Liebe Kollegen,
wie jeder Mikroskopiker habe auch ich oft Probleme mit Staub auf meinen Optiken, besonders Okulare außen und innen. In der letzten Woche fand ich bei ALDI "opti wisch Anti Staubtücher". Die sind sehr weich und entfernen Staub durch elektrostatische Aufladung. In der Praxis funktioniert das an meinen Mikroskopen fast schon perfekt, ist viel einfacher und schneller als mit Augenwatte und Benzin. Nun habe ich gehört, dass Mikrofasertücher Oberflächenvergütungen beschädigen können. Hat Jemand Erfahrungen mit diesen Tüchern, die eigentlich eher wie Zewa und nicht wie Mikrofaser aussehen?
Gruß Ralf
Unsere Techniker nehmen zur Staubbeseitigung einen Blasebalg. Hält man das hintere Luftloch zu, dann hat man einen wirksamen Staubsauger. Augenwatte und Waschbenzin nur gegen Verschmierung, aber wenn Niemand zuschaut können Sie auch Waschbenzin auf einen Baby-Wattestab tun und die unvermeidlichen 2 Flusen anschliessend mit dem Blasebalg entfernen. Das funktioniert garantiert genauso gut, geht viel schneller, verstößt allerdings gegen die reine Lehre.
Staubwischen bedeutet immer Mikroskratzer und damit irgendwann sichtbaren Kontrastverlust.
Werner Jülich
Zitat von: Ralf Feller in März 21, 2010, 03:02:52 VORMITTAG
Liebe Kollegen,
wie jeder Mikroskopiker habe auch ich oft Probleme mit Staub auf meinen Optiken, besonders Okulare außen und innen. In der letzten Woche fand ich bei ALDI "opti wisch Anti Staubtücher". Die sind sehr weich und entfernen Staub durch elektrostatische Aufladung. In der Praxis funktioniert das an meinen Mikroskopen fast schon perfekt, ist viel einfacher und schneller als mit Augenwatte und Benzin. Nun habe ich gehört, dass Mikrofasertücher Oberflächenvergütungen beschädigen können. Hat Jemand Erfahrungen mit diesen Tüchern, die eigentlich eher wie Zewa und nicht wie Mikrofaser aussehen?
Gruß Ralf
Auf jeden Fall Mikrofasertücher meiden. Die winzigen, kurzen Fasern sind sehr hart, machen allerfeinste Kratzer auf Möbeloberfächen, die man mit bloßem Auge nicht sieht, in denen sich dann aber Feinststaub absetzt, der kaum mehr herauszubekommen ist.
Auch Fotoobjektive werden in der Regel nach Jahren der Behandlung mit Mikrofasern "blind". Bei Brillengläsern sorgt unser Gehirn dafür, daß es die Objekte so scharf interpretiert, wie sie nach seiner Erfahrung sein sollten.
Mikroobjektiven, die man weder reparieren noch nachkaufen kann, würde ich das aber nicht zumuten.
KH
Hallo Mikroskopiefreunde,
darf ich mit Wundbenzin auch das Innere der Objektive reinigen, da hier die Beschichtung ja empfindlicher ist?
Gruß
Harald
Nach unserer Erfahrung sollte man immer mit dem nötigen Respekt an optische Flächen herangehen, man kann es aber mit der Ehrfurcht auch übertreiben. Sie schreiben nicht, um welche Innenflächen es sich handelt. Das Problem ist ja nicht so sehr die Empfindlichkeit, sondern die Zugänglichkeit, schließlich will man nicht Fungizide, Fett oder halbgelöste Schwärzung beim "Reinigen" auf der Optik verteilen. Wirklich vorsichtig müssen Sie nur bei verspiegelten oder teilverspiegelten Flächen sein, da würde ich prüfen, ob Ausbauen und Spülen nicht die schonendere Methode ist.
Nur zur Sicherheit.
