Hallo Forum,
ich habe für meine Kinder ein Steindorff-Mikroskop ersteigert. Es war preiswert und ist robust, also genau das, was ich brauche. Aber: Wenn man durch die Okulare blickt, bleibt eine Seite dunkel. Ich habe den Tubus geöffnet und sehe eigentlich nichts Auffälliges. Es scheint nichts zu fehlen oder beschädigt zu sein.
Der Tubus besteht aus (vom Objektiv zum Auge): Umlenkprisma, Strahlteiler, je ein Umlenkprisma zu den Okularen.
Kann der Strahlteilerwürfel dejustiert sein? Wenn man den Tubus öffnet und hindurchsieht, kann man feststellen, das die "dunkle Seite" scheinbar beim Strahlteiler "hängenbleibt". Kann so ein Strahlteiler "kaputt" sein? Er sieht sauber und völlig unbeschädigt aus.
Ich bin sehr gespannt auf die Antworten.
Vielen Dank
Andreas
Zitat von: kaethe in Mai 01, 2010, 08:44:48 VORMITTAG
ich habe für meine Kinder ein Steindorff-Mikroskop ersteigert. Es war preiswert und ist robust, also genau das, was ich brauche. Aber: Wenn man durch die Okulare blickt, bleibt eine Seite dunkel. Ich habe den Tubus geöffnet und sehe eigentlich nichts Auffälliges. Es scheint nichts zu fehlen oder beschädigt zu sein.
Der Tubus besteht aus (vom Objektiv zum Auge): Umlenkprisma, Strahlteiler, je ein Umlenkprisma zu den Okularen.
Kann der Strahlteilerwürfel dejustiert sein? Wenn man den Tubus öffnet und hindurchsieht, kann man feststellen, das die "dunkle Seite" scheinbar beim Strahlteiler "hängenbleibt". Kann so ein Strahlteiler "kaputt" sein? Er sieht sauber und völlig unbeschädigt aus.
Hallo Kaethe/Andreas!
Weil Sie nicht geschrieben haben, ob Sie "Anfänger" sind, erlaube ich mir, das einfach anzunehmen.
Bei jedem Binokulareinblick, sei es beim Feldstecher oder beim Mikroskop, muß man die Okulare mit der Knickbrücke oder einem Schiebetubus auf den eigenen Augenabstand einstellen, d. h. auf den Abstand, den die beiden Pupillen voneinander haben. Haben Sie das gemacht? Erfolgreich?
KH
Zitat von: Klaus Henkel in Mai 01, 2010, 12:27:48 NACHMITTAGS
Hallo Kaethe/Andreas!
Weil Sie nicht geschrieben haben, ob Sie "Anfänger" sind, erlaube ich mir, das einfach anzunehmen.
Bei jedem Binokulareinblick, sei es beim Feldstecher oder beim Mikroskop, muß man die Okulare mit der Knickbrücke oder einem Schiebetubus auf den eigenen Augenabstand einstellen, d. h. auf den Abstand, den die beiden Pupillen voneinander haben. Haben Sie das gemacht? Erfolgreich?
KH
Hallo Herr Henkel,
sind das nicht drei verschiedene Paar Schuhe?
Die Knickbrücke hat doch nur einen Dioptrienausgleich und benötigt im Gegensatz zum Schiebetubus keine Anpassung an die unterschiedlichen Wegstrecken.
Und in welcher Verbindung stehen diese Verstellungen mit dem geschilderten Problem?
Einen schönen ersten Mai wünscht
Frank Donat
Nachtrag: Ich hatte Herrn Henkels Beitrag falsch verstanden, bitte obigen Beitrag ignorieren.
Hallo Frank,
Du hast K.H. gründlich missverstanden. Natürlich muss man auch beim Siedentopf den Augenabstand einstellen; es entfällt aber das Nachstellen der Tubuslänge. Was K.H. meint: wenn der Augenabstand nicht eingestellt wird, bleibt in der Tat ein Okular scheinbar dunkel. Ein typischer Anfängerfehler.
Herzliche Grüße
Detlef
Zitat von: Detlef Kramer in Mai 01, 2010, 18:47:17 NACHMITTAGS
Hallo Frank,
Du hast K.H. gründlich missverstanden. Natürlich muss man auch beim Siedentopf den Augenabstand einstellen; es entfällt aber das Nachstellen der Tubuslänge. Was K.H. meint: wenn der Augenabstand nicht eingestellt wird, bleibt in der Tat ein Okular scheinbar dunkel. Ein typischer Anfängerfehler.
