Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: liftboy in Juni 27, 2025, 16:03:52 NACHMITTAGS

Titel: Kamera unter Linux
Beitrag von: liftboy in Juni 27, 2025, 16:03:52 NACHMITTAGS
Hallo erstmal,

ich hab da ein kleines Problem :-(
Gerade erfolgreich auf Linux-Mint umgestellt; Linux erkennt auch die Canon 650D Kamera und ich kann auch die Bilder von der Kare herunterladen, aber ein direkt-view ist nicht möglich. Alle anderen Kameras (Swift, Motic, Euromex, Bresser, etc.) laufen nicht unter Linux (werden erst gar nicht erkannt).
1. Frage: wie bekomm ich den Kram ans laufen?
2. Frage: gibt es eine Kamera die unter Linux läuft?

vorab lieben Dank für Hilfe
Wolfgang
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: Daniel Scheibenstock in Juni 27, 2025, 16:28:08 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

Das ist ein Nervenaufreibendes Thema. Ich ärgere mich hier mit dem Apple glump rum.

Aber wenn ich mich recht erinnere lassen sich WIN Programme auch unter linux mit wine 🍷 installieren.

Lg Daniel
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: liftboy in Juni 27, 2025, 17:17:36 NACHMITTAGS
Hallo Daniel,

tja Wine, das ist so eine Sache.
Das ist im Endeffekt so etwas wie eine "Sandbox". Damit läuft bei mir XP unter Win 10. Aber in echt ist das nur eine Krücke.
Gibts da wirklich keine "Linux Kamera" ?

Grüße
Wolfgang
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: Orkim in Juni 27, 2025, 17:24:27 NACHMITTAGS
Hi Wolfgang,

welche tethering-Software verwendest du denn?
Ich habe seinerzeit mal unter Mint mit Darktable gearbeitet, das funktioniert mit der EOS 650D.
Okularkameras unter Linux sind mir nicht bekannt.
---
@Daniel: den Frust kann ich zwar verstehen, allerdings beschuldigst du den Falschen   ;)
MacOS X und Apple können nichts dafür, wenn sich die Hardwarehersteller auf den mainstream konzentrieren und keine Treiber unter MacOS X bereitstellen....

Gruß, Peter
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: beamish in Juni 27, 2025, 17:35:11 NACHMITTAGS
Naja, Toupview gibts für Linux:
https://www.touptekphotonics.com/download/

Grüße
Martin
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: Daniel Scheibenstock in Juni 27, 2025, 17:47:58 NACHMITTAGS
Zitat von: Orkim in Juni 27, 2025, 17:24:27 NACHMITTAGSHi Wolfgang,

welche tethering-Software verwendest du denn?
Ich habe seinerzeit mal unter Mint mit Darktable gearbeitet, das funktioniert mit der EOS 650D.
Okularkameras unter Linux sind mir nicht bekannt.
---
@Daniel: den Frust kann ich zwar verstehen, allerdings beschuldigst du den Falschen   ;)
MacOS X und Apple können nichts dafür, wenn sich die Hardwarehersteller auf den mainstream konzentrieren und keine Treiber unter MacOS X bereitstellen....

Gruß, Peter

Ich verwende eine OMS om-1 , da habe ich eine tethering Software für Mac. Die ist ziemlich gut
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: Schuhmicro in Juni 28, 2025, 00:43:38 VORMITTAG
Hallo Wolfgang,
Darktable kann ich dir empfehlen vorallem für RAW ,das gibt es auch als .Appimage ohne jegliche Installation zum testen gphoto2 muss aber installiert sein (für tethering).
sudo apt install darktable
sudo apt install gphoto2

Entangle gibt's auch LifeBild geht bei meiner Canon  (nur für tethering) ich hab keine 650D, also kann ich nicht testen.
sudo apt install entangle
Es gibt auch umgekehrt immer mehr Kameras ,die keine aktuellen Windows Treiber haben und nur noch unter Linux laufen.

