Das fächerartige Entfalten seiner Blätter im Frühjahr gibt diesem Baum seinen Namen.
Bild 01 Habitus, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_42119052.jpg)
Quelle: Baumschule Horstmann
Dies ist die typische Wuchsform vom Fächer-Ahorn. Von unten bildet sich ein dicker Stamm, bis sich die Krone dann ab einem Meter in mehreren starken Trieben auseinanderfächert.
Der Fächer-Ahorn (Acer palmatum) ist in Wäldern Japans weit verbreitet. Der wissenschaftliche Name bezieht sich auf die elegant geformten, handförmig gelappten Blätter (palmatum = handförmig). Zusammen mit seinem grazilen Wuchs sind diese Blätter die Hauptzierde des kleinen Baumes, besonders im Herbst, wenn sie sich leuchtend rot färben.
Bild 02 Herbstgefärbte Laubblätter und
kahle Spaltfrüchte mit Nüssen, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_43527150.jpg)
Verfasser: Tomomarusan
Schraubenfliegersamen; der Japanische Ahorn ,,Aconitifolium" hat z. B. behaarte Spaltfrüchte.
Die Japaner nennen den Fächer-Ahorn liebevoll ,,Momiji" dies leitet sich von ,,Momizu" ab, was etwa ,,winzige Babyhände" bedeutet.
Der Fächerahorn kommt in Japan, China und Korea in Mittelamerika bis Guatemala, in Asien bis Java vor.
Der aus Bergwäldern Ostasiens stammende, nach Europa 1820 eingeführte Ahorn ist ,,
der japanische Ahorn", er zählt neben Blütenkirschen und Kiefern zu Gartenkultur Japans.
Er wächst dort typischerweise am Waldrand oder an steilen Hängen, wo er die Erde vor dem Abrutschen sichert.
In Europa und Amerika wird er eher als Zierpflanze verwendet.
Anfangs wächst Acer palmatum sehr schnell. Hier sind auch Wuchsleitstungen von fast einem Meter keine Seltenheit. Mit zunehmenden Jahren wird der Wuchs dann aber immer schwächer.
Die Stämme sind sehr dick und können einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen.
Acer palmatum ist ein kräftiger Baum, welcher eine Wuchshöhe von bis zu 15 Metern erreicht. Die Wuchsbreite liegt bei ca. 5 Metern und einem Alter bis 500 Jahre.
Bild 03 Stamm und Borke, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_56200037.jpg)
Quelle: David Stang
Die Äste sind bogig überhängend, oft denkt man, dass aus einem solchen Baum nichts mehr wird, aber die Äste richten sind später trotzdem gerade auf. Im Einzelstand wächst dieser Waldspezialist überhängend und schirmartig.
Das wunderschöne Blatt kann bis zu 20 cm breit werden.
Der Blattstiel ist kahl, nur die Innenseite der Reste des Blattgrundes dicht behaart.
Bild 04 Kreuz gegenständige Blätter, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_36038289.jpg)
Foto: H.-J_Koch
Das Laub ist tief eingeschnitten und fingerfömig. Die einzelnen fingerartigen Ausläufer laufen spitz zu. Es bilden sich ca. 5 bis 10 einzelne Blattspitzen, so dass die Blätter tatsächlich aussehen, wie eine offene Hand.
Die Blätter sind gegenständig.
Bei dieser Art (palmatum) sind die Blätter tief eingeschnitten, 5-9 -spaltig, die Einschnitte reichen bis über die Mitte oder fast bis zur Basis.
Das Laub des wilden Sämlings ist dunkelgrün und färbt sich im Herbst zu einem fulminanten glühenden orange bis rot.
Anfangs ist die Rinde vom Fächer-Ahorn noch glatt und rotbraun. Ältere Bäume erhalten dann eine hellgraue und etwas rauere Rinde.
Für einen Ahorn blüht Acer palmatum sehr spät. Die Blüten erscheinen nämlich erst zwischen Mai und Juni.
Die auffälligen Blütentrauben sind rot und später braun. Sie enthalten sehr viel Nektar und sind somit auch für unsere Bienen interessant.
Bild 05 Blütenstände, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_55909147.jpg)
Urheber: Famartin
Ab dem Spätsommer reifen dann die kleinen Spaltfrüchte mit den typischen Flügeln. Diese Früchte sind deutlich kleiner als bei den heimischen Ahornarten und auch bei Vögeln und Nagetieren sehr beliebt.
Zur Viehfuttergewinnung wurden Bäume früher
geschneitelt d.h. junge Äste wurden regelmäßig abgeschnitten, so dass die Bäume eine mehr oder weniger zylindrische Gestalt bekamen und verstärkt zu neuen Austreiben angeregt wurden.
Der Austrieb dieses Waldspezialisten ist glühend rot, erst später färbt sich das Laub in ein kräftiges Dunkelgrün. So wird Acer palmatum wegen dieser Farbenvielfalt besonders gerne als Bonsai und Ziergehölz verwendet.
