Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Paco in März 18, 2011, 10:53:00 VORMITTAG

Titel: Neuling hat Frage zur Mikroskopkamera
Beitrag von: Paco in März 18, 2011, 10:53:00 VORMITTAG
Hallo an Alle,
ich bin im Moment dabei, in die Mikroskopie einzusteigen. Allerdings ist der Anlass sehr zweckgebunden. Einige Freunde und ich sind Halter von Reptilien. Um unnötige Medikamentengaben an die Tiere zu vermeiden, sind regelmäßige Kotuntersuchungen notwendig. Diese will ich selbst durchführen (keine Angst, trau mir das auch durchaus zu, da ich vor 25 Jahren mal Tierarzt studiert habe).
Jetzt geht es um die Anschaffung des Gerätes. Hier fehlt das Fachwissen. Ich habe mich in den letzten Wochen mit den üblichen Ratschlägen für Anfänger, bereits vorhandenen Forenbeiträgen und der ebay Beobachtung beschäftigt.
Dabei schwanke ich im Moment zwischen einem gebrauchten Zeiss und einem neuen Inder (z.B.). Es soll einfach nur gut für meine Zwecke taugen, Parasiteneier müssen zu erkennen und zu identifizieren sein). Ausbaufähigkeit und Spezialanwendungen sind nicht wichtig, basteln will ich auch nicht.
Nun folgende Idee:
Ein "kleines" Zeiss, monokular und eine ordentliche Mikroskopkamera. Dann nur noch mit der Kamera und dem PC-Bild arbeiten. Geht das? Oder klingt das sehr blöd für Euch? Ich stelle mir vor, für mich ist das ein bequemes arbeiten.
Danke schon mal für eure Antworten.
Paco

Titel: Re: Neuling hat Frage zur Mikroskopkamera
Beitrag von: liftboy in März 18, 2011, 11:02:00 VORMITTAG
Hallo Paco,
für das, was Du da vorhast, ist das genau richtig.
Ich mach das für meine Routinearbeit auch so, wenn auch aus anderen Gründen (die Augen sind nicht mehr das, was sie mal waren; und dauernd Brille auf, Brille ab, das nervt)
Ausserdem können am Bildschirm mehrere zusehen und das Gesehene ausdiskutieren.
Voraussetzung ist eine gute Kamera (sollte zwischen 1,3-5MP haben)
Die Standardobjektive sollten für Deinen Zweck ausreichen; das Stativ sollte aber ausreichend Eigengewicht haben, sonst sieht man vor lauter Wackeln nichts.
Gruß
Wolfgang
Titel: Re: Neuling hat Frage zur Mikroskopkamera
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 18, 2011, 11:09:24 VORMITTAG
Hallo Paco,

ZitatOder klingt das sehr blöd für Euch? Ich stelle mir vor, für mich ist das ein bequemes arbeiten.

Blöd nicht direkt, aber m. E. nicht die Toplösung. Ein Standard von Zeiss ist sicher eine gute Wahl. Bei den kleinen Objekten, die du im Reptilienkot suchst ist Phasenkontrast sicher von Vorteil, dann solltest Du eher Wert darauf legen eine PH-Ausrüstung anzuschaffen und auf die Einsteckkamera verzichten. Und dann Binokular nicht Monokular, das ist ein viel entspannteres Mikroskopieren.
Du willst ja hauptsächlich untersuchen und bestimmen - soweit möglich - und keine tollen Fotos machen, die eh nicht attraktiv sind in diesem Fall.

Für den Anwendungszweck wäre ein 10er Hellfeld und ein 40er PH und 100er PH das Notwendige. Damit kannst Du gut arbeiten!

Edit: Na da siehst Du 2 "Experten" 3 Meinungen ;D Keine Ahnung ob Du die 60 schon überschritten hast und ob Wolfgang bei seinen Routineuntersuchungen Parasiten im Reptilienkot sucht!
Titel: Re: Neuling hat Frage zur Mikroskopkamera
Beitrag von: liftboy in März 18, 2011, 21:54:41 NACHMITTAGS
Hallo klaus,
ungern stochere ich in den Hinterlassenschaften Anderer :-)
Ich habs mehr mit anderen Flüssigkeiten (Wasserproben und auch verschiedene Weine)
Gruß
Wolfgang

PS
die Brillenträger werden mir beipflichten
Titel: Re: Neuling hat Frage zur Mikroskopkamera
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 18, 2011, 23:14:35 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

