Hallo zusammen,
zwar bekomme ich beim Mikroskopieren überwiegend eine zufriedenstellende Beleuchtung gebacken, aber das klassische Köhlern klappt einfach nicht. Muss ich da etwas an der Geräteeinstellung verändern? Falls ja, was genau?
Leider liefert die Firma keine besonders brauchbare Bedienungsanleitung, auch auf eine Mail bekam ich keine Antwort.
Danke für eine Info und liebe Grüße
Angie
Hallo Monsti,
ZitatLeider liefert die Firma keine besonders brauchbare Bedienungsanleitung, auch auf eine Mail bekam ich keine Antwort.
tut mir leid, aber da fällt mir nur ein: alles M... oder was? Irgendwoher muss der Preisunterschied doch kommen.
Wenn ich Schuhe kauf im Billigladen dann sagt mir die gelangweilte Verkäuferin :"Größe 40 - da hinten" und dreht sich um.
Hilft Dir natürlich nicht weiter, aber vielleicht findet sich ein Leidensgenosse, der das Mikroskop kennt - eine Bedienungsanleitung aus dem Netz, wie bei den ordentlichen Firmen gibt es sicher auch nicht?
Hallo Klaus,
na, sooo "billig" ist mein Mikroskop nun auch wieder nicht - und schlecht schon mal gar nicht. ;) Trotzdem ist die Bedienungsanleitung mehr als dürftig und für mich als Anfängerin nicht ausreichend. Ob es eine ausführlichere Bedienungsanleitung im Netz gibt, weiß ich nicht. Ich wage dies eher zu bezweifeln.
Danke für Deine Antwort. Die Fa. Müller scheint halt ein reiner Vertrieb zu sein, da kann man kaum technische Know-how verlangen. Weiß ich auch. Meine Hoffnung ist, dass es hier Leute gibt, die dieses Mikroskop ebenfalls benutzen und mir ggfs. Tipps geben können.
Liebe Grüße
Angie
Hallo Angie,
wenn dein Mikroskop köhlerbar ist, dann müßte es an der Kondensorhalterung zwei Zentrierschrauben haben, durch die sich der Kondensor radial zur optischen Achse bewegen läßt. Desweiteren müßte vertikal verstellbar sein.
Damit das alles auch einen Sinn hat, brauchst du etwas, wonach du diesen Kondensor zentrierst. Das ist die die Leuchtfeldblende im Fuß am Lichtaustritt, die man öffnen und schließen kann. Damit meine ich nicht die Aperturblende im Kondensor, welche nur bis zu etwa 1/3tel zugezogen werden soll.
Viele Grüße
Bernd
Liebe Angie,
Dein Mikroskop hat ca. 400 € gekostet; ein vergleichbares Gerät, aber mit "after sale service" kostet ca, 1000 €. Was glaubst Du warum? Das nur, um Klaus' Argument auf den Punkt zu bringen.
Andere Frage: wo liegt das Problem? Ist das Mikroskop für Köhlern ausgelegt, d.h. hat es eine Feldblende und ist der Kondensor zentrierbar. Dann ist die Sache klärbar. Ist alles bei Mikroskopie.de erklärt; natürlich auch in der Mikrofibel. Wenn nicht, müssen wir die Möglichkeiten Schritt für Schritt abklären und gegebenenfalls akzeptieren, dass Dein Mikroskop "nur" über eine sog. Nelson-Beleuchtung verfügt. Auch damit kann man bequem leben.
Herzliche Grüße
Detlef
Hallo Angie,
Peter Voigt hat dieses Gerät mal getestet und ihm ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigt.
Zum Köhlern schreibt er allerdings:
"Seltsamerweise wurde oberhalb der Leuchtfeldblende noch ein Mattfilter angebracht,
sodaß der Leuchtfeldblendenrand nicht exakt scharf abgebildet werden kann
( was der reinen Lehre des Köhlerns natürlich widerspricht )..."
Ist dieses Mattfilter und der damit einhergehende unscharfe
Leuchtfeldblendenrand vielleicht die Wurzel des Übels?
Zum kompletten Test von Peter Voigt geht es hier:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2709.0
Viele Grüße
Stefan
PS: Auch die Antworten zu diesem Bericht sind interessant.
Offenbar hatte auch Herr Hess Probleme beim Köhlern mit diesem Gerät.
Hallo,
ZitatIst dieses Mattfilter und der damit einhergehende unscharfe
Leuchtfeldblendenrand vielleicht die Wurzel des Übels?
auch wenn dem so ist, müßte zumindest noch ein heller runder Fleck erkennbar sein, den man zentrieren kann.
Darauf wird der Kondensor wieder zum oberen Angschlag gebracht bzw. in die Stellung, bei der die Ausleuchtung der Aperturebene im Kondensor am besten ist.
Gruß
Bernd
Liebe Angie,
anhand Deiner Beschreibung kann ich leider nicht nachvollziehen, worin genau Dein Problem beim Einstellen der Köhlerschen Beleuchtung besteht.
Beschreibe doch für uns noch mal kurz, wo es klemmt und stelle vielleicht noch ein Bild von Deinem Mikroskop ein, das den Bereich unterhalb des Objekttisches mit Kondensor und Beleuchtungsauslass zeigt.
Ich nehme an, dass die Anleitung zumindest in so weit vollständig ist, dass die für das Köhlern notwendigen Komponenten (Leuchtfeldblende, Kondensor-Höhenverstellung und -zentrierung) beschrieben sind?
Herzliche Grüße
Jörg
Servus, Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten.
Ich frage deshalb nach dem Köhlern, weil in der Produktbeschreibung der Fa. Müller u.a. folgendes steht:
"Alle Modelle der BIOLAB-Serie sind ausgestattet mit einem großzügig bemessenen Kreuztisch, mit dem verschiedene Probenen analysiert und verglichen werden können, einen Abbe-Kondensor, Weitfeld-Okularen, achromatischen Objektiven und einer Köhler-Beleuchtung!"
Die Gebrauchsanleitung zum gelieferten Gerät umfasst insgesamt sechs Punkte in 17 Zeilen (inkl. Auspacken des Geräts, Zusammenbau und Lampenwechsel). Zur Beleuchtung gibt es unter Pkt. 5 diesen Zweizeiler:
"Um helle und klare Bilder zu erhalten, müssen Sie die Beleuchtung anpassen! Bei der Nutzung eines anderen Objektives müssen die Irisblende des Kondensors und die Helligkeit des Lichtes neu eingestellt werden."@Jörg:
ZitatIch nehme an, dass die Anleitung zumindest in so weit vollständig ist, dass die für das Köhlern notwendigen Komponenten (Leuchtfeldblende, Kondensor-Höhenverstellung und -zentrierung) beschrieben sind?
Mehr als die beiden obigen Sätze steht da nichts zur Beleuchtung.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/32248_35526744.jpg)
Bereich Kondensor/Irisblende unter dem Kreuztisch.
Gemäß der Komponentenbeschreibung soll es hinter der Fixierungsschraube für den Kondensor auch noch eine Zentrierungsmöglichkeit für den Kondensor geben. Diese finde ich aber nicht. :'(
Nicht, dass Ihr mich falsch versteht: Wenn das Köhlern bei meinem Mikroskop definitiv nicht geht, ist dies kein Beinbruch. Sollte es jedoch funktionieren, würde ich es gerne praktizieren.
Liebe Grüße
Angie
Hallo Angie,
die Kondensorschwalbe ist an deinem Mikroskop wie bei vielen anderen Mikroskopen auch in drei Punken in Form von Stützschrauben gelagert. Die eine Stützschraube ist mitten im Bild zu sehen, eine weitere müßte es etwa um 120° versetzt auf der anderen Seite geben. Der dritte Stützpunkt ist gefedert.
Wenn man an diesen Schrauben dreht, müßte sich demnach auch das Bild der Leuchtfeldblende bzw. der runde Lichtfleck bewegen.
Aber wie es aussieht, ist es bei diesem Mikroskop so vorgesehen, daß die Köhlerung nur einmal ab Werk für die mitgelieferten Objektive erfolgt, sonst wären diese Stellschrauben so ausgeführt, daß man sie ohne Hilfswerkzeug bedienen kann.
Wenn dein Bild also gleichmäßig ausgeleuchtet ist und auch bei den Fotos keine Helligkeitsabfälle zum Bildrand erkennbar ist, würde ich von einer Justage absehen.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Angie !
Es sieht so aus, dass das Einzige, was die Verfasser dieser Anleitung über Köhler-Beleuchtung wissen, ist, dass man Mikroskope mit besser verkaufen kann.
Liebe Angie,
grundsätzlich muss ich Bernd recht geben: es sieht so aus, als ob der Kondensor ab Werk einmal fix zentriert worden ist. Sonst wäre an Stelle der Schlitzschraube in der Bildmitte eine Schraube in der Art der großen Silbernen auf 3 Uhr angebracht - und auf der gegenüberliegenden Seite des Kondensorträgers ebenfalls. Fürs Köhlern sieht das nicht gut aus.