Herzliche Grüße
Detlef
Hallo Detlef,
das ist mir jetzt auch aufgefallen, bzw. ich wurde darauf hingewiesen.
Das diese Fehler gemacht werden war mir nicht bewusst.
Danke für den Hinweis.
Herzliche Grüße
Frank
Hallo!
So etwa???
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/39006_37997052.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/39006_32145755.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/39006_37272852.jpg)
Wenn ich allerdings das Eingangsposting lese, gehe ich davon aus, dass DIESER Fehler vom Fragesteller - der sich ja scheinbar mit der Technik des Binos schon etwas auseinandergsetzt hat - erkennt worden wäre.....
Aber man weiss ja nie!
Herzliche Grüße
Peter
Jipp,
soetwas kenne ich von den Studenten aus dem Pathokurs auch, es gibt noch die Variante "rechtes Auge in linkes Okular" oder umgekehrt...
Herzliche Grüße,
Florian
Hallo Andreas,
Ein befreundeter Apotheker hat genau das selbe Problem mit seinem Steindorf, welches wohl schon zum Inventar gehörte, als er die Apotheke übernommen hat.
Er erzählte mir auch, er hätte es schon von einem Optiker ansehen lassen der aber nichts hätte entdecken können. Ob das ein spezifisches Steindorfproblem ist?
Vielleicht findet sich hier ja doch noch jemand, der da genaueres dazu sagen kann.
Viel Glück und schöne Grüße
Rainer
Hallo,
wenn ich nur mit dem linken Auge durch das linke Okular sehe, erkenne ich etwas. Wenn ich nur mit dem rechten Auge durch das rechte Okular sehe, ist alles schwarz. Ist das der Anfängerfehler?
Bin Anfänger,
vielen Dank für die vielen Antworten
Andreas
Es wäre nicht das erste Bino, bei dem sich ein Teil des Strahlenteilers gelöst hat und dann zur Seite kippt. Wenn man Glück hat, bleiben die Flächen ohne Kratzer bzw. Muschelbrüche, ich kenne aber auch andere Fälle. Selbermachen oder entsorgen, denn prof. Reparatur ist teurer als das ganze Instrument.
Werner Jülich
Hallo Andreas,
ZitatWenn ich nur mit dem rechten Auge durch das rechte Okular sehe, ist alles schwarz. Ist das der Anfängerfehler?
Wenn das Auge offen ist, dann handelt es sich nicht um einen Anfängerfehler! ;)
Lass einen Fachmann reinschauen. Vielleicht outest Du die Region wo Du und Dein Steindorf weilen, dann meldet sich vielleicht jemand!
Viel Glück!
Hallo,
das Mikroskop hat 60€ gekostet. Ein Fachmann (in Oldenburg/Bremen) macht da wohl keinen Sinn. Den Kindern ist es eh egal (noch). Aber ich möchte gern das Problem verstehen.
Auf dem Bild sind unten die beiden Okulare (nicht) zu sehen. Oben geht es zum Objektiv. Der orange Strahl verläuft erwartungsgemäß. Der grüne Strahl "biegt" beim Übergang der beiden Prismen "falsch ab". Verstehe ich das richtig: Der Grenzübergang ist das Problem. Es könnte jemand mit ungeeignetem Klebstoff die beiden Prismen zusammengefügt haben. Es sind allerdings keine Spuren zu sehen (der Klebstoff sieht auf dem Foto schlimmer aus als in Wirklichkeit). Die Prismen sind vom Hersteller in Teilbereichen mit schwarzer Farbe versehen worden, insbesondere auch dort, wo der grüne Strahl endet. Wenn ein Laie den Tubus kaputt-repariert hätte, müsste man das in den Bereichen mit der schwarzen Farbe sehen können. Das sieht aber alles original und sauber aus. Ein Reparaturfehler scheidet wohl aus.
http://i1009.photobucket.com/albums/af211/kaethe100/Strahlengang.jpg
Hat jemand ein Steinforff-Mikroskop und kann ein Foto von einem intakten Tubus bereitstellen?
Vielen Dank
Andreas
Hallo Andreas,
ich denke Du hast das Problem richtig beschrieben: da wurde repariert mit einem Kitt, der zur Totalreflexion führt. Also das Zusammenführprisma ausbauen Hypothese nochmals überprüfen und die Prismen neu verkitten.
Na da oben gibt es aber Super Experten! In Emden sitzt einer!
