Hallo zusammen,
natürlich habe ich, als ich Wassertropfen mit meinem ersten Mikroskop angeschaut habe, auch mit Keilen und Halbmonden aus schwarzem Karton herumgespielt und mit farbigen Folien. Nachdem Dunkelfeld mit den nächsten Mikroskopen professioneller zu machen war, war das kein Thema mehr. Und die farbigen Folien habe ich eher für Spielerei gehalten.
Nun hat mich Gerds Beitrag ,,Zeigt her Eure Bilder: Lackabdrücke" sehr interessiert und ich habe auch drei Bilder beigesteuert. Aber Lackabdrücke sind nun mal farblos. Die Bilder kann man mit PS einfärben, aber gab es da nicht noch die "Coloured Illumination" des Herrn Rheinberg? Also flugs alle relevanten Beiträge im Forum gelesen und ein wenig im Netz gesucht.
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Hier ein paar Links, die ich ganz nützlich fand:
- Rheinbergfilter basteln (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41882.0)
- Kleine Hilfe für Blendenbastler, oder die es werden wollen (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=14551.msg111819#msg111819)
- How to Make Rheinberg Filters (http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/indexmag.html?http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artdec11/ms-Rheinberg.html)
- Rheinberg Filters for Photomicrography (https://www.canadiannaturephotographer.com/rberdan_Rheinberg_filters2017.html)
- Making Rheinberg illumination discs (https://www.quekett.org/resources/rheinberg)
- Note on Coloured Illumination (https://www.quekett.org/wp-content/uploads/2015/09/Rheinberg-Note-Coloured-Illumination.pdf)
Natürlich gibt es hier im Forum noch unzählige weitere Tipps zu diesem Thema.
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Jetzt wollte ich mir das mal genauer anschauen, aber auch gleich halbwegs richtig machen. Als Erstes habe ich mich hingesetzt und mit Tinkercad (https://www.tinkercad.com/3d-design) einen Filterlolly für mein Orthoplan konstruiert. Die Daten habe ich dann gleich an den 3D-Druck-Dienstleister meines Vertrauens geschickt und nach vier Tagen von DHL zehn schicke schwarze Filterhalter erhalten. Das sollte erst mal reichen. Für das Ermitteln der Blendengrößen habe ich schwarze Kreise mit verschiedenen Durchmessern auf normales Kopierpapier gedruckt, diese in Streifen geschnitten und damit die erforderliche Blendengröße für jedes Objektiv ausgetestet. Kurzfristig hatte ich mir noch ein Einstellfernrohr gegönnt (danke Diana!). Es geht aber auch so, siehe Links oben.
Die Filter habe ich dann mit LibreOffice Draw gezeichnet und mit dem Tintenstrahldrucker auf Inkjet Overheadfolie gedruckt.
Making-of 1.jpg
Die ersten Versuche haben mich sehr positiv überrascht. Hier das erste Bild vom Lackabdruck:
Rheinberg-Filter Test 1.4 DL-RF BB = 1,7 mm.jpg
Als Freund von Mikrokristallen musste ich natürlich auch schauen, was da geht.
Hier sind drei Aufnahmen (Ammoniumdihydrogenphosphat), im normalen Durchlicht, mit Polarisator und mit Rheinberg-Filter (rote und grüne Segmente).
Rheinberg-Filter Test 1.1 DL-RF BB = 1,7 mm.jpg
Rheinberg-Filter Test 1.2 DL-RF BB = 1,7 mm.jpg
Rheinberg-Filter Test 1.3 DL-RF BB = 1,7 mm.jpg
Wow!
Das letzte Bild ist mit schwarzer Blende und gelbem Filter entstanden:
Rheinberg-Filter Test 1.5 DL-RF BB = 1,7 mm.jpg
Jetzt werde ich meine Filtersammlung vervollständigen und weiter experimentieren.
Farbenfrohe Grüße
Michael
Sehr cooles Experiment. Finde ich klasse, wenn man da neue Wege geht. Freue mich auf weitere Beispiele.
Hallo Martin,
gute Idee mal wieder an diese, v.a. für fablose Objekte schöne Methode zu erinnern. Die Kombi Pol+Rheinberg wird in brit. Mikroskopikerkreisen gerne Spikeberg genannt (nach Ian "Spike" Walker): Spikeberg (http://www.microscopy-uk.org.uk/). Sehr schöne Filterhalter übrigens, ich seh schon, demnächst kommt noch mehr "Schlierographie" hinzu ;)
Beste Grüße Stefan
Hallo Peter und Stefan,
danke für die Rückmeldungen.
Die Kombination von Pol- und Rheinberg-Filtern habe ich schon mal kurz ausprobiert. Den Namen Spikeberg kannte ich aber nicht.
Mal sehen, wie sich die bedruckten Folien im Zusammenhang mit dem Polarisator verhalten. Die wirken ja wie Retarder, was nochmal neue Aspekte ins Bild bringt.
Ich habe auch schon ein paar 32 mm-Uhrgläser bestellt. Die passen auch in die Filterhalter und könnten Folien tragen, die man nicht bedrucken kann.
Mal schauen. Jugend forscht. Das wird sicher eine farbenfrohe Spielerei. :)
Viele Grüße
Ammoniumdihydrogenphosphat 1 DL-RF BB = 1,7 mm.jpg
Nur Rheinberg
Michael
Hallo Michael,
wenn Du schon mal beim Basteln mit den Folien bist: Auf in die 3. Dimension (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=13119)!
Im SCHLÜTER, W. Mikroskopie für Lehrer und Naturfreunde, hieß die Rheinberg-Methode übrigens "Kontrastfarbenbeleuchtung" Falls Du das Buch nicht haben solltest, kann ich Dir gerne ein paar Scanns zu dem Thema senden.
Ab schönsten fand ich den Filter, der innen blau und außen gelb ist. wobei bei der Kontrastfarbenbeleuchtung immer von "farbigem Dunkelfeld" ausgegangen wird: Also ein farbiges Zentrum in der Größe der notwendigen Zentralblende mit einem "Trennstreifen" in schwarz und außen die dazu gehörige Kontrastfarbe, so das das Objekt in der Außenfarbe leuchtet, während der Hintergrund die in der Zentralfarbe erscheint. Das kann man dann noch mit schiefer Beleuchtung kombinieren, indem das Zentralfeld nur halbmondförmig gestaltet ist, und ansonsten schwarz oder die Außenfarbe nur halbseitig durch lässt. Da gibt es wirklich sehr viel Raum für Experimente.
Wie sieht denn Deine Kombination mit den Polfiltern aus. Sind die auch in verschiedenen Größen, so dass sich die Helligkeit der Außenfarbe gegen die Helligkeit des Hintergrundes abmischen lässt? Es macht sich ja meist gut, wenn das Zentrum recht dunkel ist. Aber ich denke Das meinst Du nicht, sondern einfach "normales x-Pol" mit "normalen" Rheinberg kombiniert, oder?
