Werte Standard-Freunde!
Nein, das ist kein Tippfehler in der Überschrift. Mehrzahl. Es gibt bzw. gab mehrere Hilfslinsen für die Baureihe Standard. Das hängt einerseits mit dem unterschiedlichen Abstand zwischen Leuchtfeldblende im Fuß und der Aperturblende im Kondensor zusammen, aber auch mit dem Abstand der Leuchtfeldblende im Fuß und dem Lampenkollektor bzw. der Glühwendel. Man braucht sich ja nur einmal die Größenverhältnisse zwischen den einzelnen Standard-Modellen anzusehen, Seiten 4 und 5.
http://www.mikroskopie-muenchen.de/standard.pdf
Hinzu kommt, daß es jede Menge wenig informierter Amateure und Profis gibt, die - vielleicht wegen Beschädigung - die Hilfslinse gegen eine andere, für das Standard-Modell falsche ausgetauscht haben. Daß eine nicht für alle die Richtige sein kann, ergibt sich aus den unterschiedlichen Beleuchtungsstrecken von Standard GFL, Standard 14, 16, 18, WL und Universal. Dann gab es wohl Hilfslinsen für unterschiedliche Zwecke. Wer da Schwierigkeiten hat, braucht die für sein Standard passende Bedienungsanleitung oder Beratung durch den Kundendienst/Werkstatt in Göttingen.
Wenn man nun auch noch in Rechnung stellt, daß sich die Wirkung von Feld- und Aperturblende bei bestimmten Kombinationen von Standard-Modellen, Kondensoren und Objektiven umkehrt, so daß die Feld- zur Apertur- und diese zur Feldblende wird, kann man sich schon manchmal am Kopf kratzen. Die beiden folgenden Tabellen sind auf einer Metallplatte graviert, die zum Standard Universal gehört.
http://www.weihenstephan.org/~fsrklauhenk/Kond+Hilfslinse1.jpg
http://www.weihenstephan.org/~fsrklauhenk/Kond+Hilfslinse2.jpg
Warum hat Carl Zeiss Oberkochen/Göttingen das so kompliziert gemacht?
Anfangs, nämlich in den fünfziger Jahren war das gar nicht komplizert. Man hat die gute alte Kino-Lichtwurflampe etwas modifizert, mit einem Justierkragen ausgestattet, vollautomatische Lampenjustage würde man heute wohl dazu sagen, einen geradezu winzigen, aber deshalb aufwendigen, dreilinsigen Kollektor davor gesetzt, so daß alles in einen sehr flachen Stativfuß paßte. Zusammen mit dem elegant geschwungenen Tragarm und den anderen Ausstattungteilen in runder und halbrunder Form entstand so ein Meisterstück moderner Produktgestaltung.
Wo immer auf der Welt in den folgenden fünfzig Jahren ein Symbol für Forschung und Fortschritt gewählt wurde, war das in etwa 80% der Fälle ein Mikroskop, das aussah wie das Zeiss-Standard, oder auch ein Foto davon. Für Motivsammler unter den Briefmarkenfreunden lohnt es sich durchaus, sich auf Briemarken mit einem Bild vom Zeiss-Standard zu konzentrieren. Es war auch ein Marktrenner, der Marktanteil in Deutschland und Europa war so hoch, daß die Carl-Zeiss-Stiftung (als die Unternehmerin) sich bereits frühzeitig dazu entschloß, keine Zahlen zu veröffentlichen, unter anderem deshalb, um nicht die staatlichen Monopolkontrolleure auf den Plan zu rufen.
Don't change a winning horse! mag es da wohl oft in Oberkochen geheißen haben. Die Folge dieser Produktkonstanz ist unter den Amateuren heute mitunter Verunsicherung über die richtige unter den zahlreichen Hilfslinsen.
Andererseit profitieren wir im "Amateurlager" ganz enorm von dieser Produktkonstanz: Einer für alle, alle für einen: Alle Teile aus der fünfzigjährigen Produktion des Zeiss Standard passen an jedes Standard, und ein Teil paßt auch an alle Standard. (Wenn ich schreibe Standard, dann meine ich nicht zugleich Standard Universal oder Standard Junior, das Prinzip gilt für diese Modelle nur mit gewissen, unbedeutenden Einschränkungen.)
Meine Empfehlung: 1. Besorgen der zum Mik.Modell gehörenden Bed.anleitung. 2. Dito der passenen Kondensorhilfslinse. Die Auskünfte, die im Mikroskopieforum dazu gegeben werden, genügen nicht.
KH
Sehr geehrter Herr Henkel,
das ist doch auch wieder eine gute Erklärung, warum es doch besser der "Hilfslinsensamba" heißen soll.
Und ich liefere dann noch eine schöne Tabelle.
http://www.mikroskopie-ph.de/Hilfslinsen.pdf
Aber der wichtigste Punkt ist doch, dass Sie unter Punkt 2 schreiben, dass man sich die passende Hilfslinse besorgen soll.
Genau hier liegt doch der Hase im Pfeffer ! Wo bitte bekomme ich für weniger als das ganze Standard gekostet hat, heute noch diese netten Hilfslinsen?
Haben Sie dafür ein Rezept ???
Sonnige Grüße aus Franken in den Süden
Peter Höbel
Hallo,
OK, this is a nice theoretical piece. But I'm curious what the impact is in practice. Can someone show us a picture from a slide taken:
1) With the right Hilfslinse
2) With the wrong Hilfslinse
I would be curious about that. Best regards,
Rolf
Zitat von: peter-h in Juni 29, 2010, 15:03:04 NACHMITTAGS
>>>> das ist doch auch wieder eine gute Erklärung, warum es doch besser der
"Hilfslinsensamba" heißen soll.
Lieber Herr Höbel!
Erstens bin ich damit einverstanden, habe aber, zweitens, auch noch einen: Das sind echte
Standard-Tänze!
>>>>>> Und ich liefere dann noch eine schöne Tabelle.
http://www.mikroskopie-ph.de/Hilfslinsen.pdf
Ja, das ist der Hilfslinsen-Blues.
>>>>>>>>>>>>> Aber der wichtigste Punkt ist doch, dass Sie unter Punkt 2 schreiben, dass man sich die passende Hilfslinse besorgen soll.
Genau hier liegt doch der Hase im Pfeffer ! Wo bitte bekomme ich für weniger als das ganze Standard gekostet hat, heute noch diese netten Hilfslinsen?
Was ein echter Standard-Indianer ist, antwortet auf so eine Frage mit einem einladenden Lächeln höchstens: Wollen's net amal am Samstag Nachmittag auf a Halbe Weißbier bei mir vorbei schaug'n? I hob da zwoa Schublodn mit an Haufn Linsng'raffel, do miassat do' wos drinna sei.
Wenn dann nix drinna war: Ein netter Nachmittag, und die Mikroskopiker-Ehefrau hat dann am Abend no' a schöne Brotzeit daher b'rocht. War pfundig!
Wer nicht in der Nähe einer Mikroskopischen Vereinigung wohnt, deren Veranstaltungen er/sie (!) regelmäßig besucht, hat es schwer. Man sollte beim Planktonfischen oder Wasserpflanzen sammeln bei sengender Hitze und unter Mückenschwärmen mindestens ein Mal gemeinsam kopfüber in einen Wassergraben geplumpst sein. So etwas stiftet Freundschaften, die indirekt auch zu einem Fundus an Hilfslinsen führen können. Viele wohnen nicht so nahebei. Aber nur im Internet unfundierte Fragen zu stellen, führt wohl in den wenigsten Fällen zu Hilfslinsen-Quellen oder sonstigen nützlichen Verbindungen (der harte Kern dieses Forums sei da ausgenommen).
>>>>> Haben Sie dafür ein Rezept ???
Wassergraben, siehe oben. Auch: eifrig auch außerhalb des Forums Umschau halten. Keine Garantie. Ohne Verbindlichkeit und ohne Haftung meinerseits.