Dies ist keine Aufforderung die eigenen Grenzen zu überschreiten, da ist jeder Leser für sein Tun und eventuelle Schäden selber verantwortlich.
Werner Jülich
Zitatda würde ich prüfen, ob Ausbauen und Spülen nicht die schonendere Methode ist.
Wohl, wohl, Herr Jülich. Groben Schmutz entfernt die Spülung leicht und schonend. So eine erfährt meine Brille nach Aufenthalt im Hobbykeller. Aber ein Schleier verbleibt und es muß nachgeputzt werden. Bisher fand sich kein Spülmittel, das eine völlig saubere Glasfläche hinterließ.
Gruß - E. Nowack
Hier kann man keine pauschale Anwort geben. Jeder mechanische Reinigungsvorgang wird/kann zu feinen Oberflächenschäden führen. Es kommt auf den Einzelfall an, ob man diese kleinen Schäden in Kauf nimmt oder nicht.
Es klingt trivial, aber viele Reinigungsvorgänge lassen sich bei sachgerechtem Umgang mit dem Mikroskop vermeiden bzw. minimieren.
Mit Nachdruck und zur Abschreckung, etwa 3-5% aller von unseren Technikern überprüften Mikroskope haben irreparable Optikschäden, die die optische Leistung beeinflussen. Die Entscheidung, ob ersetzen oder nicht, liegt dann beim Kunden.
Werner Jülich
Wie sieht es den mit der Ultraschallreinigung (für Optik ohne Kleber oder Kitt) aus?
Viele Grüße
Siggi
Unsere Erfahrungen mit Ultraschall sind gemischt. Ich möchte dazu keine Empfehlung aussprechen, denn nicht jede Beschichtung ist wirklich so fest, wie man glaubt.
Werner Jülich
Hallo -
hier einige Erfahrungen mit Opti-Wisch: In der Packung sind zwei Tücher, ein gröberes "Universal" und eine feines "Speigeltuch".
Ersteres nehme ich um Imm.-Öl, nach Vorwischen mit L.papier, vollständig von fest eingedeckten Präparaten zu entfernen. Die Fasern sind so aggressiv, dass sie den feinen Ölschleier bestens wegnehmen - allerdings mühelos auch Tuschbeschriftungen etc.!
Das Poliertuch habe ich einige Male für Optik verwendet, insbesonders für Fingerabdrücke und ähnliches. Obwohl der Erfolg wirklich verblüffend war und in der Summe vor allem mit weniger Reiben verbunden, bin ich trotz anfänglicher Begeisterung vorsichtig geworden, weil ich um Vergütungen fürchte.
Weiß jemand, wie hart Polyester in Vergleich zu Zellulosefasern tatsächlich ist?
Die Diskussion hat mich angeregt, die Sache mal vergrößert zu betrachten: Universaltuch, Spiegeltuch und das mythische, oft gewaschene Leinenläppchen (eigentlich feines Baumwolltaschentuch).
Zusätzlich werde ich mal mit meiner Linsensammlung aus kaputten Fotoobjektiven ein paar brutale Dauer-Reibexperimente durchführen und davon berichten.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35694_48835636.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35694_50119998.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35694_40807399.jpg)
Freundliche Grüße
Rolf
Ob "brutale Dauerexperimente" die Realität abbilden müssen sie selber entscheiden. Ich vermute, dass eine unübliche Dauerbelastung nicht die normale Reinigung über einen langen Zeitraum komprimiert, sondern dass es andere, vielleicht thermische Effekte gibt.
Aussagekräftiger finde ich die Untersuchung benutzter Okulare kombiniert mit der Frage, wie man diese typischerweise reinigen würde.
Sie können jedenfalls davon ausgehen, dass gebrauchte Optik zerkratzte Optik ist und dass man Staub wegblasen und nicht wegwischen sollte und, egal mit welchem Material. möglichst wenig auf den Flächen herumhantieren sollte.
Werner Jülich
Liebe Kollegen,
vielen Dank für die Diskussion und die Infos.