LG Gerd
Hallo Michael,
wieder ein schönes, farbenfrohes Thema von Dir. Die Bilder finde ich gelungen, auch wenn ich nicht deuten kann, was jetzt vom Kristall und was von der Beleuchtung kommt.
Wie dick sollte die Folie sein, eher dicker, oder weniger dick? Im Durchzug schaffen die Tintenstrahler ja nicht alle dicken. Hat die eine bedruckbare und eine Unterseite, oder sind beide Seiten gleich?
Wenn Du das Außenmaß festgelegt hast (Lollipop) dann wäre doch ein passendes Locheisen nett, dann bleibt kein Loch in der Mitte.
LG Frank
Hallo Gerd,
man, da wird meine To-do-Liste ja immer länger. Ich muss gleich noch Lollis nachbestellen ...
Im Moment bin ich noch beim Filterdrucken und Basteln, wobei ich mich jetzt erst mal auf das 10er-Objektiv beschränke, um den Aufwand in Grenzen zu halten und Erfahrungen zu sammeln – wie: ,,blau und außen gelb". Und die schiefe Beleuchtung habe ich noch gar nicht berücksichtigt, außer ganz kurz mal beim Einstecken des Filters in den Filterhalter. ;)
Mit Polfiltern habe ich noch nichts gemacht, außer "normales x-Pol" mit "normalen" Rheinberg kombiniert. Nur ganz kurz angeschaut. Stefan (purkinje) hatte noch auf Spikeberg aufmerksam gemacht. Ich habe ein paar Bilder gesehen, sehr interessant.
Danke für den Hinweis zum 3D-Effekt mit Filter in Anaglyphenfarben.
Es muss sich auch noch zeigen, inwieweit die gedruckten Filter ausreichend sind. Für die Zentralblende habe ich schwarzen Karton genommen, da der Hintergrund sonst grau wird. Wäre bei farbigem Hintergrund ja kein Problem. Aber ich werde auch noch Farbfolien (LEE Filters) testen. Mal sehen, wohin das führt.
Wie schon gesagt, meine To-do-Liste wird immer länger ...
Hallo Frank,
die Kristalle sind farblos und sehen auch im Durchlicht zum größten Teil weiß aus. Die Farben kommen fast ausschließlich durch das Rheinberg-Filter. Du kannst ja auch nochmal nach oben schauen, zu den drei Vergleichsaufnahmen. Das letzte Bild zeigt die gleiche Substanz wie oben. Mal sehen, wie das bei anderen Kristallen aussieht.
Zum Bedrucken habe ich diese Inkjet-Overheadfolie (https://www.amazon.de/PPD-Overheadfolie-vollfarbige-Ausdrucke-PPD-34-10/dp/B00PFW5DDW/ref=sr_1_5_pp?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=26UHAGOWJV794&dib=eyJ2IjoiMSJ9.dgVEANhm7Sfid-8V1pwNBA04IWqn1u9T2qcldLv1U0FzzUKzy9b7adY_q6x_-eZTKqRRpwfA9dCmD7_JvuMes-CsKBkI42A8OXmWUonYtIgCxGUF1GvxnCnPpcUn80emSIxuLRqtigMhqTbUQ_W3HIEVpa7XXESVkil5-SM_wHbdFaKDur3RNLSxcITdnz5a2M0eaoYfZWbCfUZabGu_GdoXZ4L5kByzvu1ITEDYhJha1hUkWCyTejW8SUzwcDi1FBAnSu_-uFl_7F7n83dlrIx_AqKVA2cxMaGHO7-nSW8.ZYnlx32ov87R2aWV7BN96nJCjkvWSEJYGJemYNpG5Vc&dib_tag=se&keywords=inkjet+overheadfolie&qid=1731348265&sprefix=inkjet+overheadfolie%2Caps%2C126&sr=8-5) verwendet. Die hat eine bedruckbare Seite, die man richtig herum in den Drucker einlegen sollte, sonst gibt es Schmierereien. Das ist aber kein Problem. Locheisen habe ich, aber nicht in den richtigen Größen (außer 9 mm für die Zentralblende für das 5er-Objektiv). Vielleicht bestelle ich mal einen ganzen Satz oder nur die relevanten Größen. Für den Außendurchmesser wäre das 32 mm. Nach einem bisschen Üben kommt man aber mit dem Kreisschneider ganz gut zurecht.
LG Michael
Hallo Michael,
danke für die Info.
LG Frank
Hallo Michael, werte Farbblenden-Gemeinde,
auch wenn mein letzter Rheinbergfilter etwas her ist, ein paar Tips, welche nicht so oft geschildert werden:
- wie beim Dunkelfeld gilt, die Zentrale Zone muss die Objektivapertur bedecken, mit Hilfsmikroskop Austrittspupille kontrollieren
- als zentrale Farbe eine dunklere Farbe wählen. ggf die zentrale Farbe mittels Matt u./o. Graufiltern "dämpfen".
- beim Ausdrucken Tintenstrahl deutlich besser als Farb-Laserdrucker (liegt an den Farben), am besten sind Folien aus Foto bzw Beleuchterbedarf.
- bei kleineren Vergrößerungen (n.A. ≦0,25) konsequent Frontlinse wegklappen /abschrauben, bzw bei n.A >>0,65 immergierbare Kondensoren verwenden.
- schwarze Ringe als Trenner zwischen Zentral- und Außenzone sehr hilfreich um eine Mischung von Hintergrund und Beleuchtungsfarbe zu vermeiden (je kleiner die Vergrößerung umso weniger unterscheiden sich die Beleuchtungswinkel, umso erforderlicher):
Rh Ringe.jpg
Hier noch ein Link mit sehr schönen Abbildungen und Anregung für alle Beleuchtungsprofis:Rheinberg Illumination: A Fresh Approach to High Magnification Color Contrast (https://www.mccrone.com/mm/rheinberg-illumination-for-high-color-contrast/)
Beste Grüße Stefan
Hallo Stefan,
danke für deine Tipps. Einiges musste ich auch schon feststellen.
Bei der zentralen Zone ist das Bedrucken mit dem Farbdrucker nicht wirklich ausreichend. Für das Dunkelfeld habe ich auf die gedruckte schwarze Fläche noch ein Stück schwarzen Karton gleichen Durchmessers geklebt. Das ist perfekt. Für Farbe, z.B. Blau, habe ich ebenfalls diesen zentralen Bereich mit einem runden Stück blaue Bastelfolie unterstützt. Das geht auch ganz gut. Graufilter geht, aber auf Kosten der Farbintensität (logisch). Würde ich ohne Not nicht machen.
