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Bibliothek => Mikro-Know-How => Technik => Thema gestartet von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 11:46:56 VORMITTAG

Titel: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 11:46:56 VORMITTAG
Hallo, mich würden interessieren, wie viel bringen Apochromaten und Neofluarobjektive wirklich mehr, als meine achromaten? Da ich aus meinem Mikroskop eigentlich Kondensortechnisch und Beleuchtungsmäßig das maximum herausgeholt habe, wären solche Objektive die einzige Möglichkeit noch etwas zu verbessern. Aber der Preis ist schon happig, daher die Frage ob sich so eine Investition für jemanden der das als Hobby betreibt Lohnt?

Auch interessant wäre die NA, ich vermisse bei meinen höheren Objektiven (62,achromat) und 32 LD, die Schärfe meines 10 er achromaten. Das 62 düfte verschmutzt sein,wobei das wundbenzin Schlieren hinterlässt (vermute ich) anders kann ich mir die milchige weiche Optik nicht erklären. Es sieht jedenfalls Einwandfrei aus. Ich besorge anderes und destilliertes Wasser.

Mit freundlichen Grüßen, ich wünsche einen schönen Sonntag.

Bild eins mit dem 10 er bild 2 32 LD
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: Daniel Scheibenstock in Dezember 07, 2025, 12:02:47 NACHMITTAGS
Hallo Samuel,

Das lohnt sich m.E. nur wenn man Eigenschaften der teuren Objektive benötigt. Im Hellfeld und dunkelfeld und einfachem Pol sind Moderne Achromatische schon sehr gut geworden. Es ist aber auch zubedenken das höher korrigierte Objektive schwieriger zu benutzen sind (weniger arbeitsabstand zum bsp) und Fehler in der Präperation verzeihen sie viel schlechter.

Meiner Beobachtung nach ist bei Fluoreszenz ein riesiger Unterschied.

Beim KF kannst du es ja mal ausprobieren da Neofluare nicht mehr so teuer sind wie damals.

Lg Daniel

PS die meiste Verbesserung hat mir immer eine bessere Probenvorbereitung gebracht!
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: Peter V. in Dezember 07, 2025, 12:14:58 NACHMITTAGS
Hallo Samuel,

wenn Dich die Qualität Deiner Bilder stört, liegt es s i c h e r nicht an den Achromaten, sondern an vielen anderen Faktoren. Es ist ein Reflex, unzureichende Bildqaulität auf nicht genügend hochwertige Optik zu schieben, gerade als Anfänger. Das ist aber defintiv falsch. Mit modernen, sogar mit älteren Achromaten kann anm erheblich bessere Bilder machen als Du hier zeigst. Höher korrigierte Optik würde Dir sogar noch viel mehr Probleme bereiten; je höher korrigiert die Optik, desto kritischer in der Anwendung. Viel entscheidender ist - wie schon erwähnt - die Probenvorbereitung.
Wenn Dich das "Milchige" bei Deinem zweiten Bild stört, ist das sicher kein Problem einer minderwertigen Optik, sondern einer allenfalls defekten oder verdreckten Optik, der Probe an sich oder der Fototechnik.
Tu Dir einen Gefallen, bleibe bei den Achromaten und - auch wenn das jetzt "altväterlich" - lerne erst einmal den richtigen Umgang mit dem Mikroskop und den Proben. Der Kauf anderer Objektive bringt Dir sicher gar nichts.