Hallo Andreas -
lege doch mal die Schiebelehre an! Das Ding sieht im Gegensatz zu Zeiss sehr bastelfreundlich aus und ich hätte hier noch ein Strahlenteilerprisma aus einem Zeiss-Schiebebino rumliegen, das diesem Steindorff-Prisma relativ ähnlich sieht. Es ist 20 mm breit und die drei Öffnungen sind rund und haben 18 mm Durchmesser.
Falls du nicht mit 5 Daumen an jeder Hand begabt bist, sollte dir der probeweise Austausch gelingen.
Falls Interesse besteht, setze mal die Maße rein, dann mach ich ein Foto von meinem.
Gruß
Rolf
Hallo Forum,
das Steindorff-Prisma ist 18mm dick und ca. 16mm breit. Der angebotene Strahlteiler könnte also passen. Der Abstand der Strahlachsen linkes/rechtes Auge beträgt 18 bis 20mm. Falls die Abmessungen stimmen, komme ich gerne auf das Angebot von Reblaus zurück.
Ich bin mittlerweile einigermaßen davon überzeugt, dass der "Klebstoff" zwischen den Prismen das Problem ist. Wenn sich der Brechungsindex verändert hat, z.B. durch Alterung oder eine chemische Reaktion durch falsches Reinigungsmittel, dann funktioniert auch die Aufteilung in zwei Teilstrahlen nicht mehr. Ich habe in einem anderen Forum gelesen, dass die Klebung mit geringem Kraftaufwand zu trennen sei. Vielleicht gelingt mir eine Reinigung und Neuverklebung mittels Kanadabalsam, Euparal oder .... Ich habe nichts zu verlieren und ich will herausfinden, woran es liegt.
Schöne Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
die Schrauben der Halterung sehen ja auch anders aus. Leg das Prismaduplett einfach mal erst in Ethanol, wenn das nichts hilft in Xylol. Schön sauber machen danach und blasenfrei verkitten. Kanadabalsam und Euparal dauern halt etwas. Muss natürlich auch richtig ausgerichtet sein.
Aber wenns die richtigen Prismen sind sollte es gehen!
Viel Erfolg!
Zitat von: kaethe in Mai 11, 2010, 11:03:18 VORMITTAGVielleicht gelingt mir eine Reinigung und Neuverklebung mittels Kanadabalsam, Euparal oder ....
Hallo Andreas,
Norland Optical Adhesive (je nach gewünschter Viskosität und Endfestigkeit z.B. #61 oder #63) sind genau für solche Zwecke gemachte völlig farblose und transparente Einkomponenten-UV-Kleber mit einem günstigen Brechungsindex um 1,5. Sie lassen sich relativ leicht verarbeiten und eignen sich außer für Reparaturen auch zur Herstellung von mikroskopischen Präparaten. Ich mache seit vielen Jahren alle meine Schmierpräparate (aufgeschlämmte Sedimente) mit NOA#61.
Topfzeiten und andere technische Daten gibt es bei der Firma Norland. Die Produkte werden in Deutschland z.B. von Thorlabs vertrieben.
Schöne Grüße und viel Erfolg, Thomas
Hallo TPL + Andreas,
durch Reparaturversuch eines Zeiss-Binos mit verrotteter Teiler-Verspiegelung kann ich bestätigen, dass die Kittfläche des Strahlenteilerprismas (relativ) leicht auseinander ging. Ich hatte vorher mangels Xylol in Isopropanol geweicht aber keinen Effekt erzielt und bin dann mit Gewalt drangegangen. Ethanol dürfte noch weniger bewirken, da müsste Xylol ran. Nun ist der Kitt auf der einen Fläche mit der verrotteten Verspiegelung noch drauf. Ich fürchte aber, dass diese Prozeduren die teildurchlässige Verspiegelung ruinieren werden.
Auf alle Fälle wäre ich an einer Bezugsquelle für diesen Optik-UV-kitt interessiert - gibt es da eine Adresse? Wird diese Teilverspiegelung aufgedampft oder gibt es da was aus der Trickkiste?
Gruß
Rolf
PS. Angebot Prisma gilt noch!
Ich hatte auch schon mal ein Verspiegelungsproblem.
http://www.makrofotografie.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=53&Itemid=72
(Mitte der Seite)
Die Verspiegelung wer sehr empfindlich.
Das Entfernen der Reste des Gelbfilters mit Isopropanol, hat auch die Verspiegelung weggewischt.
Es gibt aber Adressen, wo man Dinge verspiegeln lassen kann.
Mal in einem Astroforum fragen!
Grüße, Thomas.
Die Firma Ernst Befort in Wetzlar ist, wenn es ums Verspiegeln geht, auch für Kleinmengen ein guter Name.
Werner Jülich
Internet: www.befort-optic.com