Zitat von: purkinje in November 14, 2024, 10:00:17 VORMITTAGschwarze Ringe als Trenner zwischen Zentral- und Außenzone sehr hilfreich um eine Mischung von Hintergrund und Beleuchtungsfarbe zu vermeiden (je kleiner die Vergrößerung umso weniger unterscheiden sich die Beleuchtungswinkel, umso erforderlicher):
Mit den schwarzen Trennringen zwischen Zentral- und Außenzone experimentiere ich gerade noch. Herr Schlüter empfiehlt - danke Gerd für die Scans - eine Breite von 3 mm, davon 2 mm im Zentralfilterbereich .
Hier schon mal zwei Aufnahmen (5er-Objektiv), die erste nur mit gedrucktem Trennring, die zweite mit 3 mm Trennring aus schwarzem Karton. Das sind schon deutliche Unterschiede!
Rheinberg-Filter Test 3.1 DL-RF BB = 3,3 mm.jpg
Rheinberg-Filter Test 3.2 DL-RF BB = 3,3 mm.jpg
Die farbigen Außenbereiche sind dagegen sehr gut mit dem Tintenstrahldrucher realisierbar, hier gelb.
Soweit erst mal, ich hatte nicht viel Zeit. Allerdings sind meine Objekte (Mikrokristalle und bei den letzten Bildern koreanisches Meersalz) sicher auch nicht ideal. Ich denke, ich finde da noch Besseres für die Versuche.
Zum Thema ,,A Fresh Approach..." hätte ich auch noch etwas:
,,Introducing the Arlow-Abbe digital condenser with a digital display as a light source." Der Beitrag ist zu finden im Microbehunter Magazine (Issue 48) (https://www.microbehunter.com/microbehunter-magazine-issue-48/)
Die Beleuchtung basiert auf einem uOLED-128G2 display module (128 x 128 pixel)
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
ein paar ergänzende Hinweise, wenn es nicht primär auf Ästhetik der Farben ankommt sondern auf die Grundidee Rheinbergs, den Kontrast für Detailstrukturen zu optimieren:
Wichtig ist dann die wellenlängenmäßige Trennung der Farben, d.h. dass zwei verwendete Filterfarben möglichst keine spektrale Überlappung besitzen. Dazu muss man etwas Farbenlehre betrachten: Das Auge oder die Kamera funktioniert mit der sog. additiven Farbmischung, entsprechend der Empfindlichkeit der 3 Farbrezeptoren sind die Grundfarben Blau, Grün und Rot. Wenn man also das "hochauflösende" Bild aus der äußeren ringförmigen Aperturblende vom wenig auflösenden (und den Hintergrund enthaltenden) Bild aus der Zentralblende kontrastreich trennen möchte, sollte man diese Grundfarben möglichst rein verwenden.
Dann entstehen unabhängige Bilder für jede der Rezeptorenart ohne "Mittelung" der Helligkeiten. Gelb z.B. ist eine subjektive Mischfarbe aus Rot und Grün. D.h. wenn man die zentrale Blende Grün macht und den Rand Gelb bedeutet das dass sich eigentlich ein nichtabgeblendetes grünes Hellfeldbild (grüner Anteil der Ringblende + grün der zentralen Blende) mit einem roten Bild der ringförmigen Blende überlagert. Dadurch wird der gewollte deutliche Unterschied zwischen Bild aus abgeblendeter Aperturblende und Ringblende abgeschwächt. Das gleiche gilt für die Verwendung der Mischfarben Cyan (Blau + Grün) und Magenta (Blau + Rot). Die kann man natürlich verwenden, wenn die 2. Farbe komplementär dazu ist, also z.B. bei Cyan-Filter als 2. Farbe Rot verwendet wird, und beim Gelbfilter als 2. Farbe Blau.
Blau ist aber bei visueller Beobachtung sehr problematisch, weil das Auge hier nahezu keine Auflösung aufweist. Blau kann dann nur für den Hintergrund bzw. für die innere Aperturblende mit geringer Detailauflösung verwendet werden. Der Grund: Das Auge besitzt im zentralen Bereich höchster Sehschärfe (Foveola) nur grüne (M) und rote Zapfen (L), blaue Zapfen (S) konzentrieren sich erst anschließend auf einen äußeren Ring innerhalb der zentralen Sehgrube (Fovea), und das mit viel geringerer Dichte.
Ein schematisches Bild dieser zentralen Zapfenanordnung ist hier zu sehen:
https://www.allpsych.uni-giessen.de/karl/teach/farbe/f03.jpg
eine etwas genauere (typische) Verteilungskurve hier, der Einbruch der kurzwelligen (S für short) blauen Zapfendichte und deren geringe Anzahl im Sehschärfezentrum ist deutlich erkennbar:
https://www.spektrum.de/lexika/images/optik/fff1738_w.jpg
In dieser letzten Grafik ist der Winkelabstand vom Schärfezentrum Foveola aufgetragen (x-Achse der beiden Grafiken in Winkelgrad, T steht für die Gesamtdichte der Zapfen).
Wer es nicht glaubt kann es selbst testen (hier ist übrigens immer Voraussatzung dass man keine individuellen Abweichungen wie Farbenfehlsichtigkeit besitzt):
Das erste Testbild mit farbigen Landoltringen auf schwarzem Grund muss man dazu vollformatig auf einem Monitor darstellen und in größerer Entfernung betrachten bis man bei den roten oder grünen Ringen die Öffnungen nur noch etwa in den mittleren Reihen gerade noch erkennen kann. Die blauen Ringe sind dann in den gleichen Reihen nicht mehr auflösbar.
Wenn man das zweite Bild mit weißem Hintergrund betrachtet ist (normalerweise) kein Unterschied in der Auflösung zwischen blau und grün/rot zu erkennen. Das liegt aber nicht an den blauen Ringen sondern am weißen Hintergrund, der natürlich rote und grüne Pixel enthält wodurch das Negativbild der blauen Ringe ebenfalls auflösbar ist.
Sehtest Landoltringe Farbe.jpg
Sehtest Landoltringe Farbe Hintergrund hell.jpg
Zitat...schwarze Ringe als Trenner zwischen Zentral- und Außenzone sehr hilfreich um eine Mischung von Hintergrund und Beleuchtungsfarbe zu vermeiden
Zitat...die erste nur mit gedrucktem Trennring, die zweite mit 3 mm Trennring aus schwarzem Karton. Das sind schon deutliche Unterschiede!
Diese breite Trennung zwischen den verschiedenen Filterbereichen bewirkt, dass die Vermischung der Details des "detailreichen" und des "detailarmen" Bildes geringer wird, weil die zentrale Abblendung der Kondensorapertur auch feine Details enthält, während die Ringblende auch geringe Details enthält - der Übergang ist kontinuierlich. Umso größer die räumliche Trennung der Filterzonen voneinander, desto deutlicher die Trennung der Details in den Farbauszügen.