Zitatdie Brillenträger werden mir beipflichten

ich bin seit meinem 10. Lebensjahr einer und ich pflichte nicht bei! :D

Und wenn Du von dieser hier beschriebenen Anwendung keine Ahnung hast, dann ist Dein Rat bestenfalls eine Meinung, aber nicht unbedingt eine große Entscheidungshilfe! :D 
Titel: Re: Neuling hat Frage zur Mikroskopkamera
Beitrag von: reblaus in März 19, 2011, 02:44:25 VORMITTAG
Hallo -

damit ich mein Mikroskop (Zeiss Universal) endlich wieder selber benutzen kann, habe ich meiner Frau ein Zeiss-Standard 14 mit kleinem Monotubus (schräg) und Kamera (Canon 500) an einem Computer eingerichtet. Unsere Augen sind halt nicht mehr so wie einst und sie benützt zur vollen Zufriedenheit den gut auflösenden Computermonitor ohne das Okular je eines Blickes zu würdigen. Ich selbst benutze den Monitor bei starken Vergrößerungen (Öl 100), weil mich dabei die "mouches volantes" in meinem gealterten Glaskörper nicht stören.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Neuling hat Frage zur Mikroskopkamera
Beitrag von: ManK in März 19, 2011, 08:57:42 VORMITTAG
Guten Morgen zusammen,
wer mit Brille nicht mikroskopieren kann, sollte mal über die Anschaffung von "ordentlichen" d.h. Brillenträgerokulare nachdenken; damit geht es problemlos ohne das ständige Brille auf-ab. Und meiner Meinung nach kann keine noch so gute Kamera mit Bildschirm den eigenen Blick durch die Okulare ersetzen.
viele Grüße
Manfred
Titel: Re: Neuling hat Frage zur Mikroskopkamera
Beitrag von: Jürgen Ibs in März 19, 2011, 10:12:43 VORMITTAG
Hallo,

zur Frage, ob mit oder ohne Brille mikroskopiert werden soll:

1. Mit einfachen sphärischen Brillengläsern kann mit oder ohne Brille mikroskopiert werden. Ohne Brille muss der Dioptrineinstellung am Okular (meist nur an einem vorgesehen) den Unterschied ausgleichen. Das geht natürlich nur, wenn der Dioptrinausgleich ausreichend ist.

2. Hat die Brille asphärische Gläser (oder torische) muss mit Brille mikroskopiert werden. Das Auge oder die Augen haben dann asymmetrische Abbildungsfehler.

Das kann jeder ganz leicht feststellen: Man male ein Quadrat oder einen Kreis auf ein Blatt Papier und betrachtet das Muster mit abgesetzter Brille. Dreht man letztere und die Bilder vereiern (verändern sich), sollte man nur mit Brille mikroskopieren.

Dazu braucht man sog. Brillenträger-Okulare, die einen besonders großen Abstand der Austrittspupille von der Augenlinse haben, damit der geplagte Brillenträger es schafft, die Augenpupille an die Austrittspupille heranzuführen.

Guten Durchblick

Jürgen
Titel: Re: Neuling hat Frage zur Mikroskopkamera
Beitrag von: liftboy in März 19, 2011, 20:47:16 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,
wie immer, hast Du recht.
Das war meine persönliche Meinung/Feststellung. Jeder empfindet das glaube ich, anders.
Das das Originalbild durch das Okular durch nichts zu ersetzen ist, denke ich, ist genauso klar.
Mit einer Gleitsichtbrille ist es halt etwas umständlich (und wenn man die Preise für gute Brillenoulare betrachtet, auch nicht gerade billig)
Aber wie gesagt: jedem Tierchen sein Pläsierchen.
Ich hoffe, wir sehen uns in Darmstadt, da können wir dann mal so richtig.....
Gruß
Wolfgang
Titel: Re: Neuling hat Frage zur Mikroskopkamera
Beitrag von: Paco in März 21, 2011, 12:01:30 NACHMITTAGS
Danke für eure Antworten. Ist ja schon fast eine Diskussion daraus geworden.
Für mich kann ich entnehmen, das das mit der Kamera durchaus funktionieren kann, aber halt nicht die ultimave Lösung ist.
Ich fang nun halt mal ganz einfach an. Mit einem Gebrauchten, dass keine Finanzlöcher reißt. Der Rest kann danach kommen. Außerdem vermute ich, dass die Kameras billiger und besser werden müssten.
Also danke noch mal.
Übrigens, Brille spielt zum Glück noch keine Rolle.
Paco