Hallo zusammen,
ich überlege, mir für die Mikrofotografie ein Projektiv aus einem Leitz Periplan GF 10x - Okular zu basteln wie es auf der Internetseite von Rolf Vossen beschrieben ist:
https://mikroskopiedernatur.de/verlaengerte-okulare-als-projektiv-fuer-die-mikrofotografie
Diese Kamera-Adaption bietet sich aus meiner Sicht an, weil ich außer dem Zwischenring für die Verlängerung des Okulars schon alles nötige vorliegen habe: Leitz Laborlux mit Trinotubus, Periplan GF 10x-Okular, höhenverstellbarer Adapter von Pentacon, Übergangsring von Pentacon-Adapter zu Canon EF-Bajonett und eine Canon EOS 600D.
Jetzt frage ich mich, wie ich an einen passenden Zwischenring kommen könnte, um das Okular zu verlängern.
Gibt es sowas von der Stange oder könnte jemand günstig einen Zwischenring drucken/drehen oder hätte vielleicht einen abzugeben?
Über Vorschläge oder konstruktive Kritik würde ich mich freuen.
Freundliche Grüße
Jan
Hallo Jan,
ich denke, Rolf wird sich noch melden.
Ich durfte eines seiner Hybridokulare am OLYMPUS Mikroskop testen und bin sehr überrascht über die erreichbare Qualität.
Vielleicht hilft dir die Seite: https://mikroskopiedernatur.de/mikrofotografie-mit-hybrid-okulare
Wenn du weißt, wie lang die Hülse ist, kann man dir wahrscheinlich helfen.
Freundliche Grüße
Peter
Hallo Peter,
danke für den Link zu den Hybrid-Okularen. Das wäre auf jeden Fall eine interessante Alternative zu dem verlängerten Okular.
Die Länge des Zwischenrings zur Verlängerung der Hülse gibt Herr Vossen mit 8 bis 10 mm an.
Freundliche Grüße
Jan
Hallo Jan,
Welches Mikroskop hast du, ein Laborlux I? Was die Zwischenringen für die verlängerten Okulare angeht, das ist nicht ganz unproblematisch weil man für eine gute Verbindung zwischen die Teilen eigentlich eine Gewinde braucht. Damit können die Ringen zwischen die Okularhülse und Augenlinse geschraubt werden. So eine Gewinde lässt sich aber nich leicht anfertigen. Manche Zeiss-Winkel Okularen haben solche Ringen mit Gewinde und die verwende ich wenn es möglich ist. Die gibt es aber in nur ein Paar Höhen. Es ist auch möglich solche Ringen mit dem 3D Drucker zu manchen, aber dann ohne Gewinde. Eines unserer Mitglieder, Hubert (Lupus) hatte fur mich verschiedene Zwischenringen mit Höhen von 10mm, 15mm, 20mm und 25mm gemacht. Für eine mechanisch bessere Verbindung gibt es die Lösung mit die Hybrid-Okularen, da kan mann die Teilen in einanderschrauben. Mann muss aber die richtige Okularhülse finden die länger ist als die Hulse von dem GF10x Okular. Ich teste gerade eine neue Kombination womit die Feldlinse und Augenlinse eins GF10x Okulars auf eine längere Hülse geschraubt wird. Wenn du willst kann ich dir in einige Wochen ein Teil schicken zum ausprobieren. Beste Grüsse,
Rolf
Wenn das Gewinde nicht zu fein ist, kann man es auch drucken. Es ist natürlich nicht sehr belastbar. Die Grenze liegt bei üblichen FDM-Druckern mit 0,4 mm Düse bei 12x0.5, da muss man schon mit den Toleranzen spielen, damit es noch passt. Sowas wie 42x0,75 ist hingegen schon ziemlich einfach.
Michael
Hallo Jan,
wie lang muß denn der Tubus für Deine Okular-Verlängerung sein? Ich hätte ein altes Leitz 6x-Okular (vermutlich ein Huygens). Wenn man beide Linsen abschraubt, ist der reine Tubus 44,0 mm lang, beide Innengewinde sind identisch und die Augenlinse vom GF 12,5 x paßt, ich nehme an, das Gewinde vom GF 10x ist das selbe. Im Inneren ist eine Sehrfeldblende eingepreßt.
