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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Henry in Dezember 13, 2010, 22:57:39 NACHMITTAGS

Titel: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Henry in Dezember 13, 2010, 22:57:39 NACHMITTAGS
Hallo zusammen im Forum,

ich wollte einmal das machen, was immer gern gesehen wird:
Anmelden und gleich eine Frage bezüglich Kaufberatung stellen und mich dabei komplett ahnungslos geben... ;-)

Aber im Ernst, trotz Vorbereitung (Mikrofibel, Suchfunktion) bin ich bisher nicht zu der gewünschten Information gekommen.

Was ich suche:

- Ein Mikroskop, mit dem ich den Schliff von Messern (insbesondere Rasiermessern) und Rostbefall beurteilen kann. Es soll also ein Auflichtmikroskop werden.
- Da ich das ganze eher hobbymäßig betreibe, ist die Chance, mir ein Einstiegsgerät für die häufig erwähnten "mindestens 2000€" zu besorgen, eher gering. Mein Budget ist daher "ungefähr 500€" anzusiedeln, Schwankungen nach oben (mit Bauchschmerzen) und nach unten (mit Freude) inbegriffen.
- Die Vergrößerung sollte bis 200x betragen
- Damit ihr eine Vorstellung habt, was ich aufnehmen und sehen will: http://straightrazorguy.net/2008/07/22/mein-neues-spielzeug-oder-scharfen-unter-dem-mikroskop/
- Der obige Link zeigt ein digitales LED-Mikroskop von Aldi, was zwar gemessen an richtig guten Mikroskopen ein eher lächerliches Bild bietet, aber letztlich für mich gerade so noch brauchbare Ergebnisse liefert.
- Ich habe aber Vorbehalte gegenüber Digitaltechnik, da ich gerne auch in ein paar Jährchen und auch bei Systemwechsel (Win->Mac/Linux) gerne noch etwas von dem Mikroskop hätte. Ich schliesse es aber nicht aus! Dennoch PC und Mac-kompatibel sollte es sein.
- (haltbar, robust, kompakt, evtl. Ersatzteile erhältlich)

Was es auch haben darf, aber nicht muss:

- Binokular
- Unterschiedliche Vergrößerung
- Durchlicht... (nein ich lass es lieber, Eierlegende Wollmilchsäue sind zu teuer ;-) )
- Möglichkeit für Digitalaufnahmen
- 400x Auflösung

Womit ich insgesamt ein wenig liebäugle:
- Peak-Standmikroskop 200x http://www.m-service.de/seiten/d/d_lupen/d_2034std.html#2034-20
- Billig-Werf-Weg-Taschenmikroskop 60-100x http://cgi.ebay.de/Taschenmikroskop-60-100facher-Vergroserung-/160510958786?pt=DE_Computer_Elektronik_Foto_Camcorder_Optik&hash=item255f32dcc2
- Nostalgie Pur Zeiss Epignost (Erweiterbarkeit?) http://cgi.ebay.de/10216-Auflichtmikroskop-EPIGNOST-Carl-Zeiss-Jena-/280453836021?pt=DE_Computer_Elektronik_Foto_Camcorder_Optik&hash=item414c59ecf5
- ?? <-- Eure Empfehlung

Das Peak scheint eher für plane Flächen geeignet zu sein. Ich finde aber die eingebaute Skala sehr interessant. Und die Möglichkeit, Objektive und Okulare zu wechseln. Das Billig-Wegwerf Dingens ist wohl die preislich beste Alternative. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es das ist, was ich haben möchte. Das Epignost erscheint mir zu "alt".

Ich danke Euch sehr für Eure Hilfe und Geduld mit mir. :)

Edit: Korrektur Anforderung
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Detlef Kramer in Dezember 13, 2010, 23:15:12 NACHMITTAGS
Deine Spanne ist fast unendlich weit. Wenn ich mir die Fotos des Rasiermessers in der verlinkten Seite anschaue, dann würdest Du mit einem Bresser Biolux NV für 70 € bei Lidl schon sehr gut liegen. Das ist selbstverständlich kein Profi-Gerät; aber zur Überprüfung einer Rasiermesser-Schneide?

Das Epignost ist hingegen echte Profi-Klasse. Leider kann ich zur Ausbaubarkeit usw. nichts sagen - da wissen Andere mehr.

Ein gutes Händchen bei der Entscheidung!

Detlef
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Henry in Dezember 13, 2010, 23:30:12 NACHMITTAGS
@Detlef

Ich hatte selber schon die Befürchtung, dass ich zu viele Spielräume für Empfehlungen gebe.

