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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Holger in März 02, 2010, 17:54:16 NACHMITTAGS

Titel: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Holger in März 02, 2010, 17:54:16 NACHMITTAGS
Hallo Freunde des Dünnschliffs,

das folgende Objekt sollten nicht nur Geologen/Paläontologen/Mineralogen, sondern auch die auf biologische Objekte ausgerichteten Leser erkennen können. Die Mineralogie dieses Dünnschliffs ist erstaunlich unkompliziert und beschränkt sich im wesentlichen auf zwei Mineralphasen (welche?) - aber wo kommt diese merkwürdige Form her? (Foto bei XPL mit 40fach-Objektiv):

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/33742_48780169.jpg)

Gruß,
Holger
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 02, 2010, 18:14:22 NACHMITTAGS
Hallo Holger,

ich machs mal wie bei Lemke (ich nehm das grüne Schweinderl):

Also: eine Versteinerung?

Matrix: "Kalk" sprich Ca-Carbonat?

Jura?

Ist das blaue, kristalline (die Farbe irritiert mich!) ein säulenförmiges Objekt, das genau quer geschnitten ist?

Wenn das alles stimmt, dann halte ich mich mal zurück.
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Holger in März 02, 2010, 18:40:00 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

Versteinerung: ja.

Matrix: Kalk.

Jura: Ja.

Säulenförmiges Objekt: Nein.

Blau: Verdammter Weißabgleich bei Polfotos! Hattest Du nicht kürzlich in einer anderen Diskussion dieses Thema angesprochen? Nein, das ist kein Blau - oder, besser gesagt: Sollte keines sein. Ich füge hier noch einmal ein Bild mit dem von Thomas so ungeliebten Hilsobjekt Rot I an, das sollte einigermaßen die für das Mineral typischen Farben zeigen:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/33750_47623971.jpg)

Gruß,
Holger
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 02, 2010, 18:52:20 NACHMITTAGS
Hallo Holger,

ja der verflixte Weißabgleich - aber Hauptsache Bunt - das war doch die Minimalforderung von Thomas - oder hab ich das falsch verstanden? :D

Darf ich nochmal fragen 40 oder 400x? Also Durchmesser 2-5 mm, oder viel kleiner?
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Holger in März 02, 2010, 19:00:16 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

nein, keine 2-5 mm. Ich habe die genaue Vergrößerung mit meinem optischen Aufbau für dieses Bild nicht errechnet; aber die untere Bildkante entspricht etwa 350 Mikrometern.

Gruß,
Holger
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: TPL in März 02, 2010, 20:33:36 NACHMITTAGS
Hallo Rätselrater,
ich darf's nicht sagen, wofür ich es halte.
Aber was ich sagen darf: die Farbe des großen, zentralen Objektes ist auf den beiden Monitoren, die ich benutze, neutral-grau!

Weiterhin angeregtes Rätselraten, Thomas
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 04, 2010, 22:51:57 NACHMITTAGS
Irgendwie geht das hier nicht weiter?

Dann darf ich mal sagen, was ich erst meinte: ein versteinerter Seeigelstachel quer!
Hier ein rezenter. Das Präparat ist nicht besonders gut zeigt aber die ähnliche äußere Form sehr schön, die mich auf den Gedanken gelockt hat.

Die Seeigelstacheln kristallisieren nämlich vollständig aus und behalten nur die äußere Form. Aber die Aussage: kein säulenförmiges Objekt und der Durchmesser ca 150 µm sprechen eindeutig dagegen.

Wir brauchen einen Tipp lieber Holger, das schöne Rätsel kann man nicht verkümmern lassen!

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/33990_13063473.jpg)


Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Alexander Rieber in März 04, 2010, 23:00:44 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Herrmann in März 04, 2010, 22:51:57 NACHMITTAGS



(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/33991_50985389.jpg)




Hi, Klasse Bild .

Lg Alex
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: TPL in März 05, 2010, 00:52:16 VORMITTAG
Hallo Dünnschliff-Biologen,
da ich durch meine Arbeit bedingt schon viele solcher (genau solcher!) Bilder gesehen habe, bin ich etwas im Vorteil.
Ich hoffe, Holger nimmt es mir trotzdem nicht übel, wenn ich nun - nach gut zwei Tagen - damit herausplatze, ohne aber die Probe, deren Alter oder Lokalität zu kennen:

Das ist eine mit Chalzedon (mikrokristalliner, oft faseriger Quarz) verfüllte Spumellarie (Strahlentierchen, Radiolaria) in einem Kalkstein. Der Chalcedon ist hier im Hohlraum der Radiolarie, ausgehend von zwei Zentren (bei 5 und 9 Uhr) radialstrahlig kristallisiert. Beim Drehen des Präparats erkennt man dies schön, weil dabei zwei stationäre Auslöschungskreuze die sich drehenden Kristallite wechselweise aufhellen und abschatten.