Meine Canon wird automatisch als Laufwerk gemountet und ist dann für andere Software (LiveBild) nicht mehr verfügbar. Entangle fragt und  unmountet dann automatisch.

Zitat von: liftboy in Juni 27, 2025, 16:03:52 NACHMITTAGSwie bekomm ich den Kram ans laufen?
Das erste was ich im Terminal mache wenn ich ein usb-Gerät nicht zum laufen kriege, ist die USB-ID herausfinden mit dem Befehl
lsusb
Listen von einigen unter Linux unterstützten Kameras mit USB-ID:
gspca: https://linuxtv.org/wiki/index.php/Gspca_devices
uvc: https://www.ideasonboard.org/uvc/#devices

Wer beim Kauf einer Webcam ganz sicher gehen möchte, achtet darauf, eine UVC kompatible Webcam zu erhalten, die einen standard-konformen Treiber benutzt. (ganz sicher ist gar nix)

Gruss
Martin
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: M59 in Juni 28, 2025, 10:02:29 VORMITTAG
Hallo Wolfgang,

für die Canon 650D versuch mal qdsrl dashboard:
https://dslrdashboard.info/downloads/
 Allerdings habe ich das nur unter Android und Windows (mit Nikon verwendet) . Die Oberfläche ist etwas altbacken, aber an der Kamera konnte ich alles einstellen. Es gibt Liview  die Software hat auch eine Einstellung für 'Stacking'. Verbindung mit USB.


O.T.: Ist eine Doppelinstallation von Windows neben Linux eine Option?

Grüße, Michael
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: liftboy in Juni 28, 2025, 14:22:38 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

ZitatDas erste was ich im Terminal mache wenn ich ein usb-Gerät nicht zum laufen kriege, ist die USB-ID herausfinden mit dem Befehl

die Zeiten, in denen ich programmiert habe (Basic, Assembler) sind lang vorbei! Ich hab mich auf lauffähige Programme zurückgezogen; einen funktionierenden Treiber zu schreiben trau ich mir nicht mehr zu. Plug and play, wie im Auto: reinsetzen, losfahren, gut so. Die neuen Fahrzeuge, die man erst programmieren muss, tu ich mir nicht an! (ich kann noch Zwischengas und so!) Und für Kontakte ziehe ich das persönliche Gespräch vor! (Forum geht grad noch, wegen der Distanzen) Videokonferenzen sind mir ein Greul!! Mein Mint läuft ziemlich stabil (na gut, umgewöhnungsbedürftig, aber noch bin ich ja lernfähig :-)

viele Grüße
Wolfgang
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: Schuhmicro in Juni 29, 2025, 01:10:49 VORMITTAG
Hallo Wolfgang,
ein Bild, 30 Sekunden
lsusb.gif
Gruss
Martin
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: Haus@Hund in Juni 30, 2025, 13:22:48 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

spontan fallen mir für den Mac die Kameras von Motic ein, für Linux gibt es Treiber und Software für die Kameras von IDS.

Grüße aus Wetzlar
Jörg
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: purkinje in Juni 30, 2025, 14:17:57 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,
für die "besseren" swiftcams gibt es hier für Linux (u Mac und Win)
Swift Imaging3.0 (https://swiftmicroscopes.com/pages/swiftcam), ob sie auch funktionieren kann ich nicht sagen
Beste Grüße Stefan
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: liftboy in Juni 30, 2025, 14:25:57 NACHMITTAGS
Hallo @ all, hallo Jörg,