Der Vorschlag mit dem Bresser ist schon einmal ein guter Ansatz. Ich bin nur ab und zu hier im Forum über etwas Verächtliche Äußerungen bezüglich der Marke Bresser gestolpert, deswegen wollte ich das (noch) nicht erwähnen.

Positiv:
- Auf- und Durchlichtmikroskop
- guter Preis

Negativ an dem Vorschlag:
- Zu Geringe Auflösung: 320 x 240 -> besser VGA oder mehr
- Wenn ein solches Mikroskop, dann evtl. doch besser Binokular
- Ist das nur Digital, oder täusche ich mich da?

Aber dennoch, das scheint schon ganz gut zu sein.
--

@Safari:
Danke für den Hinweis, ich google mal :)
--


Gibt es denn Meinungen zu dem Peak Standmikroskop?
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: beamish in Dezember 13, 2010, 23:36:56 NACHMITTAGS
Hallo Henry,

schau Dir mal dieses Paper an:

http://www.juelich-bonn.com/pdf/Abenteuer_Klingen_Schaerfen.pdf

und dann überleg Dir, was man zu einer solchen Dokumentation braucht. Sicher kein "Peak-Standmikroskop".. oder?

Herzlich

Martin
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: reblaus in Dezember 14, 2010, 10:15:51 VORMITTAG
Hallo -

viele von uns benutzen "auch" einen Monitor. Das geht sehr gut und ist augenschonend, wenn man erst mal die Stelle gefunden hat, die man untersuchen will oder wenn es sich um Routineuntersuchungen handelt - jedesmal das Gleiche.

Aber präpariere mal was mit einer Pinzette und einer Nadel unter dem Stereomikroskop, wenn du nur ein Monitorbild hast - da werden dir die Augen übergehen  ;).

Gruß

Rolf
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Henry in Dezember 14, 2010, 10:20:57 VORMITTAG
@Beamish:
Vielen Dank für diesen Link. Das war sehr informativ und musste gestern Nacht noch unbedingt gelesen werden. ;-)

@Safari und @Reblaus:
Ich danke für Eure Hinweise, aber habt ihr auch konkrete Vorschläge für ein solches Mikroskop?
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Werner Jülich in Dezember 14, 2010, 10:31:39 VORMITTAG
Die hier http://www.juelich-bonn.c...uer_Klingen_Schaerfen.pdf gezeigten Aufnahmen sind mit einem Zeiss Axio Scope.A1 mit Auflichtilluminator, EPI-HD Objektiven entstanden.
Das wird dann etwas teurer.

Werner Jülich
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Detlef Kramer in Dezember 14, 2010, 10:41:19 VORMITTAG
@Reblaus

Ich habe alle Diskussionen zu dem Biolux seit Anbeginn an verfolgt. Ich würde es normalerweise einem ambitionierten Anfänger nicht empfehlen, weil es nicht ausbaufähig ist und die mechanische Qualität und vor allem die Stabilität einiges zu wünschen übrig lassen.

Aber: das Bresser kostet normalerweise das Doppelte! Alle Jahre wieder taucht in der Vorweihnachtszeit dieses Mikroskop für 70 € bei Lidl auf und das ist, gemessen an der Qualität, ein echtes Schnäppchen. Natürlich ist die Kamera eine fast nutzlose Beigabe. Trotz alledem würde ich es dem Biologie-Amateur nur unter Vorbehalt empfehlen, gewissermaßen zum "Schnuppern" - das kann man bei 70 € verantworten.

Hier in diesem speziellen Fall habe ich mich an dem orientiert, was "Henry" als gewünschte Leistung beschrieben und belegt hat. Da geht es ja nicht um Mikroskopie als Hobby, sondern ein optisches Instrument zur schnellen Qualitätskontrolle. Dafür müsste das Biolux geeignet sein. Vor allem und speziell in diesem Fall: es hat bereits eine eingebaute, schräge Auflichtbeleuchtung!

Allerdings Werner Jülichs Anmerkung sollte man auch ernst nehmen - wenn man ca. 2 k€ investieren kann und möchte. Mit dem Gerät ist dann aber auch mehr an Abbildungsleistung drin, als in dem sehr guten pdf erkennbar.

