Hallo, ich möchte eine DSLR mit großer Auflösung auf eine Leica INM 300 schrauben. Ich verstehe relativ wenig von Mikroskopen. Es geht mir um ne große Auflösung und natürlich "gute" Bilder. Wie man sehen kann, ist momentan schon ein Analogkamera installiert. Kann man die Adaption behalten? Der Bildausschnitt der Analogen ist relativ klein, liegt das unter anderem an der UV-Kamera(defekt) die zwischengeschaltet ist? Welche Kameratypen passen an die Adaption? Ich dachte an einen Firmwareflash, da kriegt man ja noch jede Menge raus für sein Geld.
Ich knie nieder vor dem geballten Wissen, das sich hier im Forum sammelt. Bitte zerschmettert mich nicht, sondern helft mir bitte weiter.
Viele Grüße
Anton
Hallo Anton,
ich weiß was (zwar kein geballtes Wissen, aber davor kann man ruhig auch schon mal in die Hocke gehen):
es ist wie in dem Märchen mit des Kaisers neuen Kleidern: alle sehen sie angeblich - nur ich nicht!
ZitatWie man sehen kann, ist momentan schon ein Analogkamera installiert
http://www.dropbox.com/gallery/520723/1/Mikroskop?h=29a8a2
Hallo Anton,
>>Der Bildausschnitt der Analogen ist relativ klein, liegt das unter anderem an der UV-Kamera(defekt) die zwischengeschaltet ist?
Nein, daran liegt es nicht, die 3CCD analogen Kameras mit der Vario-Tubus Adaption die Du zeigst
haben immer diesen relativ kleinen Ausschnitt.
Diese Adaption mit dem Vario Tubus passt an keine DSLR, der Bildkreis ist zu klein.
Ohne zusätzliche Optik passt optimal eine Olympus oder Panasonic auf das Leica,
weil der fourthirds Sensor in der Diagonale perfekt zum nutzbaren Zwischenbilddurchmesser passt.
Einen Ergo-Adapter könnte man ebenfalls einsetzen,
dann steht die Kamera zusätzlich noch senkrecht und die Bedienung ist leichter.
Grüße,
Gerd
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/47667_12303179.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/47667_28249382.jpg)
Hallo,
mmh die Kamera sollte ein Livebild auf meinem Laptop oder einem Bildschirm zeigen können unzwar mit hoher framerate. geht das mit der Kamera? könnnen das die teureren DSLR? ich möchte mit der hohen Auflösung genaue Messungen über mehrere 100µm machen. Deswegen war meine Idee bei kleiner Vergrößerung und hoher Auflösung bilder zu schießen. Wenn nun der Bildausschnitt so klein ist ists natürlich auch doof für die Messung. Naja was ist denn mit dem livebild?
Hmm, Anton, Missverständnis.....
Die Kamera sieht auf dem fourthirds-Chip einen größeren Bereich als die analoge.
Das Gesichtsfeld ist dann etwa so groß wie bei einem 25 er Okular.
Das ist schon sehr viel Bildausschnitt.
Die Olympusse brauchen eine extra Soft für das lifeview am Rechner, Olympus Studio.
Am besten dort erkundigen, was das kann....
Die Kameras haben auch jede Menge Megapixel, worauf es aber letztlich eher nicht ankommt,
eine passende Adaption wiegt mehr als der Pixelwahn...
Alternativ geht jede APSC Digi SLR, bei Canon gibts die Kamerasteuerung mit
Compi-Lifebild gratis. Einfach per Ofenrohradaption dran und fertig.
Einfacher gehts nimmer....
Gerd
Hallo Gerd,
danke für die tips, aber wie befestige ich denn die Olympus direkt an dem Mikroskop? Welche Kameras kommen da in Frage?
Und wo kann ich sowas kaufen? Kenne mich da garnicht aus.
Ach und warum sollte ich dann überhaupt noch eine Kameradaption kaufen und nicht direkt eine Mikroskopkamera nehmen? Mir gehts um einen möglichst großen Bildausschnitt bei hoher Auflösung um die optischen Messungen für die Strukturierung meiner Proben (Längenmessung auf dem ebenen Proben) möglichst genau und trotzdem weit zu fassen. Das ist das wichtigste, als zweites würde ich eine hohe Framerate haben wollen 20fps und mehr wären sehr schön.