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 12:20:16 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Dezember 07, 2025, 12:14:58 NACHMITTAGSHallo Samuel,

wenn Dich die Qualität Deiner Bilder stört, liegt es s i c h e r nicht an den Achromaten, sondern an vielen anderen Faktoren. Es ist ein Reflex, unzureichende Bildqaulität auf nicht genügend hochwertige Optik zu schieben, gerade als Anfänger. Das ist aber defintiv falsch. Mit modernen, sogar mit älteren Achromaten kann anm erheblich bessere Bilder machen als Du hier zeigst. Höher korrigierte Optik würde Dir sogar noch viel mehr Probleme bereiten; je höher korrigiert die Optik, desto kritischer in der Anwendung. Viel entscheidender ist - wie schon erwähnt - die Probenvorbereitung.
Wenn Dich das "Milchige" bei Deinem zweiten Bild stört, ist das sicher kein Problem einer minderwertigen Optik, sondern einer allenfalls defekten oder verdreckten Optik, der Probe an sich oder der Fototechnik.
Tu Dir einen Gefallen, bleibe bei den Achromaten und - auch wenn das jetzt "altväterlich" - lerne erst einmal den richtigen Umgang mit dem Mikroskop und den Proben. Der Kauf anderer Objektive bringt Dir sicher gar nichts.

Hezrliche Grüße
Peter

Danke, das werde ich mal machen. Was das verdreckt sein betrifft, ja ist plausibel. Mir ist leider mal Blut drauf gekommen. Ich hab es so gut gereinigt wie ich konnte, ohne einen Schaden zu riskieren.
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 12:22:56 NACHMITTAGS
Zitat von: Daniel Scheibenstock in Dezember 07, 2025, 12:02:47 NACHMITTAGSHallo Samuel,

Das lohnt sich m.E. nur wenn man Eigenschaften der teuren Objektive benötigt. Im Hellfeld und dunkelfeld und einfachem Pol sind Moderne Achromatische schon sehr gut geworden. Es ist aber auch zubedenken das höher korrigierte Objektive schwieriger zu benutzen sind (weniger arbeitsabstand zum bsp) und Fehler in der Präperation verzeihen sie viel schlechter.

Meiner Beobachtung nach ist bei Fluoreszenz ein riesiger Unterschied.

Beim KF kannst du es ja mal ausprobieren da Neofluare nicht mehr so teuer sind wie damals.

Lg Daniel

PS die meiste Verbesserung hat mir immer eine bessere Probenvorbereitung gebracht!

Dachte ich mir. Bei dem 62 ist die Probe nicht Schuld, da bin ich es gewesen. Hab es verunreinigt. Ich versuche es mit destilliertem Wasser, das wundbenzin hinterlässt Schlieren wie ich geschrieben habe. Ich bin mit den 10 er Bildern sehr zufrieden, wenn ich diese Qualität bei den anderen hinbekomme, bin ich mehr als glücklich  ;D
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: Daniel Scheibenstock in Dezember 07, 2025, 12:28:11 NACHMITTAGS
Ein Tipp: du kannst ein umgedrehtes 4-10 objektiv als Lupe verwenden um das 63 zu inspizieren
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: reblaus in Dezember 07, 2025, 12:30:48 NACHMITTAGS
Hallo -
wenn man die "Schärfe" von Bildern aus einer Reihe mit dem Auge vergleicht, dann scheint uns diese subjektiv vom 5er über 10er, 40er und 100er-Objektiv bei den meisten Vorlagen abzunehmen. 
Bei der Auflösung ist das nicht so. Sie ist beim 100er am besten, aber das Bild erscheint uns trotzdem unscharf weil man sich bei dieser Vergrößerung schon im Bereich der physikalische Auflösungsgrenze bewegt. Deshalb erscheint ein 10er-Bild wesentlich schärfer und hat meist auch viel mehr scharfe Details als das 100er.
Gruß
Rolf

Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 12:32:32 NACHMITTAGS
Hallo Samuel,

Zitat von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 11:46:56 VORMITTAGAber der Preis ist schon happig, daher die Frage ob sich so eine Investition für jemanden der das als Hobby betreibt Lohnt?