vielen lieben Dank für die vielen guten Tipps.
Hier mein Hintergrund:
Meine EDV (und damit meine gesamte Soft- und Hardware läuft unter XP.
Sehr stabil und zuverlässig! Meine Internetaktivitäten erledige ich mit einem alten WIN10 Rechner.
Eine Umstellung des Ganzen wäre ein nicht zu finanzierbarer Aufwand, von der Zeit ganz abzusehen. Daher die Idee, auf Linux umzustellen. Als Ersatz für den Internetrechner hat das gut funktioniert; sind halt nur Standardaufgaben
Beispiele:
Bildbearbeitung erledige ich mit Micrografx, Photoscape und FastStone. Das reicht für meine Zwecke völlig aus! Als Datenverwaltun/Datenbank verwende ich Datamaker; ein hervorragendes Programm, läuft unter DbaseIII, und ich hab noch keine vergleichbare/bezahlbare Datenbank gefunden, welche den gleichen Komfort bietet (na gut, um die Telefonnummer aus dem Datensatz zu nutzen, müsste ich mir ein Modem anschaffen :-]  )
Die einzige Möglichkei, die mir im Moment einfällt, wäre auf Linux je eine Sandbox für XP und WIN einzurichten; das wäre dann aber wie ein ,,Rollator"
Vielleicht hat ja noch Jemand eine Idee

Vielen Dank vorab
Wolfgang
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: rhamvossen in Juli 01, 2025, 23:18:40 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

ZitatGerade erfolgreich auf Linux-Mint umgestellt

Gratuliere! Linux bedeutet Freiheit und eine sehr große Auswahl an "Distros", wie die verschiedene Linux Versionen heissen. Linux Mint ist sehr gut geeignet für Anfänger, sie sieht überigens auch schön aus. Jetzt brauchst du dein alter Laptop nicht mehr weg zu schmeissen. Ich arbeite problemlos mit ein Laptop aus 2012 mit 4Gb RAM wo Xubuntu (eine Light-Version von Ubuntu) auf dreht.

Was die bestimmte Kameras angeht, es wurde schon gesagt, Toupview gibt es für Linux.

ZitatDas erste was ich im Terminal mache wenn ich ein usb-Gerät nicht zum laufen kriege, ist die USB-ID herausfinden mit dem Befehl

die Zeiten, in denen ich programmiert habe (Basic, Assembler) sind lang vorbei!

Wenn du mit Linux arbeitest dann kommt du an der Terminal nicht vorbei. Der Terminal ist eine mächtige Umgebung wo man viele Sache schnell und einfach machen kann. Mit das Program VLC (steht in die "App-Store") kannst du jede USB Kamera verwenden. Aber: wenn du VLC installierst über den  App-Store dann funktioniert das nicht. Du muss dies in den terminal eingeben:

sudo apt-get install v4l-utils vlc

Damit installierst du eine VLC Version die mit USB kamera's funktioniert. Wenn du installierst hast machts du das folgende:

- VLC aufstarten
- Mit die rechte rechte Maustaste im Menü "Play" wahlen
- Im nächsten Menü "Capture device" wahlen
- Dan "Video device" wahlen

Eins der folgenden ist deine USB Kamera, einfach ausprobieren welches es ist:

/dev/video0
/dev/video1
/dev/video2
/dev/video3

Wenn die falsche gewahlt wird, VLC schliessen und von vorne anfangen.

Was das bearbeiten van Bilder angeht, ich arbeite mit RawTherapee, auch fur RAW Bilder.

Probier es mal und berichte. Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: Schuhmicro in Juli 03, 2025, 23:50:48 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,
Danke Du sprichst mir aus dem Herzen:
Zitat von: rhamvossen in Juli 01, 2025, 23:18:40 NACHMITTAGSWenn du mit Linux arbeitest dann kommt du an der Terminal nicht vorbe
Hallo Wolfgang,
Mit biegen und brechen gehts auch ohne Terminal, dann schneidet man sich aber ins eigene Fleisch, dann manchmal gibt es halt keine andere schnellere Lösung, willst Du erst noch auf irgendwelchen Webseiten was runterladen? 50 Werbefenster wegklicken? dann Paypal Eula eMail und ein Dongle per Post?. nach "10 Stunden/Tagen" hast du es dann geschafft nach Windows Methode.

oder ich mach das in 10 Sekunden mit dem Terminal -- 10s.

