Hi zusammen,
ich heiße Jannis bin 30 und Bioingenieur. Ich habe mir ein Olympus BH2 zugelegt und das ganze Gebiet der Optik ist mir noch recht fremd. Wäre super, wenn mir jemand helfen kann. Auf den Bildern ist mein Aufbau zu sehen. Wie man auf dem Kamerabild erkennen kann funktioniert das so nicht. Brauche ich da noch irgendeinen Adapter damit ich die Mikroskopiebilder filmen kann? Falls ja welchen. Sollte das mit der Systemkamera gar nicht realisierbar sein, würde es mit einer solche Kamera funktionieren? Kamera (https://www.ebay.de/itm/355686449370?var=624784053434&_trkparms=amclksrc%3DITM%26aid%3D111001%26algo%3DREC.SEED%26ao%3D1%26asc%3D20160811114145%26meid%3Dc55d963ae9ed43708d6049633ad6f04b%26pid%3D100667%26rk%3D4%26rkt%3D8%26sd%3D172743090208%26itm%3D624784053434%26pmt%3D1%26noa%3D1%26pg%3D2351460%26brand%3DMarkenlos&_trksid=p2351460.c100667.m2042) Wäre super wenn mir jemand genau die Teile beschreiben könnte, welche ich benötige.
Liebe Grüße
Jannis
Hallo Jannis,
um eine System-, DSLR- oder Vollformat-Kamera an das BH2 zu adaptieren braucht man eine Zwischenoptik, am besten ein NFK 2.5 oder 3.3 Projektiv und den OM Adapter von Olympus Bzw. einen selbstgebauten Adapter der die Kamera in die richtige Position bringt. Für c-mount Kameras gibt es auch einen speziellen Adapter.
Evtl. funktioniert auch ein Kamera-Tubus Adapter mit integrierter Optik, da ist das Bild aber selten synchron mit den Okularen und das Bild dürfte Farbfehler haben.
Auf dieser Seite https://www.alanwood.net/olympus/microscopes.html findest du nahezu alles was es an wissenswerten Tricks und Anleitungen für das BH2 so zu finden gibt.
Viele Grüße
Kay
Hallo Janis,
Glückwunsch zum (wirklich guten) Mikroskop! Leider sind Objektive dran, die da gar nicht hingehören. Durch diesen Mix wirst du ziemliche Probleme beim Umschwenken in die nächste Vergrößerung haben. ;)
Die Kamera lässt sich auf diese Weise adaptieren (falls man deren Objektiv abnehmen kann): https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10981.0
Die Teile sind auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich, wenn man manchmal auch etwas suchen muss. Der Mikromarkt im Forum ist meist eine gute Quelle.
Die von dir verlinkte Kamera wird nicht zufriedenstellend funktionieren. Das liegt an der wenig stabilisierten Halogenbeleuchtung im Mikroskop. Du wirst (fast) immer Streifen im Bild erhalten. Dann brauchst du noch eine Adaption, die genauso teuer ist wie bei der SONY. Ob die Kamera auch eine ordentliche Software beinhaltet, da hätte ich meine Zweifel.
Meine Tipp: Die (nicht zum BH2 gehörende) Auflichtbeleuchtung herunter nehmen. Ohne gibt es schon mal ein bedeutend besseres Bild.
Dann zueinander passende Objektive besorgen.
Anschließend viel mikroskopieren!
Erste Fotos mit der Kamera (mit Objektiv) durch ein Okular machen.
Im Anschluss sich um die Adaption kümmern. :)
Gruß
Peter
Hallo Jannis,
meine Kameraadaption sieht so aus, der Photo-Adapter ist 3D gedruckt(viel günstiger als das Orginal), oben am Adapter ist ein M42 Gewinde auf das alle M42-Kameraadapter geschraubt werden können.