Wenn man auch das Sammeln leckerer Optik in das Hobby einbezieht, dann... ;-)


Zum Durchgucken sag ich mal (aus Sicht eines Olympus-Nutzers):
- für "normalgroße" bunte Proben reichen die aus meiner Sicht unterschätzten Achromaten für 95 - 95% aller Anwendungen locker aus.
- edle Objektive (insbes. Planapos) brauchen gute, dünne! Präparate. Wird das zu dick, merkt man das sofort, dann wird das Bild milchig.
- Öl-Planapos brauchen! einen immergierten Kondensor. Sonst funktionieren sie zwar, dann kann man sich aber auch einen Achromaten ans Mikroskop schrauben.
- Den Gewinn der Fluorite und der Planapos kann man nur nutzen, wenn man das Gucken geübt und gelernt hat. Dann ist es aber umwerfend, was man dann entdecken und herausarbeiten kann. Allerdings weniger beim Knipsen, sondern eher beim Gucken (dauerndes Spielen mit dem Feintrieb, "ersehen" des Präparats)
- läßt sich die gegenüber den Fluoriten nochmal bessere Farbkorrektur der Apos im Hausgebrauch fast nie nutzen. Die modernen Fluorite sind schon verdammt gut.
- Gibt es leider einige Objektive oft nur als Plan-Apo. Beispielsweise Wasserimmersionsobjektive mit Deckglaskorrektur...
- Kann man auch Planapos auch zuhause mal ganz gut "verbogen" nutzen, wenn man einfach mal viel Licht braucht. Beispielsweise in Fluoreszenz oder für High-Speed-Mikroskopie.

Hier hab ich vor langer Zeit mal ein bißchen was verglichen und auch geschrieben:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=40358.msg297647#msg297647
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?msg=303563


Ich an Deiner Stelle würde zuallererst einmal nur die Objektive an das Axiolab dranschrauben, die da auch wirklich rangehören. Ein nicht-Zeiss-West-unendlich-Planapo mag mit der nicht dafür gerechneten Tubuslinse ein scharfes Bild geben, wird aber sicher nicht das leisten, was er kann.

Und dann gucken, was Du mikroskopisch veranstalten willst. Und wenn Du Dich gar nicht beherrschen kannst oder Du irgendwo eine Lücke in Deiner Objektivpalette sichtest, dann würde ich nach Planfluoriten schielen. Damit solltest Du etwa 99,9 % aller Aufgaben im Hobby abdecken können.

Viele Grüße von Marcus
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 13:15:30 NACHMITTAGS
Zitat von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 12:32:32 NACHMITTAGSHallo Samuel,

Zitat von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 11:46:56 VORMITTAGAber der Preis ist schon happig, daher die Frage ob sich so eine Investition für jemanden der das als Hobby betreibt Lohnt?

Wenn man auch das Sammeln leckerer Optik in das Hobby einbezieht, dann... ;-)


Zum Durchgucken sag ich mal (aus Sicht eines Olympus-Nutzers):
- für "normalgroße" bunte Proben reichen die aus meiner Sicht unterschätzten Achromaten für 95 - 95% aller Anwendungen locker aus.
- edle Objektive (insbes. Planapos) brauchen gute, dünne! Präparate. Wird das zu dick, merkt man das sofort, dann wird das Bild milchig.
- Öl-Planapos brauchen! einen immergierten Kondensor. Sonst funktionieren sie zwar, dann kann man sich aber auch einen Achromaten ans Mikroskop schrauben.
- Den Gewinn der Fluorite und der Planapos kann man nur nutzen, wenn man das Gucken geübt und gelernt hat. Dann ist es aber umwerfend, was man dann entdecken und herausarbeiten kann. Allerdings weniger beim Knipsen, sondern eher beim Gucken (dauerndes Spielen mit dem Feintrieb, "ersehen" des Präparats)
- läßt sich die gegenüber den Fluoriten nochmal bessere Farbkorrektur der Apos im Hausgebrauch fast nie nutzen. Die modernen Fluorite sind schon verdammt gut.
- Gibt es leider einige Objektive oft nur als Plan-Apo. Beispielsweise Wasserimmersionsobjektive mit Deckglaskorrektur...
- Kann man auch Planapos auch zuhause mal ganz gut "verbogen" nutzen, wenn man einfach mal viel Licht braucht. Beispielsweise in Fluoreszenz oder für High-Speed-Mikroskopie.

