Liebe Pflanzenfreunde,
der Runzelblättrige Schneeball (Viburnum rhytidophyllum, oder auch Zungen- oder Immergrüner Schneeball) ist mit bis zu 5 Meter Höhe einer der größten Vertreter der Familie Viburnum. Die dunkelgrünen, bis zu 25 cm langen Blätter hängen senkrecht nach unten, junge Triebe und Blätter sowie die Blütenstände sind intensiv rehbraun behaart.
Klaus ist ja eher zufällig an diese eindrucksvolle Pflanze geraten, wie man hier (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4762.0) nachlesen kann, während ich zumindest Werktags zwei mal täglich an einem solchen Strauch vorbei gehe und immer dachte "Den müsstest Du eigentlich auch mal ...".
Nun ist es so weit. Wie immer zunächst die Pflanze an sich:
Bild 1: Runzelblättriger Schneeball mit Knospen, die hängenden Blätter sind schön zu erkennen
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/34343_16039693.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 2: eine behaarte Blütenknospe
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/34343_50697561.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Präpariert habe ich den Blattstiel, die Schnitte sind ca. 50 µm dick, dünnere Schnitte reißen bei mir recht stark aus.
Die Färbung ist Müller AAC (Acridinrot, Alciangrün und Chrysoidin).
Bild 3: Vom Mark bis zur Epidermis mit den gestielten Sternhaaren, Vergrößerung 50x, Stapel aus 10 Bildern. Der Gesamtdurchmesser des Blattstiels beträgt ca. 4 mm.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/34343_66797741.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Die Überlagerung im großzelligen Parenchym kennzeichnet einen Riss im Schnitt. Beim Eindecken kamen die Schnittkanten übereinander zu liegen.
Bild 4: ein Ausschnitt aus dem zentralen Leitbündel des Blattstiels, das sich c-förmig um das Markparenchym schließt ohne einen kompletten Ring zu bilden. Vergrößerung 200x, Stapel aus 16 Bildern.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/34343_53108349.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Das Phloem ist durch die raue Behandlung (Bleichen mit Klorix 1:4, Erhitzen bis kurz vor dem Sieden beim Färben mit Chrysoidin und anschließend Entwässern) etwas mitgenommen.
Überhaupt erwiesen sich die Blattstiele des immergrüne Schneeballs als schwierige Gesellen. Das lose Parenchym zwischen der dreilagigen Epidermis und dem Leitbündel reißt sehr leicht ein und der ganze Schnitt wellt sich beim Präparieren stark auf - lässt sich aber unter dem Deckglas mit etwas Druck leicht wieder in Form bringen.
Bild 5: eines der beiden Nebenleitbündel im Querschnitt. Der Durchmesser beträgt ca. 410 µm. Vergrößerung 200x, Stapel aus 10 Bildern.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/34343_41065483.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 6: ein Sternhaar auf seinem mehrzelligen Stiel, die Höhe von der Epidermis beträgt ca. 310 mm, die Ausdehnung von Spitze zu Spitze 450 mm. Vergrößerung 200x, Stapel aus 23 Bildern.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/34343_36007420.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 7: einige Zellen im Paranchym zeigen auffällige Tüpfel. Zelldurchmesser ca. 70 µm. Vergrößerung 400x, Stapel aus 27 Bildern.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/34343_9721180.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Anregung und Kritik sind wie immer willkommen!
Herzliche Grüße
Jörg
Wunderschön, Jörg.
Die Sternhaare geben bestimmt abgeschabt auch ein schönes Streupräparat !?
Herzliche Grüsse
Holger
Lieber Jörg,
grossartiges Präparat! Die Sternhaare sind wunderschön. So etwas hab ich noch nicht gesehen.
Bild 6 & 7 sind meine Favoriten!
Herzliche Grüsse
Eckhard
Hallo Jörg,
die Sternhaare gefallen mir auch super.
Ich bin ja immer auf der Suche nach neuen Fotomotiven (das ist die Sucht der Fotografen ;) ),
und dieses hier gefällt mir ausgesprochen gut.
Das werde ich auch mal ausprobieren :) .
Herzliche Grüße
Frank
Lieber Holger, lieber Eckhard, lieber Frank,
vielen Dank für Euer Lob. Es freut mich, dass Euch die Schnitte zum Immergrünen Schneeball gefallen.