Das Projektiv ist orginal von Olympus, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat das 3.3 Projektiv, das 2.5 ist besser aber meistens teuer, es gibt noch ein besseres Projektiv, aber das kostet meistens so viel wie ein gutes Mikroskop.
IMG_20240702_161105_912.jpgIMG_20240702_161114_016.jpgIMG_20240702_160758_319.jpg
Falls du Interesse an so einem Adapter hättest könnte ich sicher einen günstig herstellen.
Viele Grüße
Kay
Hallo Jannis,
ich habe zunächst einmal Fragen zu dem Mikroskop und Deinem Verwendungszweck an sich: Arbeitest Du eher mit Auflicht oder Durchlicht? Wenn ich es recht sehe, hast Du auch die Auflichtbeleuchtung in Betrieb. Wie wir die mit Strom versorgt? Wenn ich das Kabel unten sehe, würde ich fast vermuten, dass da einer LED-Belechtung von Stephan Hiller im Spiel ist.
Tatsächlich wäre die eleganteste Kameraadaption die, die auch schon mehrfach gezeigt wurde: Ein Projektiv (=Projektionsokular) in den Fototubus, darüber kommt der sogenannte "L-Tubus", der um 100 - 150 EUR bei Ebay gehandelt wird, eigentlich aber nicht anderes ist als ein leeres Rohr. Kay hat davon eine 3D-gedurckte Version gezeigt. Daran wird mittels eines T2-Adapters die Kamera OHNE Objektiv angeschlossen, also eine DSLR oder DSLM.
An besten geeignet ist das Projektiv NFK 1.67, das aber stets "irre" teuer gehandelt wird, unter 500 ist es kaum zu bekommen, eher muss man noch mehr dafür auf den Tisch legen. Preiswertere Projektive (z.B. 2.5) führen dann dazu, dass man einen duetlich kleinere Bildausschnitt bekommt.
Alternativ kann man in den Fotostutzen des Trinotubus auch ein gewöhnliches Okular (10x) einstecken und dann eine Kamera MIT Objektiv (meist 40 mm Festbrennweite) adaptieren. Das setzt in der Regel aber einen speziellen Adapter voraus, der von einem Mechanicus anzufertigen wäre, so etwas gibt es nicht von der Stange.
Das sind die einzigen beiden Möglichkeiten, eine Kamera anzuschließen.
Soll eine c-mount-Kamera angeschlossen werden, benötigst Du neben den bereits erwähnten Projektiven noch einen Olympus "MTV-3"-Adapter.
Herzliche Grüße
Peter
Zitat von: Peter V. in Juli 02, 2024, 19:04:54 NACHMITTAGSDas sind die einzigen beiden Möglichkeiten, eine Kamera anzuschließen.
Na, na, na, Peter,
da gibt es schon noch mehr. ;) Und sogar genau so gute.
Viele Wege führen nach (Kamera-) Rom.
Gruß
Peter
Hallo Peter (Reil),
ja ja ja - schon klar. Ich weiß - Hybridokulare etc. Das sind nun aber wirklich "Sonderwege".
So kommen wir letztlich vom Hundertesten in Tausendste. Hinterher ist der Fragesteller noch verwirrter als vorher und weiß gar nicht mehr, wonach er suchen soll ;)
Herzliche Grüße
Peter
Hi zusammen,
viel Dank für die ganzen Kommentare und die Hilfe.
@K. B. habe dem Post mit dem selbstgedruckten Adapter zu spät gesehen. Habe jetzt ein NFK 3.3 und den Adapter. Habe mir jetzt eine Canon 500D günstig besorgt und bin gespannt ob das so klappt.
@Peter V. ich würde gerne mein Blut anschauen. Ich hatte letztes Jahr eine Zecke und bin seit dem Krank. Der Verdacht Borreliose steht im Raum, hatte auch schon 2 Antibiosen, bin leider immernoch krank. Ich habe nun auch schon Bakterien im Blut gefunden und ich bilde mir auch ein Borrelien, also zumindest Spirochäten.Ich mag die Fotographieren damit ich weiter kommen.