Hier hab ich vor langer Zeit mal ein bißchen was verglichen und auch geschrieben:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=40358.msg297647#msg297647
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?msg=303563


Ich an Deiner Stelle würde zuallererst einmal nur die Objektive an das Axiolab dranschrauben, die da auch wirklich rangehören. Ein nicht-Zeiss-West-unendlich-Planapo mag mit der nicht dafür gerechneten Tubuslinse ein scharfes Bild geben, wird aber sicher nicht das leisten, was er kann.

Und dann gucken, was Du mikroskopisch veranstalten willst. Und wenn Du Dich gar nicht beherrschen kannst oder Du irgendwo eine Lücke in Deiner Objektivpalette sichtest, dann würde ich nach Planfluoriten schielen. Damit solltest Du etwa 99,9 % aller Aufgaben im Hobby abdecken können.

Viele Grüße von Marcus


Mach ich. Bei dünnen Präparaten wird es schwierig, ich schaue überwiegend Plankton an, könnte der milchige Schleier davon kommen? Dann wäre das objektiv nämlich nicht verunreinigt sondern das Präparat schuld.
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 14:15:08 NACHMITTAGS
Hallo Samuel,

Zitat von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 13:15:30 NACHMITTAGSBei dünnen Präparaten wird es schwierig, ich schaue überwiegend Plankton an, könnte der milchige Schleier davon kommen? Dann wäre das objektiv nämlich nicht verunreinigt sondern das Präparat schuld.

Der Schleier kann durchaus davon kommen. Du kannst Dir wahrscheinlich nicht vorstellen, _wie_ übel das Bild mit einem hübschen 20x/0,75 Planapo sein kann, das in tiefe Suppe guckt. Darüber hat sich jemand geärgert und Wasserimmersionsobjektive erfunden...

Ich finde (mal über den dicken Daumen): alles bis zu einer Apertur von etwa 0,4 - 0,45 ist ziemlich bis völlig unproblematisch: ohne Deckglas, mit Deckglas, dickes Glas, dünnes Präparat, tiefes Mikroaquarium, ziemlich egal. Ab 0,65 wird es zickig. Je NA, desto zickiger. Und auch ein 1,4er Öl kann eine schlechtgelaunte, unausgeschlafene Diva sein. Macht beim Tümpeln auch sehr eingeschränkt Spaß.

Wenn Du bei Deinen Planktonpräparaten schon bei den (Plan-)Achromaten einen milchigen Bildeindruck hast, dann
- brauchst Du auch keine Fluorite oder Apos, das wird dann nicht besser. Überhaupt nicht.
- versuch mal, die Präparate dünner zu machen. Nee, noch dünner. Viel dünner. Und von der Probenmenge nochmal die Hälfte ;-)
- Wenn Deine Krebschen nicht dünner machbar sind/werden/sind, dann geht das mit einem zusammengesetzten Mikroskop nicht viel besser. Das dürfte dann Stereomikroskopie-Land sein.
- guckst Du immerhin schon so gründlich, daß Du (bei dünnen Präparaten) einen Unterschied zu Fluoriten erkennen würdest. 1)

Bastel Dir doch mal ein Testpräparat:
Nimm Dir einen sauberen Objektträger, kritzel da mit einem dünnen blauen oder schwarzen Permanent-Folienschreiber drauf rum, decke das mit wenig! Glycerin oder Öl mit einem Deckglas ein und guck Dir das mal in Ruhe an. Wenn das dann schon irgendwie flau und milchig ist, dann kannst Du putzen. Wenn dann das Bild knackig und kontrastreich ist, dann kannst Du losmikroskopieren.