An ein Streupräparat der Sternhaare habe ich auch schon gedacht, zumal etliche davon in der Fixierflüssigkeit schwimmen. Wie man aber im Bild 3 schön sieht, scheint es kurzstielige und langstielige Trichome zu geben. Die Langstieligen sind am oberen Stielende abgebrochen, die Kurzstieligen sind zu einem guten Teil noch dran.
Nun wäre es sicher schöner, die Sternhaare mit Stiel im Präparat zu haben. Ich möchte demnächst einmal an frischen Trieben (die haben ja einen besonders dichten und noch sauberen 'Pelz') probieren, in wie weit sich diese schönen Trichome mit Stiel abschaben lassen.
Es würde mich sehr freuen, lieber Frank, auch von Dir einige Bilder von Viburnum rhytidophyllum hier zu sehen. Ich hatte mit den Schnitten so meine Probleme, da das großzellige Parenchym auch bei 50 bis 60 µm Schnittdicke noch ausreißt. Vielleicht hast Du mehr Glück oder ein besseres Händchen. :)
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
bezgl. der Problematik mit den Parenchymrissen: Ich hatte vor Jahren mal ein Gespräch mit einem Botaniker, der verringerte das Problem dadurch, dass er mit dem Handmikrotom 100-300 µm dicke Frischschnitte herstellte, diese dann ensprechend zur Paraffineinbettung aufarbeitete, wobei der letzte Schritt ein Einsinken in geschmolzenes Paraffin in einem Exiccator unter Anschluss einer einfachen Wasserstrahlpumpe darstellte.
Dadurch, so versicherte er mir, konnte er sehr dünne Paraffinschnitte herstellen mit dem Vorteil, dass durch die vollständigere Durchtränkung im 'Vakuum' das Parenchym viel seltener riss, bis herunter zu 5 µm oder so,
Herzlichst
Holger
Lieber Holger,
ja, mit der Paraffin-Einbettung bekommt man schöne dünne Schnitte hin, ohne dass etwas einreißt und selbst Korbblüten lassen sich im Querschnitt präparieren.
Miachael Dillbergers Schnitte von Cycas revoluta, die ich vor zwei Wochen hier gezeigt habe (Link (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4876.0)) sind Paraffinschnitte - allerdings aus ästhetischen Gründen nicht ganz so dünn, wie es diese Technik ermöglicht.
Mir fehlt in meiner kleinen Arbeitsecke (ich habe 120 * 60 cm) leider der Platz für das zugehörige Equipment - und auch das nötige Kleingeld. ;D
Daher muss ich ab und an mit den Rissen leben und solches Material eben etwas dicker schneiden.
Herzliche Grüße
Jörg
Lieber Jörg,
wunderschön :) mir gefallen auch die Sternhaare am besten, aber die ganze Färbung ist Dir sehr gut gelungen, klasse!
Viele Grüße
Mila
Liebe Mila,
auch Dir vielen Dank für Dein Lob.
Da die Sternhaare so gut ankommen: ich glaube, ich habe auch schon eine Idee, wie die sich färben und präparieren lassen.
Da kommt eine Filmdosen und Siebdruckfolie ins Spiel. ;)
Herzliche Grüße
Jörg
Lieber Jörg,
auch ich bin total begeistert. Da gibt es absolut nichts zu kritisieren! Toller Schnitt und bestens fotografiert.
(Dein Platzproblem kann ich gut nachvollziehen (meine "Arbeitsfläche" ist 1,00 x 0,40 m), allerdings gibts bei mir kein "Gespons" das was zu Meckern hätte! Kann mich also auch mal in der Küche oder im Wohnzimmer ausbreiten;D.)
Liebe Grüße
Regi
Liebe Regi,
Dir ebenfalls vielen Dank für die Blumen! :)
Nun, für die normalen Arbeiten reicht mein Platz aus und der Rechner steht ja auf einem eigenen Tisch daneben (der ein gutes Eck größer ist). Aber für ein ordentliches Mikrotom würde es da schon eng werden, zu mal die ja oft etwas schwerer sind.