Herzliche Grüße

Detlef
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Henry in Dezember 14, 2010, 17:48:28 NACHMITTAGS
Die Argumente von Detlef verstehe ich. Es ist bei ~70 € für das Biolux von Lidl
http://www.lidl-shop.de/de/Geschenkewelt/BRESSER-Biolux-AL-Mikroskop-mit-PC-Anschluss bzw.
http://cgi.ebay.de/Bresser-Biolux-NV-ehemals-AL-monokulares-Mikroskop-/300503781535?pt=Lernspielzeug&hash=item45f76bd09f
wenig Lehrgeld zu zahlen, wenn es doch nicht das ist, was ich möchte. (Was ist eigentlich an dem NV besser, als beim AL?)

Allerdings bin ich schon jemand, der etwas haben möchte, was dann auch eine Weile hält. Diesbezüglich habe ich mehr Warnungen zu dem Bresser Biolux gelesen als Ermunterungen.

Wie steht es denn mit dem Bresser Advance ICD 10-160x ? Das ist dann schon für rund 366€ zu haben. Hat aber nur 160, statt meiner geforderten 200X und evtl. gewünschten 400x Vergrößerung. Kann man das zur Not auch irgendwann aufrüsten? Hier gefällt mir nebenbei die Aussicht, auch einmal Fotos zu ziehen (mit entsprechender Ausrüstung).

Ich habe auch schon die Empfehlung erhalten, mir ein Zeiss Standard 14 oder ein Zeiss GFL zuzulegen. Samt einer externen LED-Beleuchtung von Ikea. Damit hätte ich dann etwas Vernünftiges. Wie ist das zu werten? Ich denke mir, dass ein Durchlichtmikroskop nicht ohne Weiteres tolle Auflicht-Bilder zeigen kann. Oder irre ich mich da?

Für die letzteren Modelle spräche dann auch, dass ich damit auch etwas Vernünftiges in der Hand hätte wenn ich dann doch einmal mehr in die Mikroskopie reinschnuppern möchte. Aber damit schweife ich dann wieder von meinen ursprünglichen Anforderungen ab. (Klingenschliff beurteilen)



Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Robert Götz in Dezember 14, 2010, 18:22:17 NACHMITTAGS

ZitatIch habe auch schon die Empfehlung erhalten, mir ein Zeiss Standard 14 oder ein Zeiss GFL zuzulegen. Samt einer externen LED-Beleuchtung von Ikea. Damit hätte ich dann etwas Vernünftiges. Wie ist das zu werten? Ich denke mir, dass ein Durchlichtmikroskop nicht ohne Weiteres tolle Auflicht-Bilder zeigen kann. Oder irre ich mich da?

Die Ikea-Leuchte als Auflicht geht nur bei Objektiven <10, sonst ist der Arbeitsabstand zu gering um noch eine vernünftige Beleuchtung zu ermöglichen. Das gilt auf für das "Auflicht" des Lidl-Bresser, das ist nur mit dem 4er Objektiv nutzbar.
Das Zeiss-Jena von Fotoherbst ist sicher keine schlechte Wahl, Alternative wäre ein Lomo Metam, das allerdings nur selten angeboten wird.
Preislich günstig wäre auch das unter der Nr. 120657729391 bei ebay angebotene Mikroskop, da kämen dann allerdings noch 20% Steuer drauf.

Gruß
Robert


Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Henry in Dezember 14, 2010, 18:51:58 NACHMITTAGS
@Robert:

Beim Bresser AL geht mit Auflicht nur das 4er Objektiv? Also wäre ich dann bei maximal 16*4 = 64 facher Vergrößerung?

(Ich bin mir nicht sicher, ob die Barlow-Linse bei dem Bresser überhaupt die zweifache Vergrößerung mit anständiger Qualität bringt. Selbst dann wäre ich auch deutlich unter der 200 fachen Vergrößerung.)
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Robert Götz in Dezember 14, 2010, 19:07:53 NACHMITTAGS

Habe es gerad mal mit meinem Bresser ausprobiert. Ich habe allerdings das Bresser-LCD, das auch gelegentlich bei Lidl angeboten wird.
Es ist aber genauso aufgebaut. Auflicht funktioniert nur mit dem 4er Objektiv, mit dem 10er sieht man garnichts mehr.
Die Barlow-Linse würde ich sowieso vergessen, ich kenne sie zwar nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass sie am Bresser eine vernünftige Qualität bietet.

Gruß
Robert

Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Frank D. in Dezember 14, 2010, 20:28:44 NACHMITTAGS
Hallo Henry,

wenn es etwas vernünftiges für die Auflichtbeobachtung sein soll, dann wäre das von Dir vorgestellte Epignost eine gute Wahl.