Viele Grüße von Marcus


1)
Gerne lasse ich die Azubis in der Firma mal ein Testpräparat mit einer Deckglastreppe ansehen: ein Strich mit einem Folienschreiber auf einem OT, ein Teil des Strichs uneingedeckt, einen Teil mit einem Deckglas, der dritte Teil mit einem doppelten Deckglas (Öl dazwischen) eingedeckt. Und dann mit dem 40er begucken.
Einigen Azubis muß man lange erklären, daß das Bild mit ohne Deckglas und mit dem doppelten Deckglas eher so mäßig ist. Sie sehen es einfach nicht. Weil sie nie "sehen" geübt haben.
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 14:52:35 NACHMITTAGS
Zitat von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 14:15:08 NACHMITTAGSHallo Samuel,

Zitat von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 13:15:30 NACHMITTAGSBei dünnen Präparaten wird es schwierig, ich schaue überwiegend Plankton an, könnte der milchige Schleier davon kommen? Dann wäre das objektiv nämlich nicht verunreinigt sondern das Präparat schuld.

Der Schleier kann durchaus davon kommen. Du kannst Dir wahrscheinlich nicht vorstellen, _wie_ übel das Bild mit einem hübschen 20x/0,75 Planapo sein kann, das in tiefe Suppe guckt. Darüber hat sich jemand geärgert und Wasserimmersionsobjektive erfunden...

Ich finde (mal über den dicken Daumen): alles bis zu einer Apertur von etwa 0,4 - 0,45 ist ziemlich bis völlig unproblematisch: ohne Deckglas, mit Deckglas, dickes Glas, dünnes Präparat, tiefes Mikroaquarium, ziemlich egal. Ab 0,65 wird es zickig. Je NA, desto zickiger. Und auch ein 1,4er Öl kann eine schlechtgelaunte, unausgeschlafene Diva sein. Macht beim Tümpeln auch sehr eingeschränkt Spaß.

Wenn Du bei Deinen Planktonpräparaten schon bei den (Plan-)Achromaten einen milchigen Bildeindruck hast, dann
- brauchst Du auch keine Fluorite oder Apos, das wird dann nicht besser. Überhaupt nicht.
- versuch mal, die Präparate dünner zu machen. Nee, noch dünner. Viel dünner. Und von der Probenmenge nochmal die Hälfte ;-)
- Wenn Deine Krebschen nicht dünner machbar sind/werden/sind, dann geht das mit einem zusammengesetzten Mikroskop nicht viel besser. Das dürfte dann Stereomikroskopie-Land sein.
- guckst Du immerhin schon so gründlich, daß Du (bei dünnen Präparaten) einen Unterschied zu Fluoriten erkennen würdest. 1)

Bastel Dir doch mal ein Testpräparat:
Nimm Dir einen sauberen Objektträger, kritzel da mit einem dünnen blauen oder schwarzen Permanent-Folienschreiber drauf rum, decke das mit wenig! Glycerin oder Öl mit einem Deckglas ein und guck Dir das mal in Ruhe an. Wenn das dann schon irgendwie flau und milchig ist, dann kannst Du putzen. Wenn dann das Bild knackig und kontrastreich ist, dann kannst Du losmikroskopieren.


Viele Grüße von Marcus


1)
Gerne lasse ich die Azubis in der Firma mal ein Testpräparat mit einer Deckglastreppe ansehen: ein Strich mit einem Folienschreiber auf einem OT, ein Teil des Strichs uneingedeckt, einen Teil mit einem Deckglas, der dritte Teil mit einem doppelten Deckglas (Öl dazwischen) eingedeckt. Und dann mit dem 40er begucken.
Einigen Azubis muß man lange erklären, daß das Bild mit ohne Deckglas und mit dem doppelten Deckglas eher so mäßig ist. Sie sehen es einfach nicht. Weil sie nie "sehen" geübt haben.



Das ist eine gute Idee, versuche ich sofort  :)
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 15:23:18 NACHMITTAGS
Zitat von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 14:15:08 NACHMITTAGSBastel Dir doch mal ein Testpräparat:
Nimm Dir einen sauberen Objektträger, kritzel da mit einem dünnen blauen oder schwarzen Permanent-Folienschreiber drauf rum, decke das mit wenig! Glycerin oder Öl mit einem Deckglas ein und guck Dir das mal in Ruhe an.