Zitat...beim Ausdrucken Tintenstrahl deutlich besser als Farb-Laserdrucker (liegt an den Farben), am besten sind Folien aus Foto bzw Beleuchterbedarf.
Gute Farbfilterfolien sind normalerweise besser als ausgedruckte Farben, sofern sie speziell als Trennfilter konzipiert sind. Das visuelle Erscheinungsbild einer Farbe ist nicht immer ein Beweis für die der Farbe entsprechende Transmissionskurve. Ich habe bei Experimenten mit Rheinbergfiltern gute Erfahrungen mit Filtern für (hochwertige) Analgyyphenbrillen gemacht.
Hier ein Sortiment solcher Filter, neben den normalen Cyan/Rot-Brillen gibt es für speziellen Anwendungen (bessere Darstellung einzelner anderer Farben oder bei Drucken wo die Farbreinheit nicht so gut ist) auch andere Kombinationen wie Grün/Rot oder Grün/Magenta.
Anaglyphenbrillen Filter.jpg
Bei Stereobetrachtung mit Analglyphenbrillen ist die saubere Farbtrennung der beiden Spektralbereiche besonders wichtig weil es sonst starke Geisterbilder gibt. Die folgenden gut getrennten Transmissionskurven für drei Brillenarten hatte ich einmal von der Internetseite des 3D-Shop perspektrum geladen, von dem auch meine Brillen sind.
https://www.perspektrum.de/c/brillen/3-d-brillen
Anaglyphenbrillen-Filter.jpg
Hubert
Hallo Hubert, hallo Michael,
auch als Ergänzung und Unterstreichung zu den interessanten weiteren Ausführungen und als Richtschnur für geeignete Farben, hier die Original-Kominationen vom anderenorts bereits erwähnten Kodak-Rheinberg-Set (1935, 16$!):
"The set comprises: Central Disk-Stops:
(1) Greenish Blue, (2) Blue, (3) Green, (4) Red, (5) Purple, (6) White Matte, (7) Black
Peripheral Ring-Stops:
(8 ) Red, (9) Orange, (10) Blue Green, (11) Blue; also (12) Red and Blue Sector Stop."
Beste Grüße Stefan
Hallo Hubert,
ich danke Dir für die Egänzungen, die unseren Sehapparat betreffen. Solche Fakten über "das Sehen an sich", finde ich immer besonders spannend.
LG Gerd
Hallo zusammen,
@ Hubert
Vielen Dank für deinen fundierten und erhellenden Beitrag!
Besonders interessant finde ich deine Informationen zu Folien und Filtern. Mal sehen, was sich davon umsetzen lässt.
@Stefan
interessante Info zum Kodak-Rheinberg-Set. Gibt es wohl nicht mehr? Scherz.
Um reproduzierbar vergleichen zu können, habe ich mal ein paar Objekte getestet.
Dieses könnte vielleicht ganz gut geeignet sein: Nylon-Sieb, 100 Mesh.
Hier, nur zur Demonstration, einmal ohne Filter, dann mit rot/blau-Filter.
img_003-1.jpgimg_003-2.jpg
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
Zitat von: witweb in November 17, 2024, 11:35:48 VORMITTAGnteressante Info zum Kodak-Rheinberg-Set. Gibt es wohl nicht mehr? Scherz.
und wenn, dann liegt es in irgendeiner Sammlung oder Museum im Depot mit der Beschreibung "frühes Geschicklichkeitsspiel für Kleinkinder" und wird in 50 Jahren höchstaufwendig kuratiert als solches ausgestellt /Ironie-Ende
Auf jeden Fall sind die Rheinberg-Blenden billiger selbst zu fertigen als der sehr seltene und mittel-vierstellig gehandelte Farb-Heine-Kontrastkondensor ;)
Die von Hubert gezeigten Folien aus den Anaglyphenbrillen haben es mir auch schon angetan.
Auch die (vermutlich sehr stark mattierte) weiße Zentralscheibe von Kodak finde ich interessant, nach Huberts Ausführungen wohl eher die Farbe der Wahl für peripheres blaues Licht. Auch die periphere rot-blaue Sektorenblende könnte hier bei Verwendung mit chlorophyllhaltigen Organismen gut wirken und auch funktionieren.
Beste Grüße Stefan
Hallo Michael und Stefan,
die drei Farben Cyan, Grün und Rot gibt es bei perspektrum auch als Folien (falls die Brillen etwas zu kleine Filter ergeben):
https://www.perspektrum.de/c/zubehoer
Hubert
Hallo zusammen,
danke für den Tipp, Hubert. Schon bestellt. Mit diesen Folien könnte ich auch die von Gerd vorgeschlagenen Versuche zur 3. Dimension angehen.
Zwischen Blendenringen und Folien schippeln mal eine andere Lösung. Ich hatte ja schon auf ein digitales Rheinberg-Filter-System hingewiesen: ,,Introducing the Arlow-Abbe digital condenser with a digital display as a light source." Der Beitrag ist zu finden im Microbehunter Magazine (Issue 48) (https://www.microbehunter.com/microbehunter-magazine-issue-48/)
Die Beleuchtung basiert auf einem uOLED-128G2 display module (128 x 128 Pixel.
Nun habe ich an anderer Stelle etwas Ähnliches gesehen: ,,The DiablocTM Contrast Enhancing Multifilter for Microscopy" (https://www.paedia.com/Diabloc.html)
Da dachte ich mir, man könnte das Prinzip ja mal flugs mit dem heimischen Handy ausprobieren.
Also ein Filter aus der Draw-Datei kopiert und aufs Handy geschickt. Volle Helligkeit und unter den Kondensor gelegt.
P1050255.jpg
Es brauchte ISO1600 und 5s Belichtungszeit, um ein halbwegs akzeptables Bild zu bekommen. Aber das ist dann eigentlich gar nicht so schlecht:
Rheinberg-Filter Test 3.2 DL-RF BB = 3,3 mm.jpg
Diese digitalen Systeme werden also funktionieren. Im Prinzip jedenfalls.
Ich schnipple dann mal wieder ...
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
der Ansatz mit dem Display ist schon interessant. Zumal man ja jegliche Größe und Farbe schnell realisieren kann.
Mehr Helligkeit haben die aktuellen Handys meist aber nur im Automatik Modus, dann muss man den Lichtsensor mit einer starken Lampe bestrahlen, dann gibt das Display richtig Gas. 8)
Dann brauchst Du vielleicht "nur" noch 3 s Belichtung. ;D
LG Frank
Hallo,
für mehr Licht gibt es doch Beamer...
LG Gerd
Hallo,
ich habe auch mal einen Versuch mit dem Handydisplay unternommen. Durch das Display wird auch ein gewisser Farbeffekt hervorgerufen. Sicher nicht immer erwünscht.
