Guten Abend,
in einem Gewichtssatz befinden sich mehrere Messinggewichte von ca. 730 mg. Gibt es dafür eine spezielle Verwendung? 750 mg als 3/4 Gramm hätte ich ja noch verstanden, aber 730 mg, eventuell auch 731 oder 732 mg?
Viele Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
sind die Gewichte denn irgendwie beschriftet? Sind es Blechgewichte mit umgebogener Ecke oder Hängegewichte aus Draht? In "moderneren" deutschen Gewichtssätzen ist die Stückelung meistens 1 - 2 - 2 - 5 - 10 - 20 - 20 - 50 - 100 Gramm usw. Ich habe aber auch zwei analytische Gewichtssätze mit der Stückelung 1 - 2 - 3 - 5 - 10 - 20 - 30 - 50 - 100 Gramm. Bei Handelsgewichten gab es aber früher m.W. auch noch das System mit 1/(2)n, also 1/2; 1/4; 1/8; 1/32....
Es könnte sein, daß es sich evtl. um Tariergewichte für bestimmte Zwecke handelt, nicht um Gewichte zum Wiegen. Eine andere Möglichkeit wäre, daß es evtl. um ganz alte, frühere Apotheker-Gewichte handelt.
Viele Grüße, Jochen
Guten Morgen,
lieber Jochen, vielen Dank für Deine Antwort, die wohl auf die richtige Spur führt. Mehrere Gewichtchen von ca 730 mg befanden sich in einem Kästchen mit einem Feingewichtssatz, dort, wo eigentlich eine Pinzette sein sollte. Ein Gewichtchen habe ich auf den rechten Rand des Kästchens gelegt. Es trägt keine Bezeichnung. Offenbar gehört das Gewicht nicht zu dem auch sonst nicht in allen Teilen zusammengehörenden Gewichtssatz. Richard Scholz schrieb mir dankenswerterweise, dass sich die eigenartige Gewichtszahl auf ein Gran beziehen könnte:
Gran historisch = 73,084 3750 mg
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Ma%C3%9Fe_und_Gewichte_(Bayern) (https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Ma%C3%9Fe_und_Gewichte_(Bayern))
Mein Gewicht von etwas mehr als 730 mg wäre demnach das zehnfache eines Grans.
Herzlichen Dank für die Auskünfte, das Forum ist doch eine unerschöpfliche Quelle des Wissens...
Viele Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
das scheint eine plausible Erklärung zu sein. Die Messinggewichte scheinen aber für das Alter noch recht gut erhalten zu sein.
Bei dem restlichen Gewichtssatz handelt es sich wahrscheilich um einen vergoldeten analytischen Gewichtssatz für Analysenwaagen. Die Genauigkeit sollte besser als 0,1 mg sein, wenn sie nicht durch Putzen, Handschweiß oder Korrosion gelitten hat. Wägepinzetten hatten damals häufig Elfenbeinspitzen, ich glaube mit Kunststoffspitzen kann man sie noch kaufen. Man kann aber auch eine normale nehmen und die Spitzen mit Schrumpfschlauch schützen.
Viele Grüße, Jochen.
Ich habe einen Satz mit vernickelten Gewichten. Die Haltegriffe sind abschraubbar (einer war nämlich locker), im Gewindeloch ist feiner Bleischrot vom Kalibrieren. Vielleicht geht der Griff auch bei den vergoldeten ab.
Die Gewichte kann man auch heute noch kalibrieren lassen, kostet etwa 30 € pro Gewicht, habe ich noch nicht gemacht, mich aber erkundigt.
Gruß - Werner