
danke für deinen Hinweis. Wie muss ich mir die Ausführung von deinem "Stent" vorstellen? Als U-Profil das über ein zugängliches Führungsgestänge gelegt wurde?
Hier noch einige Eckdaten (was die Hardware betrifft) zum LEICA DM RD:
- Grossfeld-Ergonomie-Tubus mit Sehfeldzahl bis 28 für alle Beobachtungsverfahren; mit variablem Einblickwinkel zwischen 0 - 35 Grad.
- Motorisiertes Zoom-System 0,9x - 2,5x mit frei programmierbaren Vergrösserungsstufen.
- Zwischenbildeingriff für Strichplatten auf alle Abgänge.
- Motorisch umschaltbarem Strahlenteiler.
- 1 TV-Ausgang mit C-Mount.
- 2 Kameraausgänge für Kleinbild und Grossformat.
Mit der dazugehörenden Steuerung incl. RS 232 -Schnittstelle und vollautomatischer Blitzeinrichtung war dies wohl etwas vom Feinsten in der Zeit der analogen Mikrofotografie.
Gruss Arnold
Hallo Arnold,
muss nur ein Kontakt kurzgeschlossen werden oder eine Spannung anliegen, damit der Verschluss aufgeht, lässt sich das einfach lösen. Muss dagegen ein irgendwie codiertes Signal anliegen, ist es mehr oder weniger unlösbar. Ich würde mal sagen: Versuch macht klug.
Ein Fachmann, der das Stativ kennt, könnte etwas konkreteres dazu sagen.
Viele Grüße
Alexander
Hallo Alexaner,
na ja, Versuch macht zwar kluch, aber auch vieles kauptt. ;) Arnold hat nicht geschrieben, wie der Kontakt aussieht. Ich vermute, dass es sich nicht einfach um zwei Pins handelt, sondern um einen Multikontaktstecker, diesbezüglich könnte uns ja Arnold noch aufklären. Ein Kurzschlussversuch wöre vermutlich unkritisch, aber das Anlegen einer Spannung (wie hoch? Polarität?) halte ich für kritisch. Wenn man ansonsten nicht weiter weiß, kann man es natürlich probieren. Leider fürchte ich, dass man von Leica diese Informationen nicht bekommt, zumal das Gerät aus den Zeiten stammt, als sie zumindest noch mit Leitz gelabet wurden. Mit solchen technischen Details wird sich heute bei leica wohl niemand mehr auskennen und auch niemand in alten technischen Unterlagen wühlen, sofern sie überhaupt noch vorhanden sind. Aber nachfragen kann man ja mal trotz wohl geringer Erfolgsaussichten. Das ist leider (bei allen Herstellern) das Problem, wenn Mikroskope elektronische Komponenten enthalten.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo,
ZitatEin Fachmann, der das Stativ kennt, könnte etwas konkreteres dazu sagen.
Wie wahr! Aber: leider ist es so, dass Leica in dieser Sache schon lange keinen Service mehr bietet >:(
Das gute ist, dass dieses oben gezeigte Mikroskop funktionell in Ordnung ist und alle Steuergeräte mit den nötigen Handbüchern vorhanden sind.
Peter, die Steckkontakte sind mehrpolig und und es hat zwei Steckkontakte so, dass das Kameragehäuse auch um 180Grad gedreht aufgesetzt werden kann.
Ich halte euch auf dem laufenden.
Gruss Arnold
Lieber Arnold,
wie es aussieht, ist der Verschluß an deinem DMR leider nicht so einfach zugänglich. Darüber scheinen auch noch optische Elemente zu liegen. Da ist es beim Polyvar doch etwas einfacher zu realisieren gewesen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31488.msg234292#msg234292
(https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31488.msg234292#msg234292)
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Arnold,
Das sind DA-15-Buchsen. Schau mal nach, welche Kontakte überhaupt belegt sind. Es würde mich wundern, wenn es mehr als 2 oder drei wären.
Viele Grüße
Alexander
Hallo,
wie Frage ist, was über in der eigentlichen Kamera alles angesteuert wird. Ich vermute ja, dass der Verschluss nicht in der angeflanschten Kamera an sich steckt, sondern im Variotubus. In der Kamera müsste aber der Motor für den Filmtransport mit Spannung versorgt werden. Kamm man die Kamera öffnen? Vielleicht bärchte das Innenleben der Kamera Erhellung?
Herzliche Grüße
Peter
Im Grossformataufsatz ist die Steckbuchse gut zugänglich. Dort sind mehr als 2 Pins belegt...