Versuch: Handy max. Helligkeit, Bild einer schiefen Beleuchtungsblende in vergrößert dargestellt, Handy in leicht strukturierte Klarsichthülle gepackt (da keine Schutzfolie vorhanden), dann Objektträger direkt darauf gelegt. Mit dem Finger kann leicht der richtige Punkt des schwarzen Filters einjustiert werden, ohne das der Objektträger verrutscht. Funktioniert auch bei höherer Vergrößerung.
Vermutlich wären die bunten Streifen nicht bei etwas größerem Abstand zum Display entstanden.
LG Frank
Zwiebelrost schiefe Beleuchtung per Handybildschirm.jpg
Hallo Frank und Gerd,
ich denke, da könnte man schon was machen. Mit dem Beamer auf den Spiegel zielen oder so.
Oder wie du es hier versucht hast, Frank. Da geht bestimmt noch mehr.
Ich werde aber erst mal bei den herkömmlichen Filtern bleiben. Da ich mich immer über den Schattenwurf bei Benutzung meiner Schreibtischlampe geärgert habe, habe ich mir nun für die Filterbasteleien einen Leuchttisch gegönnt. Ich bin echt begeistert. Das Teil (Format A5) kostet in Jeff Bezos Laden nur knapp 11 EUR incl. USB-Kabel und Putzlappen. Ist wirklich toll. Der Stromverbrauch liegt bei 0,38A, geht also auch prima an einer Powerbank, wenn man es für andere mikroskopische Zwecke verwenden will.
Ich mache mir jetzt mit LibreOffice Draw ein paar Vorlagen auf Transparentpapier für die verschiedenen Filter. Auf dem Bild habe ich zum Testen normales Kopierpapier verwendet. Geht auch.
A5 LED Ultra-dünne Leuchtplatte.jpg
Viele Grüße
Michael
Hallo werte Freunde des Farbkontrastes,
falls mal jemand auf den Bergiff spectral Rheinberg illumination stoßen sollte: das ist nicht etwa eine regenbogenfarbige oder spektralfarbige Variante, sondern eine allseitig schiefe bzw ringförmige Variante des Rheinberg Kontrasts die RB Taylor in den 1980ern propagiert hat. Er empfahl diese eher zart farbkontrastierende Methode bei stark gemischten Objekten, welche stark transparente wie auch stark eigenfarbige Anteile enthalten:
spectral Rheinberg.jpg
(der schwarze Ring liegt dort wo die Objektivapertur endet, die Breite des farbigen Ringes links beträgt etwa 20% der äußeren Objektivapertur, die Aperturblende selbst bleibt weit über die Objektivapertur geöffnet)
also, wenn man so will, die zentral bzw ringförmig-beleuchtete Variante dieser schiefen Farbkontrast-Blenden:
(https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?action=dlattach;attach=42481;image)
oder auch
(https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?action=dlattach;attach=42482;image)
Schiefe Beleuchtung als "DIY-DIK" ?! (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=48860.msg358540#msg358540)
Beste Grüße Stefan
Hallo Stefan,
Das ist in etwa das was ich ständig in Gebrauch habe. Auch mit meiner Variante mit den Pol Filtern kann
ich auch nur Pastell Farben einstellen. Es muss nicht immer extremes gelb/blau sein wie ich es dargestellt
habe. Ausserdem kann ich die mittlere Blende verstellen so das es farbiges oder weisses Schieflicht ist.
Hier nochmal der Link dazu:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=43844.0 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=43844.0)
Gruss
Michael
Hallo Michael (K.),
vieles ist entweder schon mal erdacht, wieder vergessen , dann wieder ausgedacht oder wiederentdeckt worden bei den Kontrastverfahren in der Mikroskopie, eine an sich recht interessante Geschichte.
Dein 'Gadget' bietet zusätzlich noch den Effekt mit den unterschiedlichen Polarisationsarten (je nachdem, ob mit oder ohne Kompensatorplättchen). Dass das prinzipiell bei der Auflösung von Diatomeen hilfreich sein kann, auch ohne Analysator, wie bei Dir in der "Dunkelfeldzone", ist auch schon etwas länger bekannt: Historisches zur Auflösung von Amphipleura pellucida (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=46788.0) und wieder vergessen worden ;)
Beste Grüße Stefan
Hallo,
Was die Anaglyphenbrillen anbelangt, den angesprochenen Shop habe ich seit langem in meinen Lesezeichen.
Ich hatte mal beim Internet Monopolisten eine Anaglyphenbrillen-Clip Rot/Cyan gekauft. War aber kein Cyan sondern blau. Kleiner aber wichtiger Unterschied.
Grüße
Peter
Hallo Stefan, Michael und Peter,
danke Stefan für den Hinweis auf spectral Rheinberg illumination. Schaue ich mir noch genauer an.
Interessant sind auch die Bilder von Spike Walker, du hattest ja schon darauf hingewiesen:
Spike's Gallery: Selection of subjects imaged using crossed-polars and Rheinberg illumination (http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/indexmag.html?http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artjun05/swgallery2.html)
@ Michael
das ist eine sehr interessante Lösung. Hast du das zwischenzeitlich noch weiter getrieben?
@Peter
danke für den Hinweis. Die Folien sind inzwischen eingetroffen und in Ordnung.
Viele Grüße
Michael
Zitat von: witweb in November 23, 2024, 19:03:34 NACHMITTAGS@Peter
danke für den Hinweis. Die Folien sind inzwischen eingetroffen und in Ordnung.
Gerne! Im Internet gibt es auch Testbilder, um zu überprüfen ob die Farben ausreichend getrennt sind.
Danke Peter!
Hier auf die Schnelle noch ein erster Versuch mit den neuen Folien:
img_001 (1).jpg
Lackabdruck
Viele Grüße
Michael
Hallo zusammen,
hier eine kurze Zusammenfassung:
Mir ist bei der Beschäftigung mit dem Thema recht schnell klar geworden, dass ich wohl nicht zur Zielgruppe des Herrn Rheinberg gehöre. Versuche der Kontrast- und Auflösungssteigerung im Sinne von Rheinberg und allen, die diese Methode weiterentwickelt haben, sind eigentlich nicht mein Anliegen. Da ich mich vorwiegend mit Mikrokristallen beschäftige, und es mir dabei vor allem um ,,schöne" Bilder geht, brauche ich nicht alle Möglichkeiten der Rheinberg-Filter voll auszureizen. Trotzdem war die Beschäftigung mit dem Thema überaus interessant und ich werde sicher bei dem einen oder anderen Objekt/Motiv auch darauf zurückgreifen. Das speziell, wenn es sich um nicht doppelbrechende Objekte handelt, also POL nichts bringt.
Natürlich kann man sich fragen, was dieses kolorieren soll, wenn keine wissenschaftliche Neugier oder Erkenntnisgewinne hinter dem Tun stecken. Na, macht mir halt Spaß! Und man muss ja auch nicht alles machen, was geht.
