Liebe Mikrofotografen,
gibt es denn tatsächlich eine frabtreue Kamera? Oder reichen einfachere Kriterien? Je mehr man testet, um so größer die Zweifel. Hier eine kleine Zusammenstellung. Es geht nicht um das Objekt, oder die Schärfe, oder die Bildgestaltung.
Einzig um den Farbeindruck, welcher sich doch reichlich je Kamera unterscheidet. Sicher spielt bei diesen Aufnahmen die Pixelzahl und auch die Bittiefe keine Rolle.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/59938_30250840.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/59938_32324896.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/59938_50252360.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/59938_47080855.jpg)
Und was ist nun richtig ?
Viele Grüße
Peter H.
Hallo Herr Höbel,
das ist schwer zu sagen. Können Sie nicht mal ein paar Referenzfarben aufnehmen und dann zu den Bildern auch die Histogramme zeigen?
Werner Jülich
Hallo,
Man kan doch einfach kuken und vergeleichen? Wie vergeleichen die farben auf die Foto's mit was durch die Okulare gesehen wird? Grüsse,
Rolf
Ja, das kann man machen. Man kann es aber auch richtig machen und dann sollten wir Männer wissen, dass es um unser Farbsehen nicht immer gut bestellt ist, dazu kommt noch, dass wir visuell eine andere Dynamik haben. Es hilft also nichts, man braucht Normale.
Werner Jülich
ZitatEs hilft also nichts
Da bin ich nicht so sicher, es gibt immer etwas zwischen nichts und viel. Nichts = 0 und einem Visuellen Vergeleicht würde gar nicht schaden. Ich nehme an das die meisten von uns hier sehen können das die äußeren Zellen in Das dritte Bild etwas grau sind im Vergeleich zu den anderen Bilder, oder? Das solte auch durch die Okulare zu sehen sein.
Rolf
Hmm,
sind wir hier nicht an einem Punkt, wo die Farbunterschiede so marginal sind, daß sie durch die verschiedene Farbsichtigkeit der Betrachter, Monitore etc. ad absurdum geführt wird?
In meiner Disziplin, der Archäologie, versucht man schon ewig Farbnuancen von z.B. Keramikoberflächen durch den Abgleich mit den Munsell Colour Charts zu Leibe zu rücken. Wenn ich jedoch sehe, unter welchen Bedingungen das gemacht wird: Der eine macht es im Felde bei Tageslicht (was auch immer das ist), der nächste Abends am Schreibtisch bei Kunstlicht (welches?), der Dritte ist gar (wie man so hört) farbenblind....
Gibt es einen Mikrofarbkeil (wenn man das möchte) zum mitfotografieren?
Nur durch eine solche Normierung würde das für mich Sinn machen.
Herzlich
Martin
Eine Stichprobe mit ArcSoft Photostudio an den selben Stellen der unteren beiden Bilder im beliebig gewählten aber gleichen blauen und roten Bereich (Pipettenfunktion) ergibt bei der DFK72 gegenüber der DBK41 in den Blautönen einen geringeren Rotanteil/höheren Gelbanteil und in den Rottönen einen geringeren Blauanteil.
DFK 72: Blautöne: R=30, G=145, b=174; Rottöne: 159, 86, 43.
DBK 41: Blautöne: R=76, G=134, B=180; Rottöne: 160, 83, 63.
Ich nehme an, die Aufnahmebedingungen und Wiedergabebedingungen entsprechen sich exakt bei allen Photos. Dann liegt es an den Kameras.
Das Verfahren sollte aber optimiert werden, indem genormte Farbflächen (Farbfilter?) abgelichtet werden.
Grüße
Jürgen
Nicht, daß Ihr mich falsch versteht! Ich finde die Suche nach der Perfektion erstrebenswert und der Sache dienlich!
Jetzt haben wir aber nunmal alle mehr oder weniger verschiedene Mikroskope verschiedener Hersteller, mit verschiedenen Optiken, mit verschiedener Beleuchtung und noch "verschiedeneren" Kameras.... Da müßte man schon einen Weg finden, die Farbwiedergabe "neutral" zu normieren.