... und wenn Du damit schon zugange bist: in dem Gekritzel (zumindest bei einem breiten Stift) gibt es garantiert winzige Löchlein. Guck Dir davon mal ein möglichst rund erscheinendes, winziges Loch fokussiert und nach beiden Seiten defokussiert an und achte genauestens auf die Form der um das Loch herum auftretenden Beugungsringe.

Das ist dann vereinfacht und schnell und sehr schmutzig sowas
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45932.0

Sowas ist natürlich kein amtliches Präparat mit Goldrand und Sahnehäubchen, aber für einen groben Eindruck total vermurkster Objektive reicht das allemal. Hab ich ausprobiert... :-( Das Objektiv ging dann zurück... Ohne  verkäuferseitiges Gezeter.

Gutes Gelingen!
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: A. Büschlen in Dezember 07, 2025, 15:30:40 NACHMITTAGS
Hallo Samuel,

nimm einen wasserfesten Filzstift! ;)

Und leiste dir ein gut gefärbtes Dauerpräparat. z. B. ein Stägelquerschnitt oder ein histologischen Präparat.
Dafür findest du hier im Mikro Markt genügend Anbieter.
ein Dauerpräparat ist eine gute Referenz.

Grüsse Arnold Büschlen

Nachtrag:

Daniel schreibt:

ZitatEin Tipp: du kannst ein umgedrehtes 4-10 objektiv als Lupe verwenden um das 63 zu inspizieren

Ich würde an Stelle von einem Objektiv ein Okular 10x nehmen und dieses in Retrostellung als Lupe benutzen.
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 15:51:26 NACHMITTAGS
Zitat von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 15:23:18 NACHMITTAGS
Zitat von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 14:15:08 NACHMITTAGSBastel Dir doch mal ein Testpräparat:
Nimm Dir einen sauberen Objektträger, kritzel da mit einem dünnen blauen oder schwarzen Permanent-Folienschreiber drauf rum, decke das mit wenig! Glycerin oder Öl mit einem Deckglas ein und guck Dir das mal in Ruhe an.

... und wenn Du damit schon zugange bist: in dem Gekritzel (zumindest bei einem breiten Stift) gibt es garantiert winzige Löchlein. Guck Dir davon mal ein möglichst rund erscheinendes, winziges Loch fokussiert und nach beiden Seiten defokussiert an und achte genauestens auf die Form der um das Loch herum auftretenden Beugungsringe.

Das ist dann vereinfacht und schnell und sehr schmutzig sowas
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45932.0

Sowas ist natürlich kein amtliches Präparat mit Goldrand und Sahnehäubchen, aber für einen groben Eindruck total vermurkster Objektive reicht das allemal. Hab ich ausprobiert... :-( Das Objektiv ging dann zurück... Ohne  verkäuferseitiges Gezeter.

Gutes Gelingen!

Zitat von: A. Büschlen in Dezember 07, 2025, 15:30:40 NACHMITTAGSHallo Samuel,

nimm einen wasserfesten Filzstift! ;)

Und leiste dir ein gut gefärbtes Dauerpräparat. z. B. ein Stägelquerschnitt oder ein histologischen Präparat.
Dafür findest du hier im Mikro Markt genügend Anbieter.
ein Dauerpräparat ist eine gute Referenz.

Grüsse Arnold Büschlen

Passt, klingt nach einer sehr guten Idee   ;D
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 16:14:29 NACHMITTAGS
Zitat von: reblaus in Dezember 07, 2025, 12:30:48 NACHMITTAGSHallo -
wenn man die "Schärfe" von Bildern aus einer Reihe mit dem Auge vergleicht, dann scheint uns diese subjektiv vom 5er über 10er, 40er und 100er-Objektiv bei den meisten Vorlagen abzunehmen. 
Bei der Auflösung ist das nicht so. Sie ist beim 100er am besten, aber das Bild erscheint uns trotzdem unscharf weil man sich bei dieser Vergrößerung schon im Bereich der physikalische Auflösungsgrenze bewegt. Deshalb erscheint ein 10er-Bild wesentlich schärfer und hat meist auch viel mehr scharfe Details als das 100er.
Gruß
Rolf



