Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach der passenden Optik für meinen Kamera-Tubus.
Die Kamera ist ohne Objektiv mit einem Adapter auf den Stutzen montiert:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/31494_53196878.jpg) (http://img21.imageshack.us/i/canonaufzeiss.jpg/)
Mein Problempunkt kommt jetzt: Welche Optik kommt auf den Stutzen?
Momentan verwende ich als "Notlösung" ein zurechtgeschliffenes Zeiss 10x-Okular:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/31494_45049282.jpg) (http://img38.imageshack.us/i/trinookular.jpg/)
Das funktioniert auch – die Fotos sind ganz passabel, allerdings ist der
Bildausschnitt zu klein und überhaupt muss es doch eine Lösung geben,
die damals von Zeiss für diesen Trino-Tubus vorgesehen war!
Kann mir jemand weiterhelfen?
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
Klar, gab es diese Lösung - für 24 x 36 mm (klassisches Kleinbild): Projektive ca. 3 x. Die sind schwer zu bekommen, aber gelegentlich schon. oitfalls kann es auch von Zeiss Jena sein - nicht ideal aber gut. Aber dann kommt das Problem: das ist bestimmt eine DSLR mit Halbformat-Chip (HPSC). Da es die zu Endlich-Zeiten nie gegeben hat, gibt es dafür auch keine Projektive. Dieses müsste ca, 1,7 x haben. Es gibt ein solches neu bei Askania. Das dürfte auch wieder nicht optimal aber doch recht gut passen. Nachteil: es kostet so viel, wie das ganze Mikroskop. Ich habe keine persönliche Erfahrung damit - man müsste es halt ausprobieren, wenn Dir das den Preis wert ist. Es gibt allerdings noch eine Möglichkeit: ein Projektiv 100 mm von Zeiss (Mipro). Die werden sehr selten angeboten, aber da würde ich zuschlagen.
Herzliche Grüße und viel Erfolg,
Detlef
Hallo Detlef,
super, das sind die Infos, die ich gebraucht habe.
Jetzt weiß ich, wonach ich suchen und worauf ich sparen muss. :)
Vielen Dank!
Stefan
Hallo Stefan
Ich habe auch ein Projektiv 2,5:1 mir besorgt. Das ist zwar wirklich selten zu bekommen, aber für dein Vorhaben, genau das richtige. Ich glaube kleinere gab es nicht mehr.
Ich hatte mal eines von Leitz gesehen und wollte es mir holen. War aber schon weg. Das hatte sogar 2:1
Danke für deine Antwort, Mike.
Verstehe ich das richtig, dass der Vergrößerungsfaktor so gering wie möglich sein sollte?
Außerdem muss das Projektiv in meinem Fall bündig mit dem Tubus abschließen (im Durchmesser),
sonst passt der Adapter nicht mehr drüber. Ich musste deshalb auch mein "Notlösungs-Okular"
zurecht feilen. Ist das bei solchen Projektiven der Fall?
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
die Vergrößerung sollte gerade so groß sein, dass Dein Chip komplett beleuchtet wird. Welcher Wert das bei Deiner Kamera ist, kann ich Dir nicht sagen.
Die Projektive von Zeiss-West haben einen Wulst ähnlich dem, den Du bei Deinem C 10x-Okular weggefeilt hast. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dies nicht nötig sein wird (und auch beim anderen Okular nicht war :'(): Versuche einmal, den Adapter ohne das Okular auf den Stutzen zu klemmen. Wenn der Adapter befestigt ist führst Du das Okular durch den Adapter ein (Klemmung etwas lösen). Das müsste doch klappen...
Schönen Gruß, Thomas
Hallo Stefan,
es gibt eine passende Fotoadaption, nennt sich Grundkörper I und ist bei den Händlern und desöfteren in der Bucht erhältlich. Das sieht dann etwa so aus:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/31514_47478197.jpg)
Statt des Tragarmes kann man auch einen einfachen Aufsetzring verwenden, der die Klemmverbindung zwischen dem Trinokularstutzen und dem Grundlörper herstellt. Der Grundkörper I hat ein Objektiv von 125mm Brennweite, welches direkt auf dem Okular aufliegt. Dieses braucht man also nicht modifiziert werden.
Man stelle sich vor, es wäre ein KPL-W 10x/20 foc oder gar ein S-KPL 10x/20 Br gewesen... :o
Kameraseitig gibt es zum Grundkörper mit Einstellokular verschiedene Anschlußringe, man benötigt den mit einem T2-Gewinde, da es für die meisten DSLRs auch T2-Adapter gibt.