Bild 8: hier noch ein Ausschnitt aus dem gleichen Blattstiel, diesmal ungebleicht und gefärbt mit Safranin, Astrablau und Chrysoidin. Vergrößerung 200x, Stapel aus 6 Einzelbildern. Die bräunliche Farbe des Ausgangsmaterials zieht die Färbung doch sehr runter:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/34444_35803110.jpg) (http://www.imagebanana.com/)
Herzliche Grüße
Jörg
Liebe Sternhaarfreunde,
heute habe ich einige Vorproben zur Präparation der Sternhaare vom Runzelblättrigen Schneeball gemacht.
Die jungen Triebe, Blätter und Knospen sind sehr stark behaart, ich möchte fast sagen 'bepelzt':
Bild 9 und 10: Makros von frischen Triebspitzen mit den diesjährigen Blütenknospen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/35006_50429688.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/35006_54351321.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Die Haare brechen schon bei Berührung ab (man beachte die kahlen Stellen auf dem Blatt in Bild 9) und lassen sich mit einer Rasierklinge oder einer gebrauchten Mikrotom-Einmalklinge sehr gut abstreifen.
Dabei ist die Haptik durchaus unangenehm - ich habe kurzfristig überlegt, ob ich mich als Juckpulverproduzent selbstständig machen sollte (Juckt wie sie S... - aus kontrolliert biologischem Anbau, garantiert keine Chemie! ;D)
Aufgefangen habe ich die Haare in 30% Ethanol, um sicher zu stellen, dass alles gut benetzt wird. Dann einfach einen Tropfen unter dem Deckglas auf den Objektträger und voilà:
Bild 11: Sternhaar von Viburnum rhytidophyllum, Vergrößerung 100x, Stapel aus 47 Bildern
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/35006_13811662.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Der Hintergrund ist nicht geputzt, man sieht die wandernden Artefakte, die durch das Stapeln zustande kommen.
Die Abmessungen des gezeigten Sternhaares betragen ca. 450µm in der Höhe und ca. 390µm in der Breite, es ist also von ähnlicher Größe wie das Haar aus Bild 6.
Anschließend habe ich mit dem Frischmaterial noch einen Färbeversuch unternommen und Acridinrot unter das Deckglas gezogen. Nach einer Einwirkzeit von etwa 7 Minuten mit Aqua dest. durchgezogen und erneut unter die Linse:
Bild 12: mit Acridinrot gefärbte Sternhaare, Vergrößerung wieder 100x, diesmal ein Stapel aus 105 Bildern
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/35006_29407249.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bei 9:00 Uhr ist ein mehrzelliges Stielchen mit im Bild. Die Ausdehnung hier ca. 800 auf 500µm.
Ich vermute, dass die im Vergleich zu den Dauerpräparaten dunklere, stumpfere Rotfärbung mit dem unterschiedlichen Brechungsindex der Umgebung (Euparal, 30% Ethanol) und dem Material selbst (fixiert gegen unfixiert) zusammen hängt.
Der nächste Schritt ist nun die Verarbeitung zum gefärbten Dauerpräparat.
Anregungen und Kritik sind wie immer willkommen.
Herzliche Grüße
Jörg
Lieber Jörg,
wie wunderschön diese Gebilde doch sind :)
schöne Färbung und tolle Fotos,
herzliche Grüße
Mila
Lieber Jörg, toll dieses Sternhaar ! Ich freu mich schon auf Bilder von den Dauerpräparaten.
Herzliche Grüsse und einen guten Wochenanfang
Holger
Liebe Mila, lieber Holger,
abermals vielen Dank! Mit etwas Glück kann ich die Bilder der Dauerpräparate noch diese Woche zeigen.
Herzliche Grüße
Jörg
Liebe Sternhaarfreunde :),
nach ein wenig Bastelei habe ich heute die vor einigen Tagen 'geernteten' Sternhaare gefärbt und eingedeckt. Die Präparate müssen nun noch etwas härten und dann gibt es die versprochenen Bilder.
Wie geht man nun mit den winzigen Sternhaaren um, die einen Durchmesser von ungefähr 500 µm haben? Einzeln mit dem Pinsel lassen sich die Winzlinge kaum von Uhrglas zu Uhrglas übertragen und beim Absaugen von Reagenzien würde man die Probe mit absaugen. Was also tun?