Dankeschön 😁. 
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 16:15:47 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Dezember 07, 2025, 12:14:58 NACHMITTAGSHallo Samuel,

wenn Dich die Qualität Deiner Bilder stört, liegt es s i c h e r nicht an den Achromaten, sondern an vielen anderen Faktoren. Es ist ein Reflex, unzureichende Bildqaulität auf nicht genügend hochwertige Optik zu schieben, gerade als Anfänger. Das ist aber defintiv falsch. Mit modernen, sogar mit älteren Achromaten kann anm erheblich bessere Bilder machen als Du hier zeigst. Höher korrigierte Optik würde Dir sogar noch viel mehr Probleme bereiten; je höher korrigiert die Optik, desto kritischer in der Anwendung. Viel entscheidender ist - wie schon erwähnt - die Probenvorbereitung.
Wenn Dich das "Milchige" bei Deinem zweiten Bild stört, ist das sicher kein Problem einer minderwertigen Optik, sondern einer allenfalls defekten oder verdreckten Optik, der Probe an sich oder der Fototechnik.
Tu Dir einen Gefallen, bleibe bei den Achromaten und - auch wenn das jetzt "altväterlich" - lerne erst einmal den richtigen Umgang mit dem Mikroskop und den Proben. Der Kauf anderer Objektive bringt Dir sicher gar nichts.

Hezrliche Grüße
Peter

Es war das Präparat. Zwiebelhaut wird scharf, bei der Vergrößerung funktioniert lebendes Plankton nicht. Das Objektiv ist nicht mal dreckig.
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: Peter_le in Dezember 07, 2025, 16:36:45 NACHMITTAGS
Ich finde diesen Tipp nicht gut, Okulare oder gar Objektive als Handlupen zu verwenden. Lupen Kosten nur noch wenige Euro heutzutage.

So kommt nur Staub in den Tubus und auf die Feldlinse des Okulars. Jedes Staubkorn auf der Feldlinse wird dann z.B. 10x vergrößert.

Ich hatte mal einen Kondensor benutzt, als die Lupe nicht auffindbar war.

Marcus_S hat gute Sachen geschrieben.  Den Filzstift-Test muss ich mal ausprobieren.

Ein Mikroskop ist eine Kette aus mindestens Präparation, Beleuchtung, Kondensor,  Objektiv,  Okular, Betrachter, ggf. Photookular, Kameradaption und Kamera. Z.B. Das aufgenommene Foto lässt sich auch mit einem schlechten Fotoobjektiv als Relaisoptik ruinieren. Dann Wäre ein Achromat mit vernünftiger Relaisoptik besser als ein Apochromat mit schlechter Relaisoptik.

Hier ist ein amateurfreundlichste Vergleich von Achromaten mit höher korrigierten Objektiven den ich kenne.

https://mikroskopiedernatur.de/rehabilitation-fuer-den-achromaten

Grüße
Peter
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 17:06:21 NACHMITTAGS
Hallo Samuel,

Zitat von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 16:15:47 NACHMITTAGSEs war das Präparat.
Na also!

Zitat von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 16:15:47 NACHMITTAGSZwiebelhaut wird scharf,
Ja, aber wird sie denn auch kontrastreich? Oder ist die Zwiebelhaut auch milchig?

Nochmal Grüße von Marcus
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: Gerd Schmahl in Dezember 07, 2025, 17:12:42 NACHMITTAGS
Der Moostierchen-Flotoblast  (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41649.msg307063#msg307063)in Bild 2 war schlicht viel zu dick für ein 60er Objektiv, welches bestimmt auch schon einen Apertur von 0,85 hat, wenn nicht mehr. Dgl. gilt sicher auch für die Mückenlarve in Bild 1.
LG Gerd
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: A. Büschlen in Dezember 07, 2025, 17:27:49 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ZitatIch finde diesen Tipp nicht gut, Okulare oder gar Objektive als Handlupen zu verwenden. Lupen Kosten nur noch wenige Euro heutzutage.