Beste
Hilfsl Grüße von KH
Zitat von: rhamvossen in Juni 29, 2010, 17:15:13 NACHMITTAGS
Hallo,
****** OK, this is a nice theoretical piece.
I don't mind your definition of
theoretical. I just tried to comprise my 30 years of practical Hilfslinsen-experience.
*****But I'm curious what the impact is in practice. Can someone show us a picture from a slide taken:
*****1) With the right Hilfslinse
*****2) With the wrong Hilfslinse
I suggest you to try yourself. You just have to get hold of a wrong Hilfslise. It is rather easy if you can rely on all the Zeiss-Literature for that purpose.
*****I would be curious about that.
Me too!
KH
Hallo -
nachdem die Genetiker neuerdings entdeckt haben, dass an der Idee von Lamarck (Erblichkeit modifizierter Eigenschaften) doch was dran und Mendelsche Genetik nicht alleinseligmachend ist, haben wir das endlich auch in der Mikroskopie:
Abbe hat das Pröbeln durch das Berechnen abgeschafft und wir haben es wieder eingeführt indem aus der berühmten Gruhschtkiste (für Nichtschwaben = Grabbelkiste) solange Hilfslinsen raus- und reingeschwenkt werden (übrigens kann man sie ja auch im Doppelpack verwenden, was bei 4 Linsentypen immerhin 24 Kombinationen erlaubt) bis alle Wünsche erfüllt sind:
Das Bildfeld beim Plan 2,5 gleichmäßig ausgeleuchtet und (heiliger Köhler bitt' für uns!) gleichzeitig den Rand der Leuchtfeldblende rundum scharf und ohne Regenbogen und Randfusseln. Ein tolles Mikrofoto wird dadurch unausweichlich!
Übrigens: Früher habe ich auch gedacht, dass ich nach einem frischen Tropfen Öl auf der Fahrradkette den Berg merklich leichter raufkomme!
Frohes Pröbeln (nach Gerlach: tanonnement)
Rolf
@reblaus
Lieber Rolf,
die von Dir erwähnten 'Randfusseln' sind zwar ganz zweifellos ein absolutes Ärgernis, jedoch haben sie meiner
(bescheidenen) Ansicht nach recht wenig mit der Wahl der Hilfslinse zu tun. Mit oder ohne, mit falscher oder
richtiger, sie bilden sich ab. Nämlich immer dann, wenn hanseatisch artikuliert ge_st_reng nach Köhler die
Leuchtfeldblende sauber schön scharf abgebildet wird. 'Meine' Randfusseln sind dann in den aberwitzigsten
Farben an den Kanten der Leuchtfeldblende zu bewundern, verschieben sich natürlich bei Öffnung derselben
zum Rand der Okularblende hin, bleiben aber im dümmsten Fall hübsch ab Rand der mikroskopischen Aufnahme
sichtbar. Ich weiss, dass gehört hier nicht hin, aber die Grundproblematik sollte dennoch einmal erwähnt werden.
Und: sicher gibt / gab es auch schon einmal einen Thread zur Reinigung der inneren Kanten der Leuchtfeldblende ;D
@alle:
Ich bin mal angewiesen worden (aber das ist lange her, so um 1970), dass die Hilfslinse als Daumenregel
bei Objektiven mit >20x herausgeschwenkt werden sollte. Gründe hierzu wurden nicht genannt, aber der
Mensch, der mir das erzählt hat, hat damals am Ballindamm in Hamburg die dortige Zeiss-Niederlassung
geleitet. Also habe ich ihm geglaubt und tu das im Grunde heute noch ;)
Gruß, Joachim
Zitat von: peter-h in Juni 29, 2010, 15:03:04 NACHMITTAGSUnd ich liefere dann noch eine schöne Tabelle.
