Hallo zusammen,
hier noch zwei weitere Fundstücke aus dem Moorwasser:
1 (https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/41860_30767036.jpg)
Closterium striolatum ? Bisher nur einmal aufgefunden.
2 (https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/41860_53488947.jpg)
Diatoma vulgara ? Kommt in grossen Mengen in der Probe vor.
Beide Fotos im Normarski-DIK mit Leitz Plan Apo 40 / 0,75 und Projektiv K 4:1 von CZJ, LED-Beleuchtung 3W
Noch eine Frage dazu : Wie hält man solche Proben frisch? Meine riechen mittlerweile etwas luciferisch und enthalten jede Menge Bakterien. Gibt es ein Mittel, das die Bakterien kurz hält und zugleich die Algen am Leben lässt?
Für Hilfe bei der Bestimmung, sachkundigen Rat die Haltbarkeit betreffend und sachliche Kritik wäre ich dankbar.
Freundliche Grüsse aus dem Tümpelchen im Hunsrück
Herbert
Hallo Herbert,
wie hast Du denn Deine Probe aufbewahrt, und wieviel Wasser war es denn ?
Ich "halte" mir z.Z. grüne Süsswasserpolypen in einem Marmeladenglas voll Wasser, und die Probe steht in einem Zimmer mit Nordwest- Fenster, das geht ganz gut :). Die Proben im Garten (verschiedene Algenproben) sind in der Sonne schnell umgekippt :(.
Am einzigen Nordfenster hat eine Meerwasserprobe aus dem Wattenmeer von Ostern bis Mitte Mai durchgehalten.
Als diese Probe allerdings umgekippt ist, gab´s auch keine Diskussion mit meiner Frau mehr.....Du meine Güte hat das gestunken....
Hallo Herbert
zur Bestimmung von Bild 1 kann ich wenig beitragen, da die Zelloberfläche so eigenartig verkrustet erscheint, was ungewöhnlich ist. Eines steht allerdings mit Sicherheit fest: Closterium striolatum ist es nicht.
Freundliche Grüße
Rupert Lenzenweger
Hallo zusammen
und vielen Dank für die Reaktionen. :)
@ Rupert Lenzenweger : Diese Eigenart der Oberfläche fiel mir auch auf und war der Grund für´s Foto, aber weder im "Wassertropfen" noch im Kosmos-Algenführer habe ich was passendes gefunden. Im selben "Süppchen" schwammen noch eine Menge normaler Jochalgen herum, die in keinem Fall eine solche krustige Oberfläche hatten. Kann das eine Verfallserscheinung sein? Immerhin war die Schwefelwasserstoffkonzentration in der Probe schon sehr deutlich wahrnehmbar. Ph-Streifen beschaffe ich mir gerade, kann also dazu noch nix sagen. Äussert sich das "Umkippen" dort?
Weitere Bestimmungsliteratur habe ich (noch) nicht. Was ist da empfehlenswert ? (Das so etwas teuer ist, weiss ich ... ;) )
@ Hugo Halfmann : Die Proben sind in Schraubdeckelgläschen mit 50, 100 und 250 ccm auf einer Fensterbank deponiert. Gegen direktes Sonnenlicht habe ich sie durch ein Papier im A3-Format geschützt; die Deckel sind nur aufgelegt, so dass ein Austausch mit der Raumluft statt finden kann. Interessant ist, dass ein Schraubdeckelglas mit etwa 250 ccm noch relativ intakt ist. Die olfaktorische Belastung nimmt ansonsten eher zu, auch eine braune Verfärbung wird deutlich.
