Liebe Forianer,
ich fange gerade an, mein 100x Öl-Objektiv zu verwenden und habe dazu einige prinzipielle Fragen.
Kann ich das Öl direkt auf das Deckglas geben?
Beim Zurückschwenken auf das 40x-Objektiv: Besteht da die Gefahr, dass dieses Objektiv Öl erwischt?
Muss ich das 100x danach vom Öl befreien (abwischen)?
Vielen Dank schon mal für Antworten auf diese prinzipiellen Fragen!
Hallo,
kurz und knapp, weils reicht ;)
ad 1) Ja
ad 2) Ja!!
ad 3) Nicht immer, aber bei längerer Nichtbenutzung ist es ratsam.
Herzliche Grüße
Peter
Kurz und knapp: Danke!
zu 2): wenn das häufig nötig ist, rate ich (wie ich das handhabe) auch das 40er in einer Ölversion zu benutzen. Dann passiert nichts...
Grüße
Martin
Hallo Peter,
Es ist nicht notwendig, das Öl zu reinigen, wenn es nicht zu lange stehen bleibt, wenn es sich um ein modernes synthetisches Öl handelt. Es ist jedoch gut, ein Dauerpräparat vor der Lagerung zu reinigen.
Das Problem besteht darin, dass sich das auf dem Objektträger verbleibende Öl auch auf einem weniger leistungsstarken Objektiv absetzt, wenn Sie wieder eine breitere Sicht wünschen. Ob dies vernachlässigbar ist, wird der Erfahrenere sagen können.
Wer regelmäßig Optiken wie das 100x in Öl verwendet, hat auch Ölimmersionsobjektive mittlerer Stärke, wie Martin.
Beste grüße.
Enzo
Martin, Enzo: Danke euch beiden für die Ausführungen zu den mittleren Ölobjektiven!
Hallo Peter
Ich habe neben dem 100er Objektiv immer das 12,5er bzw. 6er oder 5er. Da kann ich immer umschwenken zu Übersicht und Suche auf das 12,5er ohne ins Öl zu kommen. Man muß sich natürlich die Seite merken, wo man hinschwenkt. Das 12,5 berührt das Öl nicht.
Gruß von Siegfried
Hallo Siegfried,
bei meinen ersten Versuchen mit Öl (heute) habe ich auch nach der anderen Seite geschwenkt, wo ein Objektivplatz frei ist und dann das 4er kommt. Ich glaube, das werde ich mir auch fest angewöhnen.
Hallo Peter,
Ich verwende Cargille-Öl, aber eine perfekte Reinigung ist schwierig. Es lohnt sich nicht, ROR zu verwenden, da es meine Antireflexionsbehandlung ruiniert hat. Die einzige Möglichkeit ist Xylol, das allerdings krebserregend sein dürfte. Ich habe Limonen ausprobiert, das manche als Alternative empfehlen, aber es funktioniert nicht und hinterlässt mikroskopisch kleine Öltröpfchen; Ich weiß auch nicht, welchen Effekt die Antireflexionsbehandlung hat.
Abgesehen von Aberrationen fokussieren Immersionsobjektive im trockenen Zustand nicht so leicht. Sie benötigen Öl oder etwas mit einem Brechungsindex von mehr als 1. Für unkritische Anwendungen, bei denen keine maximale Auflösung erforderlich ist, verwende ich absolutes Glycerin oder verdünntes Glycerin, was den Vorteil hat, dass es nicht brennbar ist wasserlöslich. Allerdings bleibt das Problem der späteren Verwendung von Trockenobjektiven mittlerer Vergrößerung bestehen.
Beste grüße.
Enzo
Hallo,
man kann auch aus allem eine Wissenschaft machen ;)
Das übliche sinnvolle Vorgehen ist: Öl bleibt am Objektiv. Wenn man das Objektiv länger nicht benutzt, wischt bzw. "saugt" man es vorsichtig(!)mit einem weichen lappen oder Tuch, z.B. einem Einmal-Kosmetiktuch aus dem Drogeriemarkt, ab. Meinetwegen auch jeden Tag nach der Benutzung, wenn man es nur alle paar tage mal nutzt. Das wars. Es geht nur darum, dass kein "fetter" Tropfen an Objektiv verbleibt. Es muss nicht herumgewischt oder jedesmal mit Lösungsmitteln gereinigt werden!!! Sollte das Objektiv verschmiert sein (z.B. durch doch fest gewordenes Öl bei sehr langer Nichtbenutzung) und einige Reiniguung wirklich erforderlich, schraubt man es heraus und reinigt es vorsichtig mit Q-Tips (am besten den echten original Q-Tips) und etwas Wundbenzin (aus der Apotheke, kein Reinigungsbenzin verwenden).
Ein kleines Fläschchen Wundbenzin und Q-Tips sollten in jedem Mikroskopikerhaushalt vorhanden sein.
Herzliche Grüße
Peter