http://www.mikroskopie-ph.de/Hilfslinsen.pdf
Lieber Peter,
woher (aus welcher Druckschrift) stammt denn diese schöne Tabelle? Verblüffend finde ich, dass dort ja relativ unmissverständlich steht, dass die Benutzung der Klapplise
unabhängig vom jeweiligen Kondensor sei. Das widerspricht jedoch den ausführlichen Tabellen, auf die Herr Henkel verweist, und die ich aus den Anleitungen der frühen Photomikroskope ("STANDARD Mikromat") auch so kenne, dass die Wahl des Kondensors durchaus einen Einfluss darauf hat, bei welchem Objektiv nun die Hilfslinse gebraucht wird und bei welchem nicht. Auch die Angaben, welche Hilfslinse nun zu welchem Modell gehört weicht von den älteren Angaben ab. Ist das Kurt Michels großes Hilfslinsen-Ratespiel?
Schöne Grüße, Thomas
Zitat von: reblaus in Juni 29, 2010, 23:36:45 NACHMITTAGS
Hallo -
nachdem die Genetiker neuerdings entdeckt haben, dass an der Idee von Lamarck (Erblichkeit modifizierter Eigenschaften) doch was dran und Mendelsche Genetik nicht alleinseligmachend ist, haben wir das endlich auch in der Mikroskopie:
Vorsicht Hilfslinsen OT
Lieber Rolf
gehört überhaupt nicht hier her, aber ich bin begeistert, dass ein Fachbiologe auf diese Tatsache mal hinweist und ich das nicht als fachfremder Blödel machen muss. Es hat mir nämlich schon lange auf den Nägeln gebrannt und setzt sich wohltuend von dem beinharten ultra-orthodox Darwinismus ab, den ich hier zu lesen gewohnt bin sobald evolutive Fragen aufs Tablett kommen. Die Büchertische zum Darwinjahr waren nämlich reichlicher gedeckt als so mancher selektiv wahr haben wollte!
Und schon bin ich wieder ruhig und wünsche frohes Linsen suchen.
Viele Grüsse
Bernhard
Zitat von: TPL in Juni 30, 2010, 01:10:18 VORMITTAG
Zitat von: peter-h in Juni 29, 2010, 15:03:04 NACHMITTAGSUnd ich liefere dann noch eine schöne Tabelle.
http://www.mikroskopie-ph.de/Hilfslinsen.pdf
Lieber Peter,
woher (aus welcher Druckschrift) stammt denn diese schöne Tabelle? Verblüffend finde ich, dass dort ja relativ unmissverständlich steht, dass die Benutzung der Klapplise unabhängig vom jeweiligen Kondensor sei. Das widerspricht jedoch den ausführlichen Tabellen, auf die Herr Henkel verweist, und die ich aus den Anleitungen der frühen Photomikroskope ("STANDARD Mikromat") auch so kenne, dass die Wahl des Kondensors durchaus einen Einfluss darauf hat, bei welchem Objektiv nun die Hilfslinse gebraucht wird und bei welchem nicht. Auch die Angaben, welche Hilfslinse nun zu welchem Modell gehört weicht von den älteren Angaben ab. Ist das Kurt Michels großes Hilfslinsen-Ratespiel?
Schöne Grüße, Thomas
Aber, aber, aber ...! Wissen Sie eigentlich, was Sie da implizit verlangen? Heute passiert es Ihnen doch, daß Sie schon die letztjährige Bedienungsanleitung nicht mehr für die diesjährige Modellvariante verwenden können! Und bei einem Mikroskop, das beinahe 50 (fünfzig!) Jahre lang produziert wurde, verlangen Sie unnachsichtig, Produkt - bzw. Beschreibungskonsistenz über mehrere Jahrzehnte?
Zu jedem technischen oder wissenschaftlichen Text gehört eine exakte Quellenangabe, zumindest aber Titel und Untertitel, aus denen hervorgeht, wann welcher Autor seinen Text zu welchem Zweck wann und in Bezug auf welches Erzeugnis abgefaßt hat. Sonst kommt garantiert gleich jemand um die Ecke und lamentiert, bei seinem "Standard" sei das aber nicht so ...
Und wenn Angaben von "älteren" abweichen: Bitte wieviele Jahrzehnte liegen denn dazwischen?