@Peter Reil danke für die Glückwünsche, für den Tipp mit ins Okular fotografieren und auch für die vielen Quellen. Das mit dem ins Okular fotografieren klappt relativ gut.Was meinst du mit den falschen Objektiven? Mir wurde das Mikroskop so verkauft, dass ich sowohl Hellfeld als auch Dunkelfeldmikroskopie betreiben kann. Die Objektive Neo 5, 10, 20 40 streuen wohl das Auflicht von der Seite für die Dunkelfeldmikroskopie. Klappt so semi würde ich sagen. Im Blut erkenne ich wohl meine Eritrocyten vor schwarzem Hintergrund, die Baktieren aber nur wenn ich Durchlicht zuschalte. Nun habe ich mir für die 100x Vergrößerung noch ein Plan 100 Objektiv gekauft. Mit diesem klappt die Dunkelfeldgeschichte allerdings nicht.
@alle habt ihr sonst noch Tipps wie ich vorallem im Dunkelfeldbereich mit diesem Aufbau arbeiten kann. Welches 100x Objektiv würde sich in dem genannten Aufbau eignen. Ein Neo 100x habe ich nicht gefunden.
Viele Grüße
Jannis
Hallo Jannis,
der Aufbau mit NFK, Adapter und Canon sollte funktionieren, da müsste dann auch das ansehen auf dem PC live über die Canon Software funktionieren oder das anschließen an einen Bildschirm.
Baktereien sieht man besser im Phasenkontrast und gefärbt, nur durch das Aussehen kann man aber fast nie eine genaue Identifikation durchführen und bei unsteriler Arbeitsweise können die unterschiedlichsten Bakterien in der Probe zu finden sein.
Eine Selbstdiagnose per Mikroskop macht auch selten Sinn und verunsichert mehr als sie hilft.
Für das BH2 sind die D-Plan und S-Plan Objektive der Stadard, die NEO Objektive sind für die älteren Olympus Mikroskope und auserdem eher für Materialuntersuchungen (Metall oder Gesteinsschliffe und Oberflächen)gedacht.
Viele Grüße
Kay
Hallo Jannis,
Die Neo-Objektive sind AUFLICHT-Objektive, die nur beingt im Durchlicht nutzbar sind. Spätestens ab dem 40er dürfte die Bildqualität grenzwertig werden. Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass Du einfach das für Dich "falsche" bzw. falsch ausgestattete Mikroskop gekauft hast.
Blut z.B. mikroskopiert man nie im Auflicht, sondern im Durchlicht. Auflichtuntersuchungen werden eigentlich NUR in den Materialwissenschaften durchgeführt, nicht bei biologischen Fragestellung.
Zitat@Peter V. ich würde gerne mein Blut anschauen. Ich hatte letztes Jahr eine Zecke und bin seit dem Krank. Der Verdacht Borreliose steht im Raum, hatte auch schon 2 Antibiosen, bin leider immernoch krank. Ich habe nun auch schon Bakterien im Blut gefunden und ich bilde mir auch ein Borrelien, also zumindest Spirochäten.Ich mag die Fotographieren damit ich weiter kommen.
Wie hast Du denn das Blut untersucht? Generell halte ich es für nahezu ausgeschlossen, Borrelien im Blut mikroskpisch zu sehen, selbst wenn kunstgerecht ein Ausstrich angefertigt und gefärbt wurde (was Du ja vermutlich nicht hast). Die Mikroskppie hat in der seriösen Diagnostik solcher Erkrankungen überhaupt keinen Stellenwert und wird auch nirgendwo durchgeführt (außer vielleicht beim Heilkomiker ;-) ). Die Diangose stellt man ausschließlich serologisch.