@Rolf, ja, man sollte als Mikroskopiker auch mal das
Mikroskop benutzen.
Hier eine Aufnahme von meinem opti wisch Antistaubtuch
(24ger Packung von Aldi). Damit ist die Nutzung fürs
Mikroskop wohl vom Tisch.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35728_12641169.jpg)
Die zweite Aufnahme zeigt ein Mikrofasertuch, das ich
schon oft von Mikrovid als Beilage bekommen habe.
Die Oberfläche ist deutlich feiner.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/35728_31981697.jpg)
Auch BW-Optik bietet Mikrofasertücher für Mikroskope an???
Was ist von der Reinigung der Ölimmersionen mit Zewa
oder Tempo mit Benzin getränkt zu halten? Ich habe nicht
so viele Leinentücher.
Lieber Herr Jülich,
Okulare verstauben doch ständig, und das sieh man besonders
bei abgeblendetem Kondensor sehr deutlich. Im Labor putzen
wir oft einfach mit dem Kittelärmel drüber. Man kann doch nicht
ständig Augenwatte auspacken und auf Bambusstäbchen rollen.
Gruß Ralf
Lieber Herr Jülich -
selbstverständlich stimme ich Ihnen in allem voll zu!
Tatsache ist aber auch, dass das Öl gelegentlich von den I-Objektiven muss und da stellt sich halt die Frage, ob das berühmte Reinbenzin (oder was immer die Optikfirma empfiehlt) mit Leinenläppchen oder Mikrofaserläppchen besser ist oder ob vielleicht sogar die trockenen Mikrofaser schonender ist - zumal diese Objektive glaube ich nicht vergütet sind und das Lösungsmittel gelegentlich auch Objektive umbringt.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Blaich
Hallo Herr Feller,
ich halte Ihre Vorgehensweise für weit verbreitet und unter Kostengesichtspunkten auch für OK. Sie müssen dann halt ab und zu die Okulare austauschen oder mit den Folgen Ihrer Reinigung (= Aufrauhen der Oberfläche = besserer Schmutzhaftung) leben. Ich bin auch ein großer Gegner dieser Augenwatte-Zeremonie, aber das habe ich am Anfang ja schon beschrieben.
Hallo Herr Blaich,
Immersionsöl völlig abwischen wird wohl nur mit Lösemittel gehen, wenn Sie das trocken versuchen, wird es wohl sehr mühsam, besonders dann, wenn man auch die Ränder säubern möchte.
Ich weiß, dass in den vielen Laboren die Immersionsobjektive nur ganz selten gründlich gesäubert werden, weil der Arbeitszustand ölbenetzt ist und die Mikroskope ständig im Einsatz sind.
Sollte ein Trockenobjektiv versehendlich ins Öl geschwenkt worden sein, da würde ich der Schnelligkeit Priorität geben und ohne Bedenken auch ein sauberes Tempotuch mit Waschbenzin benutzen, immer in dem Bewußtsein, dass die Trockenobjektive nicht dicht sind.
Das berühmte, 135mal biologisch unbedenklich gewaschene Leinentuch wird genauso zum Staubfänger wie alle anderen Gewebe und letztlich ist es egal, in welchem Material harte Partikel eingebettet über die Flächen gekratzt werden.
Werner Jülich
Hallo,
da gerade dieses berühmte Thema angeschnitten wurde, folgende Frage:
Es gibt Fälle, bei denen Immersionsöl in das Innere von Objektiven, teilweise sogar Immersionsobjektive!, eingedrungen ist, die normalerweise dicht sein sollten.
Oder sind die gar nicht so dicht, wie man glaubt? Reicht der dünne Spalt zwischen Fassungsröhre und Linsenfassung aus, daß Immersionsöl, ggf. verdünnt mit Wundbenzin, in die Innenräume gelangen kann?
Oder wandert das Öl die Frontlinsenverkittung?
Gruß
Nomarski
Undichte Immersionsobjektive sind innerhalb der Garantiezeit ein Reklamationsgrund.