Kochsalz im Hellfeld-Durchlicht
Rheinberg-Filter Test 6.1 DL-HF BB = 1,7 mm.jpg
Kochsalz mit Rheinberg-Filter
Rheinberg-Filter Test 6.2 DL-RF BB = 1,7 mm.jpg
Ich habe meine Versuche fast ausschließlich mit dem 10er-Objektiv gemacht, ein paar mit dem 5er.
Nun ein paar Erfahrungen, vielen Dank auch für die Tipps und Hinweise hier aus dem Forum.
Wie schon ganz am Anfang erwähnt, habe ich mir die Filterhalter (,,Lollys") für das Orthoplan mit Tinkercad selbst ,,konstruiert" und bei einem 3D-Druck-Dienstleister drucken lassen. Zehn Stück haben etwa 18.- EUR gekostet (zzgl. Versand). Kann man mal machen.
Dann habe ich 32 mm-Uhrgläser in die Filterhalter gelegt, zum einen um für den Folien eine gewisse Stabilität zu bieten, zum anderen konnte ich darauf auch direkt Blenden u.ä. kleben.
Ich habe zunächst alle Filter mit LibreOffice Draw gezeichnet und auf Injekt-Folie gedruckt. Wichtig dabei ist, das richtige Material und die optimale Druckqualität einzustellen. Dann kann man mit den Folien schon ganz gut arbeiten, vor allem ist man flexibel und schnell. Zusätzlich habe ich auch farbige Folien verwendet, kann u. U. sinnvoll sein. Die 32 mm-Kreise habe ich mit einem Kreisschneider auf einer Pappunterlage ausgeschnitten. Die Zentralblenden habe ich fast immer optisch verstärkt, entweder durch ein Stück schwarzen Karton, oder durch einen kleinen Kreis farbiger Bastelfolie. Diese kleinen Kreise (8 mm, 14 mm o.ä.) habe ich mit Locheisen ausgestanzt. Geht nach ein bisschen Übung alles ganz gut.
Wie schon beschrieben, hat sich für die Montage der Filter, wenn sie aus mehreren Ringen/Blenden bestehen, ein kleiner Leuchttisch mit einer Vorlage aus Ringen und Fadenkreuz sehr bewährt.
Alles, was ich geklebt habe, habe ich mit kleinen Tropfen BONDIC gemacht. Diese härten unter dem UV-Licht eines kleinen Lämpchens in 5s aus. Das geht auch durch die farbig bedruckten Folien hindurch. Dauert dann vielleicht ein wenig länger. Sicher gibt es andere Klebstoffe, die prinzipiell besser geeignet wären, aber ich hatte beim Experimentieren keine Lust auf Schmierereien, Anlösen der Folien oder lange Wartezeiten.
Ganz entscheidend für den Erfolg der Arbeit mit Rheinberg-Filtern ist das Ermitteln des exakten Durchmessers der Zentralblende. Mit einem Einstellfernrohr und einem Streifen Millimeterpapier im Filterhalter geht das ganz fix. Andere Vorgehensweisen wurden im Forum ja schon in vielen Beiträgen beschrieben.
Um die Filter vergleichen zu können, habe ich mir ein Stückchen Nylon-Sieb auf einen Objektträger geklebt und fortan alle Filterversuche damit gestartet.
Nylon 100 Mesh.JPG
img_011.jpg
Ich habe noch ein paar Versuche mit der ,,3. Dimension" gemacht und dabei die von Hubert empfohlenen Filterfolien Rot und Cyan verwendet. Das geht wirklich gut, müsste man aber noch weiter vertiefen. Ein paar Links wurden hier ja schon gegeben. Für mich hat das allerdings weniger Bedeutung, da ich ohnehin fast immer stacke und dann auf diesem Wege, z. B. mit PICOLAY, zu tollen 3D-Bildern komme.
Kombination mit polarisiertem Licht - Habe ich nur kurz angeschaut, aber noch keine eigenen Versuche gemacht.
Soweit erst mal.
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
einen sehr schönen "Webfehler" hast Du da gefunden. Gefällt mir sehr, dieses Bild.
LG Gerd
Hallo Michael,
danke für die schöne Zusammenfassung Deiner Unternehmung.
Bei dem farbigen Bild des Salzkristalls kommt mMn. schon etwas mehr Information heraus, es wirkt plastischer.
Das Bild vom Stoff Fetzen gefällt mir auch, scheint ein gutes Testbild zu ergeben.
Bei Nano (3-Sat) habe ich eben eine interessante LED Konstruktion gesehen, die eviyos von Osram. Da wird eine sehr feine Matrix von derzeit bis zu 25600 LEDs angesteuert. Momentan wohl noch alles einfarbig weiß, für die Automobil-Industrie. Aber wenn man an so eine Steuerung kommen könnte und die Matrix nicht so sehr teuer ist, würden sich umfangreiche Möglichkeiten ergeben, bei deutlich höherer Lichtausbeute, als beim Handy-Display. Die Entwicklung geht hin zu 1µm Seitenlänge pro LED, spannend.
https://ams-osram.com/products/leds/white-leds/osram-eviyos-hd-25-gen2-kew-gbbmd2u
Das Thema Beamer finde ich auch spannend. Im Mediamarkt hatten die einen FullHD Kurzentfernungsprojektor in der Vorführung. Das Bild wird da in ca. 30cm Entfernung auf ca. A3 projiziert. Mit anderer Optik könnte man da sicher auch über einen Spiegel Deine "Folien" Bilder einsetzen.
Andererseits, bei den geringen Ausgaben für 3D Druckteile und Deinem Erfindungsreichtum sind ja quasi auch keine Grenzen gesetzt.
LG Frank
Hallo Michael,
da hast Du ja jetzt eine komplette Anleitung mit wertvollen Tipps hier eingestellt, dem Mikroskopikernachwuchs wie auch interessierte fortgeschrittenere Mikroskopiker werden es hoffentlich danken.
Ich kenne auch eine Faserspezialistin die diese Methode sehr schätzt, warum sieht man an deinem schönen Netzbild.
Nun kannst Du dich ja wieder der Polarisation widmen, auch da kann das "Rheinberg-Prinzip" interessantes für den Aufbau liefern ;)
Beste Grüße Stefan
Hallo Gerd, Frank und Stefan,
@Gerd - ja,schöner Webfehler :)
Hier sind noch zwei Aufnahmen, die zweite, wie unschwer zu erkennen, im pol.-Licht
img_014.jpg
Rheinberg-Filter Test DL-POL BB = 1,8 mm.jpg
@Frank -ich denke die Idee mit dem Beamer, hatte Gerd ja auch schon ins Spiel gebracht, ist gar nicht so schlecht. Es gibt ja diese Mini-Beamer bei eBay schon für etwa 35.-EUR. Der Vorteil wäre, dass man zunächst mit fertigen Blenden-auf dem PC gezeichnet - arbeiten kann. Es wäre keinerlei Programmierung erforderlich. Anstöpseln und fertig. Einziges Problem, kann man den Beamer so zerlegen, dass die LCD/LED-Baugruppe unter den Kondensor passt? Alternative wäre eben ein Spiegel. Na, wie dem auch sei, im Moment habe ich dazu keine rechte Lust. Vielleicht findet sich jemand?