Soll das Okular nun als Projektiv verwendet werden, ist dieses etwas anzuheben und über einer Distanzhülse zu fixieren. Ein einfacher Tubus mit Ringschwalbe und T2-Gewinde dient dann als Verbindung zwischen Okularstutzen und der Kamera.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Mike,
Du solltest vielleicht besser den Link auf die Askania Seite hier einstellen und nicht den Inhalt der Seite. Das findet der Herr Lautenschläger vielleicht nicht so witzig.
Herzliche Grüsse
Eckhard
Hallo nochmal,
vielen Dank für eure Antworten.
@ Mike: Danke für die Skizze, das verdeutlicht einiges.
Als Grafiker bin ich stark visuell geprägt und kann mir das jetzt besser vorstellen. :)
@ Nomarski: Der Grundkörper I sieht klasse aus – der würde mir gefallen.
Vermutlich erzielt das Teil aber stolze Preise... :-\
Für meine Okular-Schleif-Aktion habe ich bewusst ein 10er der billigsten Art gewählt,
das in der Bucht oft nichtmal für 1 Euro ein Gebot erhält. Ich hätte natürlich niemals
ein S-KPL geschrottet! ;)
@ TPL: Die Optik von oben in den Adapter einführen – das ist vermutlich der
entscheidende Tipp. Ich Trottel :-[ Werde das gleich morgen ausprobieren.
@ Eckhard: Die Quelle der Grafik wurde ja angegeben, da wird sich der Urheber sicher
nicht auf den Schlips getreten fühlen. ;)
Meine Entscheidung wird wohl auf das von Mike angesprochene 2:1 Projektiv fallen.
Mit Geduld und Spucke kann ich vielleicht eines ergattern.
Nochmal vielen Dank für eure Beiträge.
Stefan
Hallo Stefan und Mike,
ZitatDie Quelle der Grafik wurde ja angegeben, da wird sich der Urheber sicher
nicht auf den Schlips getreten fühlen.
Darum geht es nicht. Wer soll im Individualfall vorhersagen, ob der Urheber ein Auge zudrücken wird oder nicht? Wer will dafür die Verantwortung übernehmen? Das Kopieren von Inhalten einer anderen Webseite ist eindeutig eine Verletzung des Urheberrechtes.
Zu den Regeln des Forums gehört:
ZitatUrheberrechtlich geschützte Inhalte dürfen nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Rechteinhabers veröffentlicht werden.
Dem hat jeder, der sich hier angemeldet hat, zugestimmt.
Herzliche Grüsse
Eckhard
Hallo,
Eckhard hat leider recht, wir hatten einen solchen Fall vor kurzem schon einmal. Ich habe daher Mikes Beitrag gelöscht.
Gruß
Detlef Kramer
Hallo,
damit dieser Thread weiterhin Sinn macht, hier der Link zu der Broschüre von Askania:
http://www.askania.de/data/images/stories/mikro/uebersicht1.pdf
Herzlicher Gruss
Eckhard
So, ich habe jetzt mal einige Vergleiche angestellt.
Als Testobjekt dienen Pilzsporen (Panaeolus spec.) im Phasenkontrast.
Ölimmersion, Zeiss Achromat 100/1,25 Oil Ph3
Zeiss West Mipro 63mm Kpl (Danke an Klaus Herrmann für´s Ausleihen):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/31834_60503670.jpg) (http://img717.imageshack.us/i/zeisswestmipro63kpl.jpg/)
Zeiss West C 10x (das ich bisher verwendet habe):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/31834_38310622.jpg) (http://img69.imageshack.us/i/zeisswestc10x.jpg/)
Zeiss Jena PK 10x (15,5) (eines der Okulare, die ich im Bino-Einblick verwende):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/31834_46256406.jpg) (http://img341.imageshack.us/i/zeissjenapk10x155kopie.jpg/)
Das Mipro bildet einen zu großen Bereich ab und muss separat
über die Kamera fokussiert werden, weil sich die Schärfeebene
nicht mit der des Bino-Einblicks deckt.
Das kleine C 10x zeigt einen zu kleinen Ausschnitt, das war
mir ja bereits bekannt.
Am besten schneidet in meinen Augen das PK 10x (15,5)
von Zeiss Jena ab. Der Abbildungsbereich könnte zwar noch
ein wenig größer sein, aber die Bildqualität ist gut und ich
kann über den Bino-Einblick fokussieren.
