Nach den vielen, vielen Hobbies, die ich kennengelernt hatte, war es spannend und faszinierend, in die Mikrowelt eintauchen zu dürfen.
Und dann passierte es.
Wenn man keine Komplettlösung kauft und keinen geschickten Nachbarn hat, kommt man auf Dauer um eine kleine Drehbank nicht herum.
Und wenn man dann auf dieser kleinen Drehbank eine Weile dreht, merkt man, daß man einige Sache nicht drehen, sondern nur fräsen kann.
Und wenn man dann gelernt hat, seine Stähle richtig zu schleifen, seine Fräser nicht mehr abzubrechen, seine Werkstücke richtig zu spannen, Gewinden die richtige Steigung und Flankenwinkel zuzuordnen . . .
Dann, ja dann kommt irgendwann die Frage: was ist eigentlich faszinierender, Werkstattarbeit oder durch ein Okular schauen ?
Mit spanenden Grüßen
Alfred
Stimme zu, in jeden Haushalt gehört eine ordentliche Maschinenausstattung, ein Dremel reicht da nicht.
Bei der Fräsmaschine auf den guten Teilkopf achten und oft braucht man auch eine ordentliche Ständerbohrmaschine.
Dann ist es hilfreich, wenn man ein paar einfache galvanische Übungen beherrscht, ein Ofen zum Trocknen darf auch nicht fehlen.
Jetzt ist noch zu klären, ob man für jedes Stück Material stundenlang unterwegs sein soll, also brauch man auch eine Mindestausstattung an Rund- und Flachmaterial, Messing, leicht zerspanbares Leichtmetall und für Sonderfälle auch anspruchsvolleres Material.
Sollte Ihre Frau rebellieren, erwähnen Sie ihre Ausstattung an Handtaschen und Schuhe.
Ich habe den Verbandskasten vergessen.
Werner Jülich
ZitatDann, ja dann kommt irgendwann die Frage: was ist eigentlich faszinierender, Werkstattarbeit oder durch ein Okular schauen ?
Hallo Alfred,
anspruchsvoller ist jedenfalls ersteres. Es erfordert Kenntnis und Fertigkeit in zwei Fachgebieten. Man kann auch viel mehr Fehler machen. ;D
Gruß - EFH
Hallo Alfred,
ZitatDann, ja dann kommt irgendwann die Frage: was ist eigentlich faszinierender, Werkstattarbeit oder durch ein Okular schauen ?
...verbinde doch einfach das Angenehme mit dem Nützlichen: bau Dir ein eigenes Mikroskop! Das bißchen Linsen-schleifen wird man wohl auch noch erlernen können... ;D
Aber im Ernst: ein Leben ohne anständig ausgestattete Werkstatt möchte ich mir garnicht mehr vorstellen. Daß ich überhaupt Jahrzehnte ohne Drehbank und Fräsmaschine überlebt habe, ist mir schleierhaft.
Herzliche Grüße von einem gleichfalls Infizierten :),
Olaf
Also ich finde es in Ordnung, solche Geräte gehören doch in jeden Haushalt. :)
Bei mir im Keller finden sich eine kleine (Tisch 300x120) und große Fräse ( Tisch 800x230) wie auch Drehbank von EMCO, ebenfalls autom. Metallsägen, Blechbiege und Abkantmaschinen, Bohrwerke, Autogen sowie Schweissgeräte bis zur rechnergesteuerten BGA-Lötmaschine (DRS22 Zevac) mit einem Leica Mikroskop drauf auch alles, ebenso das Halbzeug weil man arbeitet ja meist am Wochenende an den guten Stücken. Natürlich darf da auch das entsprechende Kleingerät nicht fehlen wie auch
eine Galvanik zum Eloxieren wie auch zum Durchkontaktieren.
Ich überlege mir auch gerade die Anschaffung einer Bondieranlage für den Musterbau.
Entweder man betreibt sein Hobby richtig oder eben gar nicht.
Schmunzelnde Grüße.... :D ;D ;)
Bernd
Hallo!
das ist ja das klassische Dilemma der Mikroskopie: Man braucht natürlich auch ein Labor zur Herstellung der erforderlichen Chemikalien, ein kleines Videostudio zur Weiterverabeitung von Fotos und Filmen, eine Bbliothek....