Wenn in Trockenobjektive eine Flüssigkeit hineingeraten ist, so kann man bei extrem hochwertigen Objektiven die kostenpflichtige Serviceleistung der Hersteller in Anspruch nehmen.
Besonders ausgeglichene Zeitgenossen mit sportlichem Ehrgeiz schaffen das Zerlegen, Reinigen und Zusammensetzen bei einfacheren Objektiven aber auch selber, es dauert halt.
Werner Jülich
Betr.die Frage von Siggi O.
Guten Abend in die Exprttenrunde!
Vor ca. 9 Jahren hatte ich bei Olympus angefragt, ob man sich dort eine Frontlinsenreinigung mit Ultraschall vorstellen Könne.
Mir wurde dringend davon abgeraten.
Im Übrigen finde ich die Reinigungsmethode aus der Zeiß-Druckschrift : Das saubere Mikroskop" für ausgesprochen hilfreich,
mit einer Ergänzung: ich bewahre das Wundbenzin bei -18° auf, dann hat man keinerlei Restschleier von Paraffin(?)-Rückständen im nicht erstarrten Überstand.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Dönnebrink
Hallo, liebe Mikronauten,
zu dem Themenkreis gibt´s aus dem Hause "Zeiss Microimaging", auch im Netz, eine kleine Abhandlung, die Dr. M. Zölffel verfasst hat. Sie heisst "Das saubere Mikroskop" und enthält eine Reihe nützlicher Hinweise zum richtigen Reinigen optischer Flächen. Ich kenne den Autor, er arbeitet äußerst penibel und gibt hier seine Erfahrung aus langjähriger Praxis preis.
Die beste Reinigung ist allerdings eine, die gar nicht erforderlich wird. Ich scheue mich z.B. nicht, aus Mangel an originalen Abdeckungen hierzu Kunststoffmüllsäcke zu verwenden. Zugegeben, der Anblick eines so geschützten Mikroskops mit Aufsatzkamera ist nicht gerade erhebend. Es erfüllt aber seinen Zweck.
mit freundlichen Grüßen
Herbert
Hallo,
mal zwei Fragen an die erfahrenen Experten:
1. Dass Kratzer bei "Luft-Objektiven" mit der Zeit den Kontrast zerstören leuchtet mir ein.
Immersionsöl hat aber doch fast den gleichen Brechungsindex wie Glas. Ist es da zumindest bei Immersionsobjektiven nicht egal, ob die Oberfläche Kratzer aufweisen? Diese müssten doch eigentlich durch das Öl optisch inaktiviert werden, solange sich in den Kratzern kein anderweitig optisch aktiver Dreck befindet.
2. Da Kratzer durch Reiben (=Druck+Seitenbewegung) entstehen, gibt es denn keine Möglichkeit, nur durch
a) Tupfen oder
b) aufkleben und Abziehen eines geeigneten (besonderen?) Klebestreifens (vielleicht so was, was auf empfindlichen Oberflächen klebt, wenn man es gerade gekauft hat) oder gar durch Verwendung eines sprühpflasterähnlichen Stoffs den Schmutz von der Oberfläche zu "ziehen" ohne zu wischen??
Nun fallt bitte nicht zu sehr über mich her ;D.
Herzliche Grüße, Oliver
Hallo Oliver,
ad 1: würde ich genauso sehen wie Du, habe es aber noch nicht getestet ;D.
ad 2: gibt es z.B. als Optoprim (einfach mal gockeln; das Zeug ist nicht ganz billig und nicht einfach in der Anwendung, für kleine Flächen eigentlich eher wenig geeignet)
Gruß !
JB
Hallo! Ich frage einfach mal unter diesem alten Thread, weil ich denke, dass es hierher passt und daher übersichtlich bleibt:
FRAGE:
Im Internet fand ich das Zeiss-Dokument "Mikroskopreinigung.pdf" und dort einen Internetlink zu "KERMA Augenwatte N 1. DAB 6" - dieser Link ist aber nicht mehr gültig - wo bekommt man denn am besten solche Augenwatte her?
