Liebe Foristen,
hier sollte eigentlich mein erstes mit meinem neu erworbenen Leitz-Schlittenmikrotom geschnittenes Präparat präsentiert werden.
Mit einiger Übung (ist gar nicht mal so leicht, wenn man so viel einstellen kann/ darf/ muss) konnte ich doch zumindest einen für mich ganz passablen Schnitt vom Beitwegerichblattstiel produzieren (ca 40µm). Also so richtig schön dünn und gleichmäßig. Färbung, Einbettung in Euparal, also gut.
Dann erstmal Tisch aufräumen, solange das Präparat frisch ist.
(...)
Tisch aufgeräumt, wo ist mein Präparat?
Da klebt es auf der Arbeitsfläche, beim Aufräumen habe ich irgendwas draufgestellt (!). Ich nehme es aus der Euparalschmierage und pappe es wieder auf den Objektträger. Unter dem Mikroskop sehe ich einen tatsächlich sehr schönen dünnen Schnitt, auch die Färbung passt, aber das Präparat ist total zerrissen.
So endet mein erster Ausflug in die schöne Welt des Schlittenmikrotoms.
Peter, du Hirsch.
Aber zumindest kann ich gleich noch eine Frage stellen: Welchen Einfluss hat denn die Neigung des Messers auf den Schnitt?
Hallo Peter,
die Informationen zu den Klingeneinstellungen findest du z.B. hier:
http://www.klaus-henkel.de/cut-mikrotom.html
http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/Mikrotom-Sartorius.pdf
Viele Grüße
Kay
Hallo Peter,
An solche Pannen gewöhnst Du dich mit der Zeit. Passiert immer wieder einmal.
Viele Grüße
Alexander
Hallo Kay,
danke für die Links! Klingt alles sehr akademisch. Ein Schnittwinkel mit einer Anhebung von 2-5° - meine Herren!
Ich denke, ich werde das mal mit trial and error austesten.
Hallo Alexander,
wenn im Ablauf was schief läuft, was mit mangelnder Übung zu tun hat - gerne.
Aber reine Dummheit ...
Danke Dir für den Trost!
Hallo Peter,
ja, die Texte sind etwas hochgestochen formuliert, aber es ist ganz gut erklärt was die Winkeländerungen bewirken, auserdem lässt sich schwierig eine generelle Empfehlung aussprechen, besonders wenn nichtmal die Klingengeometrie bekannt ist.
Ein A-Messer hat z.B. so eine feine Schneide, das eine stärkere Schrägstellung schon zum abbrechen der selben führen kann, wobei ein C-Messer da viel stärkere Winkel und Materialien mitmacht.
Viele Grüße
Kay
Zitat von: Peter T. in Dezember 08, 2024, 18:55:36 NACHMITTAGSAber zumindest kann ich gleich noch eine Frage stellen: Welchen Einfluss hat denn die Neigung des Messers auf den Schnitt?
Hallo Peter,
auf den Schnitt von was?
Es macht einen großen Unterschied ob es sich um einen Paraffinblock oder einen irgendwie gehaltenen frischen Pflanzenstengel handelt.
Startpunkt wäre, dass die Schneide gerade den tiefsten Punkt darstellt. Davon kann man je nachdem steiler oder erstaunlicherweise z. T. auch weniger steil einstellen, je nachdem.
Bei einem Paraffinschnitt nur steiler, es kommt neben dem Freiwinkel aber auch auf die Sauberkeit des Messers, die Schärfe, Befeuchtung, Temperatur von Messer und Block an.
Diesen Startpunkt hast Du, wenn ein glatter Gegenstand wie z.B. ein Heißklebestab von der Schneide gerade eben so gegriffen wird wenn man ihn leicht daran lang bewegt. Bei Paraffin dann einen Tick steiler und ausprobieren.
Viele Grüße,
Bob
Hallo Peter
Zu kleiner,positiver Freiwinkel bewirkt Stauchen des Gewebes.
Zu kleiner, negativer Freiwinkel bewirkt Quetschen des Gewebes.
Zu großer, positiver Freiwinkel bewirkt Risse im Präperat.
Idealer Freiwinkel bei ,,B" und ,,C" Messergeometrie 5 bis 7 Grad - Pflanzliches Gewebe
Tipp: einen Schnitt mit möglichst langer Schneidennutzung wählen - ziehender Schnitt
Liebe Grüße
Gerhard