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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Nico Pischke in Januar 15, 2011, 20:40:22 NACHMITTAGS

Titel: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Nico Pischke in Januar 15, 2011, 20:40:22 NACHMITTAGS
Hallo liebe Mitforianer,
hat unter euch Ortholux-Besitzern jemand eine Ahnung, wie ich eine verharzte Leuchtfeldblende wieder flott bekomme?
Da sie sich gar nicht mehr bewegt, muste ich sie nach unten aus dem Gehäuse ausbauen, wobei mir der ovale Winkelspiegel abfiel. Den werde ich wohl wieder mit Sekundenkleber fest bekommen (hoffe ich).
Bei der Blende habe ich schon die Aluplatte demontiert, allerdings tut sich trotzdem nichts. Nun habe ich am Blendenkörper 3 Mini-Madenschrauben ausgemacht. Was passiert denn, wenn ich diese löse?
Eigentlich habe ich etwas Bammel davor, dass mir die ganzen Blendenlamellen um die Ohren fliegen, aber wenn´s nicht anders geht. Irgendwie muss ich das Ding ja wieder hinbekommen (morgen früh 7 Uhr steht mein 7-jähriger Sprössling auf der Matte und erwartet, dass wir uns sein Bernsteininsekt mal unter die "Lupe" nehmen).
Sein Gesicht kann ich mir schon vorstellen, wenn statt des Mikroskops auf dem Tisch nur ein Haufen Schrauben und Einzelteile zu sehen sind. DAS wird ein Sonntag.
Falls mir jemand aus der Klemme helfen kann, ich bin für jeden Tip dankbar und zu allem bereit.
Mit Besten Grüßen
Nico
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Nomarski in Januar 15, 2011, 21:01:17 NACHMITTAGS
Hallo Nico,

ich habe die Leuchtfeldblende vom Ortholux zwar noch nie zerlegt, gereinigt und neu gefettet aus dem Grund, weil ich eben keins habe, aber dafür schon oft genug beim Zeiss Standard.
Wenn du von der Geschichte ein paar Fotos machst, auf denen man auch was erkennen kann und diese hier postetst, kann ich dir mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, wo du ansetzen mußt.

Auf jeden Fall den Stellring oder Stellhebel nicht versuchen, mit Gewalt zu bewegen, da die Lamellen sonst beschädigt werden können, wenn das verharzte Öl dazwischen klebt.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: einAuge in Januar 16, 2011, 07:49:53 VORMITTAG
Hi Nico,
Wie ist der Status?? Ich hatte gerade eine ähnliche OP an einem Zeiss Standard. Hier (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=8058.msg56148#msg56148) siehst du ein Bild vom Inneren der Blende.

Es war relativ problemlos, allerdings auch ohne Zeitdruck ;)

Viel Erfolg und viele Grüß,
Matthias
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Nico Pischke in Januar 16, 2011, 08:16:15 VORMITTAG
Hallo zusammen,
ich werde jetzt erst einmal die Öffnungen der Blende mit Wundbenzin "fluten" und schauen, ob das schon was bringt. Sollte sich dann noch nichts tun, komme ich um eine Totalzerlegung wohl nicht herum. Fotos folgen.
Beste Grüße Nico
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Wolfram Weisshuhn in Januar 16, 2011, 10:17:45 VORMITTAG
Hallo Nico,

das Fluten ist sicher ein guter Weg. Da muß man Geduld haben. Bei mir läuft die Leuchtfeldblende leichtgängig und trocken, da ist von Fett oder Harz aber auch nicht die geringste Spur zu sehen. Wenn bei dir die Blende verharzt ist, wurde mal etwas falsch gemacht.

viele Grüße

Wolfram
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Nico Pischke in Januar 16, 2011, 11:10:00 VORMITTAG
Hallo aus der Bastelstube,
da selbst das Ertränken der Blende in Industrie-Entfetter keinerlei Besserung brachte, tritt nun der Fall ein, den ich vermeiden wollte.
Die Blende wurde in ihre Einzelteile zerlegt:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/56408_23399799.jpg)
Am Stellring sieht man deutlich das grüne Fett.
Hier ist das Blendenunterteil mit den Vertiefungen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/56408_19867702.jpg)
Das sind die Lamellen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/56408_9269417.jpg)

Ich werde jetzt in Ruhe alles entfetten und hoffen, das inzwischen von euch jemand eine Idee hat, wie und in welcher Reihenfolge ich die Lamellen wieder ineinanderfädele.
Beste Grüße
Nico
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: beamish in Januar 16, 2011, 11:14:36 VORMITTAG
Hallo Nico,

hier: http://www.microscopy-uk.org.uk/mag//artmar06/iw-lomooblique.html
wird beschrieben (runterscrollen) wie das bei einem Lomo-Kondensor geht. Dürfte im Prinzip das gleiche Verfahren sein.