ANMERKUNGEN
Außerdem verlinke ich hier mal zu Seiten, in denen es um Reinigungstücher geht:
Im besagten Zeiss-PDF ist für Linsenreinigungspapier die Firma Whatman angegeben, dort fand ich: http://www.whatman.com/PRODLensCleaningTissue.aspx
Außerdem ist die Firma www.basan.com zum Bezug von ITW Texwipe CleanTips® Swabs angegeben.
Und hier noch ein Link aus dem Forum, bei dem es mal um die Bezugsquelle für Kimwipes ging: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1426.0
...ach und noch eine Kleinigkeit: Reicht das sogenannte landläufige Reinigungsbenzin, das man so bekommt und z.B. für sein Fahrrad verwendet, in seiner Reinheit zur Linsenreinigung aus? (Vermutlich nicht immer...) Ist das Petrolether? Und das Gleiche wie Wundbenzin?
ZitatReicht das sogenannte landläufige Reinigungsbenzin,
Gehen Sie kein Risiko ein.
Kaufen Sie Augenwatte und Wundbenzin in der Apotheke.
Hallo,
wenn ich meine Optik vergammeln will, dann weiche ich von dem was Bernhard Kaiser geschrieben hat ab !
Ist die Optik denn so geringwertig, dass es sich nicht lohnt die wenigen Euros für das saubere Wundbenzin und die Augenwatte auszugeben?
Etwas erschüttert grüßt
Peter Höbel
Hallo -
Petrolether kann man als besonders leichtflüchtiges Wundbenzin (z.B. Kp 40-50°) betrachten. Wenn er p.A. Qualität hat, dürfte er noch sauberer als Wundbenzin sein. Das Problem ist, dass die Hälfte davon schon verdunstet ist, bevor man mit dem benetzten "Leinenläppchen" an der Frontlinse des Objektivs ankommt. Reinigungsbenzin enthält noch eine Menge schwerflüchtiger Schmiere, die dem Fahrrad zwar nichts ausmacht, wohl aber der Optik.
Gruß
Rolf
Hallo,
vielen Dank für die Antworten!
Jetzt ist ja immerhin geklärt, daß es tatsächlich dieses Benzin in allen möglichen Abstufungen zu geben scheint:
Also so weit ich jetzt verstanden habe, in abnehmender Reinheit:
Petrolether -> Wundbenzin -> Waschbenzin
Und Entschuldigung für meine wohl etwas schockierende Art, zu fragen - ich versichere aber, daß ich mein Fläschchen mit dem Waschbenzin in keinerlei Kontakt mit meinem Mikroskop habe kommen lassen... ;)
Besten Gruß
Sebastian
...und noch eine Frage, die etwas mehr in die Richtung Technikgeschichte geht, aber durchaus auch das Reinigen von Linsen betrifft:
Seit wann ungefähr sind denn eigentlich Linsenbeschichtungen üblich? Ich meine, bei älteren Mikroskopen besteht doch wahrscheinlich immerhin nicht die Gefahr, eine Beschichtung durch Reinigungsversuche zu entfernen?
Konkret habe ich hier eine Hensoldt-Wetzlar Stereolupe, ich vermute, ein Modell zwischen Nachkriegsjahren bis 1960er.
Und haben überhaupt moderne Mikroskopobjektive heutzutage immer eine Beschichtung/Vergütung?
Gruß
Seb.
Hallo,
ZitatPetrolether -> Wundbenzin -> Waschbenzin
Petrolether in p.a. Qualität.
Grüße
Bernhard Kaiser
Zitat von: Bernhard Kaiser in April 15, 2012, 14:47:15 NACHMITTAGS
Gehen Sie kein Risiko ein.
Kaufen Sie Augenwatte und Wundbenzin in der Apotheke.