Allerdings ist der Bildausschnitt zu klein: der Lichtaustritt mit einer eventuellen Leuchtfeldblende ist nicht zu sehen und eine vielleicht vorhandene Kondensor-Höhenverstellung ist ebenfalls nicht im Bild.
Könntest Du noch mal ein Photo nachliefern, das einen vergleichbaren Ausschnitt wie das folgende von meinem DM E zeigt?
Herzliche Grüße
Jörg
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/32261_55391087.jpg) (http://www.imagebanana.com/)
p.s.:
Welche Funktion hat eigentlich die Schraube auf 3 Uhr an Deinem Müller?
ZitatWelche Funktion hat eigentlich die Schraube auf 3 Uhr an Deinem Müller?
Wenn man diese Schraube löst, läßt sich der ganze Kondensor nach unten herausziehen.
Die silberne Ringschwalbe gehört zum Kondensorträger am Mikroskop.
Lieber Bernd,
ja, wo Du es sagst, ein Steckkondensor.
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
deine vornehme Kondensorzentrierung ist bei Angies Mikroskop leider nur als Madenschrauben ausgeführt.
Aber immerhin...
Gruß
Bernd
Hallo Bernd und Jörg,
sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber wir hatten den ganzen Abend Gäste.
Zunächst ein weiteres Foto, das im Ausschnitt jetzt hoffentlich passt:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/32297_61921792.jpg)
Laut Komponentenauflistung wird das Rad im Kondensorbereich als "Irisblende" bezeichnet. In dieser Auflistung fällt der Begriff Aperturblende im Wisch von Müller kein einziges Mal.
Die genannte Schraube bei 3 Uhr ist die Kondensor-Zentrierung, die ich nur mittels feinem Werkzeug verstellen kann. Die silberne Ringschwalbe dient lediglich der Fixierung des Kondensors. Löse ich sie, fällt mir alles in die Hand ... Die Kondensor-Höhenverstellung ist klar. "Leuchtfeldblende" sagt mir gar nix.
Inzwischen habe ich den Kondensor zentriert. Seitdem gibt es bei der Verstellung der lt. Müller-Beschreibung als Irisblende bezeichnete Einrichtung bei Verstellung aber keinerlei Veränderung mehr. Ich kann natürlich trotzdem mikroskopieren und erhalte auch ein akzeptables Bild. Aber vom Köhlern kann wohl keine Rede sein.
So, und jetzt gehe ich schlafen und schaue mir meine frischen Moosproben erst morgen an.
Gute Nacht, Euch herzlichen Dank für Eure Hilfsbereitschaft und liebe Grüße
Angie
Zitat von: Monsti in Februar 18, 2010, 00:01:51 VORMITTAG
.... "Leuchtfeldblende" sagt mir gar nix.
Aua, der hätte jetzt nicht kommen dürfen ;)
Magst Du schnell mal hier rein schaun?
http://www.mikroskopie.de/kurse/koehlerpraxis.htm
Ich würd mir aber keinen so grossen Kopf machen, wenn die Beleuchtung homogen ist, wirst Du mit "Köhler light" nicht mehr viel rausholen. Natürlich sollte alles so weit möglich gut zentriert sein.
Viele Grüsse
Bernhard
Hallo Angie,
die Leuchtfeldblende, die dem Bernhard solche Schmerzen bereitet, ist in dem schwarzen Gehäuse, wo das Licht aus dem Fuß des Mikrosopes herauskommt. Vielleicht hast du dich schon gewundert, was diese Skala zu bedeuten hat.
Aber die Schmerzen von Bernhard sind schon berechtigt: Falls man bei deinem Steckkondensor die Frontlinse abschrauben kann, was bei schwachen Vergrößerungen ratsam ist, um das Bildfeld auszuleuchten, dient nämlich genau diese Irisblende als Aperturblende!
Viele Grüße
Bernd
Liebe Angie,
Vorab: Müller scheint hier ein vorzentriertes System auszuliefern, bei dem eine Zentrierung des Kondensors durch den Anwender
nicht gewollt ist (der halbe Weg zum Fixköhler beim Zeiss Primostar).
Alle anderen notwendigen Bedienelemente sind vorhanden. Echtes Köhlern dürfte aber wegen des geringen Abstands zwischen Leuchte und Kondensor nicht möglich sein (das ist bei meinem DM E auch so). Daher gibt es wahrscheinlich eine Mattscheibe im Beleuchtungsstrahlengang. Die sollte allerdings unter der Leuchtfeldblende liegen ....
Ich habe mir erlaubt, Dein Müller mal analog zu meinem DME zu beschriften:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/32309_35017241.jpg) (http://www.imagebanana.com/)
In Aller Kürze: wie wird 'geköhlert':
1. Aperturblende auf, Leuchtfeldblende auf.
Präparat bei kleinster Vergrößerung einlegen und scharf stellen, ggf. aus dem Bildfeld
schieben, ohne den Fokus zu verändern.
2. Leuchtfeldblende zu
3. Kondensor mit der Höhenverstellung so einstellen, dass ein scharfes Abbild der Leuchtfeldblende
in der Präparateebene entsteht.
Wenn beim Müller tatsächlich eine Mattscheibe über der Leuchtfeldblende liegt, wird das
schwierig, da kannst Du dann nur schätzen.
Ggf. liegt diese Mattscheibe aber auch nur bei und kann entnommen werden? Sie wird
nämlich für die kritische Beleuchtung benötigt.
Solltest Du die Leuchtfeldblende nicht sehen können, sondern ein dunkles Bild erhalten, musst
Du den Kondensor mit den Madenschrauben so einstellen, dass der kleine Lichtpunkt der
geschlossenen Leuchtfeldblende etwa in der Mitte des Sichtfeldes liegt.
4. Leuchtfeldblende öffnen, so dass die Ränder der Blende gerade noch am Rande des
Sichtsfeldes zu sehen sind.
Nochmals mit der Kondensor-Höhenverstellung scharf stellen.
Zentrierung korrigieren.
5. Leuchtfeldblende so weit öffnen, dass die Ränder gerade nicht mehr im Sichtfeld liegen.
6. Aperturblende gemäß des gewählten Objektives schließen
7. Fertig ;D
Beim Objektivwechsel musst Du alle Schritte wiederholen. Das Zentrieren des Kondensors würde ich
allerdings auslassen und höchstens beim 40er Objektiv noch einmal nachzentrieren.
Achtung: bei den höher vergrößernden Objektiven wirst Du die Leuchtfeldblende nicht mehr scharf
einstellen können. Sie ist in der Regel nur noch mit mehr oder weniger starken Farbsäumen zu sehen.
Die Einstellung ist korrekt an der Stelle, an der der Farbsaum gerade noch blau ist.
Wenn mir ein Fehler unterlaufen sein sollte, bitte ich um Korrektur. Herzlichen Dank.
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo zusammen,
Ihr seid echt klasse! Dank Euch kommt langsam Licht ins Dunkle.
Aaalso: Anscheinend war mein Gerät nicht vorzentriert.
@Jörg: Genauso hatte ich es immer versucht, bin aber bei den Schritten 3-5 gescheitert, weil das Bild schwarz wurde. Öffnete ich dann die Leuchtfeldblende (jaja, Bernhard, ich hatte sie immer benutzt, wusste nur nicht, wie man diese Blende nennt ;D ), hatte ich einen Halbmond im Bild.
Nachdem ich nun eine Kondensorzentierung vorgenommen habe, funktioniert es einigermaßen (!). Und natürlich werde ich weiterüben (und Mikro-Vokabeln büffeln ...).
Danke Euch allen und liebe Grüße
Angie
Hallo Angie, Bernd, Bernhard, Jörg und andere Blendenfreunde,
auch wenn es sich wie Erbsenzählerei anhören mag (die mir - bekanntermaßen - überhaupt nicht liegt :D):
Jörgs instruktives Bild mit der Beschriftung der Bauteile stellt den für's 'Köhlern' mittlerer und starker Objektiven normalen Fall dar.
Wie allerdings schon Bernd bemerkt hat, sieht die Sache bei der Verwendung schwacher Objektive anders aus. Dann ist nämlich die Irisblende im Fuß (Stativblende) die Aperturblende und die Irisblende im Kondensor sollte offen bleiben (wenn nicht der Kondensor sogar entfernt werden muss).
