Ich möchte hier mal Isidien (Vegetative Vermehrung) Wachstum bei Parmelina tiliacea zeigen.
Isidien sind Auswüchse an der Thallus Oberfläche von Flechten, die als Diasporen der vegetativen Vermehrung dienen. Sie enthalten im Zentrum Algenzellen und werden von einer durch Hyphen des Pilzes gebildeten Rinde umschlossen.
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Das ist sehr interessant, Mike.
Ich staune immer wieder über die Formenvielfalt der komplexen Thalli einiger Flechten.
Was ich mich schon immer gefragt habe: Welche 'Hormone' bzw. ganz allgemein Botenstoffe koordinieren denn das Wachstum der Flechte bzw. die Abstimmung zwischen Pilzanteil und Algenanteil?
Ist darüber etwas bekannt?
Herzliche Grüsse
Holger
Lieber Mike,
danke für die schöne Dokumentation!
Der Mechanismus hinter der vegetativen Vermehrung würde mich auch interessieren.
Herzliche Grüße
Jörg
Das Thema ist für mich zur Zeit spannend. Zwar musste ich aus beruflichen Gründen die letzten 4 Monate das Mikroskop stehen lassen, hoffe aber das es ab 2011 wieder weiter geht für mich.
Ich hatte einen neuen Beitrag vorbereitet, der sich mit dem Thema ein wenig befasst. Nur bin ich da noch nicht so weit :-(
Die meisten Krustenflechten vermehren sich durch Isidien. Diese werden passiv von außen vom Thallus losgebrochen.
Bei den meisten Blattflechten wird das durch die Sorale gemacht. Der Unterschied, das durch diese Sorale (Aufbrüche) an der Thallus Oberfläche, die Soredien nach außen abgegeben werden.
Diese werden aktiv vom Thallus abgestoßen.
Isidien und Soredien enthalten Algen und Hyphen des Pilzes.
Somit kann der Thallus an einer anderen Stelle weiter wachsen.
Beide Varianten dienen der Vortbildung.
Ob es da Untersuchungen gibt zum Thema Botenstoffe,kann ich leider nicht sagen.
Hallo Mike,
ZitatBeide Varianten dienen der Vortbildung.
Ich wusste gar nicht, dass Flechten so bildungshungrig sind ;)
Schöne Bilder und interessanter Beitrag!
Herzliche Grüsse
Eckhard
Zitat von: Mike Guwak in Dezember 28, 2010, 14:40:16 NACHMITTAGS
Das Thema ist für mich zur Zeit spannend. Zwar musste ich aus beruflichen Gründen die letzten 4 Monate das Mikroskop stehen lassen, hoffe aber das es ab 2011 wieder weiter geht für mich.
Hallo Mike,
ich hoffe für dich mit und drücke dir die Daumen, dass du bald wieder mehr Zeit für das Hobby hast.
Das 4. Bild finde ich besonders gut gelungen.
Hallo Mike,
Danke für die schönen Schnitte! Du hast sie gefärbt, nehme ich an, verrätst Du womit?
Herzlich
Martin
Hallo Martin
Ist kein Geheimnis das Färben ;D
Lactophenol-Analinblau (Rezept von Dr. Felix Schumm):
Phenolum cryst. 20 g
Acidum lacticum 20 g
Glycerin 40 g
Aqua dest. 20 g
Dem ganzen gibt man noch eine winzige Menge Anilinblau hinzu.
@Ralf
Ja ich hoffe es endlich auch. So langsam kribbelt es in meinen Fingern. Nur bin ich die letzten Monate einfach ins Bett gefallen, nach der Arbeit.
Und die Microsoft Welt kennen zu lernen ist für einen Unix erfahrenen, der das Sun Microsystems Logo auf dem Hintern hat, nicht einfach ;D
Danke Mike!
Ich kenne das wohl als "Baumwollblau". Bei Erb/Mattheis werden da 2 verschiedene Rezepturen unterschieden mit normaler Milchsäure und mit Lactophenol. Ich weiß nicht, was in meinem Fläschchen drin ist. Muß mal nachfragen.
Grüße,
Martin
Hallo Martin,
ZitatIch weiß nicht, was in meinem Fläschchen drin ist.
riechen Sie einfach hinein.
Milchsäure-Anilinblau hat einen schwachen, etwas milchigen Geruch. Lactophenol-Anilinblau dagegen riecht stark nach "Desinfektionsmittel" und wird von den meisten Menschen als unangenehm empfunden.
Warum Erb/Mattheis beide Rezepturen angibt ist mir unklar. Ein besseres Erkennen der Cyanophilie dürfte bei einem der Beiden wohl kaum zu erwarten sein.
Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser
Hallo Herr Kaiser,
ich habe grade nachgesehen: mein Lieferant gibt hinter dem Baumwollblau in Klammern Milchsäure an. Und so riecht es auch.
Auf einen verschiedenen Verwendungszweck der beiden Lösungen gehen Erb/Mattheis nicht ein.
Mit herzlichen Grüßen
Martin Bemmann
Lactophenol enthält Phenol.
Die Beschriftung nur mit Milchsäure nicht.
Noch ein Nachtrag, der mir aufgefallen ist.
Nicht verwechseln:
Baumwollblau = Methylblau
Im Bereich Färbung Pilzhyphen braucht man aber
Methylenblau
Im Bereich der Flechten
Lactophenol-Analinblau