Grüße
Martin
Die Frage, warum denn nun Kameras Farben verschieden wiedergeben, finde ich schon interessant. Wahrscheinlich gibt es darauf aber bereits Antworten. Letztlich normieren wird man die Wiedergaben wohl kaum, das schaffen ja nicht einmal Kunsthistoriker bei Kunstdrucken. Es bleibt immer ein Stück Beliebigkeit und Zufälligkeit.
Für pflanzliche Schnitte dürfte die Frage auch kaum von großem Interesse sein, denn die Färbungen sind entweder eindeutig (und zumindest sehr ähnlich) oder müssen in Grenzbereichen erläutert werden.
Grüße
Jürgen
Es wurde ja schon viel richtiges zur Farbtreuen Wiedergabe gesagt. Eine Ergänzung noch:
Die oben gezeigten Beispielbilder sind offensichtlich unterschiedlich belichtet (sieht man gut am mehr oder weniger stark strahlenden Hellgrün im Zellinneren der Zellen links oben). Damit ist ein visueller Vergleich der Farben leider völlig ausgeschlossen: Die Menschlichen Augen sind kaum in der Lage, Unterschiedliche Helligkeiten des gleichen Farbtons als identisch wahrzunehmen....
Gruss,
Chip
Guten Abend
In der Produktfotografie ist Farbtreue absolut entscheidend ob ein Auftra g abgenommen wird oder nicht. Ich habe daher Auflicht und Durchlichttargets, Messgeraete und suendhaft teure SW zur Analyse, Linearisierung und zur Profilerstellung.
Das Ziel ist es Eigenfarben von Logos & co. Durch den Workflow und in weiterer Folge in Richtung Offsetdruck zu bringen. Der Yfarbabweichung hat die Bezeichnung Delta e und es gibt Normen von FOGRA in der Toleranzen, Grenzwerte, usw. Festgelegt sind.
Um auf die Kamera zurueck zu kommen, kein Sensor hat einen linearen Tonwert, bzw. Farbwertumfang und da liegt der Unterschied bei Kameras mit gleichem Sensor, die Kameraelektronik soll diese Probleme neutrlisieren. Wenn jetzt die RAW-Daten von der Kamera kommen wird ueber das Kameraprofil eine Liearisierungskorrektur und in Folge eine Farbkorrektur durchgefuehrt. Die entsprechenden Werte werden messtechnich ermittelt und die so erzeugten Profile stimmen fuer die eine Kamera, bei der die Messung durchgefuehrt wird.
Genaugenommen gilt das Profil fuer eine bestimmte Beleuchtungssituation und fuer genau eine ISO-Einstellung. Die letzten beiden Werte sind am Mikroskop im Auflicht oder Durchlicht kein Problem, man wechselt ja nicht jeden Tag die Lampen und selbst wenn haben die sehr enge Toleranzen ...
Fuer das Target verwendet man am besten ein Normdia, auf diesem befinden ich Farbflaechen und es wird eine Datei mitgeliefert die die genaue Lage der jeweiligen Flaeche auf der LAB-Grauachse definiert. Wenn man diese dann fotografiert kann man die RAW-Daten auf Abweichungen untersuchen und ein Kameraprofil zur Korrektur anfertigen ...
Fuer die meisten Mikrofotos ist das natuerlich ein overkill ...
:-)
Gerhard
Gerhard,
die Durchlicht-und Auflichstandards sind für Mikroskope gedacht? Wenn ja, wer ist der Hersteller der Auflichtstandards? Mit welcher Software arbeitest Du?
Gruss,
Stefan
Eine Bezugsquelle für mikro-geeignete ICC-Targets würde mich auf brennend interessieren. Alles was ich kenne garantiert die Farbwerte nur im Mittel über die Fläche des jeweiligen Feldes. Gerade Dias sind schon bei mittleren (Mikro-)Vergrößerungen idR völlig unbrauchbar, da man bereits das Korn sieht.