Lernfähig: Das Terminal startet man (Linux Mint) mit der Tastenkombination  [Strg]+[Alt]+[T]

Datenbank: LibreOffice Base - Weitgehend kompatibel mit MS, Bestandteil von LibreOffice
                    MariaDB hab ich schon benutzt,  läuft gut, auskennen tu ich mich nicht damit, mehrere 1000 Nutzer gleichzeitig.
                    PostgreSQL
Bildbearbeitung: GIMP Darktable, Du brauchst dafür kein Windows.
Virtuelle Machine: Virtualbox ist einfach zu bedienen. unterstützt Kontainer und Schnappschüsse.
Linux Kameratreiber:
gphoto2:  Number of supported cameras and media players: 2885
gspca: 660 different webcam models

Gruss
Zitat von: liftboy in Juni 28, 2025, 14:22:38 NACHMITTAGSeinen funktionierenden Treiber zu schreiben trau ich mir nicht mehr zu
Das Ziel ist es einen passenden Treiber/Software zu finden, nicht schreiben.

Martin
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: Jens Jö in Juli 04, 2025, 01:52:17 VORMITTAG
Hallo Wolfgang,

ich bin vor 8 Jahren zu Linux Mint gewechselt (damals Mint17.2, heute Mint 22.3) und habe es nie bereut.
Den Windows Sch... will ich nie mehr sehen !!!
Mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen gibt es für alle Anwendungen kostenfreie Programme ohne Viren und frei anpassbar (OpenSource). Terminal und Programmieren brauche ich selten.

Installier mal "cheesecake" und Du hast ein Livebild von fast allen USB Kameras.
Entangle ist eine gute Wahl für die Steuerung einer Canon DSLR

Gruss
Alfred
Titel: Aw: Kamera unter Linux
Beitrag von: Stevie in September 18, 2025, 01:15:30 VORMITTAG
Zitat von: liftboy in Juni 30, 2025, 14:25:57 NACHMITTAGS[...] Die einzige Möglichkei, die mir im Moment einfällt, wäre auf Linux je eine Sandbox für XP und WIN einzurichten; das wäre dann aber wie ein ,,Rollator". Vielleicht hat ja noch Jemand eine Idee. [...]
Hallo Wolfgang,

auch ich bin vor einigen Jahren auf Linux umgestiegen. Auf einige Windows-Programme will oder kann ich jedoch nicht verzichten. Ein paar habe ich mit Wine zum Laufen bekommen. Aber tatsächlich triffst du mit obigem Kommentar den Nagel auf den Kopf. Am besten geht es, meiner Meinung nach, mit Windows in einer virtuellen Maschine. Damit habe ich die Freiheit und Sicherheit von Linux und gleichzeitig bei Bedarf die vertraute Windows-Umgebung für alte oder Windows-exklusive Programme. Aber der vielleicht entscheidendste Vorteil scheint mir die Möglichkeit der Ansteuerung von USB-Hardware zu sein, die selbst nur Windows-Treiber mitbringt und die von Linux noch nicht (vollständig) unterstützt wird. So konnte ich beispielsweise diverse Drucker, Scanner und auch USB-Kameras mit den Originaltreibern und der Original-Software relativ einfach zum Laufen bringen (auch wenn Linux zumindest teilweise alternative Treiber mit einer eingeschränkte GUI zur Verfügung stellen mag).

Ich verwende dazu VirtualBox, das in den offiziellen Paketquellen der meisten Linux-Distributionen enthalten sein dürfte. Damit kann man ziemlich einfach eine virtuelle Maschine mit Windows, basierend auf einer im Netz legal erhältlichen ISO-Datei, erstellen. Danach muss das betreffende USB-Gerät nur angeschlossen werden. Wenn Linux es irgendwie erkennt, stehen die Chancen gut, dass man es einfach über ein Häkchen im Menü der virtuelle Maschine an Windows "durchreichen" kann (siehe Screenshot unten).

Viele Grüße
Steve