Viele Grüße, Jochen
Hallo,
Habe gerade ein verlängertes Periplan GF10x gemacht mit die Hülse eines Fremdokulars, hier beschrieben:
https://mikroskopiedernatur.de/verlaengerte-okulare-als-projektiv-fuer-die-mikrofotografie
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/341343_36849274.jpg)
Pl. Apo 25/0.65:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/341343_42119052.jpg)
Beste Grüsse,
Rolf
Hallo zusammen,
entschuldigt bitte meine späte Rückmeldung, aber das ist alles etwas komplizierter geworden als ich gedacht hatte. Vielen Dank für die Antworten, insbesondere an Rolf.
Zitat von: rhamvossen in April 13, 2023, 22:45:42 NACHMITTAGS
Welches Mikroskop hast du, ein Laborlux I?
Es ist ein Laborlux 3D mit FS-Tubus, 170mm Tubuslänge und ich verwende daran einfache Achromate (37mm Abgleichlänge) und Periplan GF 10x Okulare .
Zitat von: rhamvossen in April 13, 2023, 22:45:42 NACHMITTAGS
Ich teste gerade eine neue Kombination womit die Feldlinse und Augenlinse eins GF10x Okulars auf eine längere Hülse geschraubt wird. Wenn du willst kann ich dir in einige Wochen ein Teil schicken zum ausprobieren.
Ich kann nicht gut einschätzen, was die beste Lösung für mich wäre. So wie ich das sehe gibt es folgende Optionen:
1.) Deine neue Kombination mit Periplan-Linsen auf einer Reichert 5x-Hülse
2.) "Hybrid-Okular L6-Oly5-PeriGF10"
3.) "Hybridokular Peri8-Oly5-Peri8"
4.) "Hybridokular L6-Oly5-Peri10"
@rhamvossen Welche Möglichkeit passt denn deiner Meinung nach unter den gegebenen Umständen am besten?
Und dann gibt es ja immer noch die Möglichkeit, einen Verlängerungsring zu drucken. Weiß jemand, was das für ein Gewinde für die Verbindung zwischen Augenlinse und Hülse beim Periplan GF 10x-Okular ist? Dann wüsste ich schon jemanden, den ich mal fragen könnte, ob er mir so einen Verlängerungsring druckt. Grob mit dem Messschieber habe ich einen Durchmesser des Außengewindes von 21,5mm, einen Durchmesser des Innengewindes von 21mm und eine Steigung von 0.5 gemessen.
FG
Jan
Zitat von: jochen53 in April 14, 2023, 12:45:07 NACHMITTAGS
Hallo Jan,
wie lang muß denn der Tubus für Deine Okular-Verlängerung sein? Ich hätte ein altes Leitz 6x-Okular (vermutlich ein Huygens). Wenn man beide Linsen abschraubt, ist der reine Tubus 44,0 mm lang, beide Innengewinde sind identisch und die Augenlinse vom GF 12,5 x paßt, ich nehme an, das Gewinde vom GF 10x ist das selbe. Im Inneren ist eine Sehrfeldblende eingepreßt.
Viele Grüße, Jochen
Hi Jochen,
zwei Leitz 6x-Okulare habe ich auch noch rumliegen, aber danke für das Angebot.
FG
Jan
Hallo Jan,
Die neue Kombination wird für dich die beste sein, damit wird auch ein sehr grosser Ausschitt vom Sehfeld aufgenommen. Wenn du GF10x Okulare fürs durchschauen gebrauchst dann wirst du sehen das mit dem verlängerten GF10x Okular sogar ein grösseren Teil fotografiert wird! Du fotografierst also zumindest das ganze Sehfeld was du hast mit GF10x Okulare.
Du brauchst:
- eine Okularhülse mit eine Länge von etwa 48 mm. Das muss nicht von Reichert sein, kann auch ein anderes Okular sein.
- einen (Gummi)-Ring um das Okular anzuheben
- Periplan GF10x Okular (hast du schon)
Das ist alles. Die Blende die sich in die Okularhülse befindet wird entfernt. Hast du eine Hülse Liegen? Wenn nicht könnte ich dir eine schicken. Beste Grüsse,
Rolf
Hallo Rolf,
vielen Dank für die schnelle und zielführende Antwort!
Den "Gummiring" würde ich dann wohl drucken lassen, deshalb einmal zur Sicherheit die Maße: Ring mit 25mm Außendurchmesser, 23,2mm Loch für Okular und Höhe je nachdem, wieviel länger die neue Hülse ist. Also ein 10mm hoher Ring, wenn die neue Hülse 10mm länger ist als die ursprüngliche Hülse vom Periplan GF 10x. Ist das soweit richtig?
