Mikro-Forum

Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Herne in Juni 20, 2011, 00:33:56 VORMITTAG

Titel: Botanik: Neues WA3-Verfahren (Mikrotechnik)
Beitrag von: Herne in Juni 20, 2011, 00:33:56 VORMITTAG
Hallo, liebe Mikronauten
heute stelle ich mal wieder was ein:
Schnitte, die mit dem Schlitten gemacht und mit einer neuen Methode gefärbt wurden, die Rolf-Dieter Müller aus Bonn entwickelt hat.
Auf eine Bestimmung der einzelnen Gewebsarten habe ich wegen meiner Unfähigkeit dazu  :-[ verzichtet.
Also:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/67079_34676157.jpg)

Querschnitt Brennnesselstängel, Stitch aus vier Fotos. =Etzoldfärbung!= , Schnitt ca 30 µm dick.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/67079_12436326.jpg)

Lavendelstängel, Stitch aus vier Fotos, die aus ca je 10 Fotos gestapelt wurden, Schnitt ca 25 µm dick.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/67079_40127331.jpg)

Eckenbereich des Lavendelstängels, Stapel aus 12 Fotos, Schnitt ca 25 µm dick.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/67079_34607854.jpg)

Goldahornstängel, Stitch aus 9 Fotos, Schnitt ca 50 µm dick.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/67079_9635879.jpg)

Randbereich des Goldahornstängels, Stapel aus 6 Fotos, Schnitt ca 50 µm dick.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/67079_59526744.jpg)

Längsschnitt Phlox-Stängel,  Schnitt ca 30 µm dick.

Die Brennnessel dient als Vergleich, der Schnitt wurde mit Etzold grün gefärbt.
Die übrigen Schnitte wurden mit  WA3Sim, einer neuen Einbadmethode, gefärbt.

Viel Spaß beim anschauen! :D

Herbert
Titel: Re: Neues WA3-Verfahren
Beitrag von: Fahrenheit in Juni 20, 2011, 20:19:03 NACHMITTAGS
Lieber Herbert,

schön, dass Du Deine W3Asim - Präparate hier zeigst!

Das mit den *emen und *chymen ist kein Problem, ich habe mir erlaubt, zwei Deiner Bilder zu beschriften.

Zunächst der Brennesselspross:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/67132_54678059.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Zwischen Xylem und Phloem sollte ein Cambium liegen, was aber hier nicht auszumachen ist.

Und nun der Längsschnitt vom Plox-Spross:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/67132_27207930.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Hier scheint der Schnitt am linken Rand nicht ganz vollständig zu sein: Epidermis und Cuticula fehlen. Das Cambium ist wiederum nicht zu erkennen.

Herzliche Grüße
Jörg

Titel: Re: Neues WA3-Verfahren
Beitrag von: Herne in Juni 20, 2011, 22:20:22 NACHMITTAGS
Hallo Jörg,
vielen Dank für die Bestimmungshilfe. Wenn ich meine Fotoeinrichtung wieder zusammen habe, mache ich mal ein paar Bilder des Brennnesselstängels in größerem Maßstab - vielleicht ist dann was zu erkennen. Das Trichom ist ein Brennhaar, eine sehr interessante Konstruktion, die ich auch mal größer ins Bild setzen werde.
Wo das Kambium beim Phlox abgeblieben ist, ist mir unverständlich. Die große Schwierigkeit bei diesem Schnitt liegt im hohen Festigkeitsunterschied zwischen Xylem und Markparenchym. So was zu schneiden geht nur mit finsteren Tricks . ;)

Mit herzlichem Gruß
Herbert
Titel: Re: Neues WA3-Verfahren
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in Juni 21, 2011, 22:47:48 NACHMITTAGS
Zitat von: Herne in Juni 20, 2011, 22:20:22 NACHMITTAGS
...
Die große Schwierigkeit bei diesem Schnitt liegt im hohen Festigkeitsunterschied zwischen Xylem und Markparenchym. So was zu schneiden geht nur mit finsteren Tricks . ;)
...

Hallo Herbert,

der Längsschnitt gefällt mir gut.

Aber so finster müssen Tricks nicht sein. Um den Festigkeitsunterschied verschiedener Gewebearten auszugleichen würde ich in PEG einbetten und dann schneiden.

Oder den Stängel vereisen. Vielleicht wäre das mal ein schönes Projekt, dieses mit einem Peltier-Element zu lösen.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter
Titel: Re: Neues WA3-Verfahren
Beitrag von: Herne in Juni 26, 2011, 11:56:53 VORMITTAG
Hallo Rolf,
das Vereisen so zu lösen halte ich für schwierig. Nicht die Temperatur des Elementes an ist das Problem, sondern weil dieses dann eine Eissschicht aus der Luftfeuchtigkeit bildet; die kondensiert daran. Ich habe vor Jahren beim Bau eines Kühltischmikroskopes diesen Effekt als sehr störend erlebt.
Mit PEG-Einbettung habe ich keine Erfahrung. Das wäre auch mal ´n Thema für´s MKB.
Anbei noch ein paar Detailansichten, bei denen ich versucht habe, die Wiedergabequalität zu verbessern.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/67498_60847486.jpg)

Wurzel eines Brennhaares (Trichoms). Man sieht, wie dieses in der Struktur des Rindenparenchyms verankert und abgestüzt ist. Das Trichom besteht nur aus einer Zelle?
Die feinen Linien in manchen Zellen sind Stack-Artefakte, die entstehen, weil in dem 50µm-Schnitt die Zellen etwas schräg durchtrennt sind.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/67498_11718970.jpg)

Mistelzweig, Detail in Acriben-Färbung

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/67498_6318890.jpg)

Goldahorn in WA3Sim, Hintergrund gesäubert und Farbe abgeglichen.

Viel Spass beim anschauen.

m.f.G.
Herbert