Im Handbuch habe ich unter "Belichtungssteuerung" Absatz "Manuell MAN" folgendes gefunden:
" Ist diese Funktion ausgewählt, kann der Verschluss durch drücken der EXPO Taste geöffnet und nach jeder beliebigen Zeit durch erneutes drücken geschlossen werden ..."
Das wäre doch ein Lösungsansatz?
Ich melde mich wieder.
Gruss Arnold
Zitat von: A. Büschlen in Februar 23, 2023, 14:11:37 NACHMITTAGS
Im Handbuch habe ich unter "Belichtungssteuerung" Absatz "Manuell MAN" folgendes gefunden:
" Ist diese Funktion ausgewählt, kann der Verschluss durch drücken der EXPO Taste geöffnet und nach jeder beliebigen Zeit durch erneutes drücken geschlossen werden ..."
Gruss Arnold
Klingt erfolgversprechend.
Hallo,
tatsächlich kann der Verschluss für den Grossformataufsatz mit dem Steuergerät im manuell Modus auch ohne eingelegten Film göffnet werden. Der Verschluss bleibt auch offen wenn der Grossformataufsatz entfernt wird. Das Bild kann sehr gut mit einer Canon EOS 700D direkt auf den Chip projeziert aufgenommen werden. Für die Kameraadaption ist genügen Platz. Das ist mal sehr hoffnungsvoll, ABER der Verschluss schliesst sobald das Steuergerät abgestellt wird und der Verschluss öffnet sich nur wenn die analoge Kamera montiert ist.
Peter, danke für den Hinweis zu deinem Polyvar Umbau den ich gerne weiter verfolge.-
Danke Alexander und Peter für eure Unterstützung.
Gruss Arnold
Zitat von: A. Büschlen in Februar 23, 2023, 20:26:12 NACHMITTAGS
ABER der Verschluss schliesst sobald das Steuergerät abgestellt wird und der Verschluss öffnet sich nur wenn die analoge Kamera montiert ist.
Hallo Arnold,
Da gilt es noch herauszufinden, wie die Signalübertragung funktioniert. Woran erkennt das Mikroskop, dass die Kamera installiert ist?
Viele Grüße
Alexander
Hallo Alexander,
ZitatWoran erkennt das Mikroskop, dass die Kamera installiert ist?
Das LEICA DM RD wird über ein externes Steuergerät bedient. Dieses Steuergerät erkennt ob das Kameragehäuse an dem Mikroskopstativ sitzt oder nicht. Es erkennt ob in der Kleinbildkamera ein Film engelegt ist oder nicht. Liegen Fehlermeldungen vor, können diese nicht einfach übersehen werden.
Am Grossformataufsatz kommt man sehr gut an den Kontaktstecker und an die Verkabelung heran. Meine Idee ist, dies mit einem Blindstecker nach zu bauen um dem Steuergerät ein Kameragehäuse vorzutäuschen. Ich selber bin mit elektronischen Konstruktionen überfordert. Ich werde deshalb dies mit einer kompetenten Person klären.
Gruss Arnold
Hallo Alexander,
du schreibst weiter oben:
ZitatDas sind DA-15-Buchsen. Schau mal nach, welche Kontakte überhaupt belegt sind. Es würde mich wundern, wenn es mehr als 2 oder drei wären.
Tatsächlich konnte ich mit einem kleinen Kabelstückchen die Brücke schlagen. Das Steuergerät respektiert diese Überbrückung und öffnet den Verschluss. Allerdings schliesst der Verschluss beim abstellen vom Steuergerät.
@all: Diese Überbrückung gilt nur für dieses Gerät!
Gruss Arnold
Hallo Arnold,
Die Kamera macht wahrscheinlich auch nichts anderes als diese beiden Kontakte kurzzuschließen.
Viele Grüße
Alexander
Hallo Arnold,
so war es ja beim Polyvar auch: Ohne Steuergerät kein offener Verschluß. Und da mich da riesige Steuergät gestört hat, bin ich auf den "Verschlussoffenhalter" (Stelnt) verfallen. Aber wie ich gesehen habe, ist der Verschluß bei Dir nicht so einfach zugänglich.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Alexander,
der oben gezeigte Grossformataufsatz ist "nur" Gehäuse. Der Kontakt über die DA-15 Buchse dient dem System nur zur Kameraerkennung.
Hallo Peter,
ich hätte es auch gerne anders, aber mit der Überbrückung kann ich nun den Verschluss ohne den aufegesetzten Aufsatz öffnen und die Adaption einer digitalen Kamera vorantreiben.
Gruss Arnold
Lieber Arnold,
das ist ja schon alles ok so! Dann kann man eben nur das Steuergerät nicht einsparen. Wie sieht das eigentlich aus? Kannst Du mal ein Bild zeigen? Es interessiert mich einfach mal).