Ich hoffe, Du hast das Mikroskop nicht nur zu Eigendiagnostik erworben... :o
Ob Du wirklich eine Borreliose hast, solltest Du ausschließlich von Ärzten klären lassen. Leider ist die Borreliose - warum auch immer - zu einer Projektionsfläche für alle möglichen physischen, psychsichen und psychsomatischen Beschwerden geworden, sicher sind nur die wenigstens Fälle, in denen die Patienten glauben, an den Folgen einer Borreliose zu leiden, wirklich hierdurch verursacht. Mit der Erkrankung wird auch viel Schindluder getrieben.
Bitte schau Dir mal die von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie mit einem Preis bedachte Doku "Der Zeckenkrieg" an.
https://www.youtube.com/watch?v=Y0B5vYu2n5o
Mit dem NFK 3.3 wirst Du aber nur einen sehr kleinen Ausschnitt des Okularbildes auf den Kamerachip bekommen.
Herzliche Grüße
Peter
Hi zusammen,
Ja bei Borreliose rutscht man schnell in einen Grenzbereich in der Medizin. Das ist aber dem geschuldet dass die klassische Medizin hier deutliche Lücken aufweist und sich förmlich querstellt. Ich habe sämtliche Ärzte und Tests durch, 2 Antibiosen und laut Igm Igg und Symptombild immernoch Borreliose. Allerdings gibt es auch Ärzte die sagen es sei keine. Man kann eigentlich mit 50 50 zum Arzt gehen. Es gibt einige Videos auf Youtube die Borrelien im Dunkelfeld zeigen, bzw Spirochäten die Borrelien sein sollen. Ich habe auf meinen Aufnahemn auch lange Fadenbakterien gefunden. Ob das Borrelien sind weiß ich nicht aber in Blutproben von Freunden die ich gleich behandelt habe konnte ich diese bis jetzt nicht beobachten.... An sich finde ich Freunde am Mikroskopieren und bleibe dabei. Das mit dem Dunkelfeld interessiert mich jetzt aber td. Wie muss ich mein BH2 umbauen dass ich es auch im DF verwenden kann? Es gibt DPlan und Neo DPlan Objektive. Gibt es eine Möglichkeit im Durchlicht Hellfeld und Dunkelfeld zu betrachten oder muss ich dann Fenster Kondensor umbauen. Wenn ja welchen brauche ich für Dunkelfeld. Funktionieren die Dplan bzw neo dplan dann für beide Anwendungen? Sorry für die vielen Fragen ist noch alles neu für mich. Viele Grüße
Jannis
Olympus has 2 specialist dark field condensors the BH2-DCW immersion oil variant (for high NA objectives / high magnification) and the BH2-DCD dry variant (objectives with low NA / 10-40* magnification). Thats all that is required.
Both condensors are often available on .bay, the BH2-DCW often has stiff pricing (600 dollar plus shipping and taxes). The DPlan objectives are perfectly OK for DF use.
To my understanding the Neo DPlan objectives are aimed at reflected light microscopy (metallurgical etc.) not normal bright field (e.g. blood smears etc.). They require a specialist revolving nosepiece with different sized turret and a vertical illuminator as well.
More info:
https://www.alanwood.net/downloads/olympus-bh-2-bhs-bht-brochure.pdf
Best, Maarten.
Hallo Jannis,
was du suchst ist so ein Kondensor, der kann Phasenkontrast(mit passenden Objektiven), Hellfeld und Dunkelfeld.
IMG_20240714_081813_226.jpg
Ich glaube es gab aber auch einen Kondensor der fast genau so aussieht ohne Dunkelfeld.
Viele Grüße
Kay
Hallo Jannis,
ich kann an deinem Mikroskop nichts erkennen, mit dem du Dunkelfeld haben solltest.
Ich wiederhole mich:
1) Die (nicht zum BH2 gehörende) Auflichtbeleuchtung herunter nehmen. Ohne gibt es schon mal ein bedeutend besseres Bild.
2) Dann zueinander passende Objektive besorgen. Die einfachsten genügen, alle im Prospekt gezeigten passen und sind gut genug.
Hier findest du alles: http://www.mikroskopie.de/olydocs/OLY_BHS_BHT_200dpi.pdf
3) Dann viel mikroskopieren - egal was. Mache dich erstmal mit dem Mikroskop vertraut.
Da ist eine Anleitung dazu: http://www.mikroskopie.de/olydocs/inst_BH2_D.pdf
Wenn du tatsächlich auf diese Schiene "mein Blut ansehen, Bakterien und Borrelien finden" aufsteigen möchtest - dann viel Spaß. Du wirst keine finden!
Wenn du vorher viel anderes mikroskopiert hast, wirst du einschätzen können, dass in deinem Blut nichts davon zu sehen ist.
Zur Ausrüstung für 100x Dunkelfeld brauchst du unbedingt:
- Kondensor BH2-DCW (Prospekt S. 9)
- Dunkelfeldobjektiv 100x mit Iris, z. B. SPlanApo 100x Iris oder A100x mit Iris (vorletzte S. im Prospekt, A100x fehlt dort)
Der Kondensor muss immergiert werden (mit Öl), ebenso das Objektiv. Ohne das gibt es kein Bild.
Wenn du das Mikroskop aufgerüstet hast (da müssen einige hundert Euros fließen), diesen ganzen Aufwand betrieben hast und dein Blut nun tatsächlich im Dunkelfeld siehst, bist du genauso weit wie jetzt. Da wirst du nichts finden.
Du musst mir natürlich nicht glauben.
Gruß
Peter
Hallo Peter,
da bin ich ja beruhigt ;) Ich wusste nicht, ob ich an mir oder an Dir zweifeln soll. Warum? Weil ich mich wunderte, was Du dem Fragesteller wohl geantwortet haben magst, da er ja schrieb, dass du ihm auch Unterlagen zur Verfügung gestellt hast - und er dann offenbar fröhlich mit dieser seltsamen Zusammenstellung an diesem Mikroskop weitermacht. :o 8) Ich dachte mir: Das kann doch nicht auf Peter Reils Vorschlägen fußen!?
Du bist ja d e r (Endlich)-Olympus-Experte hier im Forum, aber ich mit meinen Olympus-Kenntnissen sehe doch auch, dass diese Zusammenstellung in keiner Weise für das Vorhaben des Fragestellers geeignet ist.
Zum Vorhaben selbst: Ich habe inzwischen auch aufgegeben, Fragesteller von dem Unsinn der Selbstdiagnose und Bakteriensuche abzubringen. Das ploppt hier immer wieder auf und es glaubt einem ja doch niemand....
Ich frage mich nur immer, wie man auf die Idee kommen kann, völlig kenntnisfrei etwas im Blut entdecken zu wollen und dabei zu treffsichereren Erkenntnissen zu kommen als Abertausende Ärzte, Labormediziner etc. mit wahrlich ausgefeilteren Diagnoseverfahren als einem simplen Mikroskop.
Zitat. Die Objektive Neo 5, 10, 20 40 streuen wohl das Auflicht von der Seite für die Dunkelfeldmikroskopie. Klappt so semi würde ich sagen. Im Blut erkenne ich wohl meine Eritrocyten vor schwarzem Hintergrund, die Baktieren aber nur wenn ich Durchlicht zuschalte.
Ich fürchte, dass es wenig sinnvoll ist, weitere Mühen in eine Beratung zu stecken, wenn Jannis meint, mit dieser Ausrüstung "im Blut" (was auch immer, Ausstrich? Frischpräparat?) Bakterien gesehen zu haben. Da dürfte wohl viel freie Assoziation mit im Spiel sein.
Zur Klarstellung: Eine tatsächliche Borreliose kann zweifellos eine unangenehme Erkrankung sein und natürlich möchte ich auch die ggf. Beschwerden von Jannis nicht kleinreden, die durch eine Borreliose verursacht sein KÖNNEN (oder auch nicht!).
Aber mit einem untauglichen Mikroskop (bzw. untauglicher Ausstattung des Mikroskops) und ohne Kenntnisse der Mikroskopie, der Mikroskoptechnik und der Labormedizin versuchen zu wollen, Borrelien im Blut nachzuweisen, kommt mir so vor, als würde jemand versuchen, einen Elektronikdefekt an einem modernen Fahrzeug mit einem Maurerhammer und einer Kelle reparieren zu wollen.
Hezrliche Grüße
Peter
Zitat von: Peter V. in Juli 14, 2024, 13:42:17 NACHMITTAGSIch frage mich nur immer, wie man auf die Idee kommen kann, völlig kenntnisfrei etwas im Blut entdecken zu wollen und dabei zu treffsichereren Erkenntnissen zu kommen als Abertausende Ärzte, Labormediziner etc. mit wahrlich ausgefeilteren Diagnoseverfahren als einem simplen Mikroskop.
Zitat. Die Objektive Neo 5, 10, 20 40 streuen wohl das Auflicht von der Seite für die Dunkelfeldmikroskopie. Klappt so semi würde ich sagen. Im Blut erkenne ich wohl meine Eritrocyten vor schwarzem Hintergrund, die Baktieren aber nur wenn ich Durchlicht zuschalte.
Ich fürchte, dass es wenig sinnvoll hier, weitere Mühen in eine Beratung zu stecken, wenn Jannis meint, mit dieser Ausrüstung "im Blut" (was auch immer, Ausstrich? Frischpräparat?) Bakterien gesehen zu haben. Da dürfte wohl viel freie Assoziation mit im Spiel sein.
Hallo Peter,
Jannis hat bis jetzt gar kein Dunkelfeld! Das was er dafür hält ist einfaches Auflicht. :-\
Da kann man wahrlich sehr frei assoziieren.
Dein Vergleich mit dem Elektronikdefekt und dem Maurerhammer ist (leider) sehr zutreffend.
Gruß
Peter,
der Borreliose auch schon mitgemacht hatte - und vergaß, sein Blut zu mikroskopieren.
Zur Kameraadaption hatte ich vor Jahren eine kleine Zusammenstellung gemacht.
Gibt vielleicht eine Anregung.
http://www.mikroskopie-ph.de/Kameraadaptionen-3.pdf
Gruß
Peter
Guten Abend
In diesen Beitrag haben sich technische Fehler eingeschlichen:
Da gibt es die Behauptung die Auflichteinheit ist nicht für das BH-2, Fehler, das war die erste die Olympus gebaut hatte, konnte nur Hellfeld. Die zweite hatte auch noch die gleiche Leuchte, die konnte dann zusätzlich Dunkelfeld.
Ich hatte beide, war aber froh wie die UMA auf den Markt gebracht wurde, beutlich bessere Ausleuchtung durch die wechselbare Tubuslinse.
Das Ofenrohr ist nur ein dummes Rohr, innen gibt es eine kreisrunde, fixe Blende. Habe das Teil nachgebaut, deutliche Kontrastminderung.
Natürlich kann auch mit dem NEO SPLAN 100 ein gutes Ergebnis erzielt werden, z.B. von der Oberfläche einer Schmetterlingsschuppe. Auch wenn es da bei der BX-Serie eine deutlich bessere Bildqualität gibt.
Dunkelfeld mit den NEOs ist nur im Auflicht möglich
Liebe Grüße
Gerhard
Hallo Gerd,
ZitatNatürlich kann auch mit dem NEO SPLAN 100 ein gutes Ergebnis erzielt werden,
dem widerspricht auch keiner ;) Aber für das Vorhaben des Fragestellers (Blut im Dunkelfeld zum Nachweis von Bakterien und nicht Schmetterlingschuppen) ist diese Ausstattung wohl eher "suboptimal" ;) :D
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Peter,
ZitatBitte schau Dir mal die von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie mit einem Preis bedachte Doku "Der Zeckenkrieg" an.
https://www.youtube.com/watch?v=Y0B5vYu2n5o
Vielen Dank für diesen tollen Link.
