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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Jakob_Wittmann in September 05, 2024, 20:52:42 NACHMITTAGS

Titel: Wie ist denn bitte ein Merker Wien UKM (Universalkleinmikroskop) so?
Beitrag von: Jakob_Wittmann in September 05, 2024, 20:52:42 NACHMITTAGS
Hallo geschätzte Gemeinschaft,

es gibt bereits hier im Forum einen älteren Thread, der einige Inhalte zum Thema dieses Mikroskop angehend aufweist:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=13794.msg105181#msg105181

Mich würde momentan bitte sehr interessieren, ob jemand hier in diesem unseren Forum dieses Mikroskop bereits benutzen konnte und etwas über die Qualität dieses Instruments berichten kann.

Jederzeit sind bitte gleichermaßen Meinungen, Kommentare, Kritiken, Tipps jedweder Art sehr willkommen und würden mich wirklich sehr freuen!

Es darf dabei auch ruhig um andere (ernstzunehmende) Kleinmikroskope gehen. Absolut kein Problem, bitte.

Liebe Grüße


Jakob
Titel: Aw: Wie ist denn bitte ein Merker Wien UKM (Universalkleinmikroskop) so?
Beitrag von: Bernhard Gutwenger in September 11, 2024, 08:13:21 VORMITTAG
Hallo Jakob,

Auf diese Abb. bin ich mal im Internet gestoßen.

Viele Grüße,
Bernhard G.

Merker Kleinmikroskop UKM 200.jpg



Titel: Aw: Wie ist denn bitte ein Merker Wien UKM (Universalkleinmikroskop) so?
Beitrag von: cesarius in September 11, 2024, 20:51:45 NACHMITTAGS
Lieber Jakob,

zum Merker UKM hatte ich hier (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45767.msg337571#msg337571) ein wenig geschrieben inkl. ein paar Bilder und LED-Umabu.  ;)

Viele Grüße
Marcel
Titel: Aw: Wie ist denn bitte ein Merker Wien UKM (Universalkleinmikroskop) so?
Beitrag von: Jakob_Wittmann in September 12, 2024, 18:09:43 NACHMITTAGS
Besten Dank Bernhard und Marcel,

das sind natürlich nützliche Informationen für mich.

Meine ersten Eindrücke:

Das Mikroskop erzeugt verblüffend gute Abbildungen. Da aber der Okulardurchmesser kleiner als die Norm ist, gestaltet sich die Fotografie etwas umständlich, aber das kriege ich auch noch hin.

Das Instrument ist nahezu neuwertig. Auch dessen Kassette (edel ausgepolstert) ist in einem erstklassigen Zustand.

Es ist deutlich kleiner als von mir angenommen.

Was ich nicht entdecken konnte, ist eine einschwenkbare Linse für andere Vergrößerungen.
Sicher kann man etwas übersehen, aber momentan vermute ich, dass es sich um ein Modell für nur zwei Vergrößerungsstufen handelt.

Aber vielleicht wisst Ihr über dieses Thema mehr.

Die Verarbeitungsqualität ist als erstklassig zu werten. Und es ist für seine Größe durchaus schwer genug, um stabil zu stehen.

Ein schönes Stück.



Liebe Grüße


Jakob
Titel: Aw: Wie ist denn bitte ein Merker Wien UKM (Universalkleinmikroskop) so?
Beitrag von: cesarius in September 12, 2024, 18:48:48 NACHMITTAGS
Hallo Jakob,

ZitatWas ich nicht entdecken konnte, ist eine einschwenkbare Linse für andere Vergrößerungen.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
Merker3k.jpg
Das rot markierte Teil ist die einschwenkbare Linse. Ohne Linse erhält man eine Vergrößerung von 20x bis 50x, mit der Linse im Strahlengang liegt die Vergrößerung zwischen 100x und 200x. Die Vergrößerungen sind stufenlos erreichbar durch das Ausziehen des kleinen Mittelteils des Okulars.
Falls sich die Linse bei Dir nicht bewegen lässt und der Schwenkmechanismus verharzt ist, kannst Du den gesamten unteren Teil der Optik abschrauben (blau markiert), auseinander nehmen und neu fetten.
Beim Zerlegen bitte auf die Feder und Einrastkugel Acht geben, beide fliegen gerne meterweit weg.

Jetzt habe ich doch gefühlt tausend Worte geschrieben.
 :D

Beste Grüße
Marcel

Titel: Aw: Wie ist denn bitte ein Merker Wien UKM (Universalkleinmikroskop) so?
Beitrag von: Jakob_Wittmann in September 15, 2024, 19:09:00 NACHMITTAGS
Zitat von: cesarius in September 12, 2024, 18:48:48 NACHMITTAGSHallo Jakob,

ZitatWas ich nicht entdecken konnte, ist eine einschwenkbare Linse für andere Vergrößerungen.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
Merker3k.jpg
Das rot markierte Teil ist die einschwenkbare Linse. Ohne Linse erhält man eine Vergrößerung von 20x bis 50x, mit der Linse im Strahlengang liegt die Vergrößerung zwischen 100x und 200x. Die Vergrößerungen sind stufenlos erreichbar durch das Ausziehen des kleinen Mittelteils des Okulars.
Falls sich die Linse bei Dir nicht bewegen lässt und der Schwenkmechanismus verharzt ist, kannst Du den gesamten unteren Teil der Optik abschrauben (blau markiert), auseinander nehmen und neu fetten.
Beim Zerlegen bitte auf die Feder und Einrastkugel Acht geben, beide fliegen gerne meterweit weg.

Jetzt habe ich doch gefühlt tausend Worte geschrieben.
 :D

Beste Grüße
Marcel




Hallo Marcel,

vielen Dank. Es ist ja viel einfacher als ich dachte. :)  :)

Was mich an diesem Mikroskop wirklich beeindruckt, ist die Abbildungsqualität. Auch die Randschärfe ist gut.

Ich überlege, wie man eine gute Dauerbeleuchtung hinbekommt. Ein Versuch mit einer LED-Taschenlampe und weißem Papier als Diffusor ergab ein gutes Bild.

Ich habe ein paar Bresser-Mikroskope, die an sich kaum zu gebrauchen sind. Aber vielleicht könnte ich die batteriebetriebene LED-Beleuchtung irgendwie für das Merker verwenden.

Ohne eine ordentliche Halterung wird das nicht gehen, also überlege ich, wie ich eine brauchbare Beleuchtung hinbekomme. Vielleicht sogar mit einer Scheibe mit Lochblenden.

Solide sollte es natürlich sein.

Mit der Handlichkeit des Merker UND seinen optischen Qualitäten wäre es sicher ein feines Tümplermikroskop vor Ort.

Praktisch ist auch das Stativgewinde, wenn auch deutlich nach altem Standard, aber es gibt Adapter.

Was meinst Du, Marcel?

Diese Frage ist natürlich sinngemäß an Euch alle gerichtet. Jede Meinung ist interessant.

Sollte jemand bitte eine Dokumentation über das Mikroskop haben (z.B. PDF), wäre es wirklich sehr hilfreich und nett, mir eine Kopie zukommen zu lassen!)  :-*

Vielen Dank im Voraus, liebe Grüße, schönen Sonntagabend


Jakob



Titel: Aw: Wie ist denn bitte ein Merker Wien UKM (Universalkleinmikroskop) so?
Beitrag von: Jakob_Wittmann in September 21, 2024, 00:00:07 VORMITTAG
Hallo zusammen, guten Abend,

mir sind einige Aufnahmen mit dem Merker UKM zwar nicht gut aber wenigstens halbwegs gelungen, zumindest so weit, dass man einen Eindruck von der Abbildungsqualität dieses Winzlings bekommt.

Der Tubusdurchmesser des UKM ist schmäler als 23,2 mm, aber eine deutlich breite Rändelscheibe am oberen Ende des Tubus, die das Fokussieren erleichtert, ist dann wieder ein Hindernis für eine Schnell-Schnell-Lösung mit irgendwelchen Hülsen zum Darüberstülpen ;D :)

(Durch die Hobby-Astronomie und natürlich die Mikroskopie haben sich bei mir im Laufe der Zeit nicht wenige Kleinteile angesammelt, die bei Experimenten recht praktisch sein können).

Letztendlich war es aber ein Fototubus eines ZEISS JENA Lg-Mikroskops ;D ;) der mit sehr wenig Spiel auf das UKM gesteckt werden konnte. Die Kamera saß etwas hoch, aber sicher.

Da es keinen Kondensor und auch keine Art von Lochblende gibt, muss man ein wenig improvisieren, um eine halbwegs vernünftige Beleuchtung für die Aufnahmen zu bekommen. Eine LED-Taschenlampe und dünnes weißes Papier als Diffusor reichten aus.
Der Spiegel des UKM lässt sich mit einem kleinen Hebel an der Seite sehr leicht und präzise verstellen. Das ist sehr praktisch, denn so verdunkelt man beim Hantieren mit dem Spiegel nicht den Lichtweg.



Das Präparat ist ein Querschnitt durch die Nadel einer Drehkiefer.





Liebe Grüße


Jakob

Titel: Aw: Wie ist denn bitte ein Merker Wien UKM (Universalkleinmikroskop) so?
Beitrag von: cesarius in September 21, 2024, 15:15:44 NACHMITTAGS
Hallo Jakob,

ZitatIch überlege, wie man eine gute Dauerbeleuchtung hinbekommt.

Nanu, den Link den ich oben verlinkt hatte, zeigt doch eine sehr gut umgesetzte Lösung für eine LED-Beleuchtung für das Merker. Olaf (olaf.med) hatte mir damals eine äußerst elegante und durchdachte Lösung aus POM gedreht (ein wirklich tolles Material). Die adaptierte LED-Leuchte ist kostengünstig aus China bestellbar, hat einen integrierten Akku der mehrere Stunden hält und wird einfach per USB geladen.
Das Schöne an diesem Adapter mitsamt LED, er wird beim Verstauen mit der Objektträger-Spange des UKMs fixiert und passt perfekt ins kleine Kästchen des Merkers.

Für die Mikrofotografie wäre das UKM jetzt nicht unbedingt mein Favorit, eher fürs schnelle Untersuchen von Tümpelproben im Freien. Wie oft habe ich verschiedene Proben in kleinen Gläsern mitgenommen und zuhause ernüchternd ins Mikroskop blicken müssen, dass wenig zu sehen war.
Mit dem UKM hingegen kann man die Proben vor Ort schnell vorselektieren ohne großes und schweres Rumschleppen.

Falls Du Dich für solch einen Adapter entscheidest und Olaf Zeit und Muße hat, kann ich meinen gerne nochmal zur Nachbildung bereitstellen. Alternativ könnte ich das Teil 3D drucken, dazu müsste ich jedoch zuerst die Erlaubnis zum duplizieren einholen und das Teil am Rechner nachmodellieren. So oder so benötigst Du dann noch die in den Bildern gezeigte Flachkopfrändelschraube. Von der Haptik her ist die gedrehte POM-Variante jedoch jedem 3D-Druck zu bevorzugen.

Anbei noch ein paar Impressionen.
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Viele Grüße
Marcel