Guten Abend geschätzte Runde,
die folgende Frage dürfte möglicherweise als banal erachtet werden, falls man allerdings unsicher ist, fragt man, um sicher zu werden: ;) :)
Wie sollte man bitte ein kleines Stückchen Moos frisch erhalten? In welcher Form sollte dieses lebendig bleiben?
Paar mm Wasser in einem Schälchen oder befeuchtete Zellstofftücher? Leitungswasser oder destilliertes?
Bei dieser Probe geht es mir primär um Moos als Biotop. Sollte es aber leicht bestimmbar sein, freue ich mich selbstverständlich auch über solches.
Wie immer wäre ich Euch für Hinweise und Tipps aller Arten äußerst dankbar!
liebe Grüße
Jakob
Hallo Jakob,
Moose können klatsch nass und voll ausgetrocknet sein und trotzdem leben!
Was möchtest du denn in deinem "Moos Biotop" am Leben erhalten: das Moos oder die Lebewesen die in deiner Moos - Aufsammlung mit dabei sind?
Grüsse Arnold
Danke für Dein Feedback Arnold,
ich habe bewusst nur sehr wenig Moos von einem Felsbrocken mitgenommen, da dessen Bewuchs mit dieser Art sehr spärlich war und ich deshalb rein aus gefühlsmäßigen Gründen den Belag schonen wollte.
Das Licht war nicht besonders gut und ich nahm mir vor zu einem anderen Zeitpunkt Fotos zu machen, um eine Bestimmung zu erleichtern. Mit Blitzlicht arbeite ich nicht besonders gerne.
Da bekanntlich Moose eine mikroskopisch interessante Vielfalt an Organismen aufzuweisen pflegen, dachte ich mir, dass ich mir zunächst diese anschauen könnte.
Da man nun mal das eigentliche Moos tauglich erhalten möchte, dachte ich mir überdies: frage nach ... ;)
Liebe Grüße und Danke der Nachfrage
Jakob
Hallo Jakob,
die meisten Bewohner von solchen Moosen, die regelmäßig austrocknen, sind daran angepasst und bilden Dauerformen (Bärtierchen, Nematoden, Rädertiere, Schalenamöben, Wimperntiere). Wenn man das frische Moos nicht zu brutal trocknet, kann man all diese Bewohner noch nach Wochen oder Monaten der Trocknung wieder beleben. So habe ich z.B. eine kleine Sammlung von Moosen, in denen ich ganz sicher Bärtierchen finde, wenn ich sie in einer kleinen Petrischale wässere. Nach spätestens einer Stunde krabbeln die Bärtierchen und strudeln die Rädertiere. Um diese zu Gesicht zu bekommen, quetsche ich das Moos aus und begutachte unter dem Stereomikroskop oder auf dem Inversen die Petrischale. Damit nicht zu viel Sand in die Probe gelangt, schneide ich nach dem Trocknen den erdigen Teil des Moospolsters ab. Proben von Bäumen oder Mauern haben meist von Haus aus wenig Sand im Gepäck.
Bei Moosen, die nicht regelmäßig eintrocknen, sieht die Sache anders aus. Es gibt ja auch Arten, die in Quellbecken direkt in oder über dem Wasser in Dauerfeuchte wachsen. Da sind eher wenige Bewohner vorhanden, die die Trockenheit überstehen.
LG Gerd
Hallo Gerd,
danke für Deine guten Hinweise!
Einmal hatte ich bereits Material eines Moospolster mit einer kleinen Menge Wasser versetzt und nach paar Stunden einen Tropfen unter einem Deckglas untersucht.
Die Vielfalt an Organismen war beeindruckend. Von Tardigraden bis Amöben und noch viel mehr. Nematoden waren auch dabei.
Bemerkenswert war u. a. etwas, das ein Fadenwurm gewesen sein könnte, der sich noch in einem Ei befand. Natürlich kann ich damit auch falsch liegen ...
Ich füge davon 9 Einzelbilder als 3 × 3-Bild an. Die Aufnahmen habe ich mit dem CZJ Ph 20 erstellt.
Falls Ihr mir dies bitte eventuell bestimmen könntet, würde ich mich freuen!
Nun gut, aber zum aktuellen Moospolster:
Ich habe ein kleines Schälchen mit etwas Wasser gefüllt und das Kissen darin abgelegt. Überraschend war, dass ich ein Aufrichten einiger Triebe schon nach wenigen Minuten bemerken konnte. Ich möchte ähnliches Verhalten nochmals genauer verfolgen. Ein Zeitraffervideo wäre vielleicht keine schlechte Idee. ;)
Nicht aber mit der Handy-Kamera, die produziert mir zu viel Geschöntes.
Natürlich bin ich neugierig, was sich zeigen wird. :)
Danke, liebe Grüße
Jakob