FG
Jan
Hallo Jan,
ZitatDen "Gummiring" würde ich dann wohl drucken lassen
Das ist nicht nötig, den kauft man beim Baumarkt 8). Weil du schon Leitz 6x Okulare hast kannst du mit der Hülse von eins dieser Okulare das Periplan GF10x verlängern. Anbei ein Bild von eine Leitz 6x Hülse mit einer Länge von
46 mm, darauf schraubst du die Feldlinse und Augenlinse eins deiner Periplan GF10x Okulare. Die Hülse meinem Periplan GF10x ist
37 mm lang, das Okular wird also 46-37=
9 mm verlängert. Das verlängerte Okular wird jetzt 9 mm in Tubus angehoben, mit der Gummi-Ring geht das einfach. Bild ist Parfokal. Und fertig bist du. Ich weiss nicht ob die Längen deiner Hülsen dasselbe sind.
Der Ausschnit vom Sehfeld ist nicht so gross wie mit eine längere Hülse wie z.B. die genannte 48.5 mm Hülse, aber für dicht ist das vielleicht besser: du hast warscheinlich keine Plan-Objektive.
Noch etwas: Bei Leitz war die benötigde Kompensation für die 37 mm Objektive noch nicht ausgeglichen. Mit ein Periplan GF10x werden 37 mm Objektive ≤ 10/0.25 überkorrigiert. Beste Grüsse,
Rolf
Liebe Diskutanten,
ich habe da einmal eine Verständnisfrage:
Könnte man sich die ganze Bastelei dadurch sparen, das man einfach ein Periplan GF 10x M Okular nimmt? Bei dem lässt sich die Augenlinse einfach soweit hochdrehen, dass die Hülse 48,5 mm lang wird (mit dem Lineal gemessen, nicht mit der Schublehre). Die Unterkante des Rändels, die dem Oberrand der Tubusrohres (=weisser Schimmel, aber damit ist eindeutig gesagt was ich meine), ist ca. 32,5 mm lang, und in der Höhe nicht veränderbar festgelegt.
Einen schönen morgigen Tag noch!
Hallo,
ZitatKönnte man sich die ganze Bastelei dadurch sparen, das man einfach ein Periplan GF 10x M Okular nimmt?
Nein. Anbei zwei Bilder aufgenomen mit dem Periplan GF 10x M Okular mit hochgedrehte Augenlinse. Objektiv war ein Pl Apo 25/0.65. Das erste Bild ist der Ausschnit den man bekommt wenn der Abstand Parfokal ist. Das Zweite Bild mit grösseren Auschnit, aber nicht Parfokal und umfokussiert: Randunschärfe und CVD. Vergleich die beide Bilder mal mit dem Bild vom Objektmikrometer das ich oben eingestellt habe. Beste Grüsse,
Rolf
Hallo Rolf,
die Hülsen meiner Leitz 6x Okulare sind nur 44 mm lang, gemessen ohne beide Linsen, nicht 46 mm, gabs da verschiedene?
Jochen
Hallo Jochen,
Zitatdie Hülsen meiner Leitz 6x Okulare sind nur 44 mm lang, gemessen ohne beide Linsen, nicht 46 mm, gabs da verschiedene?
Das wundert mich gar nichts. Ich habe eine sehr grosse Sammlung Okulare und die gleichen Okulare habe ich bei alle Herstellern in verschiedene Längen gesehen. Beste Grüsse,
Rolf
Hallo Rolf,
wenn ich dich richtig verstehe, hattest du also nur die Augenlinse ganz hochgedreht, und dann noch mit dem Gummiring das Okular in einer bestimmten Höhe fixiert?
Das wichtigste bei meiner Frage war mir, ob ich mir das Auseinanderschrauben des Okulares und die Suche nach einer passenden längeren Hülse bei Verwendung eines Periplan 10x GF M ersparen kann. ich wusste nicht, ob der Hub der Augenlinse ausreichen würde, um ein gutes Bild zu erhalten. Der Einstellbereich ist ja nur ca. 5 mm. Aber dein Beispielbild ist ja sehr schön geworden. Auf welcher Höhe hattest du denn bei diesem Versuch den Gummiring angebracht? Auch um 9 mm angehoben?
Vielen Dank für deinen versuch und das Hochladen der Bilder!
Hallo 'Dünnschliffbohrer',
Zitatwenn ich dich richtig verstehe, hattest du also nur die Augenlinse ganz hochgedreht, und dann noch mit dem Gummiring das Okular in einer bestimmten Höhe fixiert?