Und wieder einmal: Nix für ungut.
Hilfslinsige Grüße von KH, der zu weiteren "Standard-Tänzen" immer aufgelegt ist.
Guten Tag,
das wird ja nun immer verworrener und undurchschaubarer mit den ganzen Hilfslinsen. Wann einklappen? Wann ausklappen? Wann benutzt man Hilfslinse I, II, III oder IV? Zu welchem Kondensor welche Hilfslinse? Warum ist das beim alten Standard anders als beim neuen Standard?
Am besten ist, wenn man ein Standard Junior nimmt. Das hat keine Hilfslinse, braucht sich darum also nicht zu kümmern und ist dadurch fein raus! :D :D :D
Beste Grüße
Bernd
Zitat von: Klaus Henkel in Juni 30, 2010, 11:32:20 VORMITTAG
Aber, aber, aber ...! Wissen Sie eigentlich, was Sie da implizit verlangen? Heute passiert es Ihnen doch, daß Sie schon die letztjährige Bedienungsanleitung nicht mehr für die diesjährige Modellvariante verwenden können! Und bei einem Mikroskop, das beinahe 50 (fünfzig!) Jahre lang produziert wurde, verlangen Sie unnachsichtig, Produkt - bzw. Beschreibungskonsistenz über mehrere Jahrzehnte?
(...)
Und wenn Angaben von "älteren" abweichen: Bitte wieviele Jahrzehnte liegen denn dazwischen?
Lieber Herr Henkel,
ich teile mir mit Ihnen die Bewunderung für das STANDARD-System, mit dem nicht nur eine dauerhaft herausragende Formensprache begründet wurde, sondern dem eben wirklich ein durchgreifender Systemgedanke zugrunde lag. Dass wir Amateuere von diesem Systemgedanken heute so profitieren wird mir immer wieder deutlich, wenn ich mir die zahlreichen Inkompatibilitäten eines ansonsten ebenso honorigen Mikroskopentwicklers aus Wetzlar ansehe. Im Gegensatz zu allen anderen Systemen kann man bei bei Zeiss-West wirklich viele Bauteile untereinander austauschen.
Allerdings eben nicht alle. Die Anleitungen geben darüber - verständlicherweise - nicht allzu deutlich Auskunft. Im hiesigen Falle aber doch in extremer Form:
Die beiden "Anleitungen" (im Falle Ihrer Tabellen sogar auf Metall) scheinen mir zeitlich nicht so weit auseinander zu liegen: Die beiden Tabellen für das Photomikroskop stammen ausweislich ihrer Kennzahl (rechts unten) aus dem Jahr 1962 (ein ausgezeichneter Jahrgang ;)) und galten in dieser Form sicher noch bis zum Ende der Bauzeit des "Phomi I", also bis Ende der 1960er Jahre. Der Auszug aus einer (mir leider immer noch unbekannten) Druckschrift, die Peter Höbel verlinkt hat, wird nicht mehr als 6 Jahre jünger, also ebenfalls vom Ende der 1960er Jahre sein, denn danach wurden die (darin genannten) Modelle GFL und Junior nicht mehr geliefert. Auch das Ultraphot II war bereits vor Ende 1968 durch das Modell III ersetzt worden.
Dass innerhalb dieser 6 Jahre (oder weniger!) tatsächlich die hinter den Hilfslinsen steckende Technik (also deren Brennweite) unter Beibehaltung der Bezeichungen ausgetauscht wurde, will mir nicht recht in den Kopf. Vielleicht gab es aber auch bei Carl Zeiss ein paar Fehldrucke von Anleitungen, deren eklatante Widersprüche hier dokumentiert sind. Mich würde das nicht wundern, denn ich habe festgestellt, dass es selbst bei dieser grundsoliden Firma Serien-Geräte (ich meine keinen Prototypen) gibt, die in den Systembroschüren ihrer Zeit
überhaupt nicht auftauchen. Ein paar Beispiele?