Klare Sache eigentlich, oder? Aber was erntet man bei der Frau? Unverständnis!!!! Dabei ließe sich locker so Einiges an Platz gewinnen: Küche? Wozu gibt den Pizzaservice? Badezimmer? Feuchttücher reichen! Und schlafen kann man auch unter dem Mikroskoptisch. Wohnnzimmer? Eine heruntergeklappte Klobrille mit dem 70er-Jahre Plüschbezug ist eine komfortable Sitzgelegenheit und an der Wand gegenüber wird dann halt ein Flat-TV installiert. Platz ist in der kleinste Hütte. Wo ein Wille ist, ist schließlich immer auch ein Weg! Und ein wenig Verständnis für das kleine Hobby des Mannes sollte die Frau ja schon aufbringen.
@ Mila und Regi: Natürlich auch umgekehrt, wenn die Frau mikroskopiert.
Herzliche Grüße
Peter
Liebe Schrauber,
wie ich Euch beneide!
Nachdem ich Gelegenheit hatte, einmal Olafs Werstatt zu sehen, und ich dann auch noch gesehen habe, welche Wunder er darin an seinen historischen Mikroskopen verbringt, kann ich nur in tiefer Demut den Hut ziehen! Bei mir liegt schon lange das eine oder andere historische Schätzchen in seiner Kiste und harrt drauf, einmal wieder wach geküsst zu werden - allein: mir mangelt es an so ziemlich allem, was dafür erforderlich wäre :'(.
Gebt Ihr auch Wochenendkurse ;D?
Herzliche Grüße,
Florian
Hallo Mikroskopiefreunde,
bin ganz eurer Ansicht! Um alles zu perfektionieren habe ich dann noch eine Werkzeugmacherlehre und ein Mikrobiologiestudium absolviert. Gerne hätte ich noch eine geeignete Laborantin geheiratet, habe aber dann
einer Schneidermeisterin den Vorzug gegeben ;~} ;D :D ;)
Herzliche Grüße
Harald
Zitathabe aber dann
einer Schneidermeisterin den Vorzug gegeben ;~} Grinsend Lächelnd Zwinkernd
...womit dann zumindest schon mal das Problem maßgeschneiderter und ästhetischer Mikroskophüllen bei Dir gelöst wäre!
Wichtiger wäre bei unserem Hobby eigentlich, reich zu heiraten ;)
Herzliche Grüße
Peter
ZitatWichtiger wäre bei unserem Hobby eigentlich, reich zu heiraten Zwinkernd
...mit Bauernhof incl. leerer Scheune mit intaktem Dach und massiven Wänden, natürlich voll beheizt: Paradies für 200+ m
2 Werkstatt- und Labor-Fläche. Man wird doch mal träumen dürfen.... :) :) :)
Herzliche Grüße, Olaf
ZitatDas bißchen Linsen-schleifen wird man wohl auch noch erlernen können...
In den Foren der Astronomen gibt es Schleifanleitungen. Sphärische Flächen auf +-10nm: kein Problem.
Angst habe ich nur vor dem Verkleben: man will ja nicht noch schlechter sein als Zeiss . . .
Hallo Alfred,
Zitatn den Foren der Astronomen gibt es Schleifanleitungen. Sphärische Flächen auf +-10nm: kein Problem.
...jeder hat mal klein angefangen! Probier's doch erst mal mit der Frontlinse eines 100er-Ojektivs, bevor Du Dich an astronomische Linsen wagst ;D ;D ;D
Hallo Peter,
stimmt tatsächlich, habe mir von meiner Frau schon einige Mikroskophüllen nähen lassen :D
Für reich heiraten ist es zu spät, habe meine Halbwertszeit schon weit überschritten :(
Habe gehofft noch einige 10fach-Zeiss-Klapplüpchen zu finden um sie bei Ebay zu astronomischen Preisen
zu verhökern und auf diesem Wege reich zu werden ;) Leider sind in meinem Gegruschel keine mehr aufgetaucht :D
Herzliche Grüße
Harald
Zitat von: jaracim in Februar 27, 2011, 12:24:00 NACHMITTAGS
ZitatDas bißchen Linsen-schleifen wird man wohl auch noch erlernen können...
