Hallo ins Forum,
ich starte mal einen kleinen Versuchsballon.
Ich habe mich beruflich sehr lange Zeit mit krankheitserregenden Bakterien, pathogenen Bakterien, beschäftigt. Die Aufnahmen erfolgten mit der Elektronenmikroskopie--meist Raster-EM.
Da hier im Forum oft die Raster-EM Aufnahmen von Diatomeen gewürdigt werden, dachte ich, ich stelle mal einige Aufnahmen ein, die zeigen, wie pathogene Bakterien in unsere Zellen im Körper eindringen. Ich darf die Bilder zur Verfügung stellen, die alle am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, HZI, in Braunschweig erstellt wurden.
Sollte Interesse bestehen, kann ich immer mal wieder andere pathogene Bakterien zeigen.
Beste Grüße
Manfred
Hallo Manfred,
Das sind tolle REM Bilder. Da kann einem Angst und Bange werden wenn man das so sieht.
Also meine Erlaubnis hast du...
Gruss
Michael
Hallo Manfred,
Das finde ich sehr interessante Bilder!
ZitatSollte Interesse bestehen, kann ich immer mal wieder andere pathogene Bakterien zeigen.
Aber gerne! So etwas wurde hier noch nie gezeigt.
Beste Grüsse,
Rolf
Hallo Manfred,
spannende Bilder, gerne mehr davon! Vermutlich ist die Probenpräparation für solche Aufnahmen sehr anspruchsvoll, kannst Du dazu etwas sagen?
LG
Jürgen
Gerne mehr.
Carsten
Fantastisch. Absolut gerne mehr davon!
Na das ist doch mal was! :)
Nice! Interesting to see these details on the outside of bacteria.
Thanks, René
Hallo Manfred,
mir wurde beim Betrachten Deiner interessanten Bilder schon ganz anders. Angriff von allen Seiten! :-\ Gerne noch mehr solcher Fotos! Kannst Du noch sagen, mit welcher Vergrößerung die Bilder aufgenommen wurden?
Gruß, Werner
Ich bin begeistert. Das ist so was von cool😍👍
Ich habe von sowas ja quasi keine Ahnung.
Wie wird so ein Präparat vorbereitet?!
Hallo,
Natürlich gerne immer mehr, von solchen Bildern.
Und wie sie entstehen, würde mich auch interessieren. Wie schafft man es die Zellmembran so schonend zu trocknen???
Spektakuläre Aufnahmen!
Ich staune.
Grüße Holger
Hallo an Alle,
danke für Euren positiven Rückmeldungen zu meinem Versuchsballon mit Raster-EM von pathogenen Bakterien.
Ich werde dann mal mit einem Teil beginnen, der die Präparation beschreibt und dies so gut es geht mit Bildern begleiten, damit die Schritte nachvollziehbar sind. In einem weiteren Abschnitt auf die Bildentstehung im Raster-EM eingehen und hervorheben, was zu beachten ist, wenn man biologische Proben abbildet.
Zu den Vergrößerung im Raster-EM.
Ich als Mikrobiologe benötige nur einen kleinen Teil der möglichen Vergrößerung des Raster-EMs. Mein Bereich geht von etwa 500 fach bis 100.000fach. Das Gerät, Zeiss Merlin, kann locker 1 Millionen fach vergrößern. Jedoch ist dies für uns Biologen von keiner Relevanz, da bei diesen hohen Vergrößerungen der thermische Eintrag der Elektronen die biologischen Objekte regelrecht verbrennen würde.
Man tastet sich über meist eine 1.000fache bis 3.000fache Vergrößerung an das Objekt heran und steigert dann die Vergrößerungen bis auf maximal 100.000fach-sehr selten. Die pathogenen Bakterien und ihre Wechselwirkungen mit den Wirtszellen werden meist so zwischen 10.000fach bis 50.000fach aufgenommen.
Mal sehen, wann der nächste Teil einstellfertig ist.
Noch einen schönen 1. Advent
Manfred
Guten Abend Manfred,
auch ich schließe mich den begeisternden Worten meiner Vorgänger an.
Jetzt weiß ich, warum ich (Grufti bald 85) 1/2 Jahr in einem DDR-Krankenhaus mit Lungen-TBC gelegen habe.
Medikamente gab es 1950 nicht. Wir mußten liegen und bekamen Suppe mit fettem Fleisch.Das war´s
Gruß Peter Wff
Hallo Peter,
damals musste es die Natur noch von selbst regeln. Allerdings gab es damals schon (seit den 40er Jahren) Streptomycin, das als eines der ersten Antibiotika gegen Tbc eingesetzt wurde. In der DDR wurde es wohl erst in den 50ern angewendet, Du hast es damals also knapp verpasst.