Der Kondensor III Fl mit 5fach-Revolver für die Großgeräte (war auch bei Zeiss in Göttingen nicht zu recherchieren)
Der Achromat 16/o,40 Oel 160/- (Abgleichlänge 45 mm, mit Objektschutz)
Schönen Gruß, Thomas / TPL
Werte Hilfslinsen-Historiker,
hat jemand in seinen Aktenschränken die Information, worin genau der Unterschied zwischen dem Irisblendeneinsatz 46 70 57 und 46 70 58 liegt?
...57 ist für das Phomi und das Universal, ...58 für die Standards.
Haben diese Irisblendeneinsätze Linsen unterschiedlicher Brennweite im Lichteintritt oder sind diese identisch bis auf die Nummer?
Immerhin befindet sich diese Linse des Irisblendeneinsatzes im Strahlengang zwischen der Hilfslinse und dem Kollektor.
VG
Bernd
Hallo Thomas,
zur kleinen Tabelle der Hilfslinsen. Ich besitze leider nicht das Handbuch von Zeiss und bekam auch nur diesen Ausschnitt. Es stammt aus :
"Technischen Taschenbuch" von Zeiss aus dem Jahr 1964 , mit dem Hinweis : Schrift nur für den Werksgebrauch bestimmt
Hilft das nun etwas weiter ?
Schöne Grüße
Peter
Zitat von: peter-h in Juni 30, 2010, 18:23:08 NACHMITTAGSzur kleinen Tabelle der Hilfslinsen. Ich besitze leider nicht das Handbuch von Zeiss und bekam auch nur diesen Ausschnitt. Es stammt aus : "Technischen Taschenbuch" von Zeiss aus dem Jahr 1964 , mit dem Hinweis : Schrift nur für den Werksgebrauch bestimmt[/i
Lieber Peter,
danke: ja das hilft weiter, obwohl ich ja genau so etwas befürchtet hatte: da liegen gerade einmal
o,2 Jahrzehnte zwischen Herrn Henkels Metall-Tabellen und den Angaben aus Deinem Taschenbuch (um das ich Dich beneide)! Vielleicht ist es einfach so, wie Bernd beschrieben hat: Köhlern mit, Beobachten ohne Hilfslinse - oder vielleicht auch umgekehrt und mit ein paar Ausnahmen... ::)
Hilflose Hilfslinsengrütze, Thomas
Zitat von: peter-h in Juni 30, 2010, 18:23:08 NACHMITTAGS
Ich besitze leider nicht das Handbuch von Zeiss und bekam auch nur diesen Ausschnitt. Es stammt aus :
"Technischen Taschenbuch" von Zeiss aus dem Jahr 1964 , mit dem Hinweis : Schrift nur für den Werksgebrauch bestimmt
Hallo,
wie kommt man an sowas ran? Besitzt das jemand im forum ?
Viele Grüsse
Wilfried
Zitat von: wilfried48 in Juli 01, 2010, 10:05:50 VORMITTAG
Zitat von: peter-h in Juni 30, 2010, 18:23:08 NACHMITTAGS
Ich besitze leider nicht das Handbuch von Zeiss und bekam auch nur diesen Ausschnitt. Es stammt aus :
"Technischen Taschenbuch" von Zeiss aus dem Jahr 1964 , mit dem Hinweis : Schrift nur für den Werksgebrauch bestimmt
wie kommt man an sowas ran? Besitzt das jemand im forum ?
Könnte man da gegebenenfalls eine ähnliche Scanaktion starten, wie damals bei dem neueren Zeiss Handbuch von Klaus Herrmann ?
Viele Grüsse
Wilfried
Nur wenn die Carl Zeiss AG zustimmt, damit man dort niemanden wegen der unerlaubten Weitergabe firmenvertraulicher Unterlagen in Schwierigkeiten bringt, die ja bis zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen reichen können. Konsens mit dem Vertrieb/Marketing ist deshalb unbedingt erforderlich.
KH
Lieber Wilfried,
bitte lies einmal, was aus der damaligen Diskussion geworden ist. Zusammengefasst: wer das kopiert oder veräußert, muss mit juristischen Folgen rechnen. Dies Handbücher sind Eigentum von Zeiss!