m.f.G. aus besagtem Wasserloch
Herbert
hallo Herbert,
die Alge auf dem zweiten Bild scheint mir eine Tabellaria zu sein. Zum Thema "Blitz" möche ich bemerken, dass dieser zwar ganz nett ist, an der leichten Unschärfe (siehe auch die Fotos aus dem anderen Beitrag) nichts ändern würde. Die Ursache liegt vielmehr in der zu großen Schichtdicke der Probe (PK-Aufnahme) , bzw. zu weit zugezogener Blende (HF-Aufnahme). Was man mit geringer Schichtdicke ohne Blitz erreichen kann, zeige ich im Beitrag zu Klebsormidium
beste Grüße Michael Plewka
Hallo Hr. Plewka,
die Schichtdicke war in der Tat recht gross, die Aperturblende war hingegen fast ganz offen. Ich werde versuchen, hier gezielt weiter zu arbeiten und durch z.B. Ankleben von Füßchen an das Deckglas oder Aufkleben von Verstärkungsringen (aus dem Schreibwarenhandel) auf den OT eine genauer definierte Szenerie her zu stellen. Weiss jemand noch weitere Tricks? (Wachsfüßchen habe ich schon versucht : Zu ungenau in der Dicke festlegbar.)
Ihre Bilder, auch auf Ihrer Web-Site, habe ich mir angesehen : Toll. Mit DIK oder Kreuzblende gemacht?
Wie dick sollte denn diese Schicht Ihrer Erfahrung nach sein? Dieses Heranpirschen durch Absaugen oder Eindampfen von Wasser ist recht schwer, man kann Fehler kaum je korrigieren. Ich kämpfe zur Zeit noch an mehren anderen Fronten, weil ich auch die Grundeinstellung des Normarski-DIK noch nicht sicher beherrsche. Sagt die Mikrofibel was dazu? Ich kam noch nicht dazu, dort zu recherchieren.
Wenn ich bessere Ergebnisse erreiche, stelle ich weitere Bilder ein.
Trotz allem: Tümpeln macht Laune! :)
m.f.G.
Herbert
Zitat von: Herne-Tr in Juni 09, 2010, 18:22:11 NACHMITTAGS
Weitere Bestimmungsliteratur habe ich (noch) nicht. Was ist da empfehlenswert ? (Das so etwas teuer ist, weiss ich ... ;) )
@ Hugo Halfmann : Die Proben sind in Schraubdeckelgläschen mit 50, 100 und 250 ccm auf einer Fensterbank deponiert. Gegen direktes Sonnenlicht habe ich sie durch ein Papier im A3-Format geschützt; die Deckel sind nur aufgelegt, so dass ein Austausch mit der Raumluft statt finden kann. Interessant ist, dass ein Schraubdeckelglas mit etwa 250 ccm noch relativ intakt ist.
Hallo Herbert,
für den Anfang kann ich dir an Literatur "Das Leben im Wassertropfen" und den "Kosmos Algenführer" empfehlen, beides liegt bei Amazon preislich im Rahmen (< 20.-€).
50 und 100 ccm erscheinen mir recht wenig. Sehr gute Gefäße sind die alten Einmachgläser. Wenn die Schlepperei aus der Wildnis nicht zu aufwendig ist, würde ich größere Probenmengen nehmen.
Meine Proben stehen nicht auf der Fensterbank, sondern auf dem Tisch davor, so ca. 1m. Meine Probe ist aus einem Waldteich, kann daher also auch recht "duster" stehen.
Hallo Hugo,
die beiden von dir empfohlenen Bücher habe ich bereits, es steht auch in meiner vorgehenden Antwort drin, dass ich dort bereits recherchiert habe. :)
Die beiden Werke sind recht gut, vor allem der "Wassertropfen"; dennoch bin ich es wohl noch nicht gewohnt, die Beschreibungen richtig zu deuten. :-\
Für die weiteren Probenahmen werde ich mal 0,5l-Gläser einsetzen. Das 250 ccm-Glas funktioniert im übrigen immer noch, ohne zu stark zu stinken. Es lebt noch allerhand darin : Größere Gläser sind der richtige Weg. :) (Wie Meerwasserproben riechen können habe ich mal bei einem Mitkämpfer in der hiesigen Mikroskopie-Diaspora erleben dürfen. Es war in der Tat unvergesslich ;D )
Ich werde wohl bald mal wieder was neues hier posten, denn ich ackere unermüdlich an der Verbesserung der Ergebnisse. ;D
m.f.G.
Herbert