(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/3887_14303791.jpg)
Ein virtueller Pennales-Stern
Betrachtet man die alten Salonpräparate von Möller, oder die gelegten Rosetten heutiger Meister der Kunst, so kann man nur über die Fähigkeit, das Wissen und das Geschick dieser Präparatoren, oder besser Künstler staunen. Da mir diese Fähigkeiten fehlen, dachte ich über eine moderne Scheinlösung nach, kein reales Präparat, aber ein reales Foto, groß, größer, sehr groß !
Aus unzähligen eigenen Diatomeen-Präparaten wurden jeweils geeignete Diatomeen ausgesucht, davon dann in Schichttechnik bis zu 20 Aufnahmen in höchster Auflösung gefertigt und diese Rohbilder zu einem Bild gestackt. Nach weit über 1000 Einzelaufnahmen und über 80 so gewonnenen, gerechneten ,,Zwischenbildern" , wurde sortiert, das Umfeld geputzt, Helligkeit, Kontrast und Auflösung angepaßt.
Der nächste große Schritt begann mit einer Skizze für die geplante Rosette, einigen Überschlagsrechnungen zur Größe und einem Softwaretest. Nun wurde in Ebenentechnik mit einem Bildbearbeitungsprogramm Schritt für Schritt eine passende Kieselalge ausgesucht, gedreht, gelegt, verschoben bis es der Vorstellung entsprach. Nach 116 ,,Software - gelegten" Diatomeen war die Arbeit fast beendet. Nur noch die Helligkeit invertieren ( Pseudodunkelfeld ) , kleine Korrekturen und fertig war ein virtueller Pennales-Stern im Format 6000 x 6000 Pixel (welche Kamera kann schon 36 Mpixel ?) , bei unkomprimierter Datenstruktur über 100 MB. In der Originalgröße läßt sich die feine Rippenstruktur der Surirella gemma mit Abständen von 0,4 µm noch gut erkennen.
Eine verwerfliche Technik ? Ganz sicher eine absolut unwissenschaftliche Arbeit.
Jedenfalls wird 2009 ein großes Bild eine Wand schmücken. Pennales hatten wir, Centrales gibt es auch noch und weitere Spielereien sind auch etwas größer auf meiner HP.
Frohe Weihnachten
Peter Höbel
Hallo Herr Höbel,
ich kann daran nichts Verwerfliches finden. Im Gegenteil: eine wunderbarer Aufnahme, für die Sie wohl einen ähnlich hohen Aufwand betreiben mussten, wie beim Legen 'echter' Diatomeen-Rosetten. Nur eben mit ganz anderen Mitteln - und den spezifischen Vor- und Nachteilen der modernen Technik.
Unwissenschaftlich? Vielleicht, aber das müsste dann auch für die Rosetten der alten Meister gelten. Ich sehe das übrigens nicht so. Zur Wissenschaft gehört für mich auch immer die Vermittlung der Erkenntnis - auch an interessierte Laien (wie mich zum Beispiel ;)).
Die dazu notwendigen Methoden müssen zwangsläufig andere sein, wie bei der Ansprache eines Fachpublikums und das Interesse beispielsweise wie bei Ihrem Bild über die Ästhetik des Dargestellten wecken. Das finde ich im besten Maße gelungen!
Ich traue mich mal zu fragen: Besteht eine Möglichkeit, die Datei in Originalgröße zu bekommen? Dabei möchte ich Ihnen nicht zu nahe treten, ich habe volles Verständnis dafür, wenn Sie sich nicht davon trennen möchten.
Auch Ihnen ein frohes Weihnachtsfest!
Jörg Weiß
Orthographischen Lapsus behoben ;)
Hallo Peter
ich schliesse mich meinem Vorredner voll und ganz an!!! Jetzt weiss ich auch was Du so lange gemacht hast ;) ;)
Das Bild ist ein Traum!!
Schöne Weihnachten
Bernhard
Hallo Herr Höbel,
kann mich meinen Vorpostern nir anschließen: einfach traumhaft !
Verwerflich ist die Methode wohl kaum. Und unwissenschaftlich ? Warum denn ? Sie haben das Präparat in höchster Auflösung "gelegt", sodass man im Bedarfsfall sich in der Originalarbeit sogar die feinsten Einzelheiten ansehen kann.
Beste Grüße !
JB
Hallo Herr Weiß,
Sie haben eine PN.
MfG
Peter Höbel
Hallo Peter Höbel,
wunderschön dieser Stern! Da komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus!
Liebe Grüße von Regi
Hallo Herr Höbel,
ein wirklich tolles Bild.
Schön, Sie wieder hier zu lesen.
Mit besten Grüssen aus Berlin
Eckhard Völcker
Hallo Herr Höbel,
vor dieser Arbeit ziehe ich meinen Hut!
Ob wissentschaftlich oder nicht, das mögen andere disskutieren. Dahinter steckt jedenfalls eine gehörige Portion Kreativität mit höchsten Perfektionismus.
Vielen Dank und ebenfalls frohe Weihnachten!