@Stefan - Danke für deinen erbaulichen Kommentar! Vielleicht konnte ich ja die eine oder andere Anregung geben. Würde mich jedenfalls freuen.
Hier noch ein Bild: Meine Lieblings-30-Sekunden-Sublimation vom USB-Kaffeewarmhalter. Rheinberg-Filter mit rot-blauen Segmenten und schwarzer Zentralblende.
Rheinberg-Filter Test 6.3 DL-RF BB = 1,5 mm.jpg
Viele Grüße
Michael
Abend,
An einen Beamer habe ich auch schonmal gedacht.
Außerdem an einen LCD-Bildschirm, bei den das Backlight-Panel aus dem Strahlengang entfernt wurde. Allerdings setzt das Elektronik-Kenntnisse voraus, die ich nicht besitze. Dafür hätte wenn es sich z.B. um ein Smartphone handelt eine leistungsfähige Plattform.
Ein Projektor ist da einfacher.
Grüße
Peter
Hallo,
@Peter - na muss man mal sehen, ich habe im Moment keine Ambitionen, etwas mit Elektronik zu machen.
Ich hatte mit dem Thema Rheinbergfilter ja angefangen, weil ich es schade fand, dass Lackabdrücke so farblos daherkommen. Nun habe ich nochmal ein Bild von einem Lackabdruck gemacht, mit Rheinberg-Filter (rot-grüne Segmente und schwarze Zentralblende). Ich glaube nicht, dass es einem Biologen zu neuen Erkenntnissen verhelfen kann, aber farblos ist es nun nicht mehr. :)
Xx 4 Lack DL RH BB = 1,5 mm.jpg
Viele Grüße
Michael
Noch ein kleiner Nachtrag.
Ich glaube, Julius Rheinberg hatte bei seinen Arbeiten wohl keine Anwendungen im Auflicht-Dunkelfeld im Sinn. Oder gibt es irgendwo Hinweise?
Aber es funktioniert schon, auch wenn es dann vielleicht nicht mehr der ,,reine Rheinberg" ist.
Hier drei Aufnahmen von dem schon bekannten Nylongewebe. Alle drei Bilder habe ich im Auflicht-Dunkelfeld gemacht.
Das erste ohne Filter, die anderen beiden mit Rheinberg-Filter, je mit dem 10er- und 5er-Objektiv.
Test 2.1 AL-DF-RF 1,4 mm.jpg
Test 2.2 AL-DF-RF 1,4 mm.jpg
Test 1.2 AL-DF-RF 3,3 mm.jpg
Könnte man noch optimieren.
Einen schönen Advent!
Michael
Benzoesäure, Sublimation, Rheinbergfilter mit Rot-Blauen Segmenten und schwarzer Zentralblende. Bildbreite=1,3 mm
Benzoesäure 1 DL-RF= 1,3 mm-1.jpg
Viele Grüße
Michael
Danke liebe Mikroskopiker für die tollen Anregungen. Da sich die Beiträge mit den Lackabdrücken z.T. ergänzen hier noch ein Bild mit Lackabruck Goldnessel (Lamium), Leitz 25 ICT + Polfilter. Drogenfrei digital.
Grüße Roland
Hallo Ronald,
da hast Du sicher den Ordner mit den Astroaufnahmen erwischt: Das ist doch eindeutig ein Schwarzes Loch!
Spaß beiseite: Das ist ein Faden zu Rheinberg-Filtern. Hier ist ein Faden zu Lackabdrücken: (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=49738) , unabhängig vom Kontrastverfahren.
LG Gerd
Ja Gerd, genau. Das ist die Brücke zu den "farblosen Lackabdrücken" im Beitrag Nr. 1.
"Nun hat mich Gerds Beitrag ,,Zeigt her Eure Bilder: Lackabdrücke" sehr interessiert und ich habe auch drei Bilder beigesteuert. Aber Lackabdrücke sind nun mal farblos. Die Bilder kann man mit PS einfärben, aber gab es da nicht noch die "Coloured Illumination" des Herrn Rheinberg? Also flugs alle relevanten Beiträge im Forum gelesen und ein wenig im Netz gesucht."
LG Roland
noch was - Menthol mit Rheinberg-Filter (schwarze Zentralblende und Rot-Grüne Segmente):
Menthol 19 DL-HF-RB BB= 0,82 mm.jpg
LG Michael
Lieber Michael,
dieses Bild ist wieder ein echter ,,witweb", wunderschön!
lG
Anne
Liebe Anne,
vielen Dank, das freut mich sehr!
Ich muss zugeben, dass ich die Möglichkeiten der Rheinberg-Filter über die Jahre völlig unterschätzt habe.
Aber jetzt schaue ich mir die Objekte nicht nur im polarisierten Licht an, sondern auch mit Rheinberg-Filtern. Oft bin ich dann völlig überrascht, was da geht.
Hier ist noch ein Bild von Menthol (Sublimation) mit Rheinberg-Filter (schwarze Zentralblende und Rot-Grüne Segmente), wie oben.
Interessant ist der Teppich von Kristallfäden und darüber der sich gerade entwickelnde Strauß von Kristallnadeln.
Das sieht ein paar Minuten später alles ganz anders aus.
Menthol 20 DL-HF-RB BB= 1,0 mm.jpg
LG
Michael
Vielleicht interessant, drei Aufnahmen vom gleichen Motiv:
- Tannin normales Durchlicht
- Tannin Durchlicht und Polarisator
- Tannin mit Rheinberg-Filter
Tannin 4.3 DL-HF BB= 2,1 mm.jpg
Tannin 4.1 DL-HF-POL BB= 1,7 mm.jpg
Tannin 4.2 DL-HF-RF BB= 1,7 mm.jpg
Viele Grüße
Michael
Kaliumiodid
Im normalen Durchlicht, aber auch im Auflicht sind bei diesen Kristallen nur langweilige Quadrate ohne nennenswerte Struktur zu erkennen. Da keine Doppelbrechung vorliegt, ist auch im polarisierten Licht nicht mehr zu entdecken.
Erst der Rheinberg-Filter zeigt Strukturen und Farben. Auch wenn die Kristalle aussehen wie kleine Pyramiden, es sind ganz flache Würfel.
Kaliumiodid 1 DL-HF-RB BB= 1,05 mm.jpg
Kaliumiodid, Rheinberg-Filter (schwarze Zentralblende und Rot-Blaue Segmente), Bildbreite 1,05 mm
Viele Grüße
Michael
Schon klar. Ist nur eine Spielerei. Und dann diese Farben. OMG!
