Guten Tag,
vielleicht kann mir jemand aus diesem Forum einen Fachmännischen Tipp geben zur Auswahl eines Mikroskops
Ich möchte es in erster Linie als bei der Pilzsuche nutzen. Die Sporen, können relativ gute und sichere Hinweise zur Vermeidung von Verwechslungen bieten.
Sie haben einen Durchmesser von etwa 5 Mikrometer. Ich hoffe, das das mit einem möglichst einfachen ( Kostenfaktor ) Mikroskop möglich ist.
Auch toll wäre es, wenn es handlich ist, und so bei der Suche vor Ort gleich eingesetzt werden kann. Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, kommt vielleicht auch eine digitale Mikroskopkamera in Frage(?), die über den USB Eingang am Laptop mit Strom versorgt wird und im web unter Hundert Euro angeboten wird?
Da ich mich mit dem noch gar nicht auskenne und dieses Fachgebiet als sehr vielseitig erkannt habe; mit vielen Feinheiten, die ich als Laie nicht wissen kann, habe ich mich entschlossen einfach einmal hier im Expertenforum zu beschreiben, was ich damit sehen möchte und hoffe möglichst viele gute Tipps zu bekommen. Parallel dazu lese ich mich natürlich nach und nach in die Materie ein. Ich habe insbesondere hier auch schon einiges gefunden was mein Grundwissen über Mikroskope nach und nach ergänzen wird. :-)
Ich wäre hocherfreut, wenn ich ein geeignetes Mikroskop für max € 150,- finde
Nur weiß ich noch nicht:
1. Ist das realistisch mit diesem Preis ?
2. Welches Mikroskop brauche ich für mein Hobby , welche Extras oder speziellen Funktionen muss mein Mikroskop für den oben beschriebenen Zweck haben ?
3. Wo bekomme ich so ein Mikroskop ?
Freundliche Grüße aus Norddeutschland
Danke im Voraus
Hallo Farn,
finde ich gut, wenn ein Pilzler Farn heißt ;)
Warum fragst Du denn nicht bei den Pilzlern? Die haben fast alle ein Mikroskop und können bestens abschätzen, was geht und was nicht.
Um Pilzsporen sicher zu bestimmen braucht man schon eine ordentliche Optik. Da kostet dann ein Objektiv schon mehr, als die von Dir vorgesehenen 150.-
Aber es werden sicher gleich jede Menge gute Vorschläge kommen!
http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl
http://forum.fungiworld.com/index.php?FNGIWRLD=gvvahioihe5khk3t9e6l4gnf32&
Hallo "Farn",
ein Mikroskop "zum Mitnehmen in den Wald" gibt es für Pilzmikroskopiker nicht - würde auch wenig bringen, da man Präparat-Vorbereitung und Zeit zum Mikroskopieren braucht.
Ein Mikroskop für den "Pilzler" braucht unbedingt:
Standfestes Stativ, mindestens Monotubus, besser Binokular
Messmöglichkeit (ein Okular mit Okularmikrometerplatte)
mindestens 3 Objektive: 10-fach, 40-fach, 100-fach mit Ölimmersion
Kondensor numerische Apertur mind. 0,9 besser 1,25
gute Beleuchtung
Kreuztisch mit Objektführung
Marke spielt keine Rolle, solange es Olympus, Zeiss, Nikon oder so ist...
Kosten dafür beginnen bei ca. 400 Euro (gebraucht) bis in die Tausende (neu oder gebraucht)..
Eine Mikroskopkamera, die auch ein bisschen etwas taugt ist auch nicht für unter 100 Euro zu haben. Diese kann man dann zusätzlich am Mikroskop anschließen, aber nicht anstatt eines Mikroskoskops benutzen.
Bei Pilzlern das beliebteste Modell ist das Olympus CH 2. Es ist robust, von prima optischer Qualität und hin und wieder auch mal gebraucht zu erhalten.
Dazu empfiehlt es sich, den Mikromarkt im Auge zu behalten.
Freundliche Grüße
Peter
PS: www.pilzzentrum.de ist eine gute Adresse für Einführung in die Pilzkunde (auch mit dem Mikroskop)
Hallo,
ganz allgemein kann man noch sagen, dass das Mikroskopieren bei Pilzlern in der Regel am Ende und nicht am Anfang der Bestimmung steht. Die allermeisten Funde kann der versierte Pilzler makroskopisch ohne Hilfsmittel zumindest der Gattung zuordnen. Die Punktlandung, also die Zuordnung bis zur Art, wird dann wenn nötig mit Hilfe des Mikroskops vorgenommen. Die gefährlichen Giftpilze sind alle ohne Mikroskop bestimmbar. Die dazu nötige Erfahrung kann man z. B. in einem Kurs oder bei einem Pilzverein erwerben.
Auch wichtig ist hier, dass einem das Mikroskop allein nicht viel nützt. Denn ohne Spezialliteratur kommt man nicht weit. Und diese kann dann schnell den Kaufpreis des Mikroskops übersteigen. Und natürlich will auch das Mikroskopieren gelernt sein und braucht viel Erfahrung. Jedenfalls ist das Mikroskop kein Zaubergerät, das einem die sorgfältige Begutachtung der Fruchtkörper ersparen könnte.
Warum ich das schreibe? Weil ich den Eindruck habe (der natürlich täuschen kann), das hier ein Pilzkurs oder die Mitgliedschaft in einem Verein auch überlegenswert sein könnte.
Grüße
Thomas
Hallo Farn!
ZitatSporen können relativ gute und sichere Hinweise zur Vermeidung von Verwechslungen bieten.
Das wohl, aber nur bei Arten mit
deutlich unterschiedlichen Sporen. Bei vielen Gattungen z.B. sind Sporen der Art ähnlich, da brauchts zwecks Unterscheidung schon eine sehr hohe Auflösung und selbst die nützt oft nichts.
Zitat...vor Ort gleich eingesetzt
Das vergessen Sie mal ganz schnell ;D
ZitatIch wäre hocherfreut, wenn ich ein geeignetes Mikroskop für max € 150,- finde
Für 150 Euros ist ein monokulares mit immergiertem 100er Achromat ganz sicher drin. Das liefert durchaus ein brauchbares Bild. Aber einäugiges Sehen ist kein Plaisier und Sporenmessung sind wegen der Verzeichnung nur in der Bildmitte korrekt.
Gruß - E. Nowack
Hallo Farn,
die Vorredner haben das schon ganz gut zusammengefaßt. Aber über den Preis kann man reden. Es gibt in der Bucht dauernd Mikroskope aus sogenannten Arztpraxenauflösungen. Darunter sind häufig Stative von Will/Hund, die sehr ordentlich sind und um vergleichsweise kleines Geld zu haben sind, jedenfalls in Deinem Preisrahmen.
Das im Feld mikroskopieren oder gleich gar mit solchen USB-Dingern kannst Du Dir abschminken... ;-) Vielleicht gibts ja in 100 Jahren sowas wie ein DNA-Handy, wo man ein Fitzel Pilz reinschiebt und auf dem Display steht dann die Art... Soweit sind wir aber noch nicht. Pilze bestimmen ist Arbeit! (die Spaß macht!)
Grüße,
Martin