Steffen Clauss
Hallo Johann Diederich.....äh Peter,
schön, daß Du das bist!!!
Als ich zunächst nur das Foto sah, war ich fast erschlagen: WO hat er dieses Präparat her???? Und von WEM ist es?
Aber Du hast ja schnell für Aufklärung gesorgt. Und auch in meine, daß Deine Virtualität ein ebenso schönes Bildergebnis bringt wie die Virtuosität von J.D. Möller ( und wenigen ähnlich guten Diatomisten ).
Wenn ich Deine Arbeitsschritte so lese, scheint die Schaffenszeit dieses Präparates allerdings auch nicht wesentlich kürzer gewesen zu sein als die eines Möllerschen Salonpräparates. ;)
Herzlichen Glückwusch zu diesem absolut ästhetischen und handwerklich tadellosen Kunstwerk!
Herzliche Grüße
Peter Voigt
Hallo Herr Höbel,
virtuell und virtuos liegen hier mal ganz dicht zusammen - einmalig, sicher auch wegen der staunenswerten Geduld. Und eben einfach schön - danke!
Hallo Herr Höbel,
schön, dass Sie sich wieder melden - und dann noch gleich mit einem so tollen Werk!
Und warum muss es immer wissenschaftlich sein? Ist doch auch schön, wenn nur das Bedürfnis nach Ästhetik befriedigt wird!
Schöne Grüße und noch schönere Feiertage!
Bernd Wiedemann
Hallo Peter,
habe gerade auf Deine Homepage geschaut- die anderen virtuellen Legepräparete sind ja mindstens genau so schön!!!!
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Peter,
da hast Du wirklich ein Meisterwerk vollbracht. Ich könnte das weder virtuell, so wie von Dir hier gezeigt noch nach der konventionellen Legetechnik. http://www.lenaturaliste.net/forum/posting.php?mode=smilies&f=39#
Eigentlich wollte ich hierher nur den "Chapeau" reinkopieren. Jetzt hast Du die ganze Auswahl, Du darfst Dir zusätzlich noch 2 weitere auswählen! :D
In jeder Hinsicht ein ästhetischer Hochgenuss - ein Hectoliter Riesling Grand Cru ist nichts dagegen - und das ist ja schon mal was, da sind wir uns sicher einig! ;)
Dir und Deiner Bewundererin schöne Weihnachten!
Mit herzlichen Grüßen Klaus
Hallo Herr Voigt,
danke für den Tip. Habe auch gleich nachgeschaut.
@Herr Höbel: einfach traumhaft !
Gruß !
JB
Zitat von: peter-h in Dezember 22, 2008, 12:10:16 NACHMITTAGS
Jedenfalls wird 2009 ein großes Bild eine Wand schmücken. Pennales hatten wir, Centrales gibt es auch noch und weitere Spielereien sind auch etwas größer auf meiner HP.
Ja, da war ich gerade und werde dort auch gleich weiterstöbern, Herr Höbel.
Wie hieß es in dem berühmten Filmvorspann? ..... Der Weltraum, unendliche Weiten ...., denn, wenn ich die Originalgröße aufrufe springen mir die Hauptdarsteller ja fast ins Gesicht!
Danke auch für den Platz den Sie in allen 4 Ecken reserviert haben, hier kann ich prima meine Icons unterbringen :D
Ihnen auch ein ebenso strahlendes Weihnachtsfest.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Donat
Allen herzlichen Dank für die lobenden Worte.
Noch eine kleine Ergänzung zur Arbeit. Es ist wirklich Arbeit, denn aus unzähligen Präparaten gut erhaltene Diatomeen oder Radiolarien zu finden ist leichter gesagt, als getan. Hat man aber ein schönes Exemplar gefunden, so läuft ein stupider Prozeß ab. Reihenaufnahmen - Kontrolle - stacken - putzen und nachbearbeiten, ablegen. Nach dem 10. oder 20. Exemplar fragt man sich, ob es Sinn macht ??? Und es waren über 80 Teilbilder. Die Zeit hierfür betrug ca. 1 1/2 Tage.
Dann noch fast 1 Tag für die reine "Legetätigkeit", denn es wurden auch viele Versuche verworfen.
Wer nicht eine direkte Kamera-PC-Kopplung mit guten Livebild hat, sollte sich die Arbeit 3x gut überlegen, machbar ja, aber dann kommen noch Tage hinzu :-\
Auch die Radiolarien-Rosette auf meiner HP ist zwar nur mit 30 Exemplaren bestückt, dafür war die Zeit zum Auffinden möglichst unbeschadeter Radiolarien um so höher und ich mußte zwischenzeitlich schnell weitere Streupräparate anfertigen um genügend Material zu erhalten.
Soweit noch meine Ergänzung zur Arbeit, bzw. zum Zeitaufwand.
Und wer eine größere Version, ( immer noch nicht Originalgröße ) mit 4000 x 4000 Pixel , 1,7MB nicht scheut ....
http://www.mikroskopie-ph.de/Pennales-N7-GG.jpg
Frohe Festtage
Peter Höbel