Auf der letzten Kornrade hatten wir im Kreise einiger Tümpler die Konstruktion von einfachen Planktonnetzen aus Filmdosen und Gaze beziehungsweise Siebdruckgaze diskutiert. Diese Dosen haben wir in unserem Bonner Kreis im letzten Sommer sehr erfolgreich eingesetzt. Als Färbekörbchen sind sie allerdings zu groß.
Einwegspritzen (gibt es für ein paar Cent beim Apotheker des Vertrauens) sind ebenfalls aus PE und haben einen wesentlich angenehmeren Durchmesser (2 ml Spritze etwa 8 mm und 10 ml Spritze etwa 13 mm).
Daraus lassen sich mit der groben Siebdruckgaze (Maschenweite ca. 70µm) einfach Färbekörbchen bauen, in denen Proben mit einer Größe oberhalb der Maschenweite des Netzes verarbeitet werden können.
Reste der Siebdruckgaze kann man in Druckereien erhalten - einfach nachfragen.
Zunächst muss die Spritze vorbereitet werden. Dazu erhitzt man eine Rasierklinge oder eine gebrauchte Einweg-Mikrotomklinge ein wenig (Spiritusbrenner) und trennt die Spritze ca. 2 cm unterhalb des oberen Randes ab. Der untere Teil und der Kolben werden nicht gebraucht. Die Schnittfläche muss ggf. etwas entgratet und/oder begradigt werden.
Bild 13: Vorbereitung der Einwegspritzen
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35460_42708074.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Nun bedeckt man eine Herdplatte mit Backpapier und schaltet kurz ein (hier muss man ein wenig probieren, die Platte darf nicht zu heiß werden). Jetzt kommt die Siebdruckgaze auf das Backpapier und anschließend wird der Spritzenstumpf mit der Schnittfläche vorsichtig auf diese aufgegedrückt.
Durch die Hitze schmilzt der Kunststoff der Spritze (während die Gaze fest bleibt, da deren Material einen höheren Schmelzpunkt hat) und die beiden Teile verbinden sich fest miteinander. Das Backpapier schützt die Herdplatte und verhindert ein Festbacken unserer Konstruktion auf der selben.
Wichtig ist, zu prüfen, ob der Rand komplett mit der Gaze verschmolzen ist. Ist dies nicht der Fall, werden die betroffenen Stellen noch mal kurz auf die Platte gedrückt.
Jetzt kann man die Siebdruckgaze großzügig ausschneiden.
Bild 14: Spritzenstumpf mit aufgeschmolzener Siebdruckgaze
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35460_42815147.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 15: Nun mit der Schere ein wenig begradigen ... und fertig sind die Färbekörbchen :)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35460_47633461.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 16: Später dienen gläserne Teelichthalter als Auffangschälchen für die Reagenzien
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35460_63130991.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 17: Was man so zum Färben braucht ...
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35460_22322349.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Hier das 'Rezept':
- die Sternhaare werden mit der Pipette oder einem Spatel in ein Färbekörbchen gebracht
- Mehrmaliges Spülen mit Aqua dem. - läuft das Wasser zu langsam durch,kann man von unten ein
Kosmetiktuch an die Gaze halten und damit das Wasser durchziehen. Das gilt auch für alle anderen
Reagenzien.
- Bleichen mit Klorix (1:4) für ca. 15 Minuten, dazu kommt das Färbekörbchen in einen Teelichthalter
- Sehr gut mit Aqua dem. ausspülen (mindestens 5 mal wechseln / durchziehen), Wasser zum Schluss
soweit wie möglich ablaufen lassen.
- Färben mit Acridinrot - 6 bis 8 Tropfen ins Färbekörbchen und dann in einen trockenen Teelichthalter
stellen. Die Farbe läuft nur langsam aus. Ggf. nachtropfen, Einwirkdauer 7 Minuten
Bild 18: Die Färbung läuft
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35460_64981649.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
- Anschließend mit Aqua dem. spülen, bis keine (oder kaum noch) Farbe mehr entweicht. Dies kann man
gut prüfen, in dem man das mit Wasser gefüllte Färbekörbchen auf ein Kosmetiktuch stellt (Bild 19):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35460_38493088.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
- Das Wasser der letzten Spülung gut ablaufen lassen und das Körbchen mit der Gazeseite leicht auf
ein Kosmetiktuch drücken. Je weniger Restwasser vorhanden ist, um so besser.