Es mag für Deine aktuellen Belange, Angie, völlig unerheblich sein und deshalb brauchst Du Dir - wenn Du keine schwachen Objektive verwendest (<<10) auch keine Sorgen zu machen, dass die Sache jetzt noch komplexer wird. Ansonsten ist es zweckmäßig, die verschiedenen Bezeichnungen der Mikroskop-Blenden ein bisschen zu sortieren:
Position der Blende: Kondensorblende, Stativblende (bei separater Mikroskoplampe auch: Kollektorblende)
Funktion der Blende: Aperturblende, Leuchtfeldblende
technische Ausführung der Blende: Irisblende, Lochblende
Kaum zu glauben, dass es solch eine Nomenklatur für die Umrandung von Nichts gibt ;).
Gut abgeblendete Grüße, Thomas
Zitat von: TPL in Februar 18, 2010, 14:02:59 NACHMITTAGS
Hallo Angie, Bernd, Bernhard, Jörg und andere Blendenfreunde,
auch wenn es sich wie Erbsenzählerei anhören mag (die mir - bekanntermaßen - überhaupt nicht liegt :D):
Jörgs instruktives Bild mit der Beschriftung der Bauteile stellt den für's 'Köhlern' mittlerer und starker Objektiven normalen Fall dar.
Wie allerdings schon Bernd bemerkt hat, sieht die Sache bei der Verwendung schwacher Objektive anders aus. Dann ist nämlich die Irisblende im Fuß (Stativblende) die Aperturblende und die Irisblende im Kondensor sollte offen bleiben (wenn nicht der Kondensor sogar entfernt werden muss).
Es mag für Deine aktuellen Belange, Angie, völlig unerheblich sein und deshalb brauchst Du Dir - wenn Du keine schwachen Objektive verwendest (<<10) auch keine Sorgen zu machen, dass die Sache jetzt noch komplexer wird.
Hallo Thomas
es sollen sich auch schon beim Erbsen zählen Leute verzählt haben. Im Rheinland sagt man daher: verzähl doch nix.. ;D
Aber Scherz beiseite, immerhin ist Fastenzeit. Deine obige Aussage kann ich so als kategorischen Imperativ nicht bestätigen. Ich denke es hängt immer vom Beleuchtungsstrahlengang bzw. Kondensor, Abstände usw. ab.
Sowohl bei meinem schlichten Aschenbech als auch beim Leitz Laborlux haben bei Objektiv 4x alle Blenden die Funktion, deren Namen sie tragen! Ich kann Köhler einstellen wie im Lehrbuch.
Es ist also nicht ausgeschlossen, dass das bei Angie genau so unproblematisch ist.
Viele geköhlerte Grüsse
Bernhard
Oes, Bernhard, Du nimmset ever ooch jenau! ;D!
Mit "<<10" meinte ich deutlich schwächere Objektive als ein "Zehner", also z.B. Übersichtsobjektive mit Eigenvergrößerungen von 2,5 bis 1. Mit denen wird es auch an Deinen Mikroskopen so sein wie beschrieben, dass nämlich die Apertur nicht mehr am Kondensor geregelt werden kann oder soll. Das ist nur einer von vielen Sonderfällen. Ein weiteres Beispiel wären die älteren Leitz-Mikroskope, bei denen im Stativ überhaupt keine Blende integriert ist und die man trotzdem köhlern kann (weil die Sehfeld-Blende im Kondensor steckt!).
Aber Du hast absolut recht, dass diese unsere Erbsenzählerei nicht von zwingender Wichtigkeit für Angies Problemlösung ist ;).
Schönen Gruß, Thomas
Liebe Angie,
es freut mich, dass ich Dir helfen konnte!
Lieber Thomas,
ich glaube, die Kondensoren an Angies Müller und meinem DM E sind für solche geringvergrößernden Objektive garnicht geeignet, da sie keine Klapplinse haben, also auf diese besondere Situation nicht angepasst werden können. Ausprobieren kann ich das aber nicht, das 4er Objektiv ist das kleinste, das ich habe.
Und da kann ich Bernhard nur beipflichten: das Köhlern funktioniert mit diesem in der oben beschriebenen Weise einwandfrei.
So, nun müssten wir doch eine stattliche Anzahl Erbsen beisammen haben - ich geh' schon mal 'nen Pott holen, jetzt gibt's Erbsensuppe. ;D
Allen herzliche Grüße!
Jörg
Servus Jörg,
ja, Deine Beschreibung und die Beschriftung der Bauteile an meinem Gerät war eine riesige Hilfe.
Die gesamte Bedienungsanleitung, die ich habe, besteht übrigens aus folgendem Text:
1. Entnehmen Sie den Mikroskop-Körper aus der Verpackung und entfernen Sie die Tubus-Blende. Setzen Sie den Tubus ein und fixieren ihn mit Hilfe der seitlich angebrachten Fixierungsschraube.
2. Stecken Sie die Okulare in die Okularstutzen. Setzen Sie anschließend Ihre Probe auf den Kreuztisch und fixieren diese im Zentrum des Tisches!
3. Schalten Sie die Beleuchtung ein und regeln Sie die Lichtstärke langsam von dunkel zu hell. Vor dem Ausschalten der Beleuchtung sollten Sie diese wieder dunkel regeln.
4. Betrachten Sie ihre Proben zunächst mit einer kleineren Vergrößerung und bewegen Sie die Probe in das Zentrum des Sichtfeldes. Anschließend erhöhen Sie Vergrößerung langsam. Die Feinabstimmung erfolgt über das kleine Fokussierrad an der Seite des Mikroskops. Wenn Sie das 100x-Objektiv nutzen, sollten Sie auf Ihre Probe (zwischen Probe und Objektiv) einen Tropfen Zedernholz-Öl tropfen. Es ist ratsam, dieses nach Beendigung der Beobachtung gleich wieder zu entfernen!
5. Um helle und klare Lichter zu erhalten, müssen Sie die Beleuchtung anpassen! Bei der Nutzung eines anderen Objektives müssen die Irisblende des Kondensors und die Helligkeit des Lichtes neu eingestellt werden.
6. Vor dem Ersetzen der Lampe muss das Gerät ausgeschaltet werden! Die Lampe darf erst aus dem Gerät entfernt werden, wenn sie abgekühlt ist. Stecken Sie vorsichtig die neue Glühlampe in den Lampensockel. Achten Sie darauf, dass die Glühlampe richtig in der Fassung sitzt. Säubern Sie die neue Glühlampe mit einem weichen Tuch, um eventuelle Fingerabdrücke zu beseitigen.
Dass diese Beschreibung für mich als Anfängerin kaum ausreicht, wirst Du sicher verstehen.
Auch bei mir ist das 4er-Objektiv das kleinste. Bisher hatte ich damit kaum gearbeitet, da ich ständig diesen schwarzen Halbmond im Bild hatte. Das hat sich nun erledigt. Meist arbeite ich mit WF 20x sowie den Objektiven 10x und 40x.
Ganz liebe Grüße an Dich sowie alle verköhlerte, abgeblendete, durchlöcherte und und süppchenkochende Erbsenverzähler von
Amateurangie
Liebe Monsti,
jetzt muss ich doch noch ein Stückchen Speck zu den schon gezählten Erbsen tun:
25 Antworten auf Deine berechtigte Frage; über 600 Aufrufe zu einem Thema, das normalerweise das Bier des Herstellers bzw Verkäufers dieses, wie Du selber sagst nicht gerade billigen Mikroskopes wäre.
Bei den "ordentlichen" Mikroskopherstellern hätte man eine ausführliche Gebrauchsanleitung - wenn es ein älteres wäre als Pdf aus dem Netz, bei einem Neuen würde sie dabei liegen. Bei Fragen würde der Fachhändler selbstverständlich hilfreiche und kompetente Antworten geben und Du hättest das Gefühl, dass Du in guten Händen bist.
Das bist Du hier im Forum natürlich auch - keine Frage, aber ein Fachhändler oder ein Mikroskophersteller wird sich die Frage stellen: warum treibe ich eigentlich so einen Aufwand der Geld kostet, was zwangsläufig meine Produkte verteuert, wenns auch billig geht!
Das führt in der Lebensmittelbranche zum Schnitzel für 99 Cent und bei der Schuhindustrie zu Wegwerfschuhen.
Wollen wir das? ???
Hallo Klaus,
keiner will das!
Aber was hättest Du an meiner Stelle getan, wenn Du Dir obige Bedienungsanleitung reingezogen und auch schon die Firma angeschrieben hast? Ihr seid meine nächste Anlaufstelle.
Zitatwarum treibe ich eigentlich so einen Aufwand der Geld kostet, was zwangsläufig meine Produkte verteuert, wenns auch billig geht!
Stimmt, das könnte sich der eine oder andere fragen. Andererseits hattest Du ja selbst geschrieben, dass dieser Faden mittlerweile 600x angeklickt wurde. Darunter ist sicher der eine oder andere gewesen, der momentan auf der Suche nach einem Mikroskop ist. Insofern relativiert sich Deine Bemerkung etwas. Mancheiner wird von einer Bestellung bei Müller Abstand nehmen, wenn er die obige Bedienungsanleitung gelesen hat. Ich glaube, so ist sie im web noch nie veröffentlicht worden.
Mein Mikroskop ist für seine Preisklasse wirklich nicht schlecht und entspricht weitgehend dem, was Peter Voigt in seinem Erfahrungsbericht geschrieben hatte, aber der Service seitens der Lieferfirma ist unter aller Sau. Wer gedenkt, sich ein Mikroskop von Müller zuzulegen, sollte dies wissen.
Liebe Grüße
Monsti (Ich freue mich, dass Du mich so genannt hast!)
Guten Abend Monsti ;)
ja-ah, was man so Bedienungsanleitung nennt.
Nun darf man aber auch nicht außer acht lassen, dass auch 400 Euro noch viel Geld sind. Auch wenn die Qualität des Mikroskops in Ordnung ist (ich hatte auf der letztjährigen Kornrade mal Gelegenheit, es bei Peter am Tisch auszuprobieren): so einen Schmierzettel dazuzulegen ist eine Frechheit. Ein vernünftiges pdf auf einer CD oder wenigstens auf der Website kann doch nicht zu viel verlangt sein, wenn man sich schon die Druckkosten sparen will.
Dafür könnte man ja sogar die 20x Okulare weglassen ...
Wobei die Beschreibung 'mit Köhlerbeleuchtung' durchaus irreführend ist, denn zu einer kompletten Beleuchtung nach Köhler gehört eben auch ein zentrierbarer Kondensor.
Bei der Konstruktion mit den Madenschrauben ist es besonders fragwürdig, dass der Kondensor nach Deiner Beschreibung ab Werk soweit aus der optischen Achse war, dass Du beim 4er und 10er einen Halbmond statt eines gleichmäßig ausgeleuchteten Bildfeldes gesehen hast.
Aber lassen wir das - nun ist es geschafft, Du kannst Dein Instrument nun so nutzen, wie es sein sollte.
Herzliche Grüße
Jörg
Zitat von: Fahrenheit in Februar 18, 2010, 21:49:14 NACHMITTAGS
Bei der Konstruktion mit den Madenschrauben ist es besonders fragwürdig, dass der Kondensor nach Deiner Beschreibung ab Werk soweit aus der optischen Achse war, dass Du beim 4er und 10er einen Halbmond statt eines gleichmäßig ausgeleuchteten Bildfeldes gesehen hast.
Hallo Jörg und Monsti,
ich nenne das eine Frechheit! Wenn schon vorjustiert, dann auch richtig! Die Grundkonstruktion ist ja offenbar zum köhlern geeignet, wenn denn die entsprechenden Instrumente zur Verfügung gestellt werden würden.
Ich habe nur Gebrauchtmikroskope (alle +- 150 Euro), da weiß ich, daß ich möglicherweise dran rumwerkeln muß. Aber von einem Neugerät, in dieser Preisklasse, würde ich erwarten, daß da ein einsatzfähiges, gebrauchsfertig eingestelltes Gerät geliefert wird. Versenkte Madenschrauben suggerieren doch dem Benutzer: "hier nichts dran drehen, haben wir schon (richtig?) gemacht." Der Hersteller darf also auch nicht erwarten, daß der Benutzer hier "nachbessert".
Monsti: ich will Dir Dein neues Mikroskop überhaupt nicht madig machen. Es ist wahrscheinlich prima! Ich reg mich nur grade über die Einstellung der Firma auf (katastrophale Bedienungsanleitung- wenn man das so nennen darf-, Vorjustierung etc...).
Alles Meier oder was?
Herzlich,
Martin
Hallo Martin,
das sehe ich genauso wie Du. Hoffentlich lesen diesen Faden noch viele und möglicherweise auch Müller-Verantwortliche, die den bisher gelieferten "Service" eventuell überdenken ...
Liebe Grüße
Monsti
Zitat von: Monsti in Februar 18, 2010, 22:34:21 NACHMITTAGS
Hallo Martin,
das sehe ich genauso wie Du. Hoffentlich lesen diesen Faden noch viele und möglicherweise auch Müller-Verantwortliche, die den bisher gelieferten "Service" eventuell überdenken ...
Liebe Grüße
Monsti
Hallo Angie
also ich weiss nicht, ich finde die Kommentare alle zu negativ!! Wir wollen doch für 400€ mal die Kirche im Dorf lassen. Du hast da ein brauchbares Mikroskop und das würde ich mir auch nicht vermiesen lassen. Das die bei Müller keine Ahnung haben, war doch zu erwarten. Ich hab damals bei Eschenbach auch niemand ans Telefon bekommen, der auch nur annähernd Bescheid wusste!
Wer preisbewusst kauft, oder kaufen muss, weil das Budget eben nicht mehr hergibt, sollte auch Improvisationstalent haben. Wie die Teile des Mikroskops heissen steht wie schon gesagt z.B. hier auf der Eingangsseite. Wie man köhlert steht in jedem, aber wirklich auch JEDEM Mikroskopiebuch, sogar im Wassertropfen!
Also sich nun auf die rudimentäre Bedienungsanleitung einzuschießen, finde ich lächerlich. Ich hab hier die alte Anleitung (PDF) zum Laborlux: soo dolle ist die auch nicht! Und ich hab auch schon Händler erlebt, die ihre Gebrauchtsachen auch nicht so aus dem FF kannten.
Ich finde dieses Endlosband "zahl lieber das dreifache, dann haste auch noch guten Service" langsam etwas abgedroschen!!
So und nun viel Spass mit Deinem Mikroskop, Angie!!
Viele Mikrogrüsse
Bernhard
Hallo in die Runde!
Vorweg: Ich habe keinerlei weitergehende Kontakte zu Müller ausser diesem einen "Test", den ich durchgeführt und in welchem ich das Mikroskop als "brauchbar" und "seinen Preis wert" beurteilt habe. Wozu ich nach wie vor uneingeschränkt stehe!
Mir liegt es aber fern, irgendein spezielles Unternehmen zu protegieren.
Aber wir müssen doch bitte einmal die Kirche im Dorf lassen: Das Mikroskop ist "nicht ganz billig". Nun, diese Aussage ist ja "relativ".
Bitte bedenkt: Es ist ein trinokulares Komplettmikroskop mit wirklich ordentlicher Optik für 399(!!!) EUR. Ich möchte mir jetzt nicht die Mühe machen. Preise herauszusuchen, aber ich bin überzeugt, dass der Preis allein eines einzelnen Trinotubus zum einfachsten Modell von Zeiss oder Leica ein Mehrfaches(!) des gesamten Müller-Mikroskopes kostet! Das sollte man bitte immer nicht aus den Augen verlieren, wenn man über dieses Unternehmen schimpft.
Warum kann ein Unternehmen wie Müller ein solches Mikroskop denn so preiswert anbieten? Nur, weil es diese Geräte in großer Stückzahl importiert und ohne großen Service durchschleust. Seien wir doch froh, dass es heutzutage die Möglichkeit für Hobbymikroskopiker gibt, zu wirklich relativ "kleinen Geld" an ein einigermassen gut ausgestattetes Instrument zu kommen. Wird hier für 399 EUR tatsächlich noch eine ausführliche "Gebrauchsanleitung" erwartet? Sicher kann Müller eine Solche auch ausarbeiten lassen, drucken und beilegen. Und einen oder zwei Leute für den Support abstellen. Dann kostet das Biolab-T aber nicht 399 EUR sondern vielleicht 550 EUR. Und was macht dann der Kunde? Er kauft auch nicht bei Müller, weil die ja so einen tollen Service haben, nein, er kauft eben nicht mehr das ja dann viel zu teure Biolab-T, sondern das "Micromax Trino" oder was auch immer, das es bei der Firma "Profi-Miks" ja viiiiiiel preiswerter für nur 399 EUR ( natürlich ohne Service und Bedienungsanletiung ) gibt.
Es ist doch klar, dass solche Preise, zu denen es von den Markenherstellern vielleicht gerade einmal einen einzelnen Achromaten gibt, dadurch zustande kommen, dass irgendwo gespart wird - z.B. am "Service" oder an der Bedienungsanleitung!
Vor 20 Jahren noch hätte ein absoluter Einsteiger von einem Mikroskop mit der Leistunsgfährigkeit des Biolab-T nur geträumt oder er hätte zwei bis drei Monatsgehälter dafür auf den Tisch legen müssen.
Welche Mühen wurden früher darauf verwandt, sich durch Herrn Göke eine Mischmaschmikroskop ( das soll jetzt bitte nicht abwertend klingen) aus PZO- und Chinateilen zusammenzustellen, um als Hobbyist überhaupt zu einem einigermassen bezahlbaren Mikroskop zu kommen, und das hat ( wenngleich vielleicht qualitativ etwas höher angesiedelt als ein Müller ) dann immer noch ein kleines Vermögen gekostet. Und an "Trino" war ohnehin kaum zu denken.
