Hallo,
hat schon jemand diesen Kondensor an ein Carl Zeiss West adaptiert?
Welche Bedeutung hat eigentlich der schwarze Hebel? Der Kondensor hat keine Irisblende.
Sitzt unter dem Kardioid-Kondensor ein anderer Kondensor oder wird er als "stand alone" betrieben?
Ich habe das Gefühl, er braucht viel Licht? Vieleicht auch noch nicht perfekt justiert.
Dafür braucht man doch Objektive mit einer Apertur über 0.6 und bei Ölimmersion Objektive mit einer Irisblende?
Auf jeden Fall muss mit Öl oder manche nehmen auch Wasser(destilliert) gearbeitet werden sonst sieht man nichts, Totalreflexion, es kommt kein Licht durch.
Liebe Grüße
Rudolf
links Zeiss West Kondensor mit Schwalbe, rechts Carl Zeiss Jena Kardioid-Kondensor Dunkelfeld
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Hallo Rudolf,
ich habe von diesem kondensor ein älteres Modell. Es gab auch eine Ausführung, bei dem das zuziehen des Hebels die Blende beiseite schob. Nämlich den Hell-Dunkelfeld-Kondensor nach Siedentopf.
Vor wenigen Monaten ging es hier in einem Thread darum, da wollte ich noch ein Foto einstellen.
Bei der normalen Ausführung ist glaube ich auch eine Blende, ich denke um die innere Apertur zu erhöhen?
An einer Adaption fürs Standard habe ich zufällig gestern erst angefangen.
Grüße
Peter
PS: könnte auch ans Junior passen ;)
Hallo Rudolf,
der Kardioid-Kondensor wir als DF-Kondensor "stand allone" betrieben. Er ist sowohl für die alten Hufeisenstative von CZ Jena als auch für die L-Stative bestimmt, kann aber auch für die -VAL-Mikroskope mit passender Kondensorhalterung benutzt werden. Bei der Adaptierung ist zu beachten, daß er hoch genug gefahren werden kann (ideal: bis er den OT berührt) und man den verchromten Teil mit den Fingern erreicht.
Der schwarze Hebel dient der Zentrierung. Wenn Du genau hinsiehst. erkennst Du daß das Gewinde in dem verchromten Teil nicht zentrisch ist. Mit einem schwachen Objektiv und bei Beobachtung durch ein schwaches Okular stellt man zunächst durch Heben und Senken des Kondensors einen möglichst scharfen Lichtfleck ein. Das geht am besten mit einem mattierten Objektträger, Mattierung nach oben. Nun nimmst Du ein Okular mit Fadenkreuz (oder ein Messokular, Mitte =50) und drehst abwechselnd an dem schwarzen Hebel und an dem verchromten Teil, bis sich der Leuchtfleck im Zentrum befindet. Das liest sich kompliziert, ist aber recht einfach. Wenn Deine Objektive vernünftig zentriert sind. kannst Du diese Einstellung für alle beibehalten.
Dieser Kondensor sollte immer immergiert werden. Für diese Einstellarbeit reicht dest.Wasser. Ich benutze zur Beobachtung gewöhnliches Glyzerin, das sich mit Wasser leicht entfernen läßt. Wer will, kann natürlich Immersionsöl benutzen, ABER: Wenn dies in die Zentriereinrichtung gerät (oder auch ins Einschraubgewinde des Kondensorkopfes), wird es dort gern dickflüssig--> fest.
Der Kardioid-Kondensor ist auch Teil des pankratischen Kondensors an einigen CZJ-Miks. Dieser Pankrat ist nicht nur ein "Lichtkonzentrator" und ideal zur Einstellung der Beleuchtungsapertur, er hat 3 umschaltbare Kondensorköpfe: Hellf. apl. BA 1,4 - Kardioid-DF - HF-Großfeld für schwache Objektive. Hat man diese einmal abgeglichen und eingestellt, bleibt diese Einstellung "ewig" erhalten, und die Abrbeit wird sehr vereinfacht.
Wichtig ist noch eines: Es dürfen nur relativ dünne Objektträger verwendet werden, weil sich nur damit der Lichtfleck =Strahlenschnittpunkt über der OT-Oberfläche, also im Objekt fokussieren läßt. Mit dicken OT wie z.B. Zählkammern funktioniert das nicht, es gibt kein Dunkelfeld!
Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg mit diesen schönen Teil
Helmut = spectator
Danke für die Richtigstellung :)
Hallo zusammen,
interessant finde ich auch die Beschriftung: a steht nicht Zeiss, sondern Ernst Abbe, Jena. Hab ich so noch nie gesehen. Weiß jemand etwas dazu?
Hallo Jürgen,
dieses Thema wurde hier
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41434.0
ebenso nachgefragt und in der Folge auch gehaltvoll erklärt.
Der Konflikt von wegen Markenbezeichnungen ZEISS Ost vs. ZEISS West ist tatsächlich ein spannendes Stück Zeitgeschichte, der so einiges zum Nachdenken bietet. Bis heute.
Liebe Grüße
Jakob
Hallo,
@Peter,
das mit der Anpassung ist vermutlich nicht so einfach, wenn man sich die Funktionalität mit der dezententrierten Bohrung nicht entgehen lassen will. Der schwarze Hebel muss weiterhin drehbar sein. Man bräuchte eigenlich einen Ringhalter, der kleiner ist und weiter oben steht, damit man den Kondensor hoch bis nach oben fahren kann. Der Ringhalter von Zeiss kann nicht weit genug nach oben gebracht werden. Bin auf deine Ideen gespannt.