Der Fächer-Ahorn bildet eine Tellerwurzel aus. Diese Wurzel bleibt daher flach unter dem Boden und bildet ein stark verzweigte Wurzelgeflecht aus. Dieses Geflecht hält den Boden sicher und schützt Böschungen und Hänge vor dem Abrutschen.
Das Holz ist weich.
Leider ist von den Holzeigenschaften wenig bekannt, da es nur in Asien genutzt wird. Hergestellt wird alles, was die Kunsttischlerei betrifft. Dazu zählen Bodenbeläge, Furniere, Möbel, Drechselarbeiten, Figuren, Bilderrahmen und vieles mehr.
Das Holz ist sehr weich und daher gut zu bearbeiten.
Wichtig ist jedoch, dass bei einem weichen Holz nur sehr vorsichtig geschliffen werden darf, denn sonst bilden sich schnell Druckstellen. Zudem ist dieses Holz im Außenbereich nicht zu verwenden, da es nicht verrottungsfest ist.
Das Holz hat einen dunkelroten bis braunroten Kern und ein wesentlich helleres, orange- bis gelbes Splintholz. Die Jahresringe sind gut zu erkennen. Dieses attraktive Muster ist der Grund für die Beliebtheit in der Kunsttischlerei.
Die Erstveröffentlichung von Acer palmatum erfolgte 1784 durch
Carl Peter Thunberg in J. A. Murray: Systema Vegetabilium. Editio decima quarta, S. 911.
Carl Peter Thunberg war ein schwedischer Mediziner und Naturforscher ((1743–1828).
Systematik:Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Die früher nach den Ahornen benannte Familie Aceraceae wird heute in die Familie Sapindaceae eingegliedert.
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Unterfamilie: Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae)
Gattung: Ahorne (Acer)
Art: Fächer-Ahorn
Wissenschaftlicher Name: Acer palmatum
Trivialnamen: Echter Fächer-Ahorn, Kleiner Ahorn oder Massholder.
Englische Bezeichnung: Japanese maple
Acer lat. Name für Ahorn, von ,,acer" = spitz, ergen spitzer Blattlappen, auch deutscher Name Ahorn auf indogerman. Wurzel ,,ak" = spitz zurückführen.
Das Artepitheton palmatum leitet sich vom lateinischen Wort palma für ,,Handfläche" ab und bezieht sich auf die Blattform.
Zur Gattung Acer gehören, ja nach Autor, 110 – 152 Arten.
Die Gattung ist seit der Oberen Kreide (100-66 mio. Jahre vor unserer Zeit) bekannt.
Innerhalb der Gattung Acer herrscht eine große holzanatomische Uniformität.
Eine Differenzierung ist selbst im Stammholz erschwert, weil oft
Wimmerwuchs die normale Struktur verändert.
Wimmerwuchs ist eine quer zur Stammachse in tangentialer Richtung liegende, am Stammmantel sichtbare Bänderung mit welligem Faser- und Jahrringverlauf. Die Holzfasern "schwingen" mit den Jahrringen. Die Ursache ist nicht bekannt.
Bild 06 Illustration, Acer palmatum syn. Acer polymorphum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_33420276.jpg)
8208/6.pngQuelle: Flora Japonica, Sectio Prima (Tafelband).
Urheber: Philipp Franz von Siebold and Joseph Gerhard Zuccarini
http://www.biolib.de
Teil 1
Zweijähriger Spross, Querschnitte
30 Mikrometer
Meine Pflanzenproben sind aus dem ,,WeltWald" Harz, Bad Grund.
https://www.landesforsten.de/erleben/unsere-naturtalente/weltwald-harz/
Bild 07 Übersicht, ungefärbter Schnitt, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_32347029.jpg)
Bild 08 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_22687807.jpg)
Bild 09 Detailaufnahme, Autofluoreszenz, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_2863675.jpg)
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 10 Detailaufnahme, Autofluoreszenz, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_25773083.jpg)
W-3A-Färbung nach Wacker (
Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf:1.Pflanzenprobe liegt in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung 7 Minuten
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca.30 Sekunden !!
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 1 Minuten
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 3x gewechseltem Isopropylalkohol (99,9 %)
10. Einschluss in Euparal.
Ergebnis:Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Bei der Betrachtung wird eine Kontrastverbesserung bei Verwendung eines BG 38 Filters (blaugrün, 3 mm dick) erreicht.