So kommt nur Staub in den Tubus und auf die Feldlinse des Okulars. Jedes Staubkorn auf der Feldlinse wird dann z.B. 10x vergrößert.

Wer mehr als ein Mikroskop hat, hat auch mehr als ein Okular.  ;)
Ein überzäliges Okular 10x ist in Retrostellung eine ideale Lupe!
Klar, geeigneter ist ein Stereomikroskop, hier kann man mit beiden Händen arbeiten. Aber hat jeder zu Hause ein Stereomikroskop sein eigen?

Grüsse Arnold
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 17:57:40 NACHMITTAGS
Zitat von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 17:06:21 NACHMITTAGSHallo Samuel,

Zitat von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 16:15:47 NACHMITTAGSEs war das Präparat.
Na also!

Zitat von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 16:15:47 NACHMITTAGSZwiebelhaut wird scharf,
Ja, aber wird sie denn auch kontrastreich? Oder ist die Zwiebelhaut auch milchig?

Nochmal Grüße von Marcus


Nö, kein Schleier zu sehen. Die Fotos sind allerdings miserabel deswegen hab ich drauf verzichtet sie hochzuladen.
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 18:00:00 NACHMITTAGS
Zitat von: Gerd Schmahl in Dezember 07, 2025, 17:12:42 NACHMITTAGSDer Moostierchen-Flotoblast  (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41649.msg307063#msg307063)in Bild 2 war schlicht viel zu dick für ein 60er Objektiv, welches bestimmt auch schon einen Apertur von 0,85 hat, wenn nicht mehr. Dgl. gilt sicher auch für die Mückenlarve in Bild 1.
LG Gerd

Das war der Organismus also. Ich hab nicht rausgefunden was ich da eigentlich gesehen hatte .
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 18:03:35 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter_le in Dezember 07, 2025, 16:36:45 NACHMITTAGSIch finde diesen Tipp nicht gut, Okulare oder gar Objektive als Handlupen zu verwenden. Lupen Kosten nur noch wenige Euro heutzutage.

So kommt nur Staub in den Tubus und auf die Feldlinse des Okulars. Jedes Staubkorn auf der Feldlinse wird dann z.B. 10x vergrößert.

Ich hatte mal einen Kondensor benutzt, als die Lupe nicht auffindbar war.

Marcus_S hat gute Sachen geschrieben.  Den Filzstift-Test muss ich mal ausprobieren.

Ein Mikroskop ist eine Kette aus mindestens Präparation, Beleuchtung, Kondensor,  Objektiv,  Okular, Betrachter, ggf. Photookular, Kameradaption und Kamera. Z.B. Das aufgenommene Foto lässt sich auch mit einem schlechten Fotoobjektiv als Relaisoptik ruinieren. Dann Wäre ein Achromat mit vernünftiger Relaisoptik besser als ein Apochromat mit schlechter Relaisoptik.

Hier ist ein amateurfreundlichste Vergleich von Achromaten mit höher korrigierten Objektiven den ich kenne.

https://mikroskopiedernatur.de/rehabilitation-fuer-den-achromaten

Grüße
Peter


Genau das habe ich gesucht, für mich ergeben die keinen Sinn zumal mir die Schärfentiefe wichtiger ist. Dankeschön
Titel: Aw: Frage zu Objektiven
Beitrag von: Marcus_S in Dezember 07, 2025, 18:21:43 NACHMITTAGS
Zitat von: SamuelReicher in Dezember 07, 2025, 17:57:40 NACHMITTAGSNö, kein Schleier zu sehen. Die Fotos sind allerdings miserabel deswegen hab ich drauf verzichtet sie hochzuladen.

Prima! Fotos braucht es nicht - Schleier oder nicht Schleier wirst Du schon erkennen.

Dann sind die Probleme ja gelöst. Ich wünsche Dir frohes Schaffen und viel Spaß mit dem hübschen Gerät!