Grüße

Martin
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Nomarski in Januar 16, 2011, 12:04:42 NACHMITTAGS
Hallo Nico,

mit dem Wundbenzin sollte sich das alte Fett lösen lassen. Ich nehme immer Waschbenzin aus dem Baumarkt, weil mir das teure Wundbenzin für solche Aktionen zu schade ist.
An besten geht das Reinigen in einer flachen Petrischale. Mit einem Wattestäbchen läßt sich der Schmalz auf den Lamellen noch im Bad besser abwischen.
Die Lamellen werden trocken wieder eingebaut, dabei weder gefettet noch geölt.
Beim Einbau werden sie ringrum nacheinander eingelegt, die Lage muß natürlich stimmen. Das geht bis zur der 5. oder 6. Lamelle noch einfach, danach müssen die bereits eingebauten Lamellen etwas angehoben werden, damit die jeweils neue untergeschoben werden können, bis der Bolzen in das Loch fällt.
Wenn alle eingebaut sind. läßt sich auch der Steuerring mit den Schlitzen wieder einsetzen.
Er darf allenfalls einen hauchdünnen Fettfilm auf der zu den Lamellen abgewandten Seite bekommen, damit es beim Betätigen nicht knirscht.

Gutes Gelingen
Bernd
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Nico Pischke in Januar 16, 2011, 12:20:42 NACHMITTAGS
Hallo und VIELEN DANK an alle, die mir mit Rat und guten Worten zur Seite standen:

ES IST VOLLBRACHT.

Die Blende ist zusammengebaut, sitzt wieder an ihrem Platz und funktionert völlig fettfrei bestens.
Nun kann ich mich erleichtert meinem sonntäglichen Mittagessen widmen und danach völlig entspannt ein wenig mikroskopieren.

Einen schönen Sonntag euch allen
Gruss Nico
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Wolfram Weisshuhn in Januar 16, 2011, 12:50:37 NACHMITTAGS
Hallo Nico,

erfreulich, daß die Blende wieder geht. Aber man sollte im Gegensatz zu dem microscopy-link von Martin, der ja das Fetten (lubricator) empfiehlt,  kein Fett verwenden[/font].

Zitatund funktionert völlig fettfrei bestens.

mit fettfreien Grüßen

Wolfram
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: beamish in Januar 16, 2011, 13:02:27 NACHMITTAGS
Hallo Wolfram,
soweit ich sehe steht da nix von fetten, soweit es die Iris betrifft. Im Gegenteil sollen die Lamellen 'squeaky clean' sein vor dem Zusammenbau.

quietsch-saubere Grüße,

Martin
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: reblaus in Januar 16, 2011, 17:10:24 NACHMITTAGS
Hallo -

weiteres Zitat aus dem Link:

"I have never understood grease being used on diaphragms yet LOMO [and Zeiss on their earlier stands] did use grease on the blades and in the diaphragm mechanism itself, why? I don't know, I can think of no reason whatsoever why they should do this. When I refurbish the condenser and lamp diaphragms [several in the past] I always reassemble completely dry"

Gruß

Rolf
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Wolfram Weisshuhn in Januar 16, 2011, 17:38:04 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

Zitatsoweit ich sehe steht da nix von fetten, soweit es die Iris betrifft. Im Gegenteil sollen die Lamellen 'squeaky clean' sein vor dem Zusammenbau

da steht eben doch etwas. Lubricant bedeutet Fett. In dem link steht:

A thorough clean and correct use of lubricants  will allow the mechanics of your condenser to work smoothly and efficiently for at least 10 years and may be much longer with no further maintenance... a job worth doing.

Aber ich glaube, wir haben uns verstanden.

viele Grüße

Wolfram


Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Nomarski in Januar 16, 2011, 17:46:58 NACHMITTAGS
Der Nächste mit einem solchen Problem kommt bestimmt. ;)
Titel: Re: Reanimierung Leuchtfeldblende Ortholux
Beitrag von: Max Berek in Januar 07, 2014, 23:34:34 NACHMITTAGS
Der Nächste mit dem gleichen Problem bin ich. Die Leuchtfeldblende war total "vergniesgnaddelt" und ließ sich kein Stück verstellen. Ich habe sie dann von unten ausgebaut, von der Aluminiumplatte demontiert, mit Heißluft traktiert (wobei sich ein eigentümlicher Duft einstellte, der an das Nachimprägnieren einer Barbour-Jcke erinnerte) und - voilà - sie ging wieder. Hoffentlich bleibt das auch so.