Bei den mitgelieferten Okular-Objektivkombinationen sieht es wie folgt aus:

Beobachtest Du rein visuell durch das Bino,
ergeben die 1,6-fache Vergrößerung des binokularen Ansatzes und die 0,63-fache Vergrößerung des Gerätes zusammen eine 1-fache Basisvergrößerung.
Hier können nun einfach Objektiv- und Okularvergrößerungen miteinander multipliziert, und somit die Gesamtvergrößerung bestimmt werden.
In diesem speziellen Fall wären das 50-fach, 100-fach und 200-fach. Wie Du an den Aperturen der 3 Objektive ( 0,05 / 0,1 / 0,2 ) erkennen kannst, liegen diese Vergrößerungen auch im sinnvollen Bereich. Deine gewünschte 200-fache Vergrößerung wird auch erfüllt.

Wenn noch Geld für die Fotografie übrig ist, kannst Du entscheiden, ob eine digitale Kompaktkamera direkt am Okular adaptiert, oder der gesamte binokulare Tubus gegen einen geraden Monotubus (ca. 15 Euro) oder einen Trinotubus ausgetauscht wird.

Die angebotene Variante ist für Auflichtbeobachtungen im Hellfeld gedacht. Der Objektivrevolver ist aber gegen einen für Epi-Objektive austauschbar, so dass -und jetzt hoffe ich, dass ich richtig vermute- auch Beobachtungen im Dunkelfeld durchgeführt werden können. Mit dem seitlichen Knopf (gegenüber der Beleuchtungseinrichtung) kann dann zwischen Hell- und Dunkelfeld gewechselt werden. Dazu kann Dir aber Kay Hoerster genaueres sagen. Er besitzt ein ähnliches Epignost. Vielleicht kontaktierst Du ihn mal.

Freundliche Grüße
Frank
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: liftboy in Dezember 15, 2010, 21:30:06 NACHMITTAGS
Hallo erstmal,
schon mal was von Zoll gehört?
Gruß Wolfgang
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Günter in Dezember 16, 2010, 08:30:10 VORMITTAG
Hallo Henry,

nun will ich noch eine neue Variante ins Spiel bringen: ein Stereomikroskop.
Ich habe zB dieses hier http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3717.0 mit bis zu 45-facher Vergrößerung.
Damit konnte ich bei meinen ersten Gehversuchen des Messerschleifens einfach und ganz gut den Schliff betrachten.

Was aus meinen Augen für ein Stereomikroskop sprechen könnte
Es ist universell für Alltagsbeobachtungen einsetzbar (Münzen, Blüten, Moose, Insekten ...) besonders falls Du die Mikroskopie nicht als Hauptinteresse sondern als Hilfsmittel für Dich und Deine Hobbys siehst.
Es gibt auch Stereomikroskope mit höheren Vergrößerungen. Allgemein sinkt dann ja auch die Tiefenschärfe und man muß möglicherweise (ich habe es noch nicht ausprobiert) den betrachteten Klingenbereich plan fixieren und kann nicht mehr so einfach die Klinge mit freier Hand auf einem Klötzchen abgestützt betrachten. Und genau das willst Du ja vielleicht machen, nach dem Schliff auf einem Stein das Ergebnis schnell sehen.

viele Grüße
Günter


Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Alfred Schaller in Dezember 16, 2010, 13:09:43 NACHMITTAGS
Hallo Henry,
ich denke auch, dass Sie eine Stereomikroskop (mit Auflichtbeleuchtung) zur Beurteilung der von Rostbefall, der Güte des (mechanischen) Messerschliffs usw. benötigen. Vergrößerung ca. 100x dürfte ausreichen.
Ein Auflichtmikroskop = "Metallmikroskop" wie Epignost ist dafür ungeeignet. Es dient fast ausschließlich zur Bewertung von Gefügen nach der Herstellung eines metallographischen Schliffs (Schleifen/Polieren/Ätzen), z.B. Ausprägung und Verteilung der Karbide, von Martensit u.a.
Der Arbeitsabstand Objektiv - Probe liegt dort im Bereich 1 mm und kleiner.
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Schaller
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Robert Götz in Dezember 16, 2010, 18:33:29 NACHMITTAGS

ZitatVergrößerung ca. 100x dürfte ausreichen.

Das  ist aber für ein Stereomikroskop schon ganz schön viel!

Wenn die Qualität nicht so hervorragend sein muss, gibt es unter 200554870494 bei ebay ein Stereomikroskop mit 40 und 80facher Vergrößerung für 100€.
Ich habe dieses Instrument mal gebraucht für 50€ gekauft und finde es garnicht so schlecht. Für den Preis dürfte man kaum etwas besseres bekommen.