Hallo Peter Wff,
da hast Du ja schlimme Erfahrungen mit Tuberkulose hinter Dir. Auch heute ist die Behandlung der Tuberkuose als Standardtherapie in einer meist Vierfachkombination aus Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol und Pyrazinamid, gefolgt von einer Zweifachkombination aus Isoniazid und Rifampicin alles andere als ein Zuckerschlecken. Meist zieht sich die Behandlung über einen anfangs stationären Aufenthalt über viele Monate hin. Wie zu erwarten mit auftretenden Nebenwirkungen über den langen Zeitraum gesehen.
Mycobacterium tuberculosis ist ein sehr langsam wachsendes Bakterium, eine Kultur auf Agarplatte kann schon mal 4-8 Wochen oder länger dauern. Der nächste Punkt ist, dass Mycobakterien es lieben in Klümpchen zu wachsen. Da greifen die Antibiotika die äußeren Bakterien an, aber die Bakterien im Inneren des Klümpchens werden oft nicht erreicht. Wie im Bild gezeigt dringen die Mycobakterien auch in die Wirtszellen ein und verbergen sich damit vor dem Immunsystem. Im Inneren der Zelle befindliche Bakterien erreicht man jedoch nur mit einem sogenannten membrangängigem Antibiotikum.
Beste Grüße
Manfred
Hallo ins Forum,
da ich gefragt wurde, wie man biologische Proben, hier pathogene Bakterien und ihre Wirtszellen, für die Rasterelektronenmikroskopie präpariert, habe ich eine Zusammenstellung der einzelnen Schritte erstellt. Versucht wurde nicht in den "Laborjargon" abzurutschen und es so gut es geht verständlich zu beschreiben. Sollten Nachfragen sein, bitte melden. Für die in Elektronenmikroskopie bewanderten gehen die Beschreibungen nicht bis in die letzte Feinheit ein.
Hoffe, dass es einen guten Gesamtüberblick gibt, so dass man rasterelektronenmikroskopische Bilder besser beurteilen kann.
Präparation von mit Bakterien infizierten Wirtszellen für die Rasterelektronenmikroskopie REM.pdf
Beste Grüße
Manfred
Hoffe, dass es mit dem pdf Anhang funktioniert
Hallo Manfred
Eine mehr als willkommene Bereicherung, freue mich schon auf die angekündigte Fortsetzung👍
Liebe Grüße
Gerhard
Grüß´ Dich Manfred,
vielen Dank für diese ausführliche Darstellung.
Die gängige Ansicht "die kann man einfach mit Antibiotikum heilen" ist also Unsinn.
Ich hatte dann Ende 1950 meinen Vater angesteckt.
Da gab es auch schon in der "DDR" Medikamente.
Er hat sich dann rel. schnell erholt.
Noch was:
1946 gab es eine Typhusepidemie. Sowohl die Deuschen als auch die russ. Soldaten starben sehr häufig.
Daraufhin wurde die deutsche Bevölkerung von russ Ärzte durchgeimpft: Die Spritze hatte einen Durchmesser von ca.2-3 cm. Wir mußen mit nacktem Oberarm antreten. Dann piekte der Arzt und spritzte eine Dosis. Dann zog er die Kanüle heraus, wischte sie kurz mit einem Tuch (sicherlich desinfiiert?) ab.
Dann kam der nächste dran.Wir haben es alle überlebt.
Über den Aufwand, der heute bei einer Spritze betrieben wird kann ich nur lachen.
Gruß Peter
Hallo Manfred,
Vielen Dank auch für deine Beschreibung der Präparation.
Die pdf funktioniert.
Super.
Freue mich auch schon über weitere Beiträge zu dem Thema.
Grüße Holger
Lieber Manfred,
ich bin zwar von deinen Bildern begeistert, aber sehe auch, was meiner Frau widerfahren ist, die ich heute nach zehn Tagen aus der Klinik abgeholt habe. Sie hatte (und hat) eine Phlegmone an der linken Hand und Arm, bei der die beiden ersten Antibiotika nicht funktionierten. Erst das dritte sprach nach einer Weile an. Aber vorbei ist die Sache noch nicht. Jetzt sehe ich, wie diese fiesen Bakterien in den Körper kommen.
Grüße
Stephan