- Zum Schluss mit reinem Isopropanol entwässern. Dazu das Färbekörbchen mehrmals mit Isopropanol auffüllen
und durchlaufen lassen bzw. durchziehen. Anschließend zwei mal für 3 Minuten in einen frischen(!) mit
Isopropanol gefüllten Teelichthalter einstellen.
- Nun kann eingedeckt werden (ich habe Euparal genutzt). Dazu wird das Probematerial mit einem Pinsel oder
einem Zahnstocher in einen Tropfen Einschlussmittel gegeben und vorsichtig ein wenig verteilt, bevor das
Deckglas aufgelegt wird - fertig.
Bild 20: Fertig zum Eindecken
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35460_54467399.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Herzliche Grüße
Jörg
Lieber Jörg,
spät gucke ich rein, aber noch nicht zu spät.
Der Querschnitt mit den Sternhaardarstellungen ist (mehr als die Oh- und Ah-Rufe der anderen kann ich auch nicht...) sensationell.
Tschüß, Wolfgang
Hallo Jörg,
tolle Idee, Färbesiebchen aus Einmalspritzen zu machen. Ich finde es auch toll dass Du Dir die Mühe machst, eine Fotostrecke einzustellen. Damit wird alles viel besser verständlich.
Da sieht man mal wieder - ein Bild sagt mehr als tausend Worte !
Wie schon früher gesagt, ich freue mich auf das Sternhaarpräparat ;)
Herzliche Grüsse
Holger
Hallo Jörg,
capeau!
Die Bastelei hätte von mir sein können. Da sieht man mal wieder, was dabei herauskommt, wenn sich Innovation mit handwerklichem Geschick trifft.
Das werde ich schnellstens austesten; eine Druckerei befindet sich arbeitsmäßig in meinem Kundenstamm, der Rest findet sich im Keller.
Besonders bemerkenswert finde ich die Verwendung einfachster Materialien (Teelichtbecher) in Bezug auf Einsteiger. Nicht jeder, der neu mit der Mikroskopie anfängt kann sich gleich ein vollständiges Labor hinstellen! Ich hätte mich in mener Anfangszeit über solche Tips sehr gefreut!
Weiter so!!
Gruß
Wolfgang
Hallo Jörg,
du zeigst eine sehr schöne und auch eine anwendbare Dokumentation. Besten Dank.
Ich erlaube mir zwei Hinweise:
- Sternhaare und Schuppenhaare zeigen sich sehr schön mit der Polarisation.
- Die "behaarten" Viburnum-Arten können Hautreizungen auslösen!
Freundliche Grüsse
Arnold Büschlen
Hallo Arnold,
ZitatSternhaare und Schuppenhaare zeigen sich sehr schön mit der Polarisation.
das ist dem Jörg natürlich bestens bekannt und er erfreut sich gerne an dem schönen Anblick, aber der Chip seiner Kamera kann mit polarisiertem Licht nichts anfangen, die Bilder sehen bescheiden aus!
# Jörg eine vorbildliche Dokumentation und große "Mühewaltung" ;)
Aber eigentlich kommt man mit der Methode, die Heinz Streble uns immer gezeigt hat auch sehr schön hin ohne Bastel-und Reinigungs-Aufwand und eventueller Verschleppung der Sternhaare in das nächste Präparat.
Ich meine die "
Näpfchenmethode" die Du selbst bestens beschrieben hast in Deinem schönen Beitrag:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1278.0
Ich mach das schon lange so, wenn ich viele Schnitte auf einmal färben will. Der Wechsel der Agenzien bis hin zum Isopropanol findet immer im gleichen Näpfchen statt mit der Pipette, die man allerdings bein Isopropanol wechseln sollte um Wasser-Einschleppung zu vermeiden.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35475_21170186.jpg)
Liebe Freunde,
wiederum herzlichen Dank! Eure Antworten sind eine schöne Ermunterung, weiter zu arbeiten und zu dokumentieren.
Lieber Wolfgang,
mir ging und geht es genau so. Ich versuche - wann immer möglich - meine Ideen mit greifbaren Alltagsgegenständen umzusetzen. Auf meinem kleinen Arbeitsplatz bleibt mir auch gar nichts anderes übrig.