Herzliche Grüße
Detlef
Lieber Herr Henkel,
Lieber Detlef,
ich glaube nicht, dass Zeiss etwas dagegen hat, wenn Hobby Mikroskopiker und Zeiss "Fans"
fast 50 jährige technische Unterlagen untereinander (nicht kommerziell) austauschen.
Was soll da auch aus heutiger Sicht technisch Vertrauliches noch drinstehen ?
Zur Not hätte ich auch noch "Beziehungen" zum derzeitigen "Big Boss". ;D
unerschrockene Grüsse
Wilfried
Zitat von: wilfried48 in Juli 01, 2010, 21:00:30 NACHMITTAGS
Lieber Herr Henkel,
ich glaube nicht, dass Zeiss etwas dagegen hat, wenn Hobby Mikroskopiker und Zeiss "Fans"
fast 50 jährige technische Unterlagen untereinander (nicht kommerziell) austauschen.
Was soll da auch aus heutiger Sicht technisch Vertrauliches noch drinstehen ?
Zur Not hätte ich auch noch "Beziehungen" zum derzeitigen "Big Boss". ;D
unerschrockene Grüsse
Wilfried
Jetzt möchte ich doch vorschlagen, daß Sie zu dem Thema jetzt mal Ruhe geben. Egal zu wem Sie tolle Beziehungen haben, kochen Sie das bitte privat im Kämmerlein, aber schlagen Sie im öffentlichen Forum anderen keine Straftaten bzw. schadenersatzpflichtigen Handlungen vor. Wenn Sie persönlich eindeutig als Firmeneigentum gekennzeichnete Unterlagen widerrechtlich an sich bringen, kopieren und ins Internet stellen, könnte der unbekannte Besucher ein paar Wochen später der Staatsanwalt sein, der wegen Diebstahls ermittelt. Ihnen wird sicherlich nicht viel passieren, wegen der Beziehungen, aber ich möchte nicht so gerne, daß von diesem Forum die Vorstellung ausgeht, im Internet sei einfach alles erlaubt.
Vielleicht macht es Ihnen ja nichts aus, das Thema hier einfach zu vergessen? Wäre gut.
Gruß KH
Moin,
auf der Basis der damaligen Erfahrungen und Gesprächen möchte ich dringend dazu raten, die Kopieridee ganz schnell zu vergessen.
Ich rege auch die Moderatoren an, das Thema zu schliessen.
Freundliche Grüsse
CMB
Hallo!
Ohne als Aufrufer zu einer Straftat gelten zu wollen, bin ich mir absolut sicher, eine Äußerung Herrn Dr. Zölffels hier im Forum gelesen zu haben, wonach Zeiss gegen das stille und kostenlose Verbreiten solcher Informationen in Hobbyistenkreisen nichts einzuwenden habe. Es ging damals lediglich um den Verkauf(!), an dem so deutlich Anstoß genommen wurde.
Wo die entsprechende Passage zu finden ist, weiss ich nicht, vermutlich in einem mittlerweile gelöschten Thread im Mikro-Markt. Aber sicher bin ich nicht der Einzige, der sich daran erinnert. Ich hatte sogar noch einmal explizit bei Herrn Dr. Zölffel nachgefragt, ob privates "Kopieren" denn nun "erlaubt" sei und erhielt die Antwort, ich solle das einfach so annehmen, wie er es geschrieben habe ;) Also in Klartext übersetzt: Zeiss erlaube es nicht, unternehme aber auch nichts, wenn es unkommerziell nur unter Hobbymikroskpikern abliefe.
Zudem hat doch niemand vor, hier etwas öffentlich ins Internet zu stellen!!!
Und man muss die Diskussion ja hier nicht episch ausbreiten.
Ansonsten habe ich aber den Eindruck, dass hier gerade wieder einmal eine Mücke zu einem Elefanten aufgeblasen wird....
Herzliche Grüße
Peter