Gewöhnliche Mauerflechte (Protoparmeliopsis muralis)
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Bild 1 - Rosette auf Buntsandsteinblock, Bernd Miggel, 800x.JPG
Bild 1 – Rosette der Gewöhnlichen Mauerflechte auf Buntsandstein-Block. Foto: Bernd Miggel.
Einführung, Lebensweise und Verbreitung
Die Gewöhnliche Mauerflechte (Protoparmeliopsis muralis) begegnet einem quasi auf Schritt und Tritt. Diese Krustenflechte wächst auf aller Art von Gestein, Mauern, Asphalt etc, besonders an eutrophierten Stellen. Ab und zu findet man sie auch an der Stammbasis ,,verstaubter" Bäume. Sie ist durch ihre großen, grünlichgrauen Rosetten, durch die im Mittelbereich des Lagers (Thallus) zahllosen Bercherchen (Apothecien) und durch ihr zahlreiches Vorkommen auf Gestein leicht zu identifizieren. Wir fanden viele Exemplare der Art im April 2024 auf mehreren besonnten, als Parkplatzbegrenzung dienenden Sandsteinblöcken.
Bild 2 - feuchter Thallus , Liss Hoffmann, 800x.jpg
Bild 2 – Angefeuchteter Thallus auf Buntsandstein. Foto: Liss Hoffmann.
Morphologische Merkmale (in Anlehnung an WIRTH & DÜLL 2000)
Die grünlichen, graugrünlichen bis grünlichgrauen Thalli werden bis etwa 100 mm breit. Sie wachsen rosettenförmig und liegen dem Substrat dicht an. Die Läppchen (Loben) wachsen strahlig nach außen, sind dünn, lang und schmal und verbreitern sich am Ende. Apothecien sind immer vorhanden und liegen in der Thallus-Mitte dicht an dicht. Sie sind bis 1,5 mm breit, rundlich oder ecklig verformt, die Scheibe ist beige, bräunlich, bräunlichgrün oder rotbraun, der Rand hell.
Das folgende Foto wurde freundlicherweise von Norbert Kühnberber zur Verfügung gestellt:
Bild 3 - lecanora_muralis_1d, Norbert Kühnberger.jpg
Bild 3 – Gewöhnliche Mauerflechte, umgeben mit der braunroten Zierlichen Gelbflechte. Foto: Norbert Kühnberger.
Farbreaktionen
K-/K+ gelblich, C-, KC± gelblich, P-/P+ gelblich
Verwechslungsmöglichkeiten
Die Art ist nahezu unverwechselbar.
Literatur
• DÜRHAMMER, O. (2003): Die Flechtenflora von Regensburg. – Sonderdruck aus: HOPPEA, Denkschriften der Regensburgischen Bot. Ges. Bd. 6: 200.
• KIRSCHBAUM, U. & WIRTH, V. (2010): Flechten erkennen – Umwelt bewerten: 113.
• WIRTH, V. (1995): Die Flechten Baden-Württembergs, 2. Aufl., 1006 S.; Ulmer, Stuttgart: 479-480.
• WIRTH, V. & DÜLL, R. (2000): Farbatlas Flechten und Moose: 132.
• Wirth, V. et al. (2011): Rote Liste der Flechten und flechtenbewohnende Pilze Deutschlands.
• WIRTH, V. et al. (2013): Die Flechten Deutschlands: 602-604.
• WIRTH, V. & KIRSCHBAUM, U. (2024): Die Flechten Mitteleuropas. Bestimmung und Beschreibung der wichtigsten Arten: 222.
• http://www.norbert-kuehnberger.de/pilzbildergalerie/D_Flechten-Lichenes_-_226_Arten/index.htm
• https://de.wikipedia.org/wiki/Rusavskia_elegans
• https://www.thm.de/lse/ulrich-kirschbaum/flechtenbilder-v
Viel Freude beim Anschauen!
Bernd
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