Platt gesprochen: Das Mikrofossil wurde weggelöst und stattdessen wurde ein ähnliches Mineral an seiner Stelle ausgefällt. Was sich zunächst so einfach anhört, ist im Detail allerdings voller Rätsel: in was für einem diagenetischen Milieu wird das Kieselskelett der Radiolarie gelöst ohne dass sich das Sediment unter der Auflast um den Hohlraum schließt? Der umgebende Kalkstein muss also bereits eine gewisse Festigkeit besessen haben. Er hatte selbst bereits einen Teil seiner komplexen Diagenese durchlaufen. Der Porenraum um die sich auflösende Radiolarie war also bereits durch Karbonat-Fällungsprozesse verändert (hier vor allem: reduziert). Wie kam aber dann das viele kieselige Material (SiO2) in den immer dichter abgeschlossenen Hohlraum der Radiolarie und woher?

Viele Fragen, auf die Dünnschliffe manchmal die besten Antworten liefern können.

Und wer will das Alles wissen? Mal abgesehen von all denen, die Fragen nicht um ihres Nutzen willen ergründen, gibt es da auch noch die Erdöl-Industrie, für die Ausmaß und Zeitpunkt der Reduktion des Porenraumes (das ist der Aufenthaltsort von Öl und Gas) ganz entscheidenden Einfluss auf die Entstehung und die Wirtschaftlichkeit von Kohlenwasserstoff-Lagerstätten hat.

Schönen Gruß, Thomas
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Holger in März 05, 2010, 18:07:33 NACHMITTAGS
Hallo an alle,

@Thomas: Nein, ich nehme Deine Aufklärung nicht übel - im Gegenteil, ich bin froh, dass jemand zeitnah geantwortet hat, denn ich war eine Zeitlang fern vom Rechner.

Natürlich stimmt Thomas' Erklärung; aber ich möchte das Rätsel noch ein wenig erweitern: Das Gestein, von dem diese Probe stammt, hatte einst eine gewisse kommerzielle Bedeutung (und zwar nicht wegen irgendwelcher Erze oder Edelsteine, sondern wegen der eingebetteten, verkieselten Radiolarien) und wurde im Steinbruchbetrieb abgebaut, und zwar innerhalb des Territoriums der alten Bundesrepublik Deutschland. Der Abbau kam um die Mitte des letzten Jahrhunderts zum Erliegen. Wer kann sich vorstellen, wofür man dieses Material verwendet hat?

Gruß,
Holger
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Eckhard in März 05, 2010, 18:37:30 NACHMITTAGS
Hallo Holger,

ZitatWer kann sich vorstellen, wofür man dieses Material verwendet hat?

Zahnpasta?

Herzliche Grüsse
Eckhard
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Klaus Borkowski in März 05, 2010, 18:40:31 NACHMITTAGS
Hallo Holger,

zur Herstellung von Dynamit?
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Fahrenheit in März 05, 2010, 18:47:39 NACHMITTAGS
Liebe Rätselfreunde,

nach so vielen Tipps würde ich mal vermuten, dass es sich um das vielseitige "Bergmehl" handelt.
Ich denke, an den Stoff, der auch bekanntere Namen trägt und eine Rolle in einem weiteren dunklen Kapitel spielte,  dachten meine Vorschreiber ebenfalls.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Holger in März 05, 2010, 19:10:29 NACHMITTAGS
Hallo Rätselrater,

nein, weder Zahnpasta noch Dynamitherstellung. Kleiner Tipp: Was die "belgischen Brocken" dem Besitzer eines Mikrotoms waren und sind, war dieses Material für die Landwirte... ???

Gruß,
Holger
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Jürgen Boschert in März 05, 2010, 19:59:16 NACHMITTAGS
Hallo Holger,

Wetzstein für Sensen und Sicheln ?

Gruß !

JB
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: beamish in März 05, 2010, 20:08:28 NACHMITTAGS
Hallo Holger,

wäre Seifhennersdorf ein gültiges Stichwort?