Meine Überlegung ist jetzt natürlich, einfach ein drittes Jena-Okular
zu besorgen und für den Fototubus zu verwenden. Spricht da was dagegen?
Was ist der Unterschied zu einem Projektiv oder einem speziellen Foto-Okular?
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
was da meiner bescheidenen Auffassung nicht stimmt, ist der Abstand Okular/Chip. Der muss 125 mm betragen. Dann sollte der Bildausschnitt mit dem 63-Mipro stimmen und das Bild optimal sein.
Herzliche Grüße
Detlef
Hallo Stefan,
du kannst es einfach ausprobieren, indem du eine Mattscheibe oder auch ein Blatt Pergamentpapier in verschiedenen Abständen über das Mipro bewegst bei abgedunkelten Raum. Beim Abstand 125mm wirst du sehen, ob das projezierte Bild der Chipgröße entspricht.
Viele Grüße
Bernd
P.S.: Das Bild wird natürlich viel zu groß sein, deswegen brauchst du an der Kamera ein Objektiv mit entsprechender Brennweite, um den passenden Übertragungsfaktor zu bekommen. Im Grundkörper ist ein Objektiv der Brennweite 125mm, das ergibt mit dem Mipro 63mm ein Übertragungsfaktor von 2x. Die Größe des Zwischenbildes im Okularstutzen wird dabei verdoppelt.
Hallo Stefan -
da ich ähnliche Probleme hatte (SLR Canon 500D, Zeiss Standard, gleicher Tritubus) hier auch nochmals mein Senf dazu:
Nach vielen Experimenten und Objektivkombinationen (z.B. 18-55 mm Zoom oder 35 mm Weitwinkel auf Brillenokular Kpl 10/18) hat sich bei mir der oben abgebildete Grundkörper I doch als beste Lösung erwiesen (die Fotoobjektive hatten z.T. Bildfeldwölbung eingebracht), weil er ein eigenes 125 mm-Objektiv enthält, was mir aber erst Dank Bernds Tipps klar wurde.
In meiner Naivität hatte ich damals angenommen, dass ein Einstellokular heutzutage überflüssig sei, weil man ja einen hervorragenden Kamerasucher oder Monitor mit sehr guter Auflösung hat. Aber keineswegs! Bei Fluoreszenzaufnahmen z.B. ist das Sucher/Montorbild viel zu dunkel und man ist für das Seitenokular wieder dankbar, wenn man nur einen 100/100 Tubus besitzt.
Grundkörper in der Bucht in der letzten Zeit zwischen 21 und 53 Euro (allerdings nicht immer klar ob vollständig), im Gebrauchthandel das doppelte; bei Immel einer für 45.- + MWSt (mit Sucherokular) - allerdings steht da was von trüber Rückseite des Prismas. Hierzu noch eine PN.
Wichtig beim Grundkörper war auch, dass dessen Objektiv direkt auf dem Okular aufsitzt und dass ich deshalb Anfangs auch alte 5x Okulare mit kurzem Pupillenabstand ohne Vignettierung verwenden konnte, denn das Problem ist nach wie vor, dass man für Halb- und Viertelformatsensoren eigentlich ein möglichst langes Mipro braucht.
Ich selbst habe jetzt ein 63 mm Mipro darunter, mit einer Canon EOS 450/500 (o.ä.) hat man dann einen Bildausschnitt, dessen Ecken nicht an den Gesichtsfeldrand reichen, aber man kann eigentlich gut damit leben!
Gruß
Rolf
Vielen Dank für die weiteren Tipps und Erläuterungen!
Ich werde weiter experimentieren, evtl. auch mit dem Grundkörper I,
der mir wirklich gut gefällt. Ich melde mich wieder, wenn es neue
Ergebnisse gibt. :)
Viele Grüße
Stefan
Hallo nochmal,
die Entscheidung war nicht leicht, musste aber getroffen werden.
Ich werde erstmal bei meinem Canon-Adapter bleiben und mit einem
Okular arbeiten, das den Chip bestmöglich beleuchtet.
Mit Mipro und Grundkörper I wäre das Ergebnis sicher besser, aber eben
nur so gut wie meine Achromate es zulassen. Ich glaube daher,
dass ich vorerst in bessere Objektive investieren sollte.
Vielen Dank für eure Ratschläge und Unterstützung.
Stefan