Wer sich beschwert, dass dem Müller-Mikroskop keine brauchbare Bedienungsanleitung beieliegt, dem empfehle ich einmal dringend, sich ein neues "Markenhandy", oder noch schlimmer, einen neuen MP3-Player ( auch gerne ein echtes Markengerät ) zuzulegen. Letzterem liegt als Bedienungsnaleitung ebenfalls zumeist "Ein Hauch von Nichts" bei. Dass man ihn nur mit dem Windows-Media-Player bespielen kann, dass man die Liedtitel nur lesen kann, wenn sie korrekte ID3-Taggs ( schon mal davon gehört? ) haben, wie die Audiobook-Funtkion funktioniert und das Menü bedient wird...das alles erfährt man nur durch Foren! Wer nicht absolut "fit" in Computerdingen ist, sollte an einen modernen MP3-Player nicht einmal einen Gedanken verschwenden!
Apropos Computer: Hat schon einmal jemand von Euch einen Computer mit einer kompletten "Bedienungsanleitung" gekauft???
Es wird heutzutage einfach vorausgesetzt, dass man, wenn man bestimmte Dinge kauft, einfach damit umzuehen weiss und sich die notwendigen Informationen halt irgendwie beschafft. Das mag man bedauern oder nicht, aber es ist so. Dafür kann sich heute jeder Nornalbürger alle möglichen Konsumgüter leisten, auf die man vor Jahrzehnten monate- oder gar jahrelang sparen musste.
Bitte - bleibt realistisch!!!
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Peter,
es ist alles nachvollziehbar, was Du schreibst, ABER: dann sollte dieser Händler auch nicht den Schein erwecken, er sei ein Fachhändler. Dann soll er seine Produkte so vermarkten, wie es Neckermann und Co. annoduppemal mit den Bressers getan haben: Kauf wie ist!
Herzliche Grüße und gute Nacht, Detlef
Hallo Bernhard,
im Prinzip gebe ich Dir natürlich recht. Aber für 400 Euronen (das sind für mich immer noch ca. 800 Mark) darf ich mir schon etwas mehr als eine Anleitung zum Spaghettikochen erwarten (7 Minuten),oder? ;-)
Der Lieferant (Hersteller ist er ja wohl nicht) kann doch nicht davon ausgehen, daß der zukünftige Benutzer schon im Mikroskopie-Forum angeleitet werden wird, wenn was nicht klappt... ???
Und ich bin der letzte, der lieber das dreifache zahlt! Das Gegenteil ist der Fall... :D Ich bin ein Bastler, "Gebrauchtkäufer", hab sicher schon durch Nachrüsten draufgezahlt, aber dabei was über mein Instrument gelernt.
Ich schätze Dich eigentlich in dieser Hinsicht als seelenverwandt ein...
Herzlich,
Martin
Zitat von: Detlef Kramer in Februar 18, 2010, 23:34:32 NACHMITTAGS
dann sollte dieser Händler auch nicht den Schein erwecken, er sei ein Fachhändler. Dann soll er seine Produkte so vermarkten, wie es Neckermann und Co. annoduppemal mit den Bressers getan haben: Kauf wie ist!
Hallo Billigmikroskop-Enthusiasten,
Natürlich kann man für 399 Euro nicht allzuviel erwarten, und insofern verstehe ich Eure
Kirche, die bitte im Dorf gelassen werden soll recht gut, Bernhard und Peter. Aber schaut Euch zum Vergleich einfach andere Massenprodukte (anders mag ich die Müllers nicht bezeichnen) an: selbst die Anleitung meines Gartenhäckslers (für etwa die Hälfte dieses Preises!) ist umfangreicher und v.a. hilfreicher als die Farce einer Anleitung, die Monsti uns hier dankenswerterweise als Mahnung wiedergegeben hat.
Natürlich findet man
grundsätzliche Anleitungen zur mikroskopischen Technik allenthalben im Netz (und, gottseidank, sogar in hervorragender Qualität), aber geht es ausschließlich darum? Bei einem
spezifischen technischen Produkt erwarte wohl nicht nur ich eine
spezifische technische Anleitung, die meinetwegen zu 95% aus Wiederholungen dessen besteht, was anderweitig im Internet umherwabert - aber eben zugeschnitten auf die Eigenheiten des jeweiligen Produktes. Und das nicht nur, weil ich so ein Erbsenzähler und Prinzipienreiter bin, sondern weil das ein durch deutsche und EU-Rechte verbürgter Anspruch ist. Nicht jeder Verbraucher (oder, wie es in den Angeboten eines anderen Billigmikroskop-Anbieters heißt: Gebraucher) ist willens, fähig und in der Lage, Rat aus dem Internet herbeizuholen! Muss er/sie auch nicht, oder?
Das Argument, wir sollten das große Glück günstiger Konsumartikel doch nach Herzenslust genießen, bleibt mir regelmäßig im Halse stecken. Ich möchte daraus nun keine Grundsatzdiskussion machen, aber mir leuchtet es in überhaupt gar keiner Hinsicht ein, warum angesichts eines fast schon überbordenden Gebrauchtmarkts extrem solider und an allen Ecken und Enden dokumentierter Mikroskope die größte Wertschöpfung (und der höchste Beratungsaufwand hier!) ausgerechnet bei diesen.... na, sagen wir: mittel-soliden Geräten fernöstlicher Provenienz stattfindet.
Unabhängig von solch tiefschürfenden Gedanken finde ich es einfach widerlich (!), wie diese Müllerei auf infame Art Missbrauch mit unseren Assoziationen treibt: treudeutscher Firmenname und, für alle die noch Zweifel haben, gleich noch ein fettes "Germany" darunter auf einer Website, die wohl gemeinsam mit der Zahnpasta-Werbung gestaltet wurde. Schaut man sich den duftig-anspruchsheischenden Internet-Auftritt dieser Firma einmal an und vergleicht diesen mit solchen Service-Erfahrungen wie der von Monsti, dann bekomme zumindest
ich heftige Würgereflexe. Das mag auch damit zusammen hängen, dass Mikroskopikern im fremdsprachigen Ausland dieser süßliche Beschiss gar nicht auffällt: Im französischen Forum gibt es Leute, die hier wirklich deutsche Markenprodukte vermuten http://www.lenaturaliste.net/forum/viewtopic.php?f=220&t=3457&p=15325#p15322.
Wer damit leben kann, dem möchte ich sein Mikroskop nicht vermiesen. Aber ich meine, dass der Aufwand, den speziell diese Firma mit agressivstem Internet-Marketing (in der Bucht sind interessante Angebote zwischen diesem Zeugs bald kaum noch auszumachen!) in ihre suggerierte Seriosität steckt in keinem korrekten Verhältnis zur Realität eines puren Vertriebs steht. Deshalb schließe ich mich voll dem an, was Detlef so schön kurz dazu geschrieben hat (s.o.).
Alles Müller, oder was?, Thomas
Lieber Thomas,
Deine Ausführungen erinnern mich ein wenig an die Vorworte, die ich regelmäßig in den Katalogen eines Versenders für ( teilweise sehr teure - manchmal ziemlich überteuerte? ) "gute alte Dinge" lese. ;)
Grundsätzlich kann ich Deinen Ärger verstehen, aber - ob man es mag, oder nicht - so ist es eben in der heutigen Zeit!
Wie oft kaufe ich Artikel, deren umfangreiche Gebrauchsanleitung aus 10 Seiten Hinweisen zu Recycling und abstrusen Sicherheitshinweisen ( vermutlich für den amerkanischen Markt formuliert ) bestehen, zur Sache selbst aber wenig bis keine Auskunft gibt. Wie gesagt, den MP3-Player meiner Frau ( ein Markengerät vom weltgrößten Hersteller für Speicherkarten ) habe ich auch nach zwei Tagen intensiver Bechäftigung noch nicht endgültig durchschaut, gut, vieleicht bin ich auch nur zu blöd dazu. Wenn es mein Teil wäre, hätte ich mir schon die Zimmerecke ausgesucht, in die ich es geworfen hätte ;)
Kann es sein, dass Du Dich auf besagtes Unternehmen etwas "eingeschossen" hast, oder steht es für Dich nur Pars pro toto?
Es gibt doch zahlreiche Unternehmen, die auf ähnliche Weise vermarkten und in der "Bucht" anbieten, manche in noch größerem Umfang als Müller und das Geschäftsprinzip ist bei den anderen doch Anbietern auch kein anderes.