Grüße,

Martin
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: TPL in März 05, 2010, 20:25:24 NACHMITTAGS
Zitat von: beamish in März 05, 2010, 20:08:28 NACHMITTAGSwäre Seifhennersdorf ein gültiges Stichwort?

Hallo Martin,
ist das ein Wessi-Witz? Holger schrieb doch:
Zitatwurde im Steinbruchbetrieb abgebaut, und zwar innerhalb des Territoriums der alten Bundesrepublik Deutschland
::)

Schönen Gruß, Thomas
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: beamish in März 05, 2010, 20:30:02 NACHMITTAGS
Oh Gott! Ich habe "alten" übersehen...
Ich denk halt schon so gesammtdeutsch! (obwohl ich gar keiner bin)

Herzlich,

Martin
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: beamish in März 05, 2010, 20:36:07 NACHMITTAGS
Dann sag ich jetzt halt "Habichtswald"! Der liegt im Westen und hat das gleiche... ;-)
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Holger in März 05, 2010, 21:11:15 NACHMITTAGS
Hallo Rätselrater,

Wetzsteine für Sicheln und Sensen ist richtig 8); da diese Werkzeuge in der industrialisierten Landwirtschaft ausgedient haben, brauchte man auch konsequenterweise keine Wetzsteine mehr. Die Abbauregion lag in den Ammergauer Alpen (bei Unterammergau bzw. Schongau). Der Stein, der diesen Dünnschliff geliefert hat, wurde allerdings (als Gletscher-bzw. Flußgeschiebe) am Ufer der Isar aufgelesen.

Gruß,
Holger
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: wimeisrhi in März 06, 2010, 08:17:01 VORMITTAG
Hallo zusammen,
zu schönen Bildern eine interessante Erklärung.
An Thomas noch eine Frage: Ist dieser Vorgang des Auflösens des Silkats der Radiolarie vergleichbar mit der Bildung von Pseudomorphosen, wie sie in der Geologie bekannt sind? Ich bin kein Geologe, nur ein einfacher Chemiker, habe aber lange in Oberfranken gewohnt, wo aus der Specksteingrube Göpfersgrün Specksteinpseudomorphosen von Quarz bekannt sind.
Viele Grüße ais Kärnten
Wilhelm Meister
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 06, 2010, 13:54:00 NACHMITTAGS
Hallo Holger,

ein wirklich schönes Rätsel mit "Tiefe" - zu der auch noch entscheidend die Erklärung von Thomas beigetragen hat vielen Dank.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass man beim Anfertigen eines Dünnschliffs aus so einem "Radiolarit" auf jeden Fall viele Radiolarien treffen wird, oder ist das eher ein seltener Zufall?
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: TPL in März 06, 2010, 14:18:56 NACHMITTAGS
Hallo Holger,
danke für Dein schönes Rätsel, das mir die Gelegenheit gegeben hat, ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern, mit dem ich mich selbst am liebsten beschäftige: die Ablagerungsgesteine (synonym: Sedimentgesteine, Sedimentite). Faszinierend, dass man sich bei diesem Gestein offensichtlich die innige, natürliche Einbettung der kleinen, abrasiven Chalzedon/Quarz-Körnchen in einer weichen Karbonatmatrix zunutze gemacht hat.

@ Wilhelm: ohne mich auf nomenklatorische Feinheiten einlassen zu wollen (mal was ganz Neues bei mir ;D), würde ich sagen, dass dies sogar ein gutes Beispiel eines pseudomorphen Ersatzes im Bereich der Sedimente ist. Der Chalzedon/Quarz ersetzt den Opal-A der Radiolarie. Wie angedeutet ist das hier keine isovolumetrische Umwandlung "vor Ort" (also ohne signifikante Stoffflüsse in den Hohlraum), sondern es muss, um das Volumen der Radiolarie komplett zu füllen, kieseliges Material in diesen Hohlraum eingewandert sein. Woher dies kam? Vielleicht wurden andere, kleinere oder filigranere Kieselschalen-Organismen (z.B. Diatomeen) gelöst...

À propos "einfacher Chemiker": die gehören hier im Forum (speziell bei diesem Thema!) zu den aktivsten und kundigsten Dünnschliff-Petrografen. Chapeau!