So sollte Wissenschaft aussehen !
Alfred
Zitat von: Rawfoto in Juli 16, 2024, 18:51:56 NACHMITTAGSDa gibt es die Behauptung die Auflichteinheit ist nicht für das BH-2, Fehler, das war die erste die Olympus gebaut hatte, konnte nur Hellfeld. Die zweite hatte auch noch die gleiche Leuchte, die konnte dann zusätzlich Dunkelfeld.
Hallo Gerhard,
danke für die Berichtigung. Ich war mir eigentlich sicher, auf dem Bild die alte für CH-Mikroskope gedachte Auflichteinheit zu erkennen.
Die war bei mir nur kurz in Betrieb. Das Teil brachte "suboptimale" Bilder.
Freundliche Grüße
Peter
Hallo Jannis,
hallo alle, evtl von Borreliose-Betroffene
und potentiellen Dunkelfeld-Diagnostiker
bedingt durch den Leidensdruck von Patienten und der damals massiv sich ausweitenden Privat-ärztlichen Tätigkeit bestimmter Kollegen, auch noch gut beworben durch Selbsthilfeorganisation, war der oben verlinkte Film damals sicher sehr notwendig.
Der gezeigte Fall der Patientin ist natürlich extrem: bei ihr wurde nie serologisch, also weder mittels ELISA noch Westernblot eine Borreliose diagnostiziert. Die Diagnose stützte sich nur auf den gezeigten und bis heute nicht wirklich validen Lymphozyten-Transformationsstest.
Aber auch die Serologie hat ein Problem, sie zeigt in vielen Fällen nur die stattgehabte Infektion und nicht den Verlauf einer "Heilung" an. (Sogar das Akutphase-Immunglobulin IgM kann bei ausgestandenem Infekt in einigen Fällen fortbestehend nachgewiesen werden). Nur was tun wenn Beschwerden auch nach leitliniengerechter Therapie andauern?
Es liegt daher nahe, dass immer wieder der Direktnachweis mittels Mikroskopie auch als mögliche Verlaufskontrolle "in Mode" kommt, zuletzt wohl durch Laane und Mysterup gepusht A simple method for the detection of live Borrelia spirochaetes in human blood using classical microscopy techniques (https://www.associationlymesansfrontieres.com/wp-content/uploads/Norway_biological_and_biomedical_Reports_2013.pdf).
Bereits die Altmeister der medizinischen Mikroskopie in den 20er Jahren haben mit viel Erfahrung bei der Dunkelfeldmikroskopie bei der Abgrenzung der Syphilis (durch die auch Spirochaete T pallidum hervorgerufen) von anderen neurologischen Erkrankungen reichlich versagt! Nicht weil sie nichts gefunden hätten, sondern weil sie die Befunde nicht richtig scharf deuten und hinreichend abgrenzen konnten. Wie bekannt sein dürfte, hat sich die Auflösung der Licht und Dunkelfeldmikroskopie seit damals nicht wirklich verändert.