Und nochmal, lieber Thomas: Auch Brrrr..... und Krüss ( als angebliche "Hersteller" ) oder Händler, die sich sogar "Profis" nennen, machen es doch überhaupt nicht anders! Auch hier wird ein deutscher Markenname für China-Massenware verwendet oder ein "Fachhandel" vorgetäuscht. Wenn nun ein französischer Käufer meint, hinter Müller verberge sich ein deutscher "Hersteller", dann ist das eher Folge davon, dass diese Leute ein wenig "weltfremd" sind. Dann könnte ich ja auch glauben, hinter Produkten von "Nachet" verberge sich französische Wertarbeit! Oder holländische Traditionsunternehmen, die Phasenkontrastmikroskope mit Kippstativ und Spiegel anbieten. Und glaubst Du, dass "Grundig"-Geräte noch von fleßigen und grundsoliden fränkischen Arbeitern zusammengelötet werden? ;D
Nochmal: Mir geht es nicht um ein Verteidigung von Müller, aber die sind nicht schlechter oder besser als andere Unternehmen im gleichen Marktsegment auch. ( Das ist einfach Marktrealität in der unserer Billlig- und Geinz-ist-geil-Gesellschaft. )
Aber sie bieten eben ein Produkt an, von dem ich weiss, dass es seinen Preis wert ist und dem Einsteiger eine Möglichkeit bietet, zu einem noch finanzierbaren Preis an ein brauchbares Gerät zu kommen. Ob mit oder ohne Bedienungsanleitung. Dafür kann es sich aber auch "jeder" leisten!
Und jetzt mal ganz ehrlich: Braucht man die für ein Mikroskop wirklich? So viele spezifische Geheimnisse birgt das Biolab nun auch wieder nicht in sich, die Funktionselemente sind eindeutig erkennbar. Einstellung von Leuchtfeld- und Aperturblende gehören zum Allgemeinwissen, das man beim Anwender eines solchen Gerätes voraussetzen kann. Dass nun Monsti ( Angie, bitte nicht böse sein!!! ) technisch völig unbeleckt ist und ihr der Begriff "Leuchtfeldblende" noch gar nichts sagt, kann man in diesem Falle nicht nur Müller zum Vorwurf machen.
Sicher können solche Informationen in einer gerätespezifischen Anleitung stehen, müssen es aber für meine Begriffe nicht unbeidngt.
Die grundsätzliche Bedienung eines Fahrzeugs lernt man auch auch nicht durch die Anleitung des Herstellers, sondern in der Fahrschule. In keinem Bordbuch eines Neuwagens habe ich bislang eine Erklärung gefunden, wozu genau Schalthebel und Kupplunsgpedal dienen und wie man durch abgestimmte Bedienung dieser Funktionselemente ein Fahrzeug bewegen kann. ;D ;D ;D
...und noch etwas: Man sollte auch überlegen, dass die Internethändler und die oft so gescholtenen "Blöd"-Märkte einen nicht zu unterschätzendes Servioce bieten, der in deren Kalukation einen sicher nicht unerheblichen Posten darstellt und der im Einzellfall für den Kunden viel wertvoller sein kann als der "Service" eines Fachhändlers: Ich kann - wenn ich mich "verkauft" habe - innerhalb von 14 Tagen das Gerät zurückgeben. Versucht das mal beim Fachhändler!!! Einmal gekauft, und man muß damit leben, auch, wenn sich der Kauf hinterher aus irgendwelchen Gründen als Fehlkauf herausstellt. Dann wird herumgedoktert und nachgebessert, aber eine Rückgabe iist in aller Regel nicht möglich, schon gar nicht, wenn es nur um "Nichtgefallen" oder "falsche Erwartungen" geht.
Ich erinnere mich an mehere Schilderungen, wo z.B. beim Fotofachchhändler für mehrere hundrrt EUR die "falsche" SLR fürs Mikroskop gekauft wurde. Damit muss der Käufer nun leben. Beim Internetkäuf hätte er die Kamera einfach innerhalb von 14 Tagen zurückgeschickt und sich dann für eine andere entschieden. Diesen "Service", den der Internetkauf aufgrund gesetzlicher Bestimmungen bieten muss, ist für mich jedenfalls oftmals viel wertvoller als sonstige "Serviceleistungen".
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Bernhard, lieber Peter,
das möchte ich so auch nicht stehen lassen.
Wie schon gesagt: das Müller hat auch auf mich seinerzeit auf der Kornrade einen ordentlichen Eindruck gemacht, sowohl mechanisch als auch optisch. Sebastian meinte in einem längeren Gespräch über preiswerte Mikroskope sogar, dass nach seiner Erfahrung insbesondere das 40er Objektiv erstaunlich gute Bilder liefert, die durchaus mit den Achromaten der 'Großen' vergleichbar sind.
Vor diesem Hintergrund und gerade weil das Müller damit für einen großen Kreis von Hobbymikroskopikern, die den Gebrauchtmarkt scheuen, als Einstiegsinstrument sehr interessant ist, finde ich die hier beschriebenen Mängel schade und unnötig.
Gut, der nicht korrekt vorzentrierte Kondensor kann ein Einzelfall sein. Sowas passiert sicher auch ab und an mal bei den Großen.
Aber die Bedienungsanleitung sollte wenigstens soweit gehen, dass der Käufer solche Fehler beheben kann.
Schauen wir doch mal, worüber wir hier eigentlich reden: jemand, der sich mit der Materie auskennt, wird maximal 24 Arbeitsstunden brauchen (3 PT in bestem BWLer-Deutsch ;)) um eine vernünftige, knapp gehaltene Bedienungsanleitung zu schreiben, die den Namen verdient.
Nehmen wir mal an, der kosten Müller 50 Euro die Stunde (ich würde dafür ja nen Werki einstellen, der schafft in den Semesterferien das gesamte Programm locker und kostet weniger ...).
Da hätten wir dann 1200 Euro, das ganze als pdf auf CD (und gleich auch zum download) pro Stück bei einer 1000er Auflage ca. 0,60 € Brutto - in Jewel Box mit Cover 4 Farbdruck und Auslieferung bei Hofa Media !!! Das ginge somit in der Tüte ohne Cover also auch noch ein paar Cent billiger.
Das macht bei 1000 Miks pro Typ auf ein Jahr dann 1,80 €.
Und selbst das wird jedes Jahr billiger, da sich die Kosten für die Anleitung auf mehr Geräte herunterbrechen ...
Und dank "cut and paste" kommt jede Anleitung für ein weiteres Modell günstiger ...
Das ist natürlich keine genaue Kalkulation, aber die Kosten sind realistisch und die Größenordnung stimmt auf jeden Fall.
Wie schon gesagt: wenn man dann noch die ansich eher unnötigen 20x Okulare weglässt, die sich sowieso nur mit dem 4er und 10er Objektiv einigermaßen sinnvoll nutzen lassen (Von wegen Maximalvergrößerung 2000x, wie auf der Website beworben. Abbe würde sich im Grabe rum drehen ;D) und den Marketing-Fuzzi feuert, der solch einen Mist verzapft hat, dann kann man auch den Preis halten und noch ein paar Cent mehr pro verkaufter Einheit als Gewinn buchen. ;)
Und selbst die paar Cent für zwei Verstellschrauben statt der Madenschrauben an der Kondensorzentrierung fallen dann nicht mehr ins Gewicht ...
Einen Service, wie ihn die großen Vier bei den bekannten Konditionen für ihre Modelle bieten, erwartet hier ja schließlich auch niemand ernsthaft.
'nuf said.
Herzliche Grüße
Jörg
Servus, Ihr Lieben,
oben schrieb ich:
ZitatMein Mikroskop ist für seine Preisklasse wirklich nicht schlecht und entspricht weitgehend dem, was Peter Voigt in seinem Erfahrungsbericht geschrieben hatte, aber der Service seitens der Lieferfirma ist unter aller Sau. Wer gedenkt, sich ein Mikroskop von Müller zuzulegen, sollte dies wissen.
Dazu stehe ich. Nicht jeder hat vor der Anschaffung eines "richtigen" Mikroskops bereits soviel Mikro-Erfahrung, dass er ohne brauchbare Bedienungsanleitung auskommt. Vor Ende November 2009 hatte ich noch nie in meinem Leben durch das Okular eines Mikroskops geschaut. Mein Erstlingsgerät Traveler besaß etliches von dem, was mir das Biolab bietet, eben nicht. Woher soll also das vermeintlich selbstverständliche Wissen kommen?
Was tut ein Anfänger, wenn er etwas kauft, wovon er wenig bis gar keine Ahnung hat? Er liest natürlich die Bedienungsanleitung und studiert die Schemazeichung mit den einzelnen Komponenten. Dort finde ich z.B. nirgends eine Erklärung für das Rädchen am Lichtkollektor, geschweige denn den Begriff "Leuchtfeldblende".