Gruß Anton
Hallo Anton,
die Befestigung einer DSLR, auch einer Olympus, geht bei den Unendlich-Mikroskopen
wie Deinem Leica per Ofenrohr-Adaption. Das ist nichts weiter als ein Stück Rohr passender Länge
-die vom Auflagemaß des Mikroskops abhängt-
mit kameraseitigem Bajonett und mikroskopseitiger Ringschwalbe.
Dieses Rohr fertigt Dir jede Institutswerkstatt problemlos.
>>>Ach und warum sollte ich dann überhaupt noch eine Kameradaption kaufen und nicht direkt eine Mikroskopkamera nehmen?
Sehr gute Idee, die Leica Leute kennen ihre Geräte und haben passende Kameras im Angebot.
Wenn das Budget das hergibt ist dies die passende Lösung.
Du brauchst: 1 Cmount-Anpassung, Adapter von Leica, ca. 500 EU,
1 Leica DC Mikroskopkamera, so ab 3000 EU mit passender Framerate zu haben.
Die andere Variante mit der DSLR ( zwischen 300 und 1200 EU) und Ofenrohr (60 EU ca.)
ist minimal preiswerter... ;)
Grüße,
Gerd
Ja ich glaub was noch nciht ganz rübergekommen ist, ist dass ich extrem hohe Auflösungen brauche.
http://www.dropbox.com/gallery/520723/1/graphene?h=3f965f
Das sind die Fotos die wir bisher erzielen, mit einem Jenatech Inspection und einer Hitachikamera.
Wir wollen auf das Graphene was man da sehen kann eine strukturierte Metalisierung aufbringen. Um die möglichst genau und praktisch zu "alignen" soll heißen das Flake möglichst genau zu treffen mit einer Maske zu treffen müssen wir die Position anhand der auf den Fotos sichtabaren Kreuze ausmessen. Damit die Kreuze uns sonst nicht stören und Flakes auch oft nciht in der Nähe der Kreuze liegen, möchte ich Fotos schießen, die einen möglichst großen Bereich der Proben abdecken, gleichzeitig aber sehr hochauflösend sind, damit man das Flake gut trifft. Das würde uns beim alignen sehr helfen.
Mikroskopkameras bei Leica gehen aber nur bis 5 MPixel, deswegen dachte ich an eine hochauflösende DSLR, oder eine andere Kameraadaption mit vergleichbar hoher Auflösung. Also ich ziele so auf 12-15 MPixel.
Damit man das auch so während der Arbeit gut benutzen kann wäre eine Fernbedienung zum Beispiel über PC und vor allem eine hohe Framerate.
Gerd also du meintest mit Olympus eine DSLR von Olympus? Ich bin nämlich etwas verwirt, da das Foto, das du hochgeladen hast eher auf eine Kompaktkamera hindeutet.
Wo kriege ich denn So einen rechtwinkligen Adapter wie auf dem Foto?
Gruß Anton
Ach entschuldige bitte die mangelnde Recherchearbeit.
Weiß jetzt was der FourThirdssensor ist. Die andern Fragen gelten noch. Wo kriegt man denn so einen ErgoAdapter?
Zitat von: x3oo in September 26, 2010, 16:35:27 NACHMITTAGS
Ja ich glaub was noch nciht ganz rübergekommen ist, ist dass ich extrem hohe Auflösungen brauche.
http://www.dropbox.com/gallery/520723/1/graphene?h=3f965f
Das sind die Fotos die wir bisher erzielen, mit einem Jenatech Inspection und einer Hitachikamera.
Wir wollen auf das Graphene was man da sehen kann eine strukturierte Metalisierung aufbringen. Um die möglichst genau und praktisch zu "alignen" soll heißen das Flake möglichst genau zu treffen mit einer Maske zu treffen müssen wir die Position anhand der auf den Fotos sichtabaren Kreuze ausmessen. Damit die Kreuze uns sonst nicht stören und Flakes auch oft nciht in der Nähe der Kreuze liegen, möchte ich Fotos schießen, die einen möglichst großen Bereich der Proben abdecken, gleichzeitig aber sehr hochauflösend sind, damit man das Flake gut trifft. Das würde uns beim alignen sehr helfen.
Hallo Anton,
was heisst hier extrem hohe Auflösung ? Nenn doch einfach mal die Zahlen in Mikrometer, dass man sich das vorstellen kann. Ich glaube nämlich dass die grössere Herausforderung die Positioniergenauigkeit ist. Natürlich braucht man hierzu auch eine Auflösung die besser ist als die Positioniergenauigkeit, aber die viel grössere Problematik ist die Verzeichnung der Objektive insbesondere bei grösseren Bildfeldern, die du ja anstrebst.
Also wie gross soll denn das Bildfeld in µm und bei welcher Positioniergenauigkeit in µm sein ?
Und wie sollen denn die Masken für die strukturierte Metallisierung aus sehen (Metallmasken mit Öffnungen ?) und welches Wunderwerk an Manipulator soll die dann "Alignen" wenn es lichtmikroskopisch einer extrem hohen Auflösung bedarf.
Ich nehme nicht an, dass es sich um Photolithografiemasken handelt, sonst könntet ihr ja gleich den Maskaligner mit dem ihr eure Justierkreuze lithographiert habt, zum Alignement der zweiten Metallisierung nehmen.
viele Grüsse
Wilfried
Ja das Metalisieren wird mit ebeamlithographiegemacht, da unsere flakes mittlerweile größer werden und auch noch größer werden sollen wäre ein Bildbereich von 200µm sinnvoll und später vielleicht noch größer. Die kleinen Kreuze auf dem Bildern sind 6µm lang an denen die Maske in der Ebeam alignt wird, da sieht man aber das Graphen nicht mehr, deshalb misst man es vorher aus. das kreuz sollte irgendwas zwischen 6 und 60 Pixel lang sein so dass man auf sehr genau alignen kann. Werd mich mal diese Woche um genauere Zahlen kümmern.
Hallo Anton,
also dann fangen wir mal an zu rechnen. Da ich nicht annehme, dass ihr auf euren Oberflächen mit Immersionsöl herumpantschen wollt, kommt wohl nur ein trockenes Auflichtobjektiv mit einer maximalen Apertur von 0,95 in betracht also z.B. ein PlanApo 50/0,95. Wenn die Kamera gerade den Zwischenbildausschnitt des Mikroskops von 20mm Durchmesser mitnimmt, dann hätte man einen Bildfelddurchmesser von ca. 400 µm im Objekt erfasst, was ja genügen würde.
Die Auflösung des Objektivs wäre ca. 0,25 µm also würden auf das Messkreuz mit 6 µm Länge ca. 24 Bildpunkte vom Objektiv aufgelöst. die Pixelgrösse des Kamerachips müsste Kleiner als 50x0,25µ = 12,5 µm sein, was auch kein Problem wäre und um den ganzen Bildausschnitt von 400µm zu erfassen bräuchte man eine Chipdiagonale des Kamerachips mit 1600 Bildpunkten also weniger als 3 Megapixel. Also von der Auflösung her wäre alles kein Problem.
Aber was nützt dir die ganze Auflösung, wenn die Verzeichnung des Objektivs auf den 400 µm Durchmesser viel grösser ist, du willst ja genau messen und nicht nur auflösen. Da wird man sicher eher im Mikrometerbereich liegen und dann könnte man die Lithographiemaske für die Metallisierung doch gleich photolithographisch im Maskaligner herstellen. Der bräuchte dann halt eine DIC Optik im Justiermikroskop damit ihr eure Graphene Flakes erkennen könnt.
viele Grüsse
Wilfried
Danke Wilhelm für die nette Unterstützung :)
Allerdings haben die Masken so feine Strukturen wo nur noch mit der Ebeam geschrieben werden kann, es geht nur darum das Flake so gut wie möglich zu treffen damit man so viel wie möglich davon nutzen kann. Außerdem soll der Markerabstand vergrößert werden damit da größere Flakes reinpassen und die Flakes liegen oft etwas ausserhalb das Markerfeldes. Deswegen wollte ich die hohe Auflösung haben. Was genau heißt:
"Die Auflösung des Objektivs wäre ca. 0,25 µm also würden auf das Messkreuz mit 6 µm Länge ca. 24 Bildpunkte vom Objektiv aufgelöst."
Also ich meine im mathematischen Sinn?
Grüße anton
PS: Ach und um noch ein kleines Missverständnis aufzulösen, man brauch kein dic um graphen zu sehen. Der Interferenzeffekt findet am Substrat statt und nicht in der Optik des Mikroskops.
Zitat von: x3oo in September 27, 2010, 16:02:05 NACHMITTAGS
Danke Wilhelm für die nette Unterstützung :)
Allerdings haben die Masken so feine Strukturen wo nur noch mit der Ebeam geschrieben werden kann, es geht nur darum das Flake so gut wie möglich zu treffen damit man so viel wie möglich davon nutzen kann. Außerdem soll der Markerabstand vergrößert werden damit da größere Flakes reinpassen und die Flakes liegen oft etwas ausserhalb das Markerfeldes. Deswegen wollte ich die hohe Auflösung haben. Was genau heißt:
"Die Auflösung des Objektivs wäre ca. 0,25 µm also würden auf das Messkreuz mit 6 µm Länge ca. 24 Bildpunkte vom Objektiv aufgelöst."
Also ich meine im mathematischen Sinn?
Grüße anton
PS: Ach und um noch ein kleines Missverständnis aufzulösen, man brauch kein dic um graphen zu sehen. Der Interferenzeffekt findet am Substrat statt und nicht in der Optik des Mikroskops.
Hallo Anton,
also das mit der e-beam habe ich dann kapiert.
das Objektiv mit der numerischen Apertur von 0,95 hat eine Auflösung von Lichtwellenlänge /2x0,95 = 500nm/1,9 und das sind ungefähr 0,25 µm. Und 6µm/0,25µm = 24
Kannst du das mit dem Interferenzeffekt im Substrat mal genau erklären ? Ich denke es handelt sich um Graphene-Monolagen die extrem viel dünner sind als die Lichtwellenlänge.
viele Grüsse
Wilfried
Jop, ich hab mal geguckt die Objektive am INM haben grade mal aperturen von 0,4 - 0,75 bei 100x.
mmh dann wäre die auflösung ja noch viel geringer. Dann wäre das ja fürs erste gegessen, vielen dank dennoch.
Also, das mit der Sichtbarkeit des Graphene ist nciht so einfach. Ich hab mich bisher damit nciht beschäftigt und es stellt eher so cutting edge Wissenschaft aus. Also bei arxiv.org wirst du sicherlich paper dazu finden. In erster Linie ist die Sichtbarkeit von Graphene auf die Substratdicke zurückzuführen, wenn die 300nm dick SiO2, passt die Dicke eines Monolayers und der Brechungsindex genau so, dass es um 2-3% dunkler unter weißem Licht erscheint. Vielleicht gibst du dich zufrieden an der Stelle, ansonsten musst du auf die englische Wikipedia, die viel umfangreicher als die Deutsche ist.
http://en.wikipedia.org/wiki/Graphene#Optical_properties
Noch eine abschließende Frage, nachdem ich das auflösungsvermögen ja jetzt zuverlässig berechnen kann.
Wie bestimme ich die nutzbare Bildweite? am Fototubus des INM?
Hallo Anton,
du meinst sicher den am Fototubus nutzbaren Bilddurchmesser zurückgerechnet auf das Objekt ?
Der Sehfelddurchmesser also der Durchmesser des Zwischenbilds ist bei den meisten Mikroskopen in der Grössenordnung von ca. 20mm. Bei einem 50x Objektiv wären das im Objekt ca. 400µm.
Aber natürlich nur wenn die Kamera optisch gut angepasst ist und den Zwischenbilddurchmesser (Bilddiagonale) auch voll erfasst.
viele Grüsse
Wilfried