Ein sonniges Wochenende, Thomas

Nachtrag: speziell für Dich, Klaus, wird's jetzt doch nochmal nomenklatorisch - aber nur, weil ich weiß, dass Du das so liebst ;). Ich kenne von diesem Gestein zwar weiter nichts als den von Holger gezeigten Ausschnitt, aber danach würde ich sagen: eine Schwalbe macht noch keinen Frühling. Oder anders: Das scheint ein Kalkstein zu sein, der als wichtige, aber volumetrisch eher untergeordnete Komponente Radiolarien enthält - also ein Radiolarien-Kalkstein, oder ein Kieselkalk, oder... Ein Radiolarit wäre es erst bei mehr als 50% Radiolarien (oder aus diesen abgeleitetes Kieseliges Material).
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 06, 2010, 15:08:05 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

Du hast mein eigentliches Innerstes erfasst!

ZitatEin Radiolarit wäre es erst bei mehr als 50% Radiolarien (oder aus diesen abgeleitetes Kieseliges Material).

Wenn ich das richtig verstehe müsste man zur Klärung einfach ein paar 100Tausend Erbsen respektive Radiolarien zählen? ;)

Schönen Sonntach

Klaus
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: TPL in März 06, 2010, 15:37:14 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Herrmann in März 06, 2010, 15:08:05 NACHMITTAGSWenn ich das richtig verstehe müsste man zur Klärung einfach ein paar 100Tausend Erbsen respektive Radiolarien zählen? ;)

Hallo Klaus,
genau das ist der Grund, warum Geologen solche Stubenhocker sind :P. Die sitzen über ihren teuren Pol-Axioskopen und zählen Radiolarien. Und zählen, und zählen...

Aber im ernst: wenn man es genau wissen will, dann müsste man die relativen Volumina bestimmen. Das kann man im Prinzip durch Auszählen im mikroskopischen Bild lösen und dabei auch mit wesentlich niedrigeren Messpunkt-Zahlen (300-1000 sind ein häufig benutzter Werte) auskommen. Allerdings muss man sich - speziell bei Sedimentgesteinen - immer fragen, wie repräsentativ die Probe ist, denn da kann man nicht darauf spekulieren, dass die im mikroskopischen Bild beobachteten Partikel/Minerale miteinander in irgendeinem Gleichgewicht stehen (wie bei den magmatischen und metamorphen Gesteinen).

Erschwerend kommt noch dazu, dass die Konzentration solcher Partikel im allgemeinen nicht homogen ist - auch nicht auf geringe Distanzen. Aus diesem Grund ist es oft zweckmäßiger, die Volumenanteile anhand von schematischen Abbildungen abzuschätzen (natürlich auf der Basis gemessener Werte!) und diese Schätzungen an möglichst vielen Proben zu wiederholen. Damit bekommt man einen - nicht ganz so scharfen - aber oftmals realistischeren Eindruck der Zusammensetzung und ihrer natürlichen Variation.

Schönen Gruß aus der verschneiten Südheide, Thomas
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: wimeisrhi in März 06, 2010, 19:11:50 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,
vielen Dank für die Erläuterungen. Ich kannte das Phänomen bisher nicht.
Das mit dem Chemiker war natürlich mit Augenzwinkern gemeint.
Viele Grüße aus dem heute wirklich sonnigen Kärnten
Wilhelm
Titel: Re: Dünnschliffrätsel
Beitrag von: Holger in März 20, 2010, 19:45:20 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Herrmann in März 06, 2010, 13:54:00 NACHMITTAGS
Gehe ich richtig in der Annahme, dass man beim Anfertigen eines Dünnschliffs aus so einem "Radiolarit" auf jeden Fall viele Radiolarien treffen wird, oder ist das eher ein seltener Zufall?

Hallo Klaus,

entschuldige meine reichlich verspätete Antwort, aber ich war gerade zwei Wochen an der schönen (wenn auch kalten) Nooordseeeeküsteee... und damit wieder mal weit entfernt von so profanen Dingen wie Internetzugang ;D ;D ;D

Bei diesem Gestein liegen die Radiolarien häufig dicht an dicht, so dass ein Schliff Hunderte von Querschnitten zeigt; allerdings sind diese nicht immer günstig getroffen oder auch nur so gut erhalten wie die gezeigten Exemplare. Generell schwankt auch der Erhaltungszustand: Mal findet man die Radiolarien vollständig mit Carbonaten ausgefült (und dann meist nicht mehr so schön erhalten); mal teilweise verkieselt, teilweise carbonatisiert; und manchmal vollständig von Kieselsäure erfüllt. Wer selbst nach solchen Gesteinen sucht, wird also nicht darum herumkommen, von einem "höffigen" Gestein einen Probeschliff zu machen.

Gruß,
Holger