Mikro-Forum

Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: carpe diem in Juni 27, 2010, 15:27:26 NACHMITTAGS

Titel: Botanik: Phyllocladien der Schirmtanne
Beitrag von: carpe diem in Juni 27, 2010, 15:27:26 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
heute möchte ich Aufnahmen eines Querschnitts durch ein umgewandelten Seitenspross der Schirmtanne zeigen.
Die Schirmtanne kann meines Erachtens, nicht zuletzt aufgrund der nadelförmigen Phyllocladien, unter Kuriositas der Botanik eingeordnet werden. ;) Meinen Schnitt habe ich mit Etzold FCA gefärbt, danach kurz mit Chrysoidin. Als Einschlussmittel verwendete ich Euparal. Hier also die Bilder:


60x/  Idioblasten sind markante Merkmale der Schirmtanne
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/43045_13668435.jpg)


150x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/43045_11099836.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/43045_29730616.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/43045_62809318.jpg)

600x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/43045_7847025.jpg)







Kommentare und Verbesserungsvorschläge sind gern gesehen!

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian


Titel: Re: Laubblätter der Schirmtanne
Beitrag von: Klaus Herrmann in Juni 27, 2010, 19:20:55 NACHMITTAGS
Hallo Sebastian,

die Idioblasten hast Du sehr schön angefärbt.

Wahrscheinlich durch die Nachfärbung mit Chrysoidin.

Man sieht auch dass sie hohl sind - besonders gut auf dem dritten Bild, wo ein Querschnitt zu sehen ist
Titel: Re: Laubblätter der Schirmtanne
Beitrag von: Fahrenheit in Juni 27, 2010, 21:06:05 NACHMITTAGS
Lieber Sebastian,

ein sehr schöner Schnitt und eine interessante Färbung! Die Astrosklereiden habe ich noch nie so differenziert angefärbt gesehen.

Bei der Schirmtanne kann ich es ja nicht lasse: das sind keine Blätter sondern Phyllocladien - also umgewandelte Seitensprosse. Immer zwei bilden eine 'Nadel', daher die doppelten Leitbündel ...
:)

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Laubblätter der Schirmtanne
Beitrag von: Klaus Herrmann in Juni 27, 2010, 22:37:23 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitatdoppelten Leitbündel ...

drum hat Detlef die geniale Überschrift für unseren gemeinsamen Artikel im Mikrokosmos kreiert:

Das doppelte Lottchen der Coniferen: das Nadelblatt der Sciadopitys verticillata
Titel: Re: Laubblätter der Schirmtanne
Beitrag von: carpe diem in Juni 28, 2010, 11:21:14 VORMITTAG
Hallo Klaus und Jörg,
schön, dass euch mein Schnitt gefällt.  :)Ich denke auch, dass die Idioblasten erst durch die Nachfärbung mit Chrysoidin ( 1%) so schön kontrastreich wurden. Parallel zu diesem Schnitt habe ich noch den Ansatz des selben umgewandelten Seitensprosses  ;) an der Sprossachse präpariert. Erstaunlicherweise waren noch keinerlei Idioblasten erkennbar.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/43093_37602673.jpg)
Leider kein tolles Bild, aber zur Anschauung sollte es genügen.

Gibt es dafür eine Erklärung?

Beste Grüße
Sebastian


P.S.: Ich muss unbedingt Literatur anschaffen, und den Mikrokosmos abonnieren.
Titel: Re: Phyllocladien der Schirmtanne
Beitrag von: Klaus Herrmann in Juni 28, 2010, 11:46:38 VORMITTAG
Hallo Sebastian,

was die Idioblasten da für eine Funktion haben war uns auch nicht klar.

aber das Folgende kann ich auf jeden Fall befürworten:

ZitatP.S.: Ich muss unbedingt Literatur anschaffen, und den Mikrokosmos abonnieren.

ganz besonders das 2.!  :D
Titel: Re: Phyllocladien der Schirmtanne
Beitrag von: Klaus Henkel in Juni 28, 2010, 12:27:45 NACHMITTAGS
Zitat von: carpe diem in Juni 27, 2010, 15:27:26 NACHMITTAGS
Meinen Schnitt habe ich mit Etzold FCA gefärbt, danach kurz mit Chrysoidin. Als Einschlussmittel verwendete ich Euparal. Hier also die Bilder:
Kommentare und Verbesserungsvorschläge sind gern gesehen!
Sebastia

Hallo Sebastian!
Hier ein Vorschlag zur Arbeitserleichterung. Sie geben an, daß Sie mit Etzold FCA gefärbt haben, d. h. mit Fuchsin, Chrysoidin, Astrablau in einer Alkohol-Essigsäurelösung. Wenn die von Etzold angegebene Chrysoidin-Menge enthalten ist und seine Arbeitsvorschrift eingehalten wurde, wozu dann die Nachfärbung mit einer Extraportion Chrys.? Wenn die Gelb/Orange-Färbung nicht deutlich ist, bedeutet das doch, daß nicht genügend verholzte oder verkorkte Zellen im Präparat sind.

Ist es wirlich hilfreich, dann mit Chr. nachzufärben? Und wäre es dann nicht einfacher, mehr Chr. in der Farblösung aufzulösen, sagen wir mal das anderthalbfache?
Gruß KH
Titel: Re: Phyllocladien der Schirmtanne
Beitrag von: carpe diem in Juni 29, 2010, 09:44:09 VORMITTAG
Hallo Herr Henkel,
vielen Dank für ihren Vorschlag zur Arbeitserleichterung. Ich werde ihn bei meinen nächsten Vorhaben berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian