Hallo Mikrofreunde,
die Tümpler kennen Hefezellen meist nur als gefärbtes Fütterungsmittel für Bakterienfresser (z. B. Paramecien).
Als sich auf einer Brotscheibe ein weißlicher Belag gebildet hatte, dachte ich zunächst an eine beginnende Schimmelpilzbildung. Eine kleine Probe in einem Wassertropfen entpuppte sich jedoch als Hefepilzansammlung, entweder Brothefe oder angeflogene Wildhefe.
Nun sind Hefezellen nicht unbedingt Organismen, die einen vom Hocker reißen. Doch die Winzlinge breiteten sich so schön schichtdickenfreundlich aus, dass ich mal ein paar Aufnahmen mit dem 100er im DIK machte. Und siehe da, selbst wenige Mikrometer große Organismen (die größten sind ca. 5 µm) zeigen bei geeigneter Präparation ihren eukariotischen Zellcharakter.
Bekanntlich vermehren sich Hefepilze meist ungeschlechtlich durch Sprossung, wobei sich die Tochterzellen (wie hier) entweder abschnüren oder nach wiederholter Teilung auch Zellketten bilden. Es kommt aber auch eine geschlechtliche Vermehrung vor. Links oben könnte es sich um eine Zygote, die Vereinigung zweier Gameten, handeln, das lässt sich so nicht entscheiden.
Übrigens wurde erst kürzlich die erste Hefezelle gezüchtet, deren DNA etwa zur Hälfte künstlich erzeugt und implementiert wurde. Ein weiterer Schritt, die natürliche Evolution zu steuern und zu beschleunigen.
(https://i.postimg.cc/s2mXT3Jp/Pilz-51-Hefe-Beschriftung-DIK-100.jpg) (https://postimg.cc/1ggsth2t)
Liebe Grüße
Klaus
Lieber Klaus,
schönes Bild, aber die Frage ist, wie oft Du Deinen Brotkasten kontrollierst :) ?
Grüße und schönes Wochenende
Stephan
Lieber Stephan,
du siehst, meine gelegentliche Nachlässigkeit hat manchmal auch Vorteile.
Die Vollkornscheibe lag - was man nicht tun sollte - schon ein ein paar Tage in einer Gefrierbeuteltüte.
Nun hab ich ja mein Hefebild. Deshalb wird ab jetzt alles wieder möglichst frisch verzehrt.
Herzliche Grüße
Klaus