Wen nun dieser kleine historische Exkurs nicht überzeugen sollte, es gibt hierzu zahlreiche neue Untersuchungen, hier nur ein Zitat
Guérin et al 2023 BMC Microbiol
Lyme borreliosis diagnosis: state of the art of improvements and innovations (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10392007/#CR158)
"This low load means that the detection by light microscopy is not feasible in clinical practice, ruling out such an approach for routine diagnosis. Furthermore, the specificity of this approach is moderate, as artifacts can indeed be responsible for false positive interpretations, even by a trained biologist. For example, recently, Laane et al. carried out a study based on a modified dark-field microscopy technique, allowing the detection of Borrelia structure [158]. However, using the same method, Aase et al. showed that 85% of blood samples from the healthy control group were detected positive when only 66% of those with LB were detected, making this approach unsuitable for Lyme disease diagnosis [159]." (Hervorheb. von mir)
Da selbst jahrelang mit der Diagnostik von Neuroborreliosen betraut, weiß ich wie frustrierend für Betroffene dies alles sein kann. Bei fortdauernden Beschwerden sind allerdings auch zwei Dinge jenseit eines "Wiederaufflammens" der alten Infektion zu berücksichtigen: erneute Infektion (insbesonder nach neuem Zeckenbiss gezielt immer nach Wanderröte fahnden) oder, was ich nicht für unwahrscheinlich halte, auch Möglichkeit einer postinfektiösen "fehlgeleiteten" Immunreaktion mit Folge von z.B. andauernden rheumatischen Beschwerdebildern ohne andauernden Infekt, wie dies bei den seronegativen Arthritiden schon lange bekannt ist. Hier hilft keine zigste Antibiose sondern nur die gute rheumatologische und schmerztherapeutische Abklärung und Behandlung.
Beste Grüße Stefan
Hallo Stefan,
das Problem ist, dass Patienten mit sehr vielen unterschiedlichen Symptomen, die teils somatisch sein mögen, teils aber auch sicher psychisch bis psychosomatisch, grundsätzlich nach einem "Namen für das Kind" suchen. Sie brauchen einfach eine Diagnose und da bietet sich in den letzten Jahren/Jahrzehnten insbesondere die Borreliose an. Auf die kann man irgendwie alles projizieren, so wie es inzwischen auch gerne mit der Coronaimpfung gemacht wird, die von vielen Patienten für alle möglichen auftretenden Malaisen verantwortlich gemacht wird, bis zur Amenorrhoe, Kinderlosigkeit, Impotenz...."habe ich erst nach der Coronaimpfung bekommen, das liegt ganz bestimmt daran"!
Prägnant ist das Beispiel der Patienten, deren (Therapie-)Leidensweg in der Doku verfolgt wurde und die ihre Symptome schildert: Auch ich bin beim schnellen Schreiben ein wahrer Meister des Buhcstabeneverdrehesn ;), fühle mich auch manchmal kraftlos und schlapp (wer nicht?), Konzentrationsschwierigkeiten habe ich auch gelegentlich, die Augen werden auch schlechter, habe hin und wieder eine sogenannte "Augenmigräne", vermehrt Wadenkrämpfe und hin und wieder Faszikulationen seit 30 Jahren. Klingt schlimm, oder? ;) Wenn ich nun all diese mehr oder weniger banalen "Beschwerdchen" - die vereinzelt wohl jeder mal hier und da hat - überhöhe und krampfhaft nach einer Ursache dafür suche, finde ich sicher irgendwann einen Arzt oder Heilpraktiker, der auch mir das mit einer Borreliose erklärt und ich dann in eine Mühle zweifelhaftester Therapien käme.
Vielleicht sollte ich mich auch mal auf Borreliose...? Ne, lieber nicht ;)
Und wenn dieser Augbsurger Arzt (der ist ja wohl jetzt nicht mehr tätig) 150(!) Symptome der Borreliose abfragt, wird er wohl bei jedem Menschen reichlich fündig werden.
Was mich immer wieder erschreckt, ist die Tatsache, dass Ärzte offenbar ohne jedwede wissenschaftliche Grundlage solche kuriosen Ultralangzeit-i.v.-Antibiosen durchführen dürfen ohne dass da jemand einschreitet. Ist offenbar alles als sogenannter "individueller Heilversuch" gedeckt. Ich würde mich das nicht trauen...
Nochmal: Ich will die Leiden echter Borreliosekranker nicht herunterspielen, aber ich bin sicher, dass eben viele "Borreliosen" schlicht keine sind.
Ach ja, auch mit "Amalgam" wurde diesbezüglich viel Schindluder getrieben.
Herzliche Grüße
Peter