Kaliumiodid 2 DL-HF-RB BB= 1,2 mm.jpg
Michael
Hallo zusammen,
Jürgen Boscherts Beitrag ,,Glas(hohl)kügelchen als Standardpräparate, Kontrastverfahren Teil 1" (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=50829.0) hat mich inspiriert, einen Versuch mit Rheinbergfilter und Mikroglaskugeln zu machen, natürlich ohne die hohen Ansprüche, die Jürgen mit seinen Untersuchungen verbunden hat.
Hier ist eine Aufnahme von technischen Mikroglaskugeln 70-110 µm. Rheinberg-Filter mit rot-blauen Segmenten und schwarzer Zentralblende. Video-Stack.
Rheinberg-Filter Test 7 DL-HF RF BB = 2,0 mm.jpg
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
Deine Experimente werden immer ausgefallener - mache nur weiter so! :)
Gruß, Heiko
Endsg**l, um es mal so auszudrücken.
Hallo Michael,
da fühle ich mich aber beobachtet: So viele Augen in der Nacht! Tolles Bild!
LG Gerd
Hallo Michael,
da kann ich meinen Vorschreibern nur zustimmen: Tolle Aufnahme.
Das sind Hohlkugeln oder? Wie hast Du die so homogen "gelegt" bekommen? Ich hab's mit Ausstrichen versucht, empfand das als ausgesprochen schwierig.
Hallo zusammen,
freut mich, wenn euch die Bilder gefallen. Danke für die Rückmeldungen.
@Gerd, ich mache mal noch ein Bild in der Nacht, dann sind alle Augen geschlossen 8)
@Jürgen – Nein, das sind keine Hohlkugeln. Ich hatte die Mikroglaskugeln mal bestellt, um sie als Spacer für Deckgläser zu verwenden. Die Qualität ist, kugelmäßig betrachtet, nicht so toll. Das verwundert aber nicht, denn die werden u. a. als Füllstoff eingesetzt und üblicherweise in 25 kg-Säcken geliefert. :)
M I K R O G L A S K U G E L N - W T S (https://www.muehlmeier.de/fileadmin/user_upload/DE/mahltechnik/produktinformation/muehlmeier_de_mikroglaskugeln-wts.pdf)
Für die Fotos habe ich jeweils ein kleines Häufchen auf den Objektträger gegeben und ein paar mal an den Rand geklopft. Kein Deckglas, keine Einbettung.
Mikroglaskugeln 1.1 DL-HF RF BB =1,5 mm.jpg
Mikroglaskugeln 200-300 µm, Auflicht-Dunkelfeld, Bildbreite 1,5 mm
Mikroglaskugeln 1.2 DL-HF RF BB =1,7 mm.jpg
Mikroglaskugeln 200-300 µm, Rheinberg-Filter, Bildbreite 1,7 mm
Viele Grüße
Michael
Noch ein "Vorher-Nachher-Vergleich": ABE (Hornhautentferner, Basis Milch- u. Salicylsäure)
1. Bild normales Durchlicht
2. Bild Rheinberg-Filter
ABE 4.1 DL HF BB=1,7 mm.jpg
ABE 4.2 DL RF BB=1,7 mm.jpg
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
warst Du im Dschungelcamp? ;D
LG Frank
Nee Frank,
jedes Zweiglein selbst geklöppelt. DIY sozusagen. :)
Aber der Vollständigkeit halber noch ein Blick durch den Polarisator. Hier der gleiche Busch im polarisierten Licht:
ABE 4.3 DL POL BB=1,7 mm.jpg
LG Michael
Huch, was ist das denn?
ABE 5.1 DL RF BB=1,7 mm.jpg
ABE (s.o.)
Grüße
Michael
Hallo Michael,
auf Deine Frage gibt es eine klare Antwort - schööön.
Sieht aus, als wäre einiges an Tiefe im Bild. 3D fähig?
Staunende Grüße
Frank
Hallo Frank,
danke! Mit 3D wird das nix. Der Alien-Kräutergarten ist unter dem Deckglas gewachsen. Alles platt.
Hier ist noch ein Bild aus diesem Biotop:
ABE 5.2 DL RF BB=1,7 mm.jpg
Viele Grüße
Michael
Eisen(III)-nitrat aus der Schmelze:
Eisennitrat 5.1 DL RF BB=2,0 mm.jpg
Eisennitrat 5.3 DL RF BB=4,0 mm.jpg
Eisennitrat 5.4 DL RF BB=4,0 mm.jpg
Eisennitrat 5.2 DL RF BB=4,0 mm.jpg
Viele Grüße
Michael
Hallo,
erstmals mit dem Mikroskop beobachtet: 2024 YR4 in seinem natürlichen Lebensraum.
2024 YR4.jpg
Clear Skies!
Michael
Hallo Michael,
unendliche Weiten .....
Sind da auch kleine Pac-Man in grau sichtbar?
LG Frank
Hallo Frank,
ich glaube, die leben auf dem "Erdähnlichen", oben im Bild. ;)
Hier noch zwei Bilder von dem Objektträger, auf dem ich den "Asteroiden" entdeckt hatte.
Das erste im normalen Durchlicht aufgenommen, das zweite mit Rheinberg-Filter. Danach in schwarz-weiß gewandelt.
Alles unter der Überschrift "Rheinberg-Filter mal ausprobiert"
Eisennitrat-Menthol 6.3.2 DL BB=1,7 mm.jpg
Eisennitrat-Menthol 6.3.1 DL RF BB=1,7 mm.jpg
LG Michael
Hallo,
zweimal Kaliumnitrat:
Kaliumnitrat 2.2 DL POL BB=0,45 mm.jpg
Kaliumnitrat 2.1 DL RF BB=0,45 mm.jpg
Viele Grüße
Michael
Eisen(III)-nitrat aus der Schmelze:
Eisennitrat 5.6 DL RF BB=3,6 mm.jpg
Grüße
Michael
WOW, Michael, das würde ich mit großformatig an die Wand hängen!
Ich freu mich schon morgen auf den Inhalt meines Briefkastens ;)
LG
Heike
Hallo Heike,
ja, gelegentlich lasse ich mal ein Motiv auf Hartschaum drucken. Das macht an der Wand schon was her.
Hier ist noch ein Motiv von den Rheinberg-Filter-Versuchen. Nicht besonders schön, aber interessant. Die Mikrokristalle sehen aus, wie aus Kupferdraht geklöppelt.
Kaliumnitrat 3.1 DL RF BB=1,7 mm.jpg
LG
Michael
Mal ausprobiert:
MAP (Monoammoniumphosphat), Bildbreite 2,1 mm, Rheinberg-Filter, Videostack
MAP 1.1 RF BB= 2,1 mm.jpg
Gruß
Michael