Ich habe nur die Augenlinse des Periplan GF 10x M Okulars ganz hochgedreht und nicht angehoben.
ZitatAuf welcher Höhe hattest du denn bei diesem Versuch den Gummiring angebracht? Auch um 9 mm angehoben?
Auf das Bild das ich oben eingestelt hatte ist jetzt zu sehen das ich 11.5 mm angehoben habe and dafür habe ich einen Klemmring verwendet (siehe das Bild). Die Hülse kam von einem Reichert 5x Okular und um die Hülse befand sich der Klemmring.
@Jochen
Zitatdie Hülsen meiner Leitz 6x Okulare sind nur 44 mm lang
Ich habe jetzt auch ein Leitz 6x Okular gefunden mit einer Länge von 44 mm. Nehmen wir dann mal an, dass dies bei diesen Okularen am häufigsten vorkommt. Ich habe die 44mm Hülse gerade verwendet zur Okularverlängerung des Periplan GF10x Okulars. So siehts aus, rechts ein schönes Preparat von Jörg (Fahrenheit), Leitz Pl Apo 25/0.65 am Dialux II:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/341557_32001227.jpg)
Der Ausschnitt ist aber viel kleiner als bei die vorherigen Kombination
Beste Grüsse,
Rolf
Hallo zusammen,
ich bin endlich dazu gekommen, das ganze praktisch auszuprobieren. Wie vorgeschlagen wurde, habe ich die Hülle eines 6x Huygens-Okulars und die Linsen eines Periplan GF 10x-Okulars genutzt, um ein Projektiv zu bauen. Aus einer Postkarte habe ich mir einen Abstandshalter gebastelt, sodass die Feldlinse in der ursprünglichen Position verbleibt. Dann habe ich mit dem Pentacon-Adapter und einem Übergangsring (M42 zu EOS) die Kamera in der Höhe adaptiert bis das Bild scharf war. Ein zweiter gebastelter Ring markiert die Höhe, in der der Pentacon-Adapter angebracht werden muss, damit nicht bei jedem Aufbau neu gesucht werden muss. Das Ganze ist ziemlich gut parfokal, aber leider wird der Sensor nicht ganz ausgeleuchtet. Demnächst ist geplant, die gebastelten Ringe noch durch 3D-Druck zu ersetzen. Ich habe einige Beispielbilder vom Okularmikrometer gemacht, dabei den Schmutz auf den Linsen bitte wegdenken. Auf den Bildern ist auch die Kamera-Adaptation zu sehen.
FG
Jan
Hallo Jan,
Die Vignettierung könnte kommen weil du 1.25x Tubusfaktor hast. Dadurch wird warscheinlich der Abstand zwischen Sensor und Okular anders sein. Um der Sensor ganz aus zu leuchten brauchst du dann eigentlich eine kürzere Hülse. Deins ist 44 mm? Ich habe die Tests gemacht mit Leitz Dialux II, also 1x Tubusfaktor. Wenn ich Zeit habe werde ich mal etwas Testen mit meinem Dialux I.
Die erste zwei Bilder zeigen eine deutliche chromatsiche Aberration. Das ist erwartet, wie ich schon sagte war die Korrektion von Leitz 37 mm nicht ausgeglichen. Also, die niedrigen Objektive werden überkorrigiert. Wenn du das störend findest kommst du nicht herum zwei verschiedene Projektive zu verwenden. Das wird mit die Afokale Fotografie nicht anders sein, da würde man auch zwei verschiedene Okulare brauchen, ein Huygens Okular für die niedrigen Objektive und ein Periplan für Objektive ab 25. Das alles ist aber zu viel fummelei, also muss du dich entscheiden mit welche Objektive du am meisten fotografierst. Oder du ersetzt die 37 mm Objektive durch 45 mm Objektive.
Noch ein Tipp: die Aperturblende etwas mehr öffnen mit die grössere Objektive. Und vielleicht auch die Okularen putzen ;). Beste Grüsse,
Rolf
Hallo Jan,
Ich war noch etwas vergessen: du muss die Blende aus die Hülse entfernen. Damit wird die Vignettierung weniger sein und vielleicht ganz verschwinden. Beste Grüsse,
Rolf
Hallo Rolf,
lieben Dank für die ausführliche und konstruktive Kritik und ja, die Hülse ist 44mm lang!
FG
Jan