Ich habe vorhin Benzin in der Apotheke gekauft. Ich habe extra von Wundbenzin und Petrolether gesprochen und den Verwendungszweck erklärt. Verkauft wurde mir nun dennoch ein Fläschchen mit der Aufschrift "Reinigungsbenzin" (das die Apotheker zumindest für Wunden bzw. Wundpflasterrückstände zu verwenden scheinen). Weiterhin hat es die Aufschrift 100/140° - ist das der Siedebereich? (Nicht mal "°C" steht drauf, echt arm, diese Angaben - in der Grundschule hat meine Lehrerin bei so etwas immer gefragt: "Was? Äpfel? Mäuseschwänzchen?"). Immerhin steht die Firma drauf und ich habe es im Netz gefunden: http://www.fischar.de/technische-chemikalien/reinigungsbenzin/
Ich werde das Fläschchen wohl nachher unbenutzt zurückgeben. Und nach etwas besserem suchen. Irgendwie wußte ich ja, warum ich diese Frage gestellt habe, man bekommt beim Einkaufen einfach nicht das, wonach man fragt, wenn man nicht super-kleinlich ist.
Übrigens hat obige Firma auch etwas, das sie als Leichtbenzin bezeichnet: http://www.fischar.de/technische-chemikalien/leichtbenzin-60-95/ . Immerhin scheint das einen niedrigeren Siedebereich zu haben. Wäre das besser geeignet?
Wikipedia schreibt übrigens folgendes:
Petrolether
Bei Petrolether handelt es sich um ein farbloses Gemisch verschiedener, gesättigter Kohlenwasserstoffe (üblicherweise Alkane wie Pentan/Hexan). Petrolether sind
aromatenarme, niedrig siedende (zwischen ca. 30 und 60 °C), leichtentzündliche Kohlenwasserstoff-Fraktionen. Bei Petrolether handelt es sich
nicht um einen chemischen Stoff aus der Gruppe der Ether...
Leichtbenzin
Leichtbenzine sind eine Mischung verschiedener Kohlenwasserstoffe mit fünf bis sieben Kohlenstoffatomen (Isopentan bis ~Toluol, Siedebereich ca. 25 bis 100 °C)
Viele Grüße
Seb.
Zitat von: reblaus in April 15, 2012, 15:56:48 NACHMITTAGS
...Kp 40-50°...
Gruß
Rolf
Hallo Rolf, was meintest Du mit Kp? Meintest Du nicht eher den
Siedepunkt/Siedebereich und heißt Kp nicht Kondensationspunkt? ??? ...Nun will ich es wirklich genau wissen... Im Datenblatt von Merck habe ich z.B. folgendes gefunden: Kp. -20° - 190° C (also beginnend bei
minus zwanzig Grad Celsius).
Hallo,
ich reinige seit langer Zeit meine Objektivfrontlinsen mit
Benzin
VbF A1/EWG-Kennzeichnung: 203-892-1.
aus der Apotheke. Ich verlange immer Wundbenzin.
Man sollte m.M. nach keine allzugroße Wissenschaft aus der Sache machen.
Kp heißt Kochpunkt=Siedepunkt.
Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser
Hallo,
auch auf die Gefahr hin, hier für Entsetzen bei den Puristen zu sorgen:
Meine Okulare reinige ich schon seit Jahren mit Einmal-Brillenputztüchern (Kaufland, Schlecker,...). Geht prima und meine Brille bekommt anschließend auch gleich eine Reinigung. Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht.
Sollte mal das ständig benutzte Immersionsölobjektiv geputzt werden müssen (höchstens 1-2 mal im Jahr), nehme ich zuerst ein altes Baumwolltuch und dann ein Brillenputztuch. Auch hier wird alles einwandfrei sauber.
Wundbenzin und Augenwatte hatte ich - aufgrund der Tipps im Forum - auch versucht (der Apotheker war so nett, alles zu bestellen), aber soooo toll funktioniert hat das nicht.
Freundliche Grüße
Peter Reil