Hezrliche Grüße
Peter
Hallo Peter,
einmal im Bild die Draufsicht und einmal hinten die Schnittstellen.
Kann es sein, dass die Grossen Reichert die Vorlage für die Leica DMR waren? Ist dir dazu mehr bekannt?
Gruss Arnold
Hallo Arnold,
ich denke Dein Verdacht dürfte richtig sein. Reichert hatte gerade die wirklich herausragenden Polyvar auf den merkt gebracht, als die Firma von Leitz / Leica übernommen wurde. Kurz danach kamen dann diese Leitz / lLica Groß-Mikroskope auf den Markt.
Lieber Arnold,
anhand eines kleines Prospekts kann man sehen, dass das Polyvar der direkte Vorläufer der Leica DMR-Mikroskope war. Ich hänge den Prospekt als PDF an. DM steht für ,,Das Mikroskop", und das R für Reichert. Zumindest habe ich das irgendwo gelesen. Entsprechend könnte man vermuten, dass das DML-Mikroskop von Leica bedeutete ,,Das Mikroskop - Leica".
Grüße
Stephan
Hallo Arnold,
ich kenne mich mit diesem Gerät überhaupt nicht aus, finde es aber spannend, dass das Mikroskop mit einem Steuergerät ausgestattet ist, welches auch noch eine RS232-Schnittstelle besitzt. Mit anderen Worten, du könntest sehr viel über den PC erledigen, oder ?
Viele Grüße aus Berlin
Michael
Lieber Arnold,
ja, man erkennt in einigen Großgeräten von Leica noch deutlich die Reichert-Polyvar-Gene!
Die erste Optik für die DMRs, die sogenannte Delta-Optik, fußt auf der im Objektiv vollständig auskorrigierten Unendlich-Optik des Polyvar. Die Unendlich-Optik des Polyvar ist super und kann mit heutiger Optik locker mithalten.
Erst später wurde aus konstruktiven und ökonomischen Gründen bei Leica auf die nicht objektivmässig vollständig auskorrigierte HC-Optik umgestellt. HC heißt also keinesfalls (wie manachmal vermutet wird) "moderner" oder gar "besser" als die Delta-Optik, sondern es steckt einfach ein anderes Konzept dahinter.
Herzliche Grüße
Peter
@all: Danke für eure Ergänzungen.
Hallo Michael,
dieses Steuergerät ist "nur" für den motorisierten Variotubus 28 VPE mit dem vollautomatischen Photosystem LEICA DM RD.
Die RS-232-Schnittstelle ermöglicht sämtliche Funktionen des Leitz DM RD von eine Windows Rechner mit entspechender Software aus zu lesen und zu steuern.
Das Mikroskop verfügt auch über eine RS-232-Schnittstelle.
Zu bedenken gibt, dass der Support von Leica für dieses System seit vielen Jahren nicht mehr gewährt wird.
Gruss Arnold
Hallo,
solche jahrzehntealten Einrichtunge in Betrieb nehmen zu wollen ist recht illusorisch. Das beginnt schon mit einem Rechner, der noch eine derartige Schnittstelle hat. Wo bekommt man noch einen PC mit Windows 3.11 oder 95 / 98 und Diskettenlaufwerk? Und wenn man die Software nicht hat (die praktisch immer verschwunden ist), ist es komplett chancenlos.
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Peter, lieber Arnold,
ich hab noch so alte Rechner. Ob sie noch laufen, weiß ich nicht, kann ich aber gerne probieren und weitergeben. Die müssen ohnehin weg.
Grüße
Stephan
Hallo Peter und Stephan,
es besteht überhaupt keinen Plan und Absicht die RS-232-Schnittstelle zu nutzen.-
Gruss Arnold
Hallo,
Die Schnittstelle ist nicht das Problem. Adapter gibt es vom Chinesen für kleines Geld. Das Problem ist in der Tat die Software. Selbst wenn man sie noch hat, stellt sich die Frage, ob man damit wirklich noch arbeiten will. Das bedeutet einen Rechner mit einem antiken Betriebssystem ohne Support und mit zahllosen Sicherheitslücken. Geht also nur offline standalone. Was ist dann der Gewinn der Aktion?
Viele Grüße
Alexander
Hallo,
nun sitzt die Canon EOS 700D passgenau mit einem T2 auf 43mm langem Rohrstück.
Das zweite Bild zeigt als erstes Ergebnis Hymenium von Bryocentria metzgeriae eingedeckt in Wasser. Die Asci mit acht Sporen und dazwischen Reste der Apikal Paraphysen. Objektiv Leica Plan Apo 20x/0.70 Phasenkontrast. Balken 20µm.
Gruss Arnold