Gruß
Robert

Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Frank D. in Dezember 16, 2010, 19:29:37 NACHMITTAGS
Zitat von: Alfred Schaller in Dezember 16, 2010, 13:09:43 NACHMITTAGS

Ein Auflichtmikroskop = "Metallmikroskop" wie Epignost ist dafür ungeeignet. Es dient fast ausschließlich zur Bewertung von Gefügen nach der Herstellung eines metallographischen Schliffs (Schleifen/Polieren/Ätzen), z.B. Ausprägung und Verteilung der Karbide, von Martensit u.a.
Der Arbeitsabstand Objektiv - Probe liegt dort im Bereich 1 mm und kleiner.
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Schaller

Hallo Herr Schaller,

ich finde, das stimmt nicht ganz.
Die in dem Angebot aufgeführten Objektive haben folgende Daten

1. LD-Planachromat  4x/0,05 ∞/0/2:   Arbeitsabstand 38 oder 40mm  / Objektfelddurchmesser 5mm
2. LD-Planachromat  8x/0,10 ∞/0/2:   Arbeitsabstand 36,5 oder 39,5mm  / Objektfelddurchmesser 2,5mm
3. LD-Planachromat 16x/0,20 ∞/0/2:  Arbeitsabstand 14 oder 17mm  / Objektfelddurchmesser 1,25mm
(die verschiedenen Arbeitsabstände ergeben sich mit an- oder abgeschraubter Planglasscheibe)

und sind sehr wohl für die Schliff- oder Korrosionskontrolle geeignet.
Und da Roststellen auch mal ganz klein beginnen -ich kenne dies von Eisenmeteoriten sehr gut-, finde ich ein Stereomikroskop eher ungeeignet.
Klar, wenn die Korrosionsstelle schön blüht, wird das räumliche Bild eines Stereomikroskops zum Vergnügen. Aber im Anfangsstadium?

Ausserdem bin ich davon überzeugt, dass bei einem Stereomikroskop in der Preisklasse bis 500 Euro, bei 100-facher Vergrößerung mit stärkeren Abbildungsfehlern zu rechnen ist.

Falls allerdings eine <60-fache Vergrößerung genügen sollte, stimme ich Ihnen zu.
Henry hatte aber 200x gefordert.

Herzliche Grüße
Frank Donat

Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Alfred Schaller in Dezember 16, 2010, 21:52:45 NACHMITTAGS
Hallo Herr Donat,
da haben Sie mich erwischt: das Epignost hat - wie Sie schreiben - deutlich höhere Arbeitsabstände als die üblichen rund 1 mm der meisten Auflichtmikroskope. Sicher stimmen Sie mir aber zu, dass Auflichtmikroskope für die Auswertung metallographischer Schliffe (mit planer Oberfläche), Stereomikroskope dagegen für die Betrachtung unpräparierter (auch volumenhafter) Oberflächen geeignet sind.
Die üblichen Vergrößerungen vieler Stereomikroskope von 40x bis 50x lassen sich durch Vorsatzlinsen leicht verdoppeln.
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Schaller
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Henry in Dezember 16, 2010, 23:15:26 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich bedanke mich zuerst einmal für die rege Beteiligung.

Ich bin natürlich angesichts der schieren Vielfalt der Vorschläge etwas erschlagen, aber ich denke, es wird sich schon etwas herauskristallisieren. ;-)

Ich hatte in der Tat eine 200x-Vergrößerung gefordert, da in dem im ersten Post aufgeführten Link man sehr gut erkennen kann, das eine adäquate Beurteilung der Schleifgüte nicht mit 60x möglich ist. Gerade bei den Schleifwerkzeugen, die ich zur Verfügung habe und auch auf diesem Wege natürlich gleich mit vergleichen möchte (Natur- und Keramiksteine jenseits der 8000er Körnung) reicht eine Vergrößerung in dem kleinen Maße nicht mehr aus.

Ein Stereo-Mikroskop mit 45x-Vergrößerung reicht also definitiv nicht. Zugegeben, ich hatte allerdings auch noch nie ein solches Mikroskop in der Hand. :)
Es gibt allerdings hier
http://www.amazon.de/Stereomikroskop-mit-10-200x-Vergrößerung-Beleuchtung/dp/B002ZHBO06/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=ce-de&qid=1292533227&sr=1-2-spell
ein Stereomikroskop mit 200x Vergrößerung. Was darf ich denn hier für eine Qualität erwarten?