Noch einmal: Das Biolab-T ist für meine Zwecke vollkommen in Ordnung. Es ist in seiner Preisklasse ein super Gerät, und ich wusste aufgrund von Peters Erfahrungsbericht auch ungefähr, worauf ich mich einlasse. Nichtsdestotrotz hätte ich eine halbwegs brauchbare Bedienungsanleitung und vollständige Erklärung der Einzelkomponenten erwartet. Peter hatte in seinem Bericht zwar auf die knappe Bedienungsanleitung aufmerksam gemacht, doch dass sie derart unbrauchbar ist, überraschte mich. Und das darf ruhig jeder wissen, der wie ich mit der Mikroskopie beginnt und an die Anschaffung eines Gerätes denkt. Bis heute weiß ich u.a. nicht, wie ich den dritten Tubus verwende. In der Zeichung der "Gebrauchsanweisung" ist er nicht einmal enthalten und im Text mit keinem Wort erwähnt. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als derart grundsätzliche Dinge z.B. bei Euch zu erfragen. Sorry, aber das darf nicht sein.
Liebe Grüße
Monsti
Hallo Monsti,
Du hast sicher Recht mit allem, ws Du sagst. Ich verstehe Dich schon. Und das von mir nun schon mehrfach zitierte elektronische Musikdatenabspielgerät bzw. dessen deletäre Bedienungsanleitung hat mich ja auch schon zur Weissglut gebracht.
Allerdings kann ich Dir versichern, dass Du bezüglich der Verwendung des Trinotubus auch in Anleitungen der großen Markenhersteller keine weiteren Detailinformationen finden wirst, denn die letztendliche Anpassung einer Kamera ist eine ganz spezifische Sache.
Der Fotoausgang verfügt über den normalen Okularstutzendurchmesser, als 23,2 mm. Durch die Zugstange rechts am Binokopf kannst Du den Lichtweg Richtung Fotoausgang schalten. In den muß letztlich ein Okular und an dieses nun irgendwie die Kamera. Im Prinzip funktioniert das nicht anders als Deine bisherige Art und Weise, Bilder zu erstellen: Eine Kamera, die durch das Okular fotografiert.
Nun ist es natürlich unsinnig, die Kamera statt über einen der beiden Binoausgänge nun an den Fotoausgang zu halten, damit wäre nichts gewonnen. Dafür reicht ja auch der Bino.
Sinnvoll ist ja eine mechansich feste Adaption, also eine feste Verbindung zwischen einer Kamera und einem Okular, und dieses zweiteilige, fest miteinander verbundene System wird dann in den Fotostutzen gesteckt.
Wie man nun welche Kamera mit welchem Okular kombiniert....tja, Monsti, das ist Thema von HUNDERTEN von threads in diesem und im alten Forum. Da gibt es hunderte von Möglichkeiten, Adaptern etc., die einfachste ist z.B. die Kombination einer alten ( seit Jahren nicht mehr im Handel erhältlichen ) Nikon Coolpx 990, 995 oder 4500 mit einem Leitz Periplan 10x/18 Brille - Okular. Hier sieht Du so etwas ( 4. Bild von oben ): http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?1,41851,41851#msg-41851
Aber es gibt eben hunderte von anderen denkbaren Lösungen.
Auch bei diesem ehemaligen Highend-Mikroskop von Olympus ist das Prinzip aber absolut identisch: Ein Aufnahmestutzen mit 23,2 mm Duchmesser für die Aufnahme des Fotookulars.
Herzliche Grüße
Peter
@Jörg:
ZitatWie schon gesagt: wenn man dann noch die ansich eher unnötigen 20x Okulare weglässt, die sich sowieso nur mit dem 4er und 10er Objektiv einigermaßen sinnvoll nutzen lassen (Von wegen Maximalvergrößerung 2000x, wie auf der Website beworben. Abbe würde sich im Grabe rum drehen ) und den Marketing-Fuzzi feuert, der solch einen Mist verzapft hat, dann kann man auch den Preis halten und noch ein paar Cent mehr pro verkaufter Einheit als Gewinn buchen.
Und selbst die paar Cent für zwei Verstellschrauben statt der Madenschrauben an der Kondensorzentrierung fallen dann nicht mehr ins Gewicht ...
Sicher kann man das.....ich denke, dass solche Sachen auch einem ständigen Feedback- und Entwicklungsprozess unterliegen. Auch Herr Müller schrieb mir einmal per email, dass sie in einem ständigen Kontakt mit dem Hersteller in Asien stehen und Änderungswünsche durchaus anbringen.
Ich bin nun kein Kaufmann und wahlich nicht bewandert im Asien-Geschäft, deshlab weiss ich nicht, ob folgende Schilderung so stimmt, aber vermutlich zeigt sie ( an einem anderen Beispiel ), wie das grundsätzlich im China-Gechäft läuft:
http://www.ullrich-kicker.de/historie/index.html
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Peter,
eine rührende Geschichte. Mag sein, dass man das als Mikroskop-Händler ähnlich anstellen muss. Vielleicht kann oder muss man die Sache aber auch anders angehen. Zu diesem Thema wird es im Juni einen spannenden Vortrag geben, von jemand, dessen Kompetenz auf diesem Gebiet m. E. über jeden Zweifel erhaben ist. Freut Euch darauf!
Herzliche Grüße und schönes Wochenende,
Detlef
Hallo zusammen,
nun habe ich ebenfalls eine nette Geschichte zu erzählen.
Bis vor wenigen Minuten hatte ich Besuch von zwei älteren Herren (einer pensionierter Studienrat Biologie/Physik, beide sind Naturfotografen und begeisterte Bastler), die u.a. meine Arbeit bzw. das Fotografieren am Mikroskop kennenlernen wollten. Es entwickelte sich bald eine ganz ähnliche Diskussion wie in diesem Thread. Sepp schüttelte immer nur den Kopf und meinte, da sei ja sogar die Bedienungsanleitung für seinen Rasierapparat besser.
Wir drei hingen über der Müllerschen "Bedienungsanleitung" und kamen bezüglich der Inbetriebnahme des Fototubus kein Stück weiter. An der rechten Schraube wurde gedreht und gedrückt, oben am Stutzen wurde gedreht, immer wieder geguckt: schwarz wie die Nacht!!! ??? Irgendwann, so nach ca. drei Stunden griff der Sepp zur Schraube und zog einfach daran. Und siehe da - nun ging es! ;D Siegi, der alte Biologe mit Mikroskopiererfahrung fiel in den Stuhl zurück, verdrehte die Augen und meinte: "Mit oana g'scheiten Anleitung wär ins dös obba nit passiert."
Lieber Peter, damit und dank Sepp hat sich dieses banale Problem erledigt, denn es mir natürlich klar, dass jetzt noch die passende Adaption einer Kamera (ggf. eine vernünftige USB Mikroskop-Kamera) erfolgen muss. Aber recht herzlichen Dank, dass Du das mit der Zugstange erklärt hat! Nur um diese ging's.
Liebe Grüße und Euch allen ein gemütliches Wochenende
Angie
Lieber Peter,
das Mikro selbst ist ja bis auf die fehlenden 'handhabbaren' Schrauben an der Kondensorzentrierung ok und für den Preis, wie es hier allgemeiner Konsens ist, eine gute Wahl. Vielleicht ist Müller ja schon einen ähnlichen Weg erfolgreich gegangen.
Die Bedienungsanleitung würde ich aus naheliegenden Gründen nicht mit den chinesischen Partnern ausklüngeln. ;D
Bleibt also die Frage, warum man bei wirklich ansehnlicher Hardware die Nutzer mit dem Zettelchen so im Regen stehen lässt, und das bei wirklich geringstem Mehraufwand (weniger als 0,5% des VK).
Monsti hat da ja gerade wieder ein schönes Beispiel gegeben ...
Liebe Monsti,
nicht aufgeben! :) :) :)
Allen Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Glaubenskrieger,
eigentlich dacht ich mir bei dem Pingpong machst du nicht mit, weil du keinen katholisch machen kannst der Atheist ist ;D
Ich bin ja eher ZEISS-Fan, habe aber gerade auch gemerkt, dass Leitz ebenfalls feine Mikroskope macht und mir ein gebrauchtes Laborlux 12 S Pol gekauft. Sicher eine andere Preisklasse, aber lächerlich wenig für das was das neu gekostet hat.
Als "Beifang" lag da eine Gebrauchsanleitung Leica DM L dabei. Ringblock 3x 75 Seiten deutsch, englisch, französisch.
Nur so mal als Anstoß für eine Fortführung der Diskussion auf höherer Ebene! 8) Sorry für die Schieflage, aber man kann den Kopf bei der Diskussion schon mal auf die Seite legen! :D
Da bleibt keine Frage unbeantwortet. Beispiel HBO-Lampenwechsel und anschließende Justage.
Die Abbildung ist keine Copyrightverletzung, sondern kostenlose Werbung für eine Topfirma. Könnte auch ZEISS, OLympus und ein paar andere sein.