Lieber Arnold,
Du hast Recht, im Polarisierten Licht sehen die Sternhaare phantastisch aus. Ich will nachher mal probieren, ob ich davon etwas in ein Bild retten kann. Vermutlich wird der Hintergrund aber blau werden und das ganze etwas verwaschen wirken. Das liegt an der Canon A520, wie Klaus dankenswerter Weise schon erwähnt hat.
Da der runzelblättrige Schneeball aber quasi in jeder Parkanlage anzutreffen ist, steht es natürlich jedem frei, sich mit ein paar einfachen Präparationsschritten den "Life View" zu gönnen. ;D
Hautreizungen sind nicht unbedingt das Problem - vielleicht bin ich da einfach nicht so empfindlich. Aber gehustet habe ich am Sonntag Abend ganz schön. ;D
Wer weiß, dass er auf solche Reizungen reagiert, sollte vielleicht Silikon-Handschuhe tragen und über die Verwendung eines einfachen Mund- und Nasenschutzes nachdenken.
Lieber Klaus,
normalerweise färbe ich ja auch nach der 'Eintopfmethode' im Uhrglas oder auf der Färbeplatte. Dein Exemplar hat übrigen schön tiefe Mulden. Weißt Du noch, wo das her ist?
Bei den Sternhaaren fürchtete ich jedoch, dass das Absaugen der Reagenzien die Haare zu sehr beschädigt. Und ein Umsetzen mit dem Pinsel ist so wie so illusorisch - es sei denn man akzeptiert jede Menge Schwund.
Daher habe ich die einfachen Färbekörbchen gebaut. Das Handling ist sicher etwas umständlicher (abgesehen vom Bastelaufwand), aber für empfindliche Proben sind sie sicher eine gute Alternative.
Herzliche Grüße
Jörg
... so, und gleich noch mal nachgelegt!
Hier die Bilder von den Dauerpräparaten, ein Versuch mit Polfiltern ist ebenfalls dabei. Die Präparation erfolgte - naheliegender Weise ;D - nach dem oben beschriebenen Ablauf.
Bild 21: Sternhaare des Runzelblättrigen Schneeballs, Vergrößerung 100x, Stapel aus 21 Bildern
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35541_43844556.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Die Herkunft der Flocken im Bild kann ich mir leider noch nicht genau erklären. Entweder handelt es sich um Anhaftungen der Siebdruckgaze oder Reste vom Backpapier oder Ablagerungen, die bei einem der Präparationsschritte entstanden sind.
Bild 22: Sternhaare des Runzelblättrigen Schneeballs, Vergrößerung 200x, Stapel aus 28 Bildern
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35541_26847985.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Unten eines der mehrzelligen Stielchen.
Bild 23: Sternhaare des Runzelblättrigen Schneeballs in polarisiertem Licht, Vergrößerung 100x, Stapel aus 18 Bildern
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35541_199777.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Wie schon angedroht mit blauem statt schwarzem Hintergrund, was wohl daran liegt, dass die Canon A520 das Hilfsobjekt gleich eingebaut hat. :D
Ich hoffe, ich konnte die Erwartungen erfüllen. ;)
Herzliche Grüße
Jörg
Lieber Jörg,
die Hellfeldaufnahmen sind besser, der Chip hat wirklich ne Pol-Macke! Du brauchst die 2. Kamera! ;) Die Färbung ist
vollfett - würden wenigstens meine Kinder sagen :D Ich sage: schön intensiv!
Dazu:
Zitatnormalerweise färbe ich ja auch nach der 'Eintopfmethode' im Uhrglas oder auf der Färbeplatte. Dein Exemplar hat übrigen schön tiefe Mulden. Weißt Du noch, wo das her ist?
Ich bin mir nicht sicher, aber es könnte sein von Christoph Lange - er möge mich nicht steinigen, wenns nicht stimmt.
Es sind die einzigen mit denen ich gerne arbeite.
Lieber Klaus,
danke für Deinen Hinweis zur Färbeplatte. Ich hatte ja gehofft, Du könntest mir einen Hersteller oder Online-Handel nennen. So werde ich mich mal auf die Suche in den Weiten des Web begeben und ggf. noch mal hier nachfragen.
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
solche Färbeplatten aus Porzelan (zum Teil auch mit Deckel) kenne ich aus dem Fachhandel für Künstlerbedarf. Zum Beispiel bei www.boesner.com oder hier: www.kunstpark-online.de --> Zubehör --> Paletten.