Schön wäre natürlich eine Einstellung wie beim Drehkondensor, wo man die Phasenringe mit zwei Hebel schnell und leicht einstellen kann; - ganz anders als mit den zwei Einstellschrauben für die Zentrierung des Kondensors, wo man dauernd herumfummeln muss, und sich fast die Finger bricht.
@Helmut,
Vielen Dank für die kompetente Einführung. Bin gespannt, ob ich das zum Laufen bekomme.
Habe mich auch immer gefragt, was es mit dem "pankratischen Kondensor" auf sich hat.
Bin vor kurzem auf folgendes Video gestoßen:
Carl Zeiss Jena Pankratischer Kondensor (https://www.youtube.com/watch?v=RRW0SwJ4Zbg&t=434s)
--> Video erklärt wie man den Kondensor auseinander schraubt.
Macht ja auch Sinn, dass man alle Kondensortypen in einem Wechsler vereinigt.
Das mit dem Glyzerin muss ich auch noch ausprobieren. Immersionsöl ist schon eine ....
(Eigentlich dürfte nichts verharzen)
@Jürgen,
Zitatnicht Zeiss, sondern Ernst Abbe, Jena.
gut beobachtet.
Jetzt bin ich vermutlich reich....
Ähnlich dem goldenen Vorhängeschloss aus Gold aus der Römerzeit(Tageschau/gestern), das auf einem Acker gefunden wurde. ;-)
@Jakob
Schon interessant:
ZitatMit Beginn des Warenzeichenstreites wurde dieses Logo von Carl Zeiss Jena im Oktober 1954 in der BRD und Westberlin eingeführt.
Im November 1954 erließ das Landgericht Düsseldorf auf Antrag von Carl Zeiss in Oberkochen eine einstweilige Verfügung gegen die Verwendung.
Der nachfolgende Prozess um dieses Logo ging zu Gunsten von Carl Zeiss in Oberkochen aus."
Liebe Grüße
Rudolf
...muss noch sauber gemacht werden(ebay-Fund). Hier ist die Zentrierung anders gelöst, zumindest von den Phasenkontrastscheiben. Der Kondensor selber wird ja auch über die Schrauben zentriert.
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Halter mit den "benutzerfreundlichen", schwergängigen Schrauben
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das wird nicht so leicht, dafür eine Lösung zu finden
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Hallo Jakob,
herzlichen Dank! Wie peinlich, das hatte ich tatsächlich nicht mehr auf dem Schirm, das diese Label für sehr kurze Zeit in dem Namensstreit verwendet wurde.
Zitat von: rlu in Januar 29, 2025, 11:04:15 VORMITTAGHallo,
@Peter,
das mit der Anpassung ist vermutlich nicht so einfach, wenn man sich die Funktionalität mit der dezententrierten Bohrung nicht entgehen lassen will. Der schwarze Hebel muss weiterhin drehbar sein. [...]
ganz anders als mit den zwei Einstellschrauben für die Zentrierung des Kondensors, wo man dauernd herumfummeln muss, und sich fast die Finger bricht.
Hallo,
Ja, einfach wird das nicht. Der Platz unter dem Tisch, Bedienung muss möglich, der Kondensor muss hoch genug gefahren werde. Und eben sollte es vermutlich auch sein.
Aber Zentriert werden kann der Kondensor zur Not auch ohne Hebel, oder? Ich habe es leider selber am Standard noch nicht gemacht, aber die Wartung der Justierschrauben am Kondensorhalter soll recht einfach sein - es gibt hier im Forum auch eine bebilderte Anleitung zumindest für die eine Bauart.
Ich habe letzte Woche einen alten Zeiss-West-Phasenkontrastkondensor, ohne Ringschwalbe! für alte Invers-Mikroskope, an das Junior mit einer Steckhülse adaptiert (Gab es auch in Original, es war ein Beitrag von Reblaus, glaube ich). Hier ist zB das Problem, dass sich der Kondensor nicht besonders weit hochfahren lässt, um die Frontlinse apl. 1,4 zu immergieren. Aber die besitze ich sowieso nicht aus Kostengründen. Ob Phasenkontrast mit der Frontlinse apl. 0,63 funktioniert habe ich leider noch nicht getestet.
Was ich aber gemacht habe: Ich habe einen Gewindeadapter gefertigt, um die einfache nA 1,2 Frontlinse des (Carl-Zeiss-Jena) Abbe-Kondensors eines Lg-Mikroskops auf den Zeiss-West Kondensor schrauben zu können. Die baut nämlich viel höher. Es ist mir gelungen mit Wasser immergiert Dunkelfeld mit einem 40/0,65 Objektiv zu erzeugen. Höhere Aperturen habe ich noch nicht getestet.
Nichts geköhlert... war auch mangels Köhlerleuchte nicht möglich.
Mit einer falschen Phasenblende und stark abgesenkt lässt sich auch ein ganz seltsamer Phasenkontrast erzeugen, bzw. die Phasenringe in Deckung bringen.
Grüße Peter
PS: den Beitrag den ich gestern meinte ist der hier: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=49260.0