In den Foren der Astronomen gibt es Schleifanleitungen. Sphärische Flächen auf +-10nm: kein Problem.
Angst habe ich nur vor dem Verkleben: man will ja nicht noch schlechter sein als Zeiss . . .
....ja momendemal...die meinen aber Spiegel schleifen!
Meine Ausrüstung besteht übrigens aus einem Allzweckschraubenzieher und einer Kombizange.(Hammer und Laubsäge nur im äussersten Notfall) Damit komme ich gar nicht erst in Versuchung irgendwelche Geister zu rufen. ;D ;D
Viele Mikrogrüsse
Bernhard
Hallo,
also es wird sich wohl kaum lohnen, ein Mikroskop selber zu bauen, da der Gebrauchtmarkt nun einiges bietet.
Aber sobald es losgeht, daß irgendwelches Zubehör benötigt wird, sei es Adaptionen für Digitalkameras oder LEDs,
sind diese Mittel ganz nützlich.
VG
Bernd
P.S.:
http://ad.yieldmanager.com/imp?z=0&Z=0x0&s=1605547&y=23&w=800&h=600&t=3
Hallo,
ob ihrs glaubt oder nicht, seit dieses Thema eröffnet wurde erwische ich mich mal wieder beim googeln
nach kompakten und erschwinglichen Dreh-/Fräskombinationen ???
Spätestens zur Rente muss was her, da ich dann keine Institutswerkstatt mehr benutzen kann.
weiterträumende Grüsse
Wilfried
P.S.:Hat jemand einen Tipp für eine entsprechende Ausrüstung ?
Fragen Sie einmal bei Gebrauchtmaschinenhändlern nach. Da werden manchmal tolle Sachen für recht kleines Geld angeboten. Die preiswerten Einsteigergeräte versagen oft, wenn es um besondere Gewindesteigungen geht, die ja uns Mikroskopikern nicht fremd sind.
Fräsen sollten brauchbare Teileinrichtungen haben.
Werner Jülich
Hallo Wilfried,
ZitatHat jemand einen Tipp für eine entsprechende Ausrüstung ?
Dieses Teil hier http://www.hbm16.de/frameset.htm ist wirklich sein Geld wert.
Ich hatte es in der Bucht für 180 Euronen geschossen und bin nach einigen Änderungen wirklich zufrieden.
Gruß
Alfred
Hallo erstmal,
wenn mir jetzt noch einer sagen kann, womit ich mir für meine Lomo´s anstelle von Plastezahnstangen Messingteile machen kann, wäre ich fein raus (bei der Drehbank bin ich noch in Verhandlungen:-) )
Grüße
Wolfgang
Hallo liftboy,
vorher erst einmal klären, ob Messingzahnstangen die bessere Lösung sind. Plaste kann ja hochwertiger, selbstschmierender und verschleißarmer Kunststoff sein, dazu noch elastisch und somit tolerant gegen kleine Justagefehler. Wenn das Strinrädchen, das auf der "Plastezahnstange" läuft eine kleine Unwucht hat, kann das dem Messingteil den garaus machen und dabei hübsche Schäden anrichten.
Man kann auch geradeverzahntes Stangenmaterial aus hochwertigem Kunststoff kaufen, das wäre vielleicht die langlebigere Lösung.
Werner Jülich
Liebe Schrauber/Mikroskopiker
Also meiner Erfahrung nach ich die Faehigkeit selbst Hand anlegen zu koennen unverzichtbar, ob im Fotostudio oder beim Mikroskopierzubehoer. Es gibt zwar viel zu kaufen aber bei weitem nicht alles und so habe ich staendig mehr zu bauen wie Zeit. Jede fertige Eigenkonstruktion ist aber ein Vergnuegen und eine Bereicherung ...
Das einzige Problem ist halt immer wieder der Platz, es fehlen immer wieder Raeume ...
Naja, wobei natuerlich die in der Werkstaette verbrachte Zeit wieder beim Mikroskopieren fehlt ...
Also bei der Gelegenheit ein Dank an unsere bessere Haelfte, da ist schon einiges an Unterstuetzung/Rueckhalt noetig ...
:-)
Gerhard
ZitatVielleicht sollte man nur selbst konstruieren und die Teile fertigen lassen.
Hallo Safari,
am rationellsten wäre, man würde mikroskopieren
lassen. Allerdings steckt im Menschen etwas, was ihn verleitet, gelegentlich vom kürzesten Weg abzuweichen und Hausmusik zu machen.
Gruß - EFH
Hallo Safari,
was die Unterforen für einzelne Firmen betrifft, hab ich schon mal angefangen
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=5716.0
Hallo Werner,
wo bitte bekomme ich dieses wunderbare Stangenmaterial?
Gruß
Wolfgang
Zitatwo bitte bekomme ich dieses wunderbare Stangenmaterial?
Hallo Wolfgang,
das mit den zerruppten Zahnstangen hatten wir erst kürzlich. Du mußt eben den Modul ausmessen und die Zahnstangenfritzen bei Google abklappern und anfragen, ob sie mit dem krummen Zwischenmaß evtl. auch dienen können.
Viele Grüße
Bernd
Zahnstangen, Räder und son Kram gibts bei
http://www.maedler.de/.
Viele Grüße - Werner
Lieber Florian,
Du fragtest:
Gebt Ihr auch Wochenendkurse :)?
Ich fürchte fast, dass es mit einem 2-Tage-Kurs nicht getan sein dürfte.
Zielführend wären da wohl eher solch nette jahresurlaubsfressenden Intensivseminare
mit entsprechender Wiederholungs- und Auffrischungsoption, namentlich zur Kunst
des Fräsens und Drehens an sich, insbesondere für Doppel-Linkshänder wie ich es
nun einmal nicht scheue, dies von mir zu behaupten :-))
Gruß
Joachim
Hallo Joachim?
Zitat...namentlich zur Kunst
des Fräsens und Drehens an sich, insbesondere für Doppel-Linkshänder wie ich es
nun einmal nicht scheue, dies von mir zu behaupten :-))
Ist Dr. etwa die Abkürzung für Doppel-Linkshänder? ??? :D ;D
Beste Grüße
Bernd
Ich erinnere mich noch schwach an meine Zeit als Feinmechanikerlehrling, da hat alleine das Erlernen von Gewindeschneiden mehrere Wochen gedauert und danach war man immer noch unsicher, wenn das Gewinde und/oder das Material etwas exotisch wurden.
Ähnlich sieht es in der Vorbereitung und im Umgang mit Maschinen aus.
Der Wochenendkurs wird daher nicht helfen, es sei denn, man beschränkt sich auf das Auffrischen der Ersten Hilfe.
Werner Jülich
Zitat...da hat alleine das Erlernen von Gewindeschneiden mehrere Wochen gedauert
...auch Spiralbohrer so nachzuschleifen, daß sie nicht reißen (Messing), quetschen, verlaufen bzw. größer bohren, ist für manche ein Problem. Es gibt sogar Werkzeugmacher, die das im ganzen Berufsleben nicht ordentlich beherrschen lernen und lieber Kollegen oder einer Maschine übertragen.
EFH
Muß man denn als Feinmechanikerlehrling die Gewinde von Hand feilen und selbst die 0,3mm-Bohrer anschleifen können?
Liebe Schraubergemeinde,
schade, dass es mit dem Wochenendkurs wohl nichts wird...
Ich bin aber sehr froh, dass mir der eine oder andere von Euch schon sehr bei technischen Problemen geholfen hat, und ich hoffe sehr, dass dies so bleiben wird!
Herzliche Grüße,
Florian
P.S.: Ich kenne eine Nierenklemme, eine Koronarschere, ein Nasenspekulum, eine Darmschere, einen Ohrtrichter - aber was bitte ist eine Zahnstange? ;D ;D ;D
0,3 mm Bohrer wird man sicher nicht schleifen, aber M 125x2,5 in Blei!! schneiden und nacharbeiten reicht auch aus.
Werner Jülich
Lieber Florian,
Zitataber was bitte ist eine Zahnstange?
hier kannst Du eine sehen mit
Zahnlücken, dann haben wir diese Bildungs
lücke gleich auch noch geschlossen bei Dir! :D
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4006.0
Ja - nee, danke, Klaus,
das ist jetzt noch klarer!
Herzliche Grüße,
Florian
Zitat von: Werner Jülich in März 01, 2011, 13:56:16 NACHMITTAGS
0,3 mm Bohrer wird man sicher nicht schleifen, aber M 125x2,5 in Blei!! schneiden und nacharbeiten reicht auch aus.
Werner Jülich
Aber wo braucht man denn bitteschön M125 x 2,5 in Blei? Wäre das nicht eher was für die Dachdecker oder die früheren Klemptner, die noch Rohre in Blei verlegt haben?
Ich war damals als Feinmechaniker im ISKP der Uni Bonn, da war Blei in fast allen Formen und Dimensionen nicht ganz unwichtig, im Keller stand ein Zyklotron.
Werner Jülich
Ein wirklich schöner thread !!!
Also denn: wenn schon OT, denn schon OT. Jetzt packe ich den Verbandskasten von H. Jülich aus.
Frage an unsere Heimwerker Dermatologen:
Holzsplitter kann man sich aus dem Finger rausoperieren, muß man aber nicht. Die eitern von alleine raus.
Bei Stahl ist das anders. Zumindest meine Haut zeigt da keine Abwehrreaktionen, die Dinger bleiben ewig drin.
Sieht die Haut Eisen als körpereigene Substanz an ?
Vielen Dank für eine ernstgemeinte Antwort
Alfred
Hallo!
ZitatHolzsplitter kann man sich aus dem Finger rausoperieren, muß man aber nicht. Die eitern von alleine raus.
Bei Stahl ist das anders. Zumindest meine Haut zeigt da keine Abwehrreaktionen, die Dinger bleiben ewig drin.
Sieht die Haut Eisen als körpereigene Substanz an ?
Ja klar, was glaubst denn Du!? Das ist doch auch der einzige Grund dafür, dass Endoprothesen nicht aus Holz geschnitzt werden ;)
Herzliche Grüße
Peter
Ähhh...tut mir leid, mir ein ganz ernst gemeinten Antwort kann ich leider nicht dienen :-\
Grundsätzlich können aber auch Metallfremdkörper Infektionen hervorrufen und "herauseitern". Ob sie es seltener tun als Holzfremdkörper, weiss ich nicht so genau.
Peter, Du bist genial !
Dann würde aber doch ST33 völlig reichen. Warum nehmen die denn so teures Zeugs ?
Zitat von: jaracim in März 01, 2011, 23:21:46 NACHMITTAGS
Peter, Du bist genial !
Dann würde aber doch ST33 völlig reichen. Warum nehmen die denn so teures Zeugs ?
Pssssst! Lass das mal nicht die Jungs von der AOK hören.....bring die nicht auf dumme Gedanken ;D
Herzliche Grüße
Peter
Also jetzt ist der Thread schon so schön OT das ich mich traue, auch meine Überlegungen einfließen zu lassen.
Wenn das Interesse am Mikroskop schon in der Schule geweckt wird, wäre der sofortige Kauf eines Mikroskops ein großer Fehler. Schließlich bedeutet Mikroskopieren auch immer basteln, konstruieren, reparieren. Also sollte man zunächst eine fundierte Ausbildung als Feinmechaniker hinter sich bringen. Danach wäre zumindest ein Fachschulstudium mit der Fachrichtung Optik anzuraten. Nun gilt es ein halbjähriges Praktikum bei einem Naturschutzverband, einem Forst- oder Teichwirt, oder, wenn die Neigungen evtl. doch mehr in Richtung echte Dünnschnitte gehen (man hat ja doch schon inzwischen - wo ist das eigentlich in all den Jahren geblieben - ) das Mikrotom erworben, einen 1 Euro Job in der Pathologie des Kreiskrankenhauses anzustreben. Ist es gelungen in dieser Zeit ein paar Euro aufs Konto zu bringen, ist nun die Zeit gekommen erste Kontakte mit einer Mikroskopischen Vereinigung oder einem Mikro-Diskussionsforum aufzunehmen. Sehr schnell wird man nun erkennen, das man etwas Wichtiges vergessen hat. Nämlich die Feinmechanische Werkstatt einzurichten! Herrgott, die Lehre liegt aber auch schon so lange zurück. Also das wenige Ersparte erst mal in eine solide Dreh- und Fräsmaschine und einen Schrank voll feinstem Spezialwerkzeug investieren. Das Mikroskop wird nun wohl doch noch ein...oder zwei...oder? Jahre warten müssen! Das kann man aber auch positiv sehen, denn die Beschäftigung mit den eBay Angeboten zeigt deutlich: Jetzt ist die Zeit der Dachbodenfunde einer dahinscheidenden Kriegs(Mikroskopiker)Generation gekommen. Alte Schätzchen kommen ans Tageslicht, von denen die Jungen nicht mal den Namen kennen, aber die Älteren ins schwärmen geraten. Vom Standard 14 bis zum Phomi III wird alles vererbt – und gleich wieder verscherbelt. Nur Mikroskope? Keineswegs. Da hinterlässt der Opa seiner Enkelin gleich ein ganzes Warenlager an Ersatzteilen! Alles von ZEISS! Auch noch WEST! Verdammt noch mal, warum hat mein Opa nicht so konsequent gesammelt! Aber nein, er musste sein Kapital in (Kühlschrank klimatisierten) Havanna Zigarren und uraltem Whiskey anlegen. Von Beidem wird mir nur schlecht! Aber ich schweife ab, bin ja immer noch auf Mikroskopsuche.
Nun, inzwischen kann man die Zeit ja nutzen, sich im Mikroforum weiter zu bilden. Beharrliches nachfragen führt mit der Zeit zu einer umfangreichen Sammlung Reparaturanleitungen. Für mich ist es jetzt kein Problem mehr die verklebtesten Blendenlamellen, die schwergängigsten Zahntriebe, die verstaubtesten Optiken und Kondensoren wieder auf Vordermann zu bringen! Dem Forum sei Dank. Das oben geschilderte Vorgehen hat noch einen zweiten Vorteil – man befindet sich jetzt kurz vor, (oder hat sie schon erreicht) der Pensionierung (sofern, was für ein Glück, Beamter) oder der Verrentung (man, war das 'ne Maloche). Jetzt hat man richtig Zeit fürs Hobby. Was war das doch noch – ach ja, ein Mikroskop wollte ich ja mal erstehen. Das Konto ist wieder raus aus den roten Zahlen. Ebay bringt Angebote zu Hauf. Dank Mikroforum kann ich die Spreu vom Weizen trennen. Verflixt, der Weizenpreis hat aber eine ordentliche Preissteigerung erfahren. Was solls, jetzt habe ich endlich ein Phomi zum Basteln und kann das Erlernte auch anwenden. Natürlich auch zum Mikroskopieren, das steht ja im Vordergrund. Aber irgendwie kommt jetzt nicht die rechte Freude auf. Das Zittern, altersbedingt, nicht vor Angst, stört ein wenig. Das ist jetzt schon die zweite Schachtel Deckgläschen die Woche. Wenn der Objekttisch ein bisschen größer wäre könnte ich die OT (nein, das ist nicht die in der Automobilbranche übliche Abkürzung für Oberer Totpunkt, das Forum hat mich eines besseren belehrt) auch leichter auflegen. Und der Blick ins Binokular ist auch nicht so einfach. Meine Pupillen sind wohl doch schon so eng gestellt, dass ich dies Riesengesichtsfeld nicht mehr erfasse. Also gehen die Augen auf Wanderschaft. Linker Tubusrand <> rechter Tubusrand......Davon wird mir schlecht. Oder der Kopf. Er hält einfach nicht so still wie ich das möchte. Folglich beobachte ich eigentlich nur ein vorbeihuschendes Gesichtsfeld und bin immer unsicher, ob die Wasserflöhe so flink sind oder wieder mein Kopf so zittrig. Ich muss mal mit Amöben üben. Vielleicht hätte ich doch gleich am Anfang das Mikroskop kaufen sollen? Aber da war ja an ein Phomi noch gar nicht zu denken. Jetzt muss ich erst mal in die Apotheke. Will mal die neuen Anti-Parkinson-Dragees probieren.
Mikrogrüße von Wolfgang
Hallo Wolfgang,
machs wie ich; lege Dir eine gute Mikro-Videokamera zu, ab aufs Trino und von da auf einen 24" Bildschirm.
Ist schöner als Kino, echt!
Gruß
Wolfgang