Einen schönen Abend und herzlichen Gruß
Bernd
Lieber Bernd,
vielen Dank für den Hinweis! Sogar mit Staubschutz. :)
Das richtige Stichwort ist Aquarellpalette. Da werde ich mal beim örtlichen Künstlerbedarf vorbei schauen, ob die so was auch haben.
@All:
So ganz zufrieden war ich mit der Acridinrot-Färbung der Sternhaare nicht. Der Farbton wandert ins Magenta, während die Haare in den Querschnitten des Blattstiels so schön rot waren.
Daher habe ich Material aus der selben Probe nochmals komplett mit AAC (Acridinrot, Alciangrün, Chrysoidin) gefärbt. Diesmal allerdings nach der bewährten Eintopfmethode.
Um ein Einsaugen der Sternhaare beim Reagenzienwechsel zu vermeiden, habe ich dazu eine Glaspipette etwas feiner ausgezogen. Das klappte erstaunlich gut - es gab auch keinen 'Haarbruch'. :)
Hier nun die Ergebnisse:
Bild 24: Sternhaare des Runzelblättrigen Schneeballs, Färbung AAC, Vergrößerung 200x, Stapel aus 50 Bildern
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35969_5603890.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 25: Sternhaare des Runzelblättrigen Schneeballs, Färbung AAC, Vergrößerung 100x, Stapel aus 33 Bildern
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35969_50848483.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Ganz besonders schön wirken die Sternhaare im polarisierten Licht - was meine Kamera leider nicht so rüber bringt, wie es das Auge bei moderater Lichtstärke durchs Okular sieht: dunkelrot leuchtende Sterne vor schwarzem Hintergrund.
Ein Wort noch zu den Flocken, die bei der Färbung mit den selbstgebauten Körbchen aufgetreten sind: hierbei handelt es sich um Ablagerungen an der Siebdruckgaze, die ggf. vom beim Aufschmelzen genutzten Backpapier stammen.
Vor dem Einsatz der Körbchen ist also eine gründliche Reinigung unumgänglich.
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Bernd, die vom Boesner kenne ich, die sind zu groß, aber die Alternative scheint mir ein guter Tipp zu sein:
Porzellanpalette ECKIG, 28 Näpfe und Wassermulde - Details
Schöne Palette aus Weißporzellan, hervorragend für alle Wassermaltechniken geeignet.
Größe 15,5 cm x 19,0 cm
Preis 8,50
Hallo Jörg und andere
Bin recht lange nicht mehr hier gewesen, andere Sachen im Kopf Arbeit zu Hause und meine Astronomie.
Also Jörg, deine Präparat Bilder vom Schneeball befallen mir sehr, da werde Ich echt neidisch,
so was möchte Ich auch hin bekommen.
Meine Frage wie und mit was werden Blüten Gräser und andere Weichgehölze geschnitten,
meine Schnitt Gehölze sind immer zu dick.
Das Einfärben habe Ich auch noch nicht probiert.
Mit gruß Manfred
Lieber Manfred,
vielen Dank für Dein Lob, es freut mich, dass Dir meine Bilder gefallen.
Zur Zeit schneide ich mit einem Handzylindermikrotom und Klingenhalter samt Einmalklingen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/36074_19914648.jpg) (http://www.imagebanana.com/)
Aber auch mit Freihandschnitten kann man mit etwas Übung gute Ergebnisse erzielen.
Wenn Du Dich etwas einlesen möchtest, ist das pdf "Von der Probe zum Präparat" vielleicht etwas für Dich.
Du findest es hier im Forum (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1278.0) zum Download.
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
dieses Mikrotom habe ich gerade zum Test da ist ein Halter von Hama dabei mit Kugelgelenk. Hast Du diesen Halter mit Tischklemme auch, oder hast Du was besseres?
Wenn ja kannst Du bitte ein Bild zeigen?
Lieber Klaus,
ich hab' nix. ;D
Das Mikrotom ist ohne Halter. Beim Schneiden halte ich es mit einer Hand, die andere führt den Klingenhalter. Da die Schnitte aber wunderbar auf den Klingenhalter aufziehen , ist das kein Problem.
Herzliche Grüße
Jörg
An Jörg
Danke dir für den Hinweiß.
Manfred