Hallo liebe Dünnschlifffreunde,
ich habe über Ostern einen Dünnschliff von einem Granit angefertigt und möchte davon zwei Bilder zeigen.
Finden konnte ich Feldspat, vereinzelt Quarz (oben links) und Muskovit (hellblau). Wahrscheinlich handelt es sich bei dem braun-grünen Mineral um Chlorit, denn es verfügt nur über einen sehr schwachen Pleochroismus.
Oben LPL, Unten XPL
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/36986_31038138.jpg)
Feldspatvertreter:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/36986_64604114.jpg)
Link zum großen Bild: http://www.mikroansichten.de/Bilder/Granit.jpg
Einen schönen Ostersonntag wünscht
Erik
Lieber Erik,
schön mal wieder was zu sehen, was ordentlich Arbeit gemacht hat! ;)
Ist ja schon aufwändiger, als einen Wassertropfen mit einem Deckglas zu bedecken!
Dazu gleich eine Frage: ist der Schliff eingedeckt, oder nach oben offen? So scheint es mir fast, weil er sehr schollig wirkt!
Hallo Klaus,
das mit der aufwändigen Arbeit kann ich voll bestätigen => der Granit war schon ziemlich hart...
Ich hatte den Stein mit UV-Kleber (von Dr. Kranz, Bonn) auf dem Objektträger befestigt und anschließend damit auch eingedeckelt. Die "Scholligkeit" kommt bestimmt durch den Alterungsprozess und aufgrund der unterschiedlichen Brechungsindizies der Kristalle zustande.
VG
Erik
Zitat von: Erik W. in April 04, 2010, 16:51:51 NACHMITTAGS
Feldspatvertreter:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/37180_54861376.jpg)
Hallo Erik
wieso FeldspatVERTRETER? Das ist doch ein Plagioklas, oder?
Gruss
Bernhard
Guten Morgen Bernhard,
Zitat"... wieso FeldspatVERTRETER? Das ist doch ein Plagioklas, oder? ..."
Ja ist es (er?). Plagioklas gehört meines Wissens doch zu den Feldspäten.
Viele Grüße
Erik
Hallo Erik,
... das ganze ist ein sprachliches Problem. Du meinst: "einen Vertreter aus der Feldspat-Familie". Das Wort "Feldspatvertreter" ist aber anderweitig belegt. Man bezeichnet damit Minerale, die sich bilden, wenn der Silizium-Gehalt des Gesteins nicht ausreichend ist zur Bildung von Feldspat, also Silizium-ärmere Minerale kristallisieren. Dies wären z.B. Leucit, Nephelin, Sodalith etc.
Du hast hier aber einen Plagioklas - also einen normalen Feldspat - der "saussuritiriert" ist, d.h. er wandelt sich von der Mitte aus im Zuge der Verwitterung um. Dabei bilden sich höher doppelbrechende (also buntere) Sekundärminerale wie z.B. Muskovit und Epidot.
Trotzdem schöne Arbeit!
@ Klaus: die Schollen sind wohl Amphibol, der durch seine Spaltbarkeit, die bei dieser Präparation besonders entwickelt wird, in "Schollen" zerbricht.
Gruß, Olaf
Hallo Olaf,
vielen Dank für die Informationen. Den Amphibolit hatte ich wegen dem schwachen Pleochroismus verworfen...
Viele Grüße
Erik