Fotos: Nikon D5000, Sony alpha 6000
Bild 11 Übersicht, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_30631159.jpg)
Bild 12 Detailaufnahmet mit Beschriftung, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_7244975.jpg)
RP = Rindenparenchym, SK = Sklerenchym, PH = Phloem, K = Kambium, PMS = primärer Strahl, T = Trachee, XY = Xylem, 1 + 2 =
Jahresringgrenzen
Bild 13 Detailaufnahmet, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_65204782.jpg)
Bild 14 Detailaufnahme, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_49972132.jpg)
Bild 15 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_47096010.jpg)
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 16 Lentizelle, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_21210914.jpg)
Bild 17 Detailaufnahme, Acer palmatum, gefärbt mit Etzold - Blau
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_56680499.jpg)
Etzold – Blau Fuchsin; Safranin; Astrablau (FSA) Dr. Helmut Et-zold
Arbeitsablauf:1. AFE fixierte Schnitte in 70 % Ethanol auswaschen. 5 Minu-ten
2. FCA-Farblösung. 5-8 Min. gelegentlich schwenken.
3. Kurz abspülen in Aqua dest.
4. In zwei Portionen Ethanol 30%ig abspülen. je 30 Sek.
5. In Ethanol 70%ig differenzieren, ca. 30 Sek.
6. In zwei Portionen Ethanol 30%ig abspülen. je 30 Sek.
der Rest des überschüssigen Farbstoffes geht ab.
7. Entwässern in zwei Portionen abs. Isopropanol je 1 Min.
8. Einschließen in Euparal
Bild 18 Markparenchym, Acer palmatum, gefärbt mit Etzold - Blau
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347258_40362448.jpg)
Teil 2
Spross, Längsschnitt
30 Mikrometer
W-3A-Färbung nach Wacker (
Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)
Bild 19 Radialschnitt, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347259_27717712.jpg)
Bild 20 Holzstrahl, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347259_48132822.jpg)
Bild 21 Tangentialschnitt, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347259_30542218.jpg)
Bild 22 Detailaufnahme, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347259_6444509.jpg)
Teil 3
Stiel einer Blattfieder, Querschnitt
20 Mikrometer
Bild 23 Schnittstelle, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347259_58000584.jpg)
Foto: H.-J_Koch
Bei diesem kleinen Schnitt, habe ich mich für die Etzold – Blau – Färbung entschieden. Beim Absaugen der drei Farben mit einer Pasteurpipette gehen doch bei der Wackerfärbung mehr Schnitte verloren.
Etzold – Blau Fuchsin; Safranin; Astrablau (FSA) Dr. Helmut Etzold
Arbeitsablauf:1. AFE fixierte Schnitte in 70 % Ethanol auswaschen. 5 Minu-ten
2. FCA-Farblösung. 5-8 Min. gelegentlich schwenken.
3. Kurz abspülen in Aqua dest.
4. In zwei Portionen Ethanol 30%ig abspülen. je 30 Sek.
5. In Ethanol 70%ig differenzieren, ca. 30 Sek.
6. In zwei Portionen Ethanol 30%ig abspülen. je 30 Sek.
der Rest des überschüssigen Farbstoffes geht ab.
7. Entwässern in zwei Portionen abs. Isopropanol je 1 Min.
8. Einschließen in Euparal
Bild 24 Übersicht, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347259_52243212.jpg)
Der Durchmesser beträgt 1 mm
Bild 25 Detailaufnahme, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347259_426867.jpg)
Bild 26 Detailaufnahme, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347259_3841804.jpg)
Bild 27 Leitbündel, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347259_34576242.jpg)
Bild 28 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Acer palmatum
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures013/347259_42750725.jpg)
Verzeichnis der benutzten Literatur:Wikipedia; Freie Enzyklopädie
Bachofer ,,Der Kosmos Baumführer", ISBN: 978-440-14660-6
Dieter Böhlmann ,,Gehölzbiologie", ISBN: 978-3-494-01547-7
U. Hecker ,,Bäume und Sträucher", ISBN: 3-8354-0021-7
Bernd Miggel ,,Holzbestimmung mit dem Mikroskop", ISBN: 978-930167-81-4
Spohn ,,Kosmos Baumführer Europa", ISBN: 978-3-4440-44741-5
Peter A. Schmidt ,,Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
P. Schütt ,,Lexikon der Bäume und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
P. Schmidt, U. Hecker ,,Die wildwachsenden und kultivierten Laub- und Nadelgehölze Mitteleuropas, ISBN: 978-3-494-01800-3
Fritz Hans Schweingruber ,,"Anatomie europäischer Hölzer", ISBN: 978-3-941300-51-4
Bernd Schulz ,,Gehölzbestimmung im Winter", ISBN: 978-3-8001-7986-2
,,Welcher Baum ist das?", ISBN: 978-3-440-16449-5
,,Das Kosmos Wald & Forst – Lexikon", ISBN: 978-3-440-15219-5
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Ich recherchiere dann weiter, suche die zugrundeliegenden Studien heraus, werte sie aus und verbinde alles miteinander.
Beim Recherchieren öffnet sich oft nicht nur eine neue Tür, sondern gleich mehrere. Dahinter verbargen sich weitere spannende Informationen.
Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.
Hans-Jürgen