Von ZEISS habe ich etwa 1 m Gebrauchsanleitungen! ;)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/32436_66665640.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/32436_47163810.jpg)
Lieber Klaus,
in den Preis eines DML dürfte die Erstellung der Bedienungsanleitung vermutlich schon mit dem Gegenwert eines Biolab-T eingerechnet sein, ohne dass das auffällt ;D ;D
Nein, im Ernst: natürlich wäre eine Bedienungsanleitung sinnvoll. Das Problem liegt vermutlich aber auch in der Vielzahl der bei diesen Händlern angebotenen Mikroskope und der manchmal schnellen Modellwechsel.
Aber wie dem auch sein. Klar ist schon: "Mit" wäre zweifelsohne besser!!
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Klaus und Peter,
nur mal zum Vergleichen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/32447_16320842.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/32447_63349250.jpg)
Man beachte, dass u.a. die Gummifüße vermerkt sind und mir mitteilt wird, wo sich der Rücken des Mikroskops befindet ::) , doch einige wirklich wichtige Details finde ich nicht.
Ich erwarte keinesfalls sowas wie die fast 200 Seiten umfassende, hervorragend gemachten Bedienungsanleitung zu meiner exakt gleich teuren Canon EOS 1000D oder der immerhin noch 12seitigen Anleitung zum dazugekauften Macro-Objektiv. Aber ich hätte nun mal korrekte und ausreichende Informationen erwartet. Selbst die Bedienungsanleitung zu meinem 60-Euro Traveler-Mikroskop ist mit 24 Seiten ausführlicher und hilfreicher.
Kurz: Das Mikroskop ist für seinen Preis und für meine Zwecke klasse, aber die fehlenden Informationen sind für einen Anfänger nun einmal eine echte Herausforderung.
Und damit möchte ich den Kreis zur Eingangsfrage schließen: Mit kompletter Beschreibung der Komponenten und korrekter Werkseinstellung des Kondensors hätte ich sie nicht gestellt, denn wie das Köhlern rein theoretisch geht, wusste ich nach der Lektüre mehrerer Anleitungen.
Euch allen danke ich vielmals für Eure tolle Hilfe. Ich hoffe, ich kann Euch auch mal helfen ...
Liebe Grüße
Angie
Hallo Angie,
da du nun gerade in den Genuß des Köhlern gekommen zu sein scheinst, wird es für dich bestimmt immer etwas lästig sein, dazu zum Schraubendreher greifen zu müssen, wenn du das Objektiv umgeschlage hast. Desweiteren sind diese Madenschrauben nicht unbedingt bequem zugänglich, daß zwei Stellschrauben, die man ohne Hilfswerkzeug zu betätigen sind, wünschenswert wären.
Dieses wäre einfach zu realisieren, indem du die beiden Madenschrauben durch längere mit Sechskantkopf oder gar mit aufgepresster Rändelkappe ersetzen würdest. In vielen Baumärkten sind solche Schrauben erhältlich, du mußt nur wissen, um welchen Gewindedurchmesser es sich handelt, aber den kannst du einfach vermessen, indem du an der Madenschraube abmisst oder diese als Muster mitnimmst.
Das einzige, was noch zu machen ist, wäre die Schraube vorne rund zu schleifen, da es sonst unschöne Abdrücke in der Kondensorschwalbe geben könnte.
Der Vorteil an dieser Modifikation ist, daß diese reversibel ist. Falls du dir nun doch irgendwann ein Mikroskop mit 500-Seitiger Anleitung anschaffen solltest, kannst du das Müller-Mikroskop im Original-Zustand anbieten. Sammler legen einen großen Wert darauf.
Beste Grüße
Bernd
Zitat von: Monsti in Februar 19, 2010, 10:58:06 VORMITTAG
Was tut ein Anfänger, wenn er etwas kauft, wovon er wenig bis gar keine Ahnung hat? Er liest natürlich die Bedienungsanleitung und studiert die Schemazeichung mit den einzelnen Komponenten. Dort finde ich z.B. nirgends eine Erklärung für das Rädchen am Lichtkollektor, geschweige denn den Begriff "Leuchtfeldblende".
Monsti
Er / Sie könnte auf der Homepage der "Münchner" nachschauen und dort dieses:
http://www.mikroskopie-muenchen.de/mikteile.html
und noch vieles andere finden, das sich besonders der Anfänger annimmt
Beste Grüße zum Freitagabend. Ich geh jetzt Krimigucken.
KH
Hallo Bernd,
daran hatte ich auch schon gedacht. Ich habe zwar ordentliches Optiker-Werkzeug, doch habe ich aufgrund extremer Altersweitsichtigkeit Probleme, den Eingang zu den dunklen Löchern zu finden. Mit anderen Schrauben wäre es in der Tat bequemer. Ich bin froh, dass Du darauf hinweist - dankeschön.
Liebe Grüße
Angie
Hallo Angie,
so allmählich bekomme ich schon Einiges zusammen für die Beurteilung meines Biolab.
Dein Beitrag hier und die folgenden Antworten sind da recht aufschlussreich. Wenn ich mir das alles so durchlese, kommt mir der Verdacht, dass (fast) einzig und allein der Peter V. hier Verständnis für die Nöte und "Begehren" der Anfänger zeigt. Anfänger können und WOLLEN vielleicht am Anfang nicht so viel ausgeben, haben kein Vertrauen in angebotene "hochwertige" Gebrauchtgeräte (weil sie sich nicht auskennen) und landen eben dann bei den neuen "China"-Produkten, die im Großen und Ganzen vertrauenswürdig angeboten werden (wenn man nicht nur bei ebay kauft).
Es erfolgt halt immer wieder der Vergleich mit hochwertigen Geräten und dieser Vergleich hat mich als Ratgeber in EDV-Dingen auch schon immer auf die Palme gebracht. Was braucht/will/kann der Käufer, was kann/will er sich leisten, wieviel "Qualität" verlangt er und wieviel kann er für den Preis verlangen? Natürlich kann man - wahrscheinlich - die kurzlebige Computerbranche nicht mit der soliden Mikroskopie vergleichen, aber letztendlich steht doch immer wieder die Geldfrage im Vordergrund.
Zum Problem der Bedienungsanleitung:
Wer heutzutage eine allgemein verständliche und gute Bedienungsanleitung erwartet und bekommt, kann wahrscheinlich chinesisch (zumindest fachchinesisch) oder es werden so einfache Dinge erklärt wie das Auslöffeln der Suppe (die man sich mit dem Kauf einbrockt hat).
Auch ich war von der sog. Bedienungsanleitung des Biolab etwas enttäuscht, habe aber gemerkt, dass diese Anleitung dann die Ausmaße der Mikrofibel erreichen müsste.
Vielleicht bin ich aus dem PC-Sektor wohl Einiges an Negativem gewohnt, aber wer sich heute so ein Hobby wie die Mikroskopie "antut", kommt meines Erachtens um Internet/Foren/Kontakte nicht herum.
Mein Konzentrat (http://www.flickr.com/photos/tinaundleo/6188525494/).
Zur Qualität von Lieferfirmen:
Da kann ich - wieder als EDVler - nur lachen. Einen wirklich kompetenten Ansprechpartner - zu Technikfragen - zu finden scheint im Zeitalter der Personaleinsparung und Callcenter vergebliche Liebesmühe. Wie denn auch, das Kundenmotto "Geiz ist geil" schlägt alles. Personal ist teuer, also muss eben die Klofrau die Fragen beantworten (wenn man deutsch-indisch versteht).
Quintessenz:
"Preiswert" heißt "den Preis wert", "billig" ist etwas ganz anderes und ich finde sogar als Laie - das Biolab ist/scheint seinen Preis wert (dass ich eigentlich etwas anderes wollte ist mein Problem).
Gruß Leo
p.s.. deine Kameraadaption erscheint mir "sympathisch" :)
Hallo,
ich habe ein BioLab-T. Zum zentrieren gibt es zwei Madenschrauben am Kondensor. Also Einsatz eines Schraubendrehers.
Ich habe bei Müller angerufen und kostenlos zwei Rändelschrauben erhalten. Diese habe ich gegen die Madenschrauben ausgewechselt.
Somit ist Köhlern möglich.
Gruß
Jochen
Hallo Jochen,
danke für deinen Tip. Ich werde die Rändelschrauben von Müller anfordern, obwohl das Vorhandensein von Madenschrauben für mich zur Zeit das kleinere Problem darstellt.
Vielleicht könntest du auch unter Erfahrungsbericht Biolab (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10268.msg74192#msg74192) ein bisschen deinen Eindruck von diesem "Billig"-Gerät darstellen. Ist das für dich der Einstieg (gewesen) oder/und hast du auch andere Geräte? Was hast du für eine Kameralösung und welches Zubehör für das Mikro?
Danke im Voraus.
Gruß Leo