Gruss,
Chip
Liebe Farb-Qualitäts-Eich-und-Kalibrier-Leute,
sorry :o :o :o , ich wollte kein so großes Thema lostreten. Zeigen wollte ich die Unterschiede der Kameras, mit welchen wir einfach leben müssen. Und da JEDER seine beste Kamera der Welt verteidigen wird, waren meine Bildbeispiele eher suboptimal >:(
Auch ich habe nun gelernt, dass nur mit TIFF und 16bit Farbtiefe Aufnahmen gemacht werden sollen/dürfen. Allerdings will ich meine Mikrobilder weder in NewYork im Museum Of Modern Art zeigen, noch sonst in einer Ausstellung präsentieren. Was also ist der richtige Weg, die richtige Technik?
Bisher lebte ich bis DIN A4 Ausdrucke und 5 - 12 MPixel mit dürftigen 8bit Farbtiefe und BMP oder JPG mit sehr geringer Kompression recht gut. Nun aber, sehr verunsichert muß ich wohl einige Punkte überdenken.
Frage an die Fachleute :
Sieht man bei einem Vortrag mittels Beamer den Unterschied zwischen 8 und 16 bit und TIFFund JPG?
Verunsichert und nachdenklich
Peter H.
In den meisten Fällen wird der Beamer das schwächste Glied in der Kette sein. Wir haben einmal gründlich mit dem Beamer von Leica herumgespielt, der gehört zur gehobenen Mittelklasse und da kann man auch unterschiedliche Farbtiefen wahrnehmen, konkret 8Bit vs. 10Bit.
Werner Jülich
Hallo Peter
Jein, am Beamer praesentiert man Bilder mit 8 Bit Farbtiefe im SRGB Farbraum. Wer Best moegliche Qualitaet will misst die Beamer, Leinwand, Raumkombination ein, erstellt ein Ausgabeprofil fuer den Beamer und der Vortrag wird durch diese Anpassung moeglichst optimal praesentiert ...
Aber um die Bilder fuer den Beamer zu optimiert ist man besser dran wenn man RAW-Daten zur Verfuegung hat und die werden von der Kameraelektronik in 8, 12, 14 oder 16bit Farbtiege geliefert. Wie viel Farbtiefe haengt vom Modell ab ...
Den Unterschied sieht man, ob einem das den Aufwand wert ist kann man nur selbst entscheiden. Eines steht auch ausser Zweifel, es ist einiges an Fachwissen und vor allem Erfahrung noetig um das Miximum aus den Bilddaten herausholen zu koennen ...
Da ich gefragt wurde welche SW ich einsetze, je nach Anwendung entscheide ich zwischen 3 Produkten, Xrite Profilemaker, xrite Design Edition und EFI Farb und Profilmodul, letzteres ist fuer druck und proof. Meine Messgeraete sind von Gretag ...
Die Targets duerfen am Mikroskop unscharf gestellt werden, damit wid Korn, Druckpunkte und co ausgeschalten. Meine Targets sind fuer Scanner gedacht und es gibt sie fuer Auflicht und andere Fuer Durchlicht ...
:-)
Gerhard
Hallo Safari
Das IT8 Target besitze ich auch, ich verwende aber eines von Fuji, die hatten fuer das Scannen ihrer Filme spezielle Targets in unterschiedlichen Filmformaten angeboten. Ich verwende das fuer den Velvia 50 am Mikroskop. Damit habe ich meine Lichtquelle (100W ext. lampenhaus mit Blaufilter) im Leistungsberich "Foto" und die verwendete Canon 1D Mark IV im Griff.
Das Profil wird im RAW-Konverter Phase One Pro zugewiesen ...
Natuerlich gehts auch mit manuellem Zuweisen der Grauachse, dann natuerlich ohne Liniarisierung und Farbfeinkorrektur. Das stoert ueber 90 Prozent der Betrachter nicht ...
:-)
Gerhard