Ich habe mich auch von dem Bresser NV/AL-Mikroskop verabschiedet, weil es laut Robert Götz nicht für Auflicht nutzbar ist.

Was ein digitales Mikroskop angeht, so steht das für mich immer noch zur Debatte.
http://www.amazon.de/USB-Mikroskop-Megapixel-Auflösung-200x-Licht/dp/B003NWS5IQ/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1292532956&sr=8-5
Zumindest schien das Aldi-Dingens hier Bilder zu liefern, die bei weitem nicht so klar sind, wie bei den Bildern von Herrn Jülich (Hut ab), aber angesichts der Kosten von 50-100€ wäre das natürlich auch ein Argument. Und hier wäre für mich auch der einzige Weg, eine auschließliche Abbildung auf dem Bildschirm in Betracht zu ziehen. Ich will meine Augen wenn dann schon in zwei Okulare pressen, wenn ich schon mit einem richtigen Mikroskop arbeite. ;-)

Nun scheint sich bezüglich des Epignost dann doch ein Stimmung pro Angebot herauszukristallieren. Wie sieht die Ersatzteilsituation bei diesem Modell denn aus? Gibt es denn eine Möglichkeit, diese wuchtige Lichtquelle an der Seite durch etwas Moderneres (LED) zu ersetzen? Was passiert denn, wenn mir hier die Halogenlampe kaputt geht?

Ich liebäugle mittlerweile doch mehr für ein - wenn auch teurer in der Anschaffung - Zeiss GFL bzw. Standard 14. Dies hat für mich wahrscheinlich mehr nostalgische Gründe und ich möchte mir doch die Durchlichtmikroskopie offen halten ohne gleich mehrere Geräte hier rumstehen zu haben. (Siehe Women acceptance factor)

Allerdings könnte dies dann doch meinen finanziellen Rahmen sprengen. Vor allem, wenn ich so etwas auf eBay sehe:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=400176312751

Viele Grüße

Henry




Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Frank D. in Dezember 17, 2010, 00:12:48 VORMITTAG
Zitat von: Henry in Dezember 16, 2010, 23:15:26 NACHMITTAGS
... Ich liebäugle mittlerweile doch mehr für ein - wenn auch teurer in der Anschaffung - Zeiss GFL bzw. Standard 14. Dies hat für mich wahrscheinlich mehr nostalgische Gründe und ich möchte mir doch die Durchlichtmikroskopie offen halten ohne gleich mehrere Geräte hier rumstehen zu haben. (Siehe Women acceptance factor) ...



Hallo Henry,

ist Dir der grobe Unterschied zwischen den oben erwähnten Mikroskopen und einem Auflichtmikroskop wie dem Epignost bekannt?
GFL und Standard sind für die von Dir gewünschten Beobachtungen in ihrer Grundausstattung absolut ungeeignet.
Und wenn, kannst Du Dir in etwa vorstellen, was Auflichteinrichtungen für oben erwähnte Mikroskope kosten?

Die wuchtige Lichtquelle mit ihrer Halogenleuchte ist bestens für die Hell- und Dunkelfeldbeleuchtung geeignet, ein Umbau auf LED bestimmt möglich; hier im Forum gibt es einige Fachleute zu diesem Thema. Frag den Anbieter nach Reserveleuchtmittel.

Freundliche Grüße
Frank


Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Henry in Dezember 17, 2010, 10:27:25 VORMITTAG
@Frank:

HD-Auflichtkondensor rund 220€, pro HD-Objektiv 120 - 145€, wenn für Hellfeld und Dunkelfeld geeignet, sonst leicht günstiger? :)

Ja, ich denke insgesamt wird es leicht teurer werden.
Titel: Re: Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)
Beitrag von: Frank D. in Dezember 17, 2010, 12:28:13 NACHMITTAGS
Zitat von: Henry in Dezember 17, 2010, 10:27:25 VORMITTAG

HD-Auflichtkondensor rund 220€, .....

Hmm, eigentlich recht günstig! Sind denn da auch schon die Beleuchtungseinrichtung und die Stromversorgung bei?

Ich möchte Dir natürlich nicht grundsätzlich von den Standardmodellen abraten;
mit einem 4x Objektiv und schräger oder ringförmiger LED-Auflichtbeleuchtung (Marke Eigenbau) bekommst Du selbstverständlich auch ein